Links: Olympus SP-565UZ, rechts Olympus SP-590UZ
Welche (Olympus) Bridgekamera? — Oder: "Abstieg" aus der Systemkameraklasse …
Im Digitalkamerazeitalter sollten diese Kameras die Brücke (englisch Bridge) zwischen digitaler Spiegelreflex- und "normaler" Digitalkamera schlagen. Ich bin versucht einen Buchstaben in der Kameraklassenbezeichnung auszutauschen. Statt Brücke Krücke. Zu gerne gibt die Bridgekamera vor, eine DSLR mit fest eingebautem und oft starkem Zoomobjektiv zu sein. Um den Anwender dann beim ersten Blick durch den E-Sucher ernüchtert feststellen zu lassen: Ein niedrig auflösendes E-Guckloch ist eben KEIN hochwertiger Spiegelreflexkamera Prismen- oder Spiegelsucher. Es ist eher ein Motiv-Finder als Sucher, der auch nicht zur Schärfebeurteilung taugt. O.K. die letzten Modelle dieser Klasse dürften erheblich bessere, höher auflösende Sucher/Monitore haben.
Das Spiel mit der Schärfe wird aber durch kleine Sensoren und Cropfaktoren von Größenordnung 5,6 relativ. Selbst bei ordentliche Lichtstärke von f/2,8 habe ich eine KB-äquivalente Schärfentiefe, die Blende 16 entspricht. Das ergibt kein hohes Freistellungspotential, selbst wenn es mal erwünscht ist. Aus dem gleichen Grund kann man sich bei derartigen Verhältnissen auch meist die Zeitautomatik sparen, um gleich mit Programmautomatik zu fotografieren. Die sind gerne so programmiert, dass die Automatik sehr (zu) lange bei Offenblende bleibt, bevor sie sich entschließt, die Blende etwas zu schließen. Was auch den kleinen rauschanfälligen Sensoren geschuldet ist. Trotz ISO-Automatik so lange wie möglich bei Nennempfindlichkeit von Größenordnung ISO 100 und weniger bleiben. Was dann trotz Stabilisierung zu verwackelten Fotos führen kann.
Einige derartige Kandidaten gibt es in meiner Digitalkamerasammlung. Nennen möchte ich die
- die Sony Cyber-shot DSC-H9, das letzte Mal 2023 benutzt
- die Sony Cyber-shot DSC-H7, das letzte Mal 2024 benutzt
sowie die zwei oben abgebildeten Olympus Bridge-Kameras, die seit Jahren ausgelagert am Ferienort liegen. Das sind die zwei Modelle
- SP-565UZ (für UltraZoom), Vorstellungsjahr 2008, 10 Megapixel, 26-520 mm Zoom, JPEG/RAW — das letzte Mal zum Jahreswechsel 2022/2023 benutzt — im ersten Foto links
- SP-590UZ, Vorstellungsjahr 2009, 12 Megapixel, 26-676 mm Zoom, JPEG — das letzte Mal Sommer 2024 eingesetzt — im ersten Foto rechts
Sämtliche Daten der beiden Olympus Bridgekameras in den Erfahrungsberichten.
Obwohl die SP-565UZ im Rohdatenformat speichern kann, fiel meine Wahl auf die 1 Jahr jüngere SP-590UZ. Die mit 12 MP höher auflöst und 30 Prozent mehr Telebrennweite hat. Und der für mich wichtigste Grund: Die 590 liegt mir einfach besser in der Hand als die 565! An den erstklassigen JPEGs aus der 590 gab es schon 2024 nichts auszusetzen!
Also wurde die Olympus SP-590UZ mit Akkus bestückt, eine 1 GB xD-Speicherkarte eingeschoben, und schon konnte es losgehen. Für den Start sollte es ein simpler Sonnenuntergang sein, der problemlos gemeistert wurde.
Für einen Erfahrungsbericht "im Werden" wurden zum Vergleich die drei Objektivklone abgelichtet — mit der SP-590Z.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Der E-Sucher der SP-590UZ ist grauenhaft. Aber eben eine Riesenhilfe, wenn ich auf dem Tages-/Sonnenlicht-beschienenen ungleich besseren Monitor das Motiv einfach nicht sicher erkenne, einpassen kann. Das kann eine aktuelle und höher auflösende Bridge-Kamera natürlich heute besser. Keine Chance hat eine entsprechende Canon oder Sony Bridgekamera aber gegen das unschlagbare Preis-/Leistungs-/"Schlepp"verhältnis dieser 12 Megapixel Olympus SP-590UZ. Sie kam für 10 Euro von einem Flohmarkt … Und die Abbildungsqualität? Über jeden Zweifel erhaben!
Für "Action" ist diese Kamera nichts. Aber als im wahrsten Sinn unbeschwerte Reisekamera ist sie klasse. Nicht winzig, aber immer noch unscheinbar genug. Die Stabilisierung ist sehr gut, wenn es an die ganz langen Zoombrennweiten geht.
Ralf Jannke, Jahreswechsel 2025/2026
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| Autor: | Ralf Jannke |
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| Erstellt: | 30.12.2025 |

























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