Nikon Coolpix 300 (100)

Original Nikon-Anzeige der Coolpix 300 

Nach der Sound Vision CMOS-PRO noch eine etwas „realere Phantomkamera“. Von der noch heute einige Fotodateien existieren.

1997 begann Nikon Digitalkameras für den Konsumermarkt zu produzieren. Ergebnis waren die Coolpix 100 und Coolpix 300. Ich kann mich kaum noch erinnern, bin mir aber ziemlich sicher, auch die Nikon Coolpix 100 kurze Zeit gehabt zu haben, um sie dann gegen den interessanteren Nachfolger Coolpix 300 zu tauschen. Trotz der für die smartphonelose Zeit tollen Features, war auch die C 300 nicht lange bei mir im Bestand. Mit fast quadratischen 512x480 Pixelbildchen (C 100) und nicht sehr überzeugenden 640x480 Pixelfotos (C 300) war einfach kein Staat zu machen. Das konnten andere Kameras gleicher VGA-Auflösung 1998 subjektiv besser.

Überlebt haben aus dieser Zeit ein paar Dutzend Fotos, aufgenommen mit der Coolpix 300. Wobei ich nicht mehr nachvollziehen kann, mit welcher JPEG-Qualität ich 1997 fotografiert habe: „Fine“ = 10:1 komprimiert oder „Normal“ 20:1 komprimiert. In den 4 MB Speicher der C300 passten 66 „Fine“-Fotos oder 132 „Normal“-Fotos. Unkomprimiert hat ein 640x480 Pixel Foto 640x480x3/1024=900 KiloByte (KB). Die noch vorhandenen Originaldateien der C300 haben knapp 60 KB. Was einem Kompressionsverhältnis von 900:60=15, 15:1 entspricht. Sehr gut ist ein Verhältnis von 4:1, gut ist 8:1. Alles stärker komprimierte leidet. Hätte man mehr Qualität gewollt, hätte die C300 noch eine „Super-Fine“ Einstellung haben müssen... Hatte sie aber nicht. Die C300-Fotos wurden mit Lightroom (Weißabgleich, Tiefen, Lichter) noch etwas geschönt, Gesichter – obwohl schon im Original kaum/nicht zu erkennen – unkenntlich gemacht. Einige Fotos sind Ausschnitte. Vergrößert, nachgeschärft wurde nichts. Das hätte das Ganze allenfalls verschlimmbessert... 

Ein paar Zeilen zur Coolpix 100 von 1997

Man nehme eine PCMCIA-(Speicher-)Karte, flansche darauf ein winziges Kameramodul mit einem exotischen 512x480 Pixel-Sensor, einem einfachen Leuchtrahmen- (Albada-) Sucher, einem kleinen Display für die Steuerung der Kamera und einem winzigen Blitz – (fast) fertig ist Nikons Coolpix 100. Schauen Sie sich die Echo Indigo-Soundkarte auf der Wikipediaseite an, dann können Sie nachvollziehen, wie die Coolpix 100 entstanden sein könnte ;-) Belichtet wird per Programmautomatik, Objektiv ist ein 4/52 mm (@KB). Damit der empfindliche PCMCIA-Adapter geschützt ist, schiebe man das Ganze schließlich noch in eine Hülle, die gleichzeitig die Batterien enthält.

Großer Vorteil dieser Konstruktion: Man zieht besagte Hülle ab und schiebt das PCMCIA-Unterteil der Kamera einfach in den damals an fast jedem Notebook zu findenden Schacht und lädt die Bilder in Sekundenschnelle in den Computer. Nicht ohne Charme, diese Idee. 

Was mir aber die Sprache verschlagen hat, das ist diese Preisangabe für die Coolpix 100 von je nach Zustand 320 bis 800 – ACHTHUNDERT – US Dollar. Dreist, solche Summen zu veranschlagen und krank, heute für eine „solide Sache“ (eine Nikon-Fan Einschätzung im Internet) von 512x480 Pixel auch derartige Summen auszugeben.

Wenn Sie alles über die Coolpix 100 nachlesen wollen, können Sie zur englischsprachigen Bedienungsanleitung greifen. Übrigens: Nikon war nicht der einzige Hersteller, der diesen Typ PCMCIA-Kamera baute. Unter anderem auch Toshiba bot zwei Kameras mit 640x480 Pixel VGA-Auflösung an, die bei Bedarf schnell verfügbarer Fotos direkt in den PCMCIA-Schacht einen Notebooks geschoben werden konnten. Über die Toshiba PDR-2 gibt es einen eigenen Bericht! Boris Jakubaschk hat einen Bericht zur Toshiba PDR-5 verfasst.

Coolpix 300

Außer Telefonieren konnte die Coolpix 300 1997 fast alles, was heute jedes Smartphone beherrscht: Fotos aufnehmen und anzeigen, Töne aufnehmen und wiedergeben, Notizen tippen, (hand)schreiben und anzeigen. Für Abbildungen, Zeichnungen der Coolpix 300, sämtliche Finessen, alle technische Daten und die Bedienung der „Multimedia“-Kamera von 1997 habe ich mir die englischsprachige Bedienungsanleitung als PDF runtergeladen.

Im amerikanischen PC Mag vom 4. November 1997 gab es eine Vorstellung der Nikon Coolpix 300. Zum Schluss noch ein paar Coolpix 300 Bildchen aus 1998:

Ralf Jannke

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