Viel Aufwand für ein mageres Ergebnis :-(

Aber ohne Sammeln von Erfahrung kann man sich nicht steigern. Angefangen vom Studium der Nikon D4-Bedienungsanleitung (!) bis zu noch mehr Recherche. Um den richtigen Tag für die höchste vorhergesagte Menge an Sternschnuppen im August zu erwischen. Zum Glück ein jedes Jahr wiederkehrendes Ereignis!

Erste Recherchen erklärten die Nacht vom 13. auf den 14. August zum Höhepunkt, in dem pro Stunde bis zu 100 Meteoriten in der Erdatmosphäre als Sternschnuppe verglühen. Die schwedische Tageszeitung "Aftonbladet" schrieb, dass die Nacht von Sonntag auf Montag (11./12. August) DIE Nacht wäre... Und von mir übersehen, dass sich die Hauptmenge an Sternschnuppen eher zum Nachtende hin einstellt...

Von der Positionsfindung für Kamera und Stativ, vom Wetter und dem entsprechend klaren Himmel eigentlich kein Problem, aber:

Und da tritt die verschmähte Bedienungsanleitung auf den Plan. Ich hatte gedacht, dass 20 bis 30 s Belichtungszeit und ein Intervall von 5 s genau das bedeuten: 20 s Belichtung, 5 s Pause und so weiter... FALSCH! Tatsächlich muss die Intervallzeit länger sein als die Belichtungszeit! Also beispielsweise 30 s Belichtung und 35 s Intervall. Zuvor hatte ich mich gewundert, warum die D4 bei 999 Einzelfotos nach Größenordnung 100 Fotos, bzw. viel zu ungeplant (!) früh aufhörte zu arbeiten. Beim letzten Versuch mit 30 s Belichtungszeit und 35 s Intervall war dann alles richtig. Bei 650 Fotos durch die Nacht habe dann ich abgebrochen, weil es 05.30 Uhr schon viel zu hell war, um noch einen Stern zusehen, bzw. die Aufnahmen durch die feste Belichtungszeit völlig überbelichtet waren.

Optisches Gerät – für ganz viel Bildwinkel

Bei der Auswahl 2,8/8 mm MF Nikkor Rundbild-Fisheye  oder 2,8/10,5 mm AF-D DX Nikkor erwies sich das modernere 10,5 mm Fisheye als praktikabler. Trotz der Einschränkung auf der 16 MP Vollformat D4 dann nur ca. 7 MP im DX-Format zu haben, war es gar nicht unbedingt die Baugröße, es war die bessere, wasserabweisendere Beschichtung der Frontlinse. Während das 2,8/8 mm dann irgendwann "dicht" mit Tautropfen war, blieb die Frontlinse des 10,5ers länger klar. Außerdem scheint die modernere Konstruktion des 2003/2004 vorgestellten DX-Nikkors gegenüber dem ab 1970 gebauten 2,8/8 mm etwas mehr Schärfe zu liefern. Bei einer Aufnahmeserie wurde die D4 samt 10,5 mm Fisheye bis auf die freigelassene Frontlinse in Folie verpackt.

Hier sind die Ergebnisse, die zumindest mir Lust auf Wiederholung 2020 machen. Dann ausgestattet mit dem nötigen Wissen aus der Erfahrung vom August 2019.

Erste Trockenübung…

Wer Lust hat: hier ist ein Youtube-Video vom Blick in den Sternenhimmel mit dem 8 mm Nikkor auf der D4…

Sternbild Wassermann (6./7. August 2019)

Sternbild Perseiden (11./12. und 13./14. August)

Menschgemachte "Sternschnuppe"…

Das wäre auch zu schön gewesen… Schade, dass diese riesige "Sternschnuppe" Positionslichter hatte. Nur ein entsprechend hoch fliegendes Flugzeug :-( 

Die entsprechend markierten Striche könnten echte Sternschnuppen sein…

Die richtige Intervall-Einstellung…

Als ich das System endlich kapiert hatte, hat es wenigstens noch für dieses Youtube-Filmchen gereicht, das die Timelapse-/Zeitraffer-Sequenz aus 500 Fotos über 5,5 Stunden auf 60 s zusammenrafft. Inkl. Wolken und teil-beschlagener Frontlinse…

Gespeichert wurde jeweils im Nikon-Rohdatenformat NEF mit voller Farbtiefe 14 bit. Entwickelt und aufbereitet wurde mit Adobe Lightroom 5.7.1. Das eigentliche Zeitraffer-Video generierte die Mac OS X App "TLDF Lite", die in der kostenlosen Grundversion 1.280 x 720p HD Filme rechnet. Für wenig Geld kann auf 1.920 x 1.080p Full HD oder 4 K erweitert werden. Für meine ersten Versuche genügte die Startversion.

Mehr zum Thema Sternschnuppen in einem Jahr!

Ralf Jannke, August 2019

Für 2020 schon mal vormerken

Perseiden 2020

Die Tage und die dazugehörigen Uhrzeiten (!) aus 2019

Diesen oder einen ähnlichen Link mit den Uhrzeiten gibt es bestimmt auch für 2020!

 

 

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