T-43 4/40 LOMO
Im Beitrag über die russische Kleinbildsucherkamera SMENA SYMBOL war es zuerst zu sehen. Das T-43 4/40 LOMO, mit dem diese Kamera bestückt ist.
Ein nur aus drei Linsen aufgebautes Objektiv
Mit der SMENA habe ich im Sommer analog auf zwei abgelaufene Kodak Farbnegativfilme fotografiert, um die selbst zu entwickeln und zu digitalisieren.
Wobei ich eher scharf auf das Objektiv der SMENA war, um zu probieren, wie das in der digitalen Welt „performt“. Es gibt Anleitungen, wie das Objektiv problemlos aus der SMENA entnommen werden kann. Ich habe es aber nicht übers Herz gebracht, die einwandfrei laufende SMENA SYMBOL quasi zu zerstören, um das Objektiv "rauszureißen". Einzelne T-43 4/40 LOMO Objektive werden angeboten, aber zu viel zu hohen Preisen. Als aber ein Exemplar zu 13,50 Euro auftauchte, habe ich zugegriffen.
Adapterbau
Nach Ausbau des Verschluss' und Abbau diverser Teile hatte ich nur noch die Bodenplatte, die die eine Hälfte der Entfernungseinstellschnecke enthält, und das reine Objektiv mit Blende und der anderen Hälfte der Einstellschnecke in der Hand.
Diese Bodenplatte wurde so exakt wie möglich zentriert mit Cyanacrylat-Sekundenkleber auf einen Leica M-/M39 Adapter geklebt. Dieser Adapter wird dann auf meinen zweiten Leica M-/Nikon Z-Makroadapter eingeklickt — fertig. Vorherige Versuche zeigten, dass vom Auflagemaß Unendlich und der Nahbereich erreicht werden. Und sogar über Unendlich hinaus. Was nichts macht! Der umgekehrte Fall — Unendlich wird nicht erreicht — macht ein Objektiv für Landschaftaufnahmen unbrauchbar.
Und der Nahbereich?
Der wird über den Nahbereich des T-43 4/40 LOMO durch die Schnecke, den Helicoid des Makroadapters sogar noch erweitert.
Fertig!
Beispielfotos
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
In Facebook hatte ich geschrieben: "Sieht furchtbar aus, ist furchtbar, aber macht Spaß. Mit dem aus einer einfachen Kamera ausgebauten 4/40 mm LOMO dürfte ich das schlechteste Objektiv aus meinem Depot gefunden haben. Aber welches Objektiv ist schon in der Lage, Waldgeister zu erzeugen? ;-) Dazu noch einen Facebook-Kommentar: "I see nothing but lovely pictures here. This lens definitely delivers." Ich sehe hier nur schöne Bilder. Dieses Objektiv liefert definitiv … Wollte ich Perfektion, bräuchte ich nur zum elektronisch komplett durchkorrigierten NIKKOR Z 40mm 1:2 zu greifen. Was bei diesen Fotos aber gar nicht meine Absicht war. Das auf meiner SMENA SYMBOL T-43 montierte 4/40 LOMO war übrigens deutlich besser!
STOPP
Die "Waldgeister" in der ersten Bilderserie beruhten auf einem Fehler in meiner Denke, bzw. Konstruktion. Unübersehbar hat die Platte, in die das eigentliche 4/40 LOMO geschraubt wird — exakter die Schnecke für die Entfernungseinstellung —, von der Demontage des Objektivs übrig gebliebene Öffnungen. ROT markiert. Ich hatte geglaubt, dass die vom Rand des Objektivs genügend abgeschirmt würden. Was NICHT der Fall war. Fremdlicht — die "Waldgeister" — fand seinen Weg auf den Sensor. Daraufhin wurde aus Dichtungsmaterial eine Scheibe passenden Durchmessers mit Bohrung geschnitten und mit der Grundplatte verklebt. Die Öffnungen sind jetzt lichtdicht – BLAU markiert. Alles etwas provisorisch. Aber wenn es seinen Zweck erfüllt …
Also noch eine Runde mit dem 4/40 LOMO
Qualitativ genau das Erwartete! Ich werde, wenn ich aus den Ferien zurück bin, das LOMO nochmal zerlegen. Insofern, dass ich von der Grundplatte die provisorische Dichtung entferne und die Grundplatte vom Leica M-/M39-Adapter löse. Der Sekundenkleber sollte entsprechender Hitze nicht lang standhalten. Dann wird gereinigt, geschliffen und erneut verklebt. Mit einer Lehre, die sicherstellt, dass die Zentrierung stimmt. Was bei diesen Fotos noch nicht der Fall war. Und dann wird wieder zusammengebaut und lichtdicht gemacht. Das 4/40 LOMO hat einfach Charakter. Und verdient immer mal benutzt zu werden!
Ralf Jannke, Oktober 2024
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 31.10.2024 |
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