Yashica digiFilm Camera Y35
Ein Déjà-vu?
Denn sie wissen nicht, was sie tun...
... war der deutsche Titel des US Kultfilms
"Rebel without a cause" mit dem 1955 bei einem Autounfall umgekommenen damaligen Idol James Dean in der Hauptrolle.
Den Filmtitel kann man getrost auf den Erwerb der Yashica digiFilm Camera Y35 übertragen. Unter Geschichte titelt Boris: "Space-Design und schräge Bedienkonzepte - die Entwicklung der Digitalfotografie" Ein futuristisches Design hat die Yashica digiFilm Camera Y35 nicht, aber dafür ein umso kruderes Bedienkonzept!
Der Reihe nach
„Expect the Unexpected – Erwarte das Unerwartete: digiFilm™ Camera by YASHICA“
6.935 Unterstützer trugen 10.035.296 Hongkong-Dollar (1,16 Mio Euro!) bei, um dieses Kickstarter-Projekt zu verwirklichen.
Die beispiellose Kamera - digiFilm ™ Camera Y35
Inspiriert von der ersten Kamera der Welt mit Belichtungsautomatik, der Yashica Electro 35 bietet die YASHICA Y35 mit ihrem digiFilm-System ein außergewöhnliches Fotoerlebnis.
Wie bei einer analogen Kamera, müssen sie einen "digiFilm" einlegen, um Fotos aufzunehmen. Nach jeder Aufnahme müssen sie den „Film“ per Schnellschalthebel weitertransportieren und den „Verschluss“ spannen.
Das innovative digiFilm-System wurde von YASHICA entwickelt. Die Kamera hat ein Objektiv mit Glaslinsen für superscharfe Fotos und einen fortschrittlichen Automatikmodus, der sicherstellt, dass jede Aufnahme mit einer Blende von 2,0 und viel kreativem digiFilm perfekt belichtet wird.
Der komplette Originaltext in Englisch hier:
https://www.kickstarter.com/projects/1940283777/expect-the-unexpected-digifilmtm-camera-by-yashica
Rausgekommen ist ein Produkt, das mit Bewertungen wie
- “DON’T BUY THIS SH*T” – „Kauf diesen Sch... nicht“
- „Yashica’s (…) Y35 Camera is Worse Than Anyone Expected“ – „Yashicas Y35-Kamera ist schlimmer/schlechter als erwartet“
- „Yashica Digifilmcamera Y35: An Abstrusität (Eigenschaft, die in deutlichem Maße wirklichkeitsfernes (abstruses) Verhalten oder solche Anschauungen zeigt) kaum zu überbieten“
dekoriert wurde.
Die Yashica Y35 wird gerne als besondere Kickstarter-Rarität für Größenordnung 300 Euro angeboten… Verkauft wurden zwei Exemplare für ca. 45 Euro Stückpreis. Ich habe die Yashica Y35 für 12,50 Euro als warnendes Beispiel für eine Fehlentwicklung in meine Digitalkamerasammlung aufgenommen. Wobei sich gleich nach Erwerb der Gedanke einschlich: "Wozu hast du diese "Yashica" eigentlich gekauft? Du hast doch schon einen ganz ähnlichen und technisch genauso miserablen Blender von Vivitar, eine ViviCam 8027.
Das Retro-Design wird durch das Plastik-Feeling zunichte gemacht, und das Bedienkonzept erinnert an den Kaufladen aus Kindertagen, wo die „Waren“ als verkleinerte Pappschachteln usw. präsentiert und „verkauft“ wurden…
Nachahmung und Vorbild
Das Foto, das ich nie aufgenommen habe …
Soll das ein Witz sein?
Nein, die ungeschminkte, nackte und traurige Wahrheit! VOR dem zweiten Rundgang…
Zu dem ich eigentlich keine Lust mehr hatte. Zum zweiten Versuch hatte ich die 512 MB SD-Karte einfach in einer anderen Kamera formatiert und sie so in die "Yashica" geschoben. Außerdem habe ich statt der zwei 1,2 Vollt AA-Akkus zwei 1,5 Volt Batterien eingelegt. Ob das die wirkliche Lösung war, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Aber immerhin war die "Yashica" dann gewillt aufzunehmen und zu speichern, was ich gesehen hatte — fast jedenfalls …
Fotografie auf Yashica Y35 "SW-Film"
SW – SCHWARZWEISS-Film? Und die Farbbilder?
Ja, denn die "Yashica" hat nicht kapiert, dass ein "SW-Film" eingelegt war … Photoshop hat die SW-Fotos produziert. Und die völlig übertriebenen Farben entsättigt!
Wir fotografieren quadratisch – 6x6
Hier hat die "Yashica" verstanden, dass sie auf den eingelegten "6x6-Film" quadratische Fotos aufnehmen soll … Aber damit belasse ich es, mit diesem Machwerk weitere Fotoversuche auf den noch vorhandenen, anderen "Filmen" zu unternehmen!
Ralf Jannke, Sommer 2020
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 23.11.2021 |
Kommentare (2)
H.L.
am 05.08.2020Laut EXIF kommen die "Schwarzweiß"-Fotos vom " digiFilm YASHICA blue", also ist anscheinend nur die "Filmpatrone" falsch etikettiert.
Ralf Jannke
am 05.08.2020Ralf Jannke