Mehr Altglas
Die letzten Altglas-Praxistests haben gezeigt, dass sich neben meinen beiden 24 und 45 Megapixel Vollformatern Nikon Z6 und Z7 tatsächlich die 16 MP microFourThirds Viertelformat-DSLM Olympus OM-D E-M1 etabliert hat. Die OM-D E-M1 liegt mit dem Akkugriff hervorragend in der Hand und der Sensor ist stabilisiert. Dazu kommt trotz fehlendem Fokus-Peaking ein sehr guter Sucher fürs manuelle Fokussieren inklusive Sucher-/Monitorbildvergrößerung. Dort fällt es mir nicht schwer, mit meinen trotz Kontaktlinsen miserablen Augen manuell zu fokussieren!
Das Fokus-Peaking der 16 MP Halbformat Fuji X-T10 ist vollkommen unbrauchbar. Vielleicht mache ich etwas falsch oder bin schlicht zu blöd, mit der X-T10 sicher manuell zu fokussieren. Aber das ist der Hauptgrund, die Olympus OM-D E-M1 auf Platz zwei hinter Nikon zu positionieren!
Auch wenn ich unzählige Analog-Objektive erfolgreich auf meine Fujis der Vergangenheit adaptiert habe. Beim Finden der Schärfe auf den Punkt hatte ich IMMER Probleme. Nur ein Problem der X-E-Serie und der zweistelligen Fuji X-Txx Modelle? Meine X-T20 und X-T30 sind Vergangenheit. Der für seinen Job immer die einstelligen Fuji X-T1 bis X-T5 DSLMs einsetzende Profi, der für ein großes Unternehmen fotografiert, berichtete zu den Hilfen für manuelles Fokussieren das Gleiche. Fokus-Peaking vollkommen unbrauchbar, was leidlich funktioniert, das ist der elektronische Fuji-Schnittbildentdernungsmesser.
Jetzt also erneut die Olympus OM-D E-M1, adaptiert ein radioaktives (?) Objektiv
Die Rede ist vom SUN WIDE YS-28 F:2.8 28mm. Im Bericht war zu lesen: Beim Ablichten des frisch erworbenen SUN WIDE YS-28 F:2.8 28mm fiel mir die ungewöhnlich orange-gelbe Färbung der Frontlinse auf. Diese Färbung hatte ich doch schon an anderer Stelle im Zusammenhang mit Radioaktivität gesehen.
Der französische Youtuber Mathieu Stern hat zu dem Thema zwei unterhaltsame Videos veröffentlicht und dabei gleich Entwarnung gegeben. Ja, Glas, das Thorium (ThO2) enthält, was in den 1960er/70er Jahren üblich war, strahlt! Aber so schwach, dass ich vier Monate in einem Raum verbringen müsste, der mit 2.000.000 Thorium-vergüteten Objektiven gefüllt ist, um an der Strahlung zu erkranken …
Seine Videos
"The HORRIFIYNG Truth about Radioactive Camera Lenses" — "Die furchtbare Wahrheit über radioaktive Objektive", gezeigt am Canon FL 55mm 1,2
"The Radioactive Dream Lens" — "Das radioaktive Traumobjektiv", gezeigt am 2/35 mm Pentax Takumar
Das 28mm SUN hatte sich auch als brauchbar erwiesen, wenn es um Poesie geht ;-)
Spezifikation
Viel ist über das SUN WIDE YS-28 F:2.8 28mm nicht bekannt. Anzahl Linsen/Gruppen ??? Die Blende besteht aus 6 Elementen und rastet in ganzen Stufen, die kleinste Blende beträgt f/22, die man in der Digitalfotografie aber unbedingt vermeiden sollte. Die Nahdistanz des 28ers beträgt gute 30 cm. Das Objektiv ist 52,5 mm lang und hat einen Durchmesser von 67,5 mm. 62 mm Filtergewinde. Es wiegt 263 g. Im Crop 2-Modus der microFourThirds DSLM 2x28 mm = KB-äquivalente 56 mm Brennweite.
Nach den Weitwinkeln AUTO Vivitar WIDE-Angle 28mm f:2.5 und Asahi Opt. Co. (Pentax) Super-Takumar 4.5/20 jetzt also das SUN WIDE YS-28 F:2.8 28mm auf der Olympus OM-D E-M1
Das Foto der 6x9 Klappbalgen-Rollfilmkamera vom Stativ, ISO 200, Zeitautomatik, 1s Belichtungszeit, 28/56 mm Brennweite, Blende f/11. Damit noch so eben über der bei f/7,4 beginnenden theoretischen Beugungsgrenze. In Lightroom nur den Weißabgleich korrigiert, keine Extraschärfung über Default (40). Der US-Style Briefkasten aus der Hand, ISO 2.500, Zeitautomatik, 1/125 s, Blende vermutl. f/8 …
Null Fotowetter :-(
Egal! Aber Farben gibt es immer. Zu den beiden Fahhrrad-Fotos. Bei dem Licht, bei den Bedingungen ist das 28mm SUN bei Offenblende f/2,8 recht weich. Was man bei Bedarf nutzen kann. Bei der zweiten Bearbeitung mit Lightroom wurde die neue Beta-Funktion Objektivunschärfe getestet. Die Funktion ist mal wieder miserabel übersetzt. Hintergrund-UN-Schärfe (Bokeh) wäre besser. Sieht doch ganz ordentlich aus.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Das rote Damenfahrrad und die letzten drei Fotos zeigen die Schwäche des SUN WIDE YS-28 F:2.8 28mm. Die Offenblende ist sehr weich und beim direkten Gegenlicht — da nützt auch keine fehlende Streulichtblende geht das SUN mächtig in die Knie. Beides "Effekte", die man bei Bedarf kreativ nutzen kann. Das Gegenlicht wurde in Adobe Lightroom durch entsprechendes Anheben des Kontrasts und Einsatz des Reglers xyz bewusst so angegangen.
An der Schärfe im 16 MP Crop 2-Viertelformat gibt es nichts zu bemängeln. Das SUN hat auf der Olympus OM-D E-M1 jedenfalls Spaß gemacht. Vollformat? Irgendwann im Lauf des Jahres ;-)
Ralf Jannke, Januar 2024
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 10.02.2024 |
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