Pentax H2 (1959) und Yashica REFLEX 35 J (1961)
Asahi Opt. Co Japan Auto-Takumar 1:2 f=55mm und YASHICA Japan AUTO-YASHINON 1:2 f=5cm
Objektiv-Klone?
Die beiden Normalobjektive sind gar nicht identisch. Das Yashica Yashinon hat 5 cm/50 mm Brennweite, das Pentax Takumar 55 mm. Dennoch bleibt die Ähnlichkeit frappierend. Ich könnte mir vorstellen, dass Pentax das Normalobjektiv im Auftrag für Yashica produziert hat. Vielleicht sind die Brennweiten ja doch identisch? Nur aus Marketinggründen aber einmal als 5 cm, einmal als 55 mm deklariert.
Um das zu untersuchen, müsste ich das Pentax Takumar beim nächten Trip in den Norden mitnehmen und dann vom Stativ, heißt fester Kameraposition, ein paar Vergleichsfotos schießen. Da würde man den Unterschied 50/55 mm Brennweite mit Sicherheit erkennen!
Jetzt erstmal ein paar Fotos mit dem Asahi Opt. Co Japan (Pentax) Auto-Takumar 1:2 f=55mm, adaptiert auf der 24 MP Vollformat Nikon Z6.
Beispielfotos
Bei der "Studioaufnahme" der historischen Fotoausrüstung (*) gibt es von der Abbildungsqualität her nichts zu meckern! Es wurde lediglich freigestellt. 20 Megapixel Ausschnitt aus den 24 MP der Nikon Z6. Nahdistanz des Takumars (55 cm), Blende f/11 noch unter der Beugungsgrenze 2 x Pixelabstand/-pitch 5,9 µ = Blende f/11,8.
Historische Fotoausrüstung?
So habe ich tatsächlich nach einem Jahr mit einer Ricoh TLS 401 vom damaligen Versandhaus Neckermann 1977 mit Nikon angefangen. O.K. es war nicht die hier gezeigte Nikomat FT in Japan-Version ohne "r", es war die Nikkormat FT2. Und mein 28 mm Nikkor war ein Nachfolger gleicher Lichtstärke f/3,5. Aber das 2/50 mm Nikkor und das 3,8/75-205 mm Vivitar sind authentisch. Ein 4,5/80-200 mm Nikkor konnte ich mir 1977 nicht leisten … Das 2/50 mm Nikkor habe ich hier schon ausprobiert. Das 28 mm Nikkor und das Vivitar Zoom werden folgen!
Im zweiten Foto mit dem historischen Asahi Pentax Takumar festgehalten: Das "Finale" unser diesjährigen Feigenernte. Der Baum stammt von der dänischen Ostsee-Insel Bornholm, die vor der schwedischen Ostküste liegt. Dort wurden irgendwann Feigen angesiedelt, die sich über Jahrzehnte angepasst haben und dort wie hier auch Winter mit Schnee problemlos überstehen. Und Früchte tragen! Bildgröße 3.639 x 2.729 = 10 aus 24 Megapixel. Und in diesem Foto die Blende sogar auf f/16 geschlossen.
4 Beispielfotos volle Auflösung 24 MP, Blende f/11
Mehr Beispielfotos 6 MP
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Christian Zahn schreibt zum Nikon Ai-Nikkor 1,8/50mm: "Sein optischer Aufbau ist wie bei vielen japanischen Normalobjektiven ein Doppelgauß-Typ mit 6 Elementen, die einen symmetrischen Linsenschnitt vor und hinter der Blende haben. Diese Objektive wurden ab etwa 1960 von diversen Herstellern gebaut, darunter natürlich auch die „Big Five“, also Canon, Nikon, Minolta, Olympus und Pentax. Sie waren den deutschen Planaren und Summicronen ebenbürtig, aber dank größeren Stückzahlen und anfangs niedrigeren Lohnkosten erheblich preiswerter. Neutrale Testberichte aus den 1960ern in deutschen Fotozeitschriften finden sich kaum, erst in den 1970ern gab es z. B. im Fotomagazin Testcharts, die den Japan-Objektiven ihre Qualität auch bescheinigten."
Dennoch werde ich das alte Pentax-Schätzchen nicht mehr benutzen. Grund: Es passt nicht richtig auf den M42-/Nikon Z-Adapter. Während andere M42-Objektive bis Anschlag auf den Adapter geschraubt werden können, funktioniert das bei diesem Takumar nicht. Dadurch lässt es sich nicht auf Unendlich drehen, was bei Aufnahmen mit Blende f/11 zu vernachlässigen ist. Dazu beginnt der Hebel am Takumar für die Blendenvorspannung — mir fällt keine bessere Bezeichnung ein — zu klemmen, dass sich die Blende u.U. nicht auf den gewünschten Wert schließt.
Trotz der beschriebenen Einschränkungen hat es großen Spaß gemacht mit dem sicher 60 Jahre alten Normalobjektiv eine Runde zu drehen.
Andreas Isenegger zeigt auf seiner Internetseite Kreative Fotografie unter anderem diese vier Normalobjektive nebeneinander: Asahi Pentax Preset Takumar 58mm f/2, f/2.2 und f/2.4, Auto-Takumar 55mm f/1.8, f/2 und f/2.2. Die beiden linken könnten auch als "Yashinon" durchgehen. Der Besuch seiner Seite lohnt sich! Wenn man sich für Altglas interessiert …
Ralf Jannke, Herbst 2022
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 8.12.2022 |
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