Auf ein Neues! VOIGTLÄNDER ZOOMAR 1:2.8 f=36-82mm

Dafür, dass bei anderen Kameras und Objektiven deutlich größere Zeiträume zwischen dem ersten Praxisbericht und einem Update liegen, waren es beim VOIGTLÄNDER ZOOMAR nur knapp drei Monate!

Zum Jahresanfang 2023 ausführlich beschrieben, gewürdigt und bebildert, jetzt Ende April/Anfang Mai ein erstes Update zum VOIGTLÄNDER ZOOMAR. Was für die Interessantheit dieses Objektivs spricht!

Der Botanische Garten der Universität Bonn hatte zum „Tag der offenen Tür“ in seinen nur einmal im Jahr fürs Publikum geöffneten Gartenteil im Melbbachtal eingeladen. Beste Gelegenheit das mächtige Zoom wieder mal "auszuführen". Wie weit meine Bemühungen, den leichten Pilzbefall des ersten Weitwinkel-Tele-Zooms der Welt fürs 24 x 36 mm Kleinbildformat von Erfolg gekrönt waren, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Ein Blick ins Objektiv verhieß zumindest nichts Schlimmes. Den Rest – eine gewisse Weichheit und Kontrastarmut erledigte Adbe Lightroom! Nach der Präsentation des Zoomars 1959 erfolgte der Verkaufsstart 1962.

Entwickelt hat das Zoom der gebürtige Österreicher Dr. Frank Gerhard Back, der 1939 vor den Nationalsozialisten fliehen musste und in die USA emigrierte. Dort entwickelte er Zoom-Objektive für Fernsehkameras und 1959 schließlich das erste Zoomobjektiv der Welt für eine Kleinbildspiegelreflexkamera. Gefertigt wurden die Objektive in Braunschweig, und als VOIGTÄNDER ZOOMAR 1:2.8 f=36-82mm kamen die Objektive Anfang der 1960er-Jahre in den Handel. Mit Anschluss für die Kleinbild-Spiegelreflexkameras Voigtländer Bessamatic und Ultramatic und einer Variante mit entsprechendem Bajonett für die Exakta. So wie mein Exemplar. Die komplette Geschichte der Zoomobjektiv-Entwicklung und Dr. Backs hier: "Hintergrund: Das Zoom und seine Herkunft".

Volle Auflösung, 24 Megapixel

Ja, wer genau hinschaut findet die Schwächen … Bei mir überwog/überwiegt die Freude, mit so einer Rarität zu fotografieren. Zumal nur wenige Fotos, die mit dem ZOOMAR gemacht wurden, im Internet auftauchen. Der größte Teil dieser wunderbaren Objektive dürfte in Vitrinen vor sich hinvegetieren :-(

"Zaubern" kann das ZOOMAR auch ;-)

Ganz klar Tribut an das Alter und den Zustand meines ZOOMARs. Und die sicher nicht angepasste Form der Gegen-/Streulichtblende …

3.600 x 2.400 Pixel

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Gerne wiederhole ich: Bei mir überwog/überwiegt die Freude, mit so einer Rarität fotografieren zu dürfen! Fokussiert wurde mit Offenblende bis f/4, "freigestellt" – soweit man davon sprechen kann – mit f/4, und ansonsten mit f/8 und f/11 fotografiert. Mit Zeit- und ISO-Automatik 250 bis 2500 und langsamster Verschlusszeit 1/640 s. Speicherformat selbstverständlich NEF/RAW.

Ralf Jannke, Mai 2023

 

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