Sony CyberShot DSC-D770 Christian Zahn

Die Sony DSC-D770 ist eine der recht frühen Bridge-Digitalkameras mit optischen Spiegelreflexsucher. Sie hat etliche professionelle Features, ein für 1999 großes Display und war sehr teuer. 

Boris hat ebenfalls ein Exemplar dieser Kamera, leider ist seine D-770 defekt.

Vorgänger Sony Cyber-shot DSC-D700

Ralf Jannke hat im Herbst 2021 einen ausführlichen Praxisbericht zur fast identischen Sony Cyber-shot DSC-D700 von 1998 verfasst. Die DSC-D700 war die ein Jahr vor der in nur wenigen Dingen verbesserten DSC-D770 vorgestellte Vorgängerin.

Spezifikationen Sony DSC-D770

  • Die Sommer 1999 vorgestellte Sony DSC-D770 ist 130 x 100 x 150 mm groß und wiegt 820 Gramm.
  • Der 1/2“ (6,4x4,8mm) CCD-Sensor mit Pixelpitch 4,5µm löst maximal 1344 x 1024 Pixel  = 1,5 Megapixel auf, die Empfindlichkeit ist manuell von 50 bis 400 ASA einstellbar. Videos sind nicht möglich, Liveview ist möglich. Bilder werden als JPEG oder TIFF auf PC-Cards abgelegt, über optionale Adapter auf CF-Cards, MemorySticks oder SmartMediaKarten.
  • Das Motiv wird über einen 2,5“ TFT LCD Monitor mit 180.000 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt. Zusätzlich ist ein Spiegelreflexsucher mit Dioptrinkorrektur eingebaut sowie ein SW-Status-Schulterdisplay.
  • Das Objektiv ist ein 1:2-2,4/5,2-26mm (28-140 mm @KB) 5-fach Zoom
  • Entfernungseinstellung automatisch oder manuell, Kontrasterkennung auf dm Bildsensor
  • Belichtungssteuerung durch Programmautomatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik oder manuell; Mottenbetont integrale oder Spotbelichtungsmessung, Belichtungszeiten 1/4s bis 1/2000 sek., kombinierter mechanischer und elektronischer Zentralverschluß, Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
  • eingebauter Blitz mit Leitzahl 10 bei 100 ASA
  • Weißabgleich automatisch
  • keine Bildstabilisierung
  • Energieversorgung durch Lithium-Akku

Besonderheiten

DSC bedeutet Digital Still Camera. Die D-Kameralinie bestand nur aus der etwa ein halbes Jahr älteren D-700 und der hier gezeigten D-770. Beide Modelle sind weitestgehend baugleich, sie unterscheiden sich vor allem in der Schreibgeschwindigkeit auf die PC-Kartenadapter, den Farbton des Gehäuses und einige in der D-700 noch fehlende Softwarefeatures (z. B. kennt nur die D-770 eine Histogrammanzeige im Liveview).

Das Design ist orientiert sich an analogen Bridgekameras, Zoom und manuelle Fokusverstellung erfolgen durch große gummierte Drehräder, dank großem Griff liegt die Kamera gut in der Hand.

Die Stromversorgung erfolgt mit dem bei Sony in vielen anderen Kameras bzw. Camcordern eingesetzten Lithium-Akku FP-550. Er wird auch im Jahr 2025 häufig eingesetzt, zwar nicht mehr in Kameras, aber in LED-Videoleuchten wird er oder der sehr ähnliche, jedoch dickere FP-770 genutzt. Diese Akkus haben die Sony  InfoLithium-Technologie, über einen Zusatzkontakt teilt die Akkuladeelektronik der Kamera die Restkapazität prozentgenau mit, die D-770 zeigt diese allerdings nur in Stufen an. Der Kamerabetrieb mit Akkus ohne diesen Datenkontakt ist möglich, aber da die Kameraelektronik die Rest-Akkukapazität dann nur aus der Akkuuspannung ermittelt (im Display wird die Voltzahl mit einer Nachkommastelle angezeigt), schaltet sie sehr früh ab, so daß auch mit einem neu gekauftem Akku ohne Chip nur kurze Laufzeiten möglich sind, sofern das Display eingeschaltet ist.

Im Akkufach ist eine kleine Halteklammer angebracht, die die eigentliche Klappe entlastet. Bei meinem Exemplar ist die Klammer leider beim ersten Einsetzen eines Akkus zerbrochen, weil die Weichmacher nach 25 Jahren aus dem Kunstoff herausdiffundiert sind und darum die Klammer spröde und bruchempfindlich geworden war.

Damit Datum und Uhrzeit gespeichert werden, ist im Inneren der Kamera eine vom Benutzer nicht wechselbare Lithiumbatterie eingebaut. Ist diese leer, meldet die Kamera nach dem Einschalten „ERR 13“ im Statusdisplay bzw. „“Date & Time not Set“ auf dem Farbdisplay. Die Kamera kann weiterhin benutzt werden, das Eingeben des aktuellen Datums ist im Kameramenü möglich. Das muß aber nicht nur nach dem Akkuwechsel erfolgen, sondern nach jedem Wiedereinschalten der Kamera! Der Uhrenchip bekommt seine Betriebsspannung nur von der internen Batterie, nicht alternativ vom Kamera-Akku!

Der optische Sucher arbeitet nach dem Spiegelreflex-Prinzip. Er kommt ohne hochklappenden Schwingspiegel aus, sondern das Sucherbild wird durch einen teilreflektierenden Spiegel „abgezweigt“. Das mindert Erschütterungen bei der Aufnahme, bedeutet aber auch, daß nicht alles Licht des Motivs auf dem Sensor ankommt. Deshalb sind die resultierenden Belichtungszeiten länger als bei Kameras mit Klappspiegel, die den Strahlengang des Suchers während der Aufnahme verschließen und alles Licht auf den Sensor lassen.

Im manuellen Belichtungsmeßmodus kann deshalb mit einem externem Belichtungsmesser nicht korrekt gemessen werden, es sei denn, man gibt diesem den Lichtverlust durch den Sensor mittels Korrekturfaktor ein. Es ist meist einfacher, der Histogrammanzeige der Kamera zu vertrauen, und sich die entstandene Aufnahme im Wiedergabemodus anzusehen.

Der Verschluss ist eine Kombination aus mechanischem Blenden-Verschluß (er arbeitet gleichzeitig als einstellbare Blende und langsamer Verschluß), die schnelleren Belichtungszeiten werden elektronisch durch den Bildsensor erzeugt.

Das Objektiv war 1999 geradezu revolutionär für eine Bridge-Digitalkamera. Üblich war ein KB-äquivalenter Brennweitenbereich von 35 bis 105 mm, 28mm Weitwinkel wurde dann durch Aufschrauben eines großen Konverters erzielt. Die D-770 schafft 28mm mit dem fest eingebautem Objektiv, auch das „lange Ende“ von 140mm äquivalenter Brennweite erfordert keinen Adapter. Trotz des 5-fach Zoombereichs ist es mit Offenblende 1:2-2,4 ziemlich lichtstark.

Leider hat Sony damals keine Streulichblende mitgeliefert, die gezeigte stammt aus dem Zubehörhandel des Jahres 2022.

Um die Kamera stromsparend ohne Farbdisplay nutzen zu können, ist auf der Oberseite ein SW-Statusdisplay eingebaut, auf dem die meisten Bildparameter durch Druck auf die jeweilige Taste und Drehen am Daumenrad verstellt werden können, die ausgewählte Einstellung erscheint im SW-Display. Nach dem Loslassen der Taste ist im Schulterdisplay wieder die aktuelle Blende und Belichtungszeit zu sehen.

Auch im Spiegelreflexsucher ist ein grünfarbiges LCD-Display eingebaut, darauf ist ebenfalls Blende und Belichtungszeit zu sehen sowie die Autofokusbestätigung. Aus heutiger Sicht ist die Einblendung ein wenig „rustikal“, man erkennt deutlich, wie über einen Hilfsspiegel das Display in den Strahlengang hineinprojiziert wird.

Boris schreibt auf seiner Detailseite „Die Kamera ist geradezu übersät mit Einstellrädchen und Knöpfchen, so dass die meisten Optionen für einen geübten Anwender ohne Ausflug ins Menü verstellt werden können.“ Die D-770 gibt sich, was das Bedienkonzept anbetrifft, sehr „analog“. Für alles Wichtige ist eine eigene Taste vorgesehen.

Auf der Oberseite befindet sich der Auslöser, dahinter je eine Taste für Belichtungskorrektur und Umschaltung auf Spotmessung, ganz an der hinteren Gehäusekante das Daumenrad. Auf der Vorderseite findet sich eine Taste für den Weißabgleich und der Empfänger der Infrarotfernbedienung. Die Rückseite wird vom Display dominiert, desweitern sind dort Tasten für AE-Lock, schnelle Anzeige des letzen Fotos, Display, Bildvergrößerung, Umschaltung zwischen Sucher und Display sowie 5 Tasten zur Menübedienung. Darüber der Hauptschalter, der auch zwischen Aufnahme und Wiedergabe umstellt.

Auf der linken Kameraseite befindet sich der Umschalter zwischen AF und manuellem Fokus sowie ein Multifunktions-Parameterwählrad. Es dient zur Verstellung von Empfindlichkeit, Belichtungsmodus (PASM), Blitzfunktionen, Weißabgleich, Serienbild/Selbstauslöser, Bildqualität, Bildgröße sowie drei Parametersätzen, die vom Anwender vorprogrammiert werden können. Das Rad wird auf die gewünschte Einstellung gedreht, danach muß der zentrale Knopf gedrückt werden, dann erfolgt die Umstellung mit Hilfe des Daumenrades. Anwender von den letztgebauten analogen Minolta-Dynax-Spiegelreflexkameras (z. B. der Dynax 505si von 1998) kannten dieses Konzept bereits, nach der Übernahme von Minolta durch Sony 2006 tauchte es auf der alpha 100 (die eigentlich noch eine Minolta-Entwicklung war), bei Sony 2006 auch wieder auf.

Gezoomt wird mit einem mechanischem Ring (kein Zoom-by-Wire), manuell fokussiert wird hingegen nicht direkt, sondern über einen Encoderring (Focus-by-Wire).

Gespeichert werden die Bilder auf PC-Cards. Alternativ können mit Adaptern die Bilddaten auf diverse andere Speicherkartenformate gesichert werden, es gab Adapter von PC-Card auf Sony MemorySticks (bis 128 MB), SmartMediaKArten (bis 128MB), CompactFlashKarten (vermutlich bis 256 oder 512MB). Ein Adapter für MemorySticks und ein 8MB-Stick waren im Lieferumfang der Kamera enthalten.

Zum Wechseln der Karte bzw. des Adapters muß die D-770 nicht ausgeschaltet werden, jedoch sollte darauf geachtet werden, die Karte nicht zu entnehmen, sofern auf sie noch geschrieben wird, was anhand einer LED neben dem Farbdisplay erkennbar ist.

Zusammen mit der Kamera wurde ein PC-Card-Lesegerät für Windows-Computer geliefert. Seine Benutzung erfordert etliche Kabel-Klimmzüge, denn er wird an den parallelen Druckeranschluß gesteckt, das Druckerkabel an eine Verdickung des Adapterkabels, dort wird auch ein Stromkabeladapter hineingesteckt, der zwischen Tastatur und die entsprechende Buchse am Computer gesteckt wird. USB war damals noch nicht allgemein verbreitet, so daß Sony zu einer so umständlichen Lösung griff. Damalige Macintosh-Computer konnten mit dem Adapter nichts anfangen, deren Besitzer mußten sich ein Kartenlesegerät zusätzlich kaufen. PC-Card-auf-SCSI-Adapter waren damals exotisch und sehr teuer. Besitzer eines damals halbwegs aktuellen Powerbooks (eines tragbaren Macintosh-Rechners) waren fein heraus, denn dort war immer ein Schacht für eine PC-Card eingebaut.

Eine Umschaltung zwischen JPEG und TIFF ist im Kameramenu nicht vorhanden, jedoch bedeutet im Quality-Menu „SUPER“ das TIFF-Format, „HIGH, MIDDLE, LOW“ das JPEG-Format.

Die Auslöseverzögerung ist sehr lang. Das liegt daran, daß der Fokussiervorgang je nach Motiv durchaus zwei Sekunden benötigt, bis endlich die AF-Kotrolle im Display grün aufleuchtet und die Kamera kurz piept. Im Handbuch wird der Fokusvorgang als „Hochpräzise und Schnell“ tituliert, ältere Mitbewerberkameras brauchten durchaus noch länger zum Scharfstellen. Im Sucher kann das „Fokuspumpen“ zur Ermittlung der größten Bildschärfe nachvollzogen werden, weil der Vorgang so langsam ist.

Studiofotografen mit unbeweglichen Motiven halfen sich mit einem Trick, um die Auslöseverzögerung zu minimieren: Kamera auf Stativ und nach Festlegung des Bildausschnitts ließ man die D-770 den Autofokusvorgang vollziehen und schaltete danach auf manuellen Fokus. Da dann ein erneuter Fokusvorgang entfällt, löst die Kamera anschließend sehr schnell aus.

Wird die Bildgröße auf 640x480 Pixel reduziert, können im Serienbildmodus und niedrigster Bildqualität 2 Bilder je Sekunde aufgenommen werden. In höchster Auflösung und kleinster JPEG-Kompression schafft die D-770 ein Bild alle etwa 1,5 Sekunden; eine schnelle Speicherkarte vorausgesetzt, hält sie das Tempo solange durch, bis die Karte gefüllt ist. Das bot damals kaum ein Mitbewerber!

Das Bild kann auch manuell scharfgestellt werden, das ist allerdings ohne Schnittbild oder Mikroprismenring im Sucher nur schwer „auf den Punkt“ möglich, da nur die Mattscheibe zur Schärfenbeurteilung herangezogen werden kann. Besser ist es, im Liveview zu arbeiten und durch Druck auf eine Taste die Bildmitte vergrößert anzuzeigen, dann kann die Schärfe besser beurteilt werden.

In zeitgenössischen Testberichten wurde bemängelt, daß die Kamera mit Funktionen überreichlich ausgestattet sei, die einzelnen Einstellungen im Handbuch aber kaum tiefergehend erklärt würden. Aus heutiger Sicht erscheint der Funktionsumfang nicht so besonders, vieles ist uns inzwischen längst vertraut, aus digitalen Systemkameras her bekannt oder gar mit Handy-Foto-Apps nachzumachen.

Aber 1999/2000 war z. B. ein Histogramm etwas, das seitenweise mit Bildbeispielen hätte erklärt werden müssen, denn Umsteiger von der analogen Fotografie kannten es nicht oder nicht unter diesem Namen.

Der Gehäuseblitz muß von Hand ausgeklappt und wieder zugeklappt werden, seine Leitzahl von 10 gilt bei 100 ASA. Zusätzlich ist auf der Oberseite ein Norm-Blitzschuh mit Mittenkontakt montiert, um beispielsweise einen Aufsteckblitz zu verwenden. Der Zusatzblitz muß sich selbst regeln, die Kamera wird dabei am Besten im manuellen Belichtungsmodus benutzt. Bei der Blitzbelichtungsmessung mittels Hand-Blitzbelichtungsmesser ist der oben erwähnte Lichtverlust durch den Spiegelreflexsucher zu berücksichtigen.

Die 180.000 Subpixel des Displays sind aus heutiger Sicht nur grob gerastet, damals wurde es als extrem hochauflösend bezeichnet. Auch die Größe von 2,5“ war damals enorm, üblich waren eher 1,5“.

Das eigentliche Panel ist hinter einer Schutzscheibe montiert, die die mir von vielen anderen Sonykameras her bekannte „Krankheit“ des Abblätterns der Entspiegelung nicht aufweist, wahrscheinlich, weil das Kunststoffteil gar nicht entspiegelt ist.

Die Videobuchse ist eine übliche Klinkenbuchse. Sie befindet sich hinter einer riesig anmutenden Klappe, hinter der die einzelne Buchse winzig erscheint. Möglicherweise waren mehr Schnittstellen geplant gewesen, wurden aber während der Elektronik-Entwicklung und des Platinendesigns nicht realisiert. Für Dauerstromversorgung muß ein Akkudummy verwendet werden, in der Akkufachklappe ist eine entsprechende Aussparung vorhanden.

Die Kamera schreibt keine Details in den MakerNotes-Teil der EXIFs. Auch die genormten EXIFs sind nicht komplett ausgefüllt, die eingestellte Brennweite wird nicht eingetragen, dafür wird die ungerundete, wahre Belichtungszeit angegeben (also 1/256 s statt 1/250 s)

Im Kameramenu kann eine Beschreibungszeile (mit Groß- und Kleinschrift, Zahlen, Buchstaben und einigen Sonderzeichen) eingegeben werden, dieser Text wird in jedes Bild als Bildbeschreibung eingetragen, z. B. für Copyrightangaben oder zum suchen nach unterschiedlichen Motiv-Arten, Reisetagen, uvm. In der Bildwiedergabe wird dieser Text von der Kamera auf dem Display angezeigt.

Die UVP der D-770 betrug ca. 4000 DM, das entspricht inflationsbereinigt im Jahr 2025 in etwa 3300 Euro. Aus heutiger Sicht erscheint die Kamera teuer, damals war der Preis für die gebotene Leitung durchaus angemessen, professionelle digitale Spiegelreflexkameras kosteten durchaus das Doppelte. Zum Vergleich: die 1999 vorgestellte Nikon F100, eine Profispiegelreflexkamera für Kleinbildfilm, kostete 2600 DM.

Ich bekam mein Exemplar Anfang 2025 von einem Leser des Digicammuseums geschenkt. Der aktuelle Zeitwert ist schwer zu schätzen, ich habe zwar einige Online-Angebote gefunden, aber ob diese für die aufgerufenen Preise auch verkauft wurden, bezweifle ich.

Beispielfotos

Alle Beispielaufnahmen entstanden bei 50 bis 100 ASA, gespeichert als TIFF, bearbeitet mit Photoshop CS4. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. Ausschnitte sind nicht eingeblendet, die Bilder haben die originale Kamera-Auflösung. Die Brennweite habe ich aus der Erinnerung angegeben, sie wird nicht in den EXIFs der Bilder abgespeichert.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der D-770 besteht größtenteils aus Kunststoff, immerhin ist das Stativgewinde aus Metall und mit dem inneren Chassis verschraubt. Allerdings gilt auch bei der CyberShot D-770, was ich für etliche frühe Digitalkameras hier schon früher schrieb: Man bezahlte für die „inneren Werte“, nicht für die äußere Anmutung des Plastikgehäuses.

Die Kamera gehört zur Klasse der Bridgekameras. Sie ist sehr schwer und liegt gut in der Hand, so daß unverwackelte Bilder auch ohne Bildstabilisator echt gut gelingen, was aber auch an der geringen Auflösung des Sensors liegt.

Die Verzeichnung des Objektivs wird nicht weggerechnet, das sieht man bereits auf dem Display und im Sucher. 400 ASA sind deutlich verrauscht und nur ein Notbehelf, man sollte bei 50 oder 100 ASA bleiben. Bildsensor, Belichtungsmessung und Objektiv harmonieren gut zusammen, die Bilder sind ansehnlich, „ausgefressene“ Lichter habe ich trotz heller Wintersonne kaum feststellen können. Der Bildprozessor übertreibt es nicht mit der Nachschärfen, „Treppen“ an diagonalen Motivkanten kommen kaum vor.

Fazit: eine digitalkamerahistorisch interessante Kamera (weil frühe Profi-Bridgekamera), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen leider ungeeignet, weil 1,5 Megapixel inzwischen für fast alle Anwendungen nicht mehr ausreichen.

Christian Zahn, Januar 2025

 

Kommentare (1)

  • H. Lenz
    H. Lenz
    vor 3 Wochen
    Die Lithium CR2025 Pufferbatterie ist wechselbar. Wenn man die Bodenplatte abschraubt, kommt man leicht dran.
    Das ist aber schon bei Ralf Jannke in seinem Bericht vermerkt.

    Es gibt noch eine dritte Variante dieser Kamera, die DKC-FP3.
    Sie hat eine Firewire-Schnittstelle und das Gehäuse ist schwarz, sonst aber gleich zur D770.
    Foto kann ich bei Interesse beisteuern.

    Immer her mit dem Foto der FP3! Das kommt dann noch in den Beitrag.
    Viele Grüße
    Ralf Jannke

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