Kann/darf man mit einem einlinsigen Objektiv fotografieren?
Ansichtssache …
Ich schrecke jedenfalls vor nichts zurück — wider die Perfektion moderner Objektive.
Das Objektiv kommt aus einem 2 Euro Flohmarkt VIEW-MASTER Junior PROJECTOR. Da ich schon im Laden sah, dass das Objektiv leicht rauszuziehen ist, habe ich diesen Viewmaster mitgenommen.
Viewmaster?
Wikipedia schrebt (stark gekürzt): Entstanden ist der View-Master zum Betrachten von dreidimensional wirkenden Stereobildscheiben 1939 als Unterhaltungssystem für zuhause. Die Scheiben zeigen Bilder von touristischen Zielen, Kinofilmen und Fernsehserien oder sie erzählen Bildgeschichten (Märchen). Früher gab es auch medizinische Lehrbücher. Der View-Master hat zwei Gucklöcher mit kleinen Linsen und wird direkt vor die Augen gehalten. Ein Hebel an der Seite des Betrachters ermöglicht das Weiterschalten zum nächsten Bild auf der Scheibe. Soviel zur Geschichte. Jetzt also kein einfacher Betrachter, sondern ein Projektor für Bildchen.
Das Objektiv trägt die Bezeichnung Junior LUMA-RAY f3 70mm. Da war die Neugier groß, ob sich damit auch fotografieren lässt ;-) Natürlich, denn prinzipiell lässt sich mit jeder einzelnen, simplen Sammellinse fotografieren. Aber mit welcher Qualität? Das wollte ich doch wissen!
Jetzt also das minimal mögliche Objektiv, aufgebaut aus nur einer Linse
"Selfie" mit einer Linse …
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Nun ja, eine ganz nette Urlaubsspielerei ;-) In einer Facebookgruppe, attestierte ein Betrachter dem LUMA-RAY eine gewisse Dreidimensionalität … Na ja. Dass sich mit einfachen Objektiven, die aus nur drei Linsen aufgebaut sind, ansprechende Fotos mit besonderem Flair aufnehmen lassen, ist nichts Neues. Ich sage nur das Stichwort "Bubble"- oder deutsch "Seifenblasen-Bokeh. Das man mögen muss, aber nicht überstrapazieren sollte. Der Effekt nutzt sich genauso schnell ab wie zu viele Fotos mit dem Fisheye.
Das Junior LUMA-RAY f3 70mm bleibt am Ferienort. Mit nach Hause geht das VARIO-STELLAR WILL. WETZLAR 1:2.8/85-150, wo im Gegensatz zum LUMA-RAY gebastelt werden muss. Denn das LUMA Passte mit einer Lage Klebeband "satt" in meine M42 Zwischenringe. Die montiert in den vorhandenen M42-/Nikon Z-Helicoid (Einstellschnecke) – fertig!
Fortsetzung folgt – nach Zeit und noch mehr nach Lust und Laune ;-)
Das Objektiv des antiken Projektors ist sogar aus zwei Linsen aufgebaut. Mal sehen, ob und wie ich das irgendwie mal adaptiert bekomme …
Ralf Jannke, August 2024
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 16.08.2024 |
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