Canon EOS D30

     

Mit der D30 brachte Canon im Herbst des Jahres 2000 die erste komplett selbst entwickelte digitale Spiegelreflexkamera auf den Markt. Die Vorgängermodelle waren in Kooperation mit Kodak entstanden, wobei Canon den Kamerabody geliefert hatte.

Canon überraschte dabei mit einem neu entwickelten CMOS-Bildsensor mit 3 Megapixeln. Die anderen Hersteller setzten auf CCD-Technik und bis zu diesem Zeitpunkt waren CMOS-Sensoren meist niedrigauflösend, klein und lichtschwach gewesen. Canon bewies nun, dass die Technik auch für große Sensoren geeignet ist. Das Format eines Kleinbildfilmes wurde zwar nicht erreicht, aber immerhin 22,5 x 15 mm. Der kleinere Bildausschnitt bewirkte, dass Objektive scheinbar eine um den Faktor 1,6 größere Brennweite bekamen.

Vergleicht man die Kamera mit den späteren DSLR-Generationen von Canon, ist sie sofort als Vorfahr der semiprofessionellen Modelle mit zweistelligen Nummern zu erkennen. Die Gehäusegröße und –form hat sich seither kaum verändert. Auch ein großer Teil der Bedien- und Anzeigeelemente sind nur geringfügig weiterentwickelt worden: Das Modusrad sitzt oben links, das Statusdisplay oben rechts. Daneben gibt es Tasten und ein Einstellrädchen für die wichtigsten Modi. Das winzige Display befindet sich auf der Kamerarückseite. Links daneben gibt es eine Tastenreihe für jene Funktionen, die über das Display gesteuert werden. Und rechts neben dem Display sitzt ein großes Einstellrad mit Eingabetaste in der Mitte. Wer irgendwann diese Kamera benutzt hat, findet sich bei den Modellen EOS 10D bis EOS 50D sofort zurecht. Die Ingenieure bei Canon haben hier in Sachen Ergonomie ganze Arbeit geleistet.

Auch die Bestückung des Moduswahlrades ist von anderen Canon-Modellen wohlbekannt. Neben der Voll- und der Programmautomatik kann man Zeit oder Blende vorgeben und die Kamera den jeweils anderen Wert bestimmen lassen. Komplett manuelle Einstellungen sind natürlich auch möglich. „A-DEP“ heißt ein Modus, in dem die Kamera versucht, möglichst alle Autofokus-Messpunkte in den scharfen Bereich zu legen.

Weiterhin sind fünf Motivprogramme vorhanden: Portrait (möglichst geringe Tiefenschärfe  für einen verschwommenen Hintergrund), Landschaft (möglichst große Tiefenschärfe), Makro (mittlere Tiefenschärfe), Sport (minimale Belichtungszeiten) und ein Nachtmodus.

Unterschiede zu den neueren Modellen gibt es natürlich auch. Es fehlen alle „modernen“ Funktionen wie die automatische Sensorreinigung oder Live-View, von Videos ganz zu schweigen. Der Autofokus hat nur drei Messpunkte und diese können nicht wie bei den späteren Modellen im Sucherbild aufleuchten, wenn sie bei der Scharfstellung berücksichtigt werden. Selbst die Einbeziehung des Bildschirms bei der Aufnahme oder den Einstellungen fehlt komplett. Die Bedienung ist damit weitgehend identisch mit der der analogen Vorläufer der D30.

Dies zeigt auch, dass Canon auf eine Kundschaft abzielte, die mit analogen Spiegelreflexkameras vertraut war und nun den Umstieg auf die Digitaltechnik machen wollte. Das war zwar mit über 3000€ ziemlich kostspielig, dafür konnte aber die vorhandene Objektivausstattung weitergenutzt werden – und die ist bei ambitionierten Fotografen häufig deutlich mehr Wert.

Durch den Preis blieb die D30 ein Produkt für professionelle Fotografen und „Early Adopter“. Zwei Jahre später erschien mit der D60 das Nachfolgemodell mit verdoppelter Auflösung, das 2003 seinerseits durch das technisch sehr ähnliche Modell EOS 10D abgelöst wurde.

Als reine „Fotografiermaschine“ ohne Schnickschnack macht die D30 auch heute noch Spaß. Die Bilder sind von ordentlicher Qualität, wenn auch mit 3 Megapixeln arg niedrig aufgelöst.

Beispielbilder

Tierpark, Muggensturm, 31.10.2015
Gans, Tierpark Muggensturm, 31.10.2015
Ente, Tierpark Muggensturm, 31.10.2015
Gänse, Tierpark Muggensturm, 31.10.2015
Ente, Tierpark Muggensturm, 31.10.2015
Früchte Trompetenbaum, Muggensturm, 31.10.2015

Kommentar von NikonD1X:
"Jetzt geht's lo-ho-s ;-) Fällt mir spontan ein. Nachdem ich die EOS D30 mit in der Basketballhalle hatte und zum nächsten Spiel DIN A4 Abzüge dabei hatte, gab es unter den Kollegen kein Halten mehr. Trotz des deutlich schlechteren Autofokus im Vergleich zur analogen EOS 1n und dem starken Rauschen bei ISO 1600 hatten sich vielleicht einen Monat später ALLE mit der EOS D30 eingedeckt. Der Startschuss für seinerzeit (relativ) bezahlbare DSLRs. Eine EOS D30 kostete rund 6000 DM, die Kodak/Canon/Nikon DSLRs 20.000 DM!"

Kommentar von kemistorm:
"Was mir auffiel: für _den_ Preis ein ziemlicher Plastikbomber. War aber damals modern - soweit ich mich erinnere ;-)"

Kommentar von hessmapi:
"es macht immer noch Spaß diese wunderbare Kamera zu nutzen. Meist habe ich ein 70..200 Zoom von Canon. Die Auflösung reicht vollkommen, sehr ärgerlich ist der Autofocus, ich verliere viele Bilder durch Unschärfen mit kleiner Blendenzahl."

Kommentar von PArndt:
"Ich habe die Kamera auf Grund der schnellen Entwicklungen im Handy-Bereich dann nur noch wenig benutzt. in den letzten Jahren gar nicht mehr. Ich habe sie einmal reparieren lassen und sie funktioniert einwandfrei. Jetzt wollte ich Bilder aus der Kamera direkt in mein Surface übernehmen und mußte aber feststellen, dass das Betriebssystem diese Kamera nicht mehr unterstützt, schade eigentlich."

Kommentar von Harry:
"Super Camera. Macht immer noch exzellente Bilder."

Kommentar von Hans-Peter Kaufmann:
"Sie ist nicht mehr die schnellste aber die Bilder sind ok Batterie habe ich einmal ersetzt verwende ein Canon Compact Macro EF 50mm und ein Tamron AF Aspherical LD 28-300mm"

Kommentar von Canonfantom:
"Der Autofokus war wirklich nicht doll, deshalb habe ich baldmöglichst auf die D60 umgesattelt, die besser sein sollte, aber es auch nicht wirklich war. Dafür war die Auflösung besser. Die Bilder lassen sich auch heute noch verwenden per CF-Karte und passendem Kartenlesegerät."

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