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Geht doch! Sony Cyber-shot DSC F828

29. August 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren, Reparieren

Lange gesucht und dann endlich zum genehmen Preis gefunden!

„Besonders die Sony-Modelle DSC-F828 und DSC-R1 (…) haben es mir angetan – wenn der Preis stimmt“, war da in einem Blogbeitrag zu lesen. 

Und der Preis stimmte bei der für 475 Kronen (ca. 46 Euro) inkl. Porto im schwedischen eBay-Ableger „Tradera“ erworbenen DSC-F828. Mit Rückgaberecht!

Die DSC-F828 ist runtergefallen – unschwer am gerissenen Filtergewindering zu erkennen – und auch sonst sichtlich gebraucht. Ich habe Angst, dass mir die beiden Gehäusehälften auseinanderfallen… Da muss ich zu Hause Hand anlegen, sprich den Uhrmacherschraubendreher aktivieren. Aber alle Funktionen und die schnell aufgenommenen Testfotos sind einwandfrei! Zum Glück steckt in der F828 der gleiche Sony-Akku wie in der F707. Also habe ich vom Rückgaberecht keinen Gebrauch gemacht!

Für einen ausführlichen Bericht dieser 2003 vorgestellten 8 Megapixelkamera mit dem besonderen CCD-Sensor mit Vierfarb-Mosaik und den erweiterten Möglichkeiten (Speicherung im Rohdatenformat, zusätzlich zum unvermeidlichen Sony Memory-Stick-Speicherkarteneinschub ENDLICH noch ein Fach für CompactFlash-Karten!) werde ich mir noch Zeit lassen, davor sind noch andere ebenfalls interessante Digitalkameras dran.

"Repariert"

Zwischenstand

Die "Reparatur" der wackelnden F828 Gehäusehälften erwies sich als überraschend simpel. Ich hatte befürchtet, die Sony halb zerlegen zu müssen, um entsprechende Schrauben/Muttern wieder festzuziehen. Tatsächlich genügte die Abnahme eines Teils, um an zwei lose Schrauben zu kommen und diese wieder festzuziehen. Das war schon alles. Sollten die besagten zwei Schrauben sich mit der Zeit wieder lösen, wird mit Schraubensicherung gearbeitet!

Praxistest

Nach der Sony Cyber-shot DSC F-707 in diesem Sommer kommt diesen Herbst die ebenfalls 8 MP auflösende Nikon Coolpix 8400 darn. Ggf. wartet die F828 bis 2019, um im digicammuseum.de auch Zukunft interessante Praxisberichte bieten zu können.

Der schicke Riemen musste sein! Das ist nicht Retro, der Riemen ist echt – aus den gefühlt 1970er Jahren. In diesem Fall habe ich auch nichts gegen einen so auffälligen Kameragurt. Könnte unterwegs für gewünschte Diskussionen sorgen…


Lernkamera

29. Juli 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Phenix?

Die analoge Lernkamera aus China mit Pentax K-Bajonett. Ein guter Bekannter glaubt sich zu erinnern, dass es die Kamera auch mit Minolta MC-/MD-Bajonett gegeben haben soll. Bei der Phenix DC828N ist komplette Handarbeit angesagt, was die Belichtungsmessung/-steuerung angeht. Der chinesischen "Pentax" möchte ich nicht unbedingt einen Film spendieren, aber das montierte, vergleichsweise lichtstarke 2,8-4/35-70 mm Sigma-Zoom in Metallausführung hat mir gefallen.

Warum heute diese lichtschwachen 3,5-5,6/18-55 mm Plastik-Kitzooms auf Einsteiger-DSLRs? Gerne würde ich etwas mehr investieren, aber zum durchgehend 2,8/17-55 mm Nikon & Co ist es ein Preissprung auf 500 Euro aufwärts. Die 2,8/24-70 mm Vollformat Pendants gehen locker auf 2000 Euro und drüber. Der eine oder andere Fotograf greift deshalb mittlerweile zum deutlich preiswerteren 4/24-105 mm...

Nur Fuji hat es verstanden und bietet ein stabilisiertes und bezahlbares 2,8-4/18-55 mm Einsteiger-Zoom für seine X-Linie. Das Sigma werde ich auf jeden Fall mal auf der Pentax *ist DL2 probieren.


Neue Rubrik Fotografieren

11. Juli 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Boris hat mit "Fotografieren" eine neue Rubrik erschaffen. Erstes Element dort ist "Objektive adaptieren". Was nach dem geplanten Abschluss der Konsumer-Digitalkameraklasse 2018 auch 2019 ein Thema wird. Dort wird gezeigt, welches alte/neuere Objektiv auf verschiedenen Kameras unter Umständen fast ein neues Leben bekommt. Oder wie manuell zu fokussierende Objektive mit Nikon-Bajonett durch Einsatz eines besonderen Konverters zu Autofokus-Objektiven werden. Oder Objektive mit FourThirds (FT) Bajonett auf spiegellosen microFourThirds (mFT) Systemkameras weiter verwendet werden können.

"Fotografieren" wird ganz sicher mit anderen Themen erweitert!


Kein Fotolicht?

08. Juli 2018, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

„Dem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul ;-) – Buch über Fotografie mit Digitalkameras für umsonst“ hieß ein Blogbeitrag.

Erste Hälfte Juli und nach über 70 von 100 Tipps kamen endlich die von mir bis dahin vermissten Tips  „Tricksen Sie schlechtes Wetter aus“ – „Erlaubte Tricks, die Fotos retten können, wenn das Wetter nicht mitspielen will.“ Und: „Mit Schwarzweiß Dramatik erzeugen“.

Was kann ich machen, um bei ungünstigen Tageszeiten- Licht- und sonstigen unglücklichen Situationen noch ein brauchbares Bild zu bekommen?

Kamera wegstecken? Zu einfach, wenn ich vor (Urlaubs-)Ort einfach nicht das Erhoffte vorfinde, die Locations in den wertvollsten Wochen des Jahres aber im Bild festhalten will – irgendwie…

Da helfen Ratschläge wie „Von ca. 10.00 bis 16.00 Uhr die Kamera weglegen, am frühen Morgen oder in der Dämmerung (Blaue Stunde!) wiederkommen kein bisschen weiter. Denn es gibt Hindernisse: Dauertrüber Himmel, die Familie, das Wetter, gerade keinen Bock, die Umstände… Ich bin kein Reisefotoprofi, der trotz sorgfältiger Recherche dann vor Ort stunden-, tagelang aufs richtige Wetter/Licht warten kann! Was bei den heutigen Kosten und Honoraren vermutlich auch nicht mehr funktioniert…

Was tun?

Weil es so profan ist, hab' ich mich fast nicht getraut das zu schreiben, aber in diesem Fall lohnt sich auch ein Blick in die diversen Einstellmöglichkeiten der Kamera!

Beispielhaft hier die Nikon D90 mit der Auswahl von "Bildqualität", "Bildoptimierung konfigurieren" und Brillant*". Die parallele Speicherung im Rohdatenformat (NEF/RAW) UND JPEG Normal sorgt dafür, dass ich immer noch ein "Original" habe – die Roh-Datei –, für den Fall, dass ich mit den Einstellungen in der Bildoptimierung übers Ziel hinausgeschossen bin, bzw. schlicht vergessen habe, das Ganze wieder auf "Normal" (oder so ähnlich) zurückzusetzen. Und bei "normalem" Licht unnatürlich aussehende Bilder bekomme. Statt JPEG Normal kann ich natürlich auch JPEG Fine wählen und statt "VI"/Brillant auch mit "LS/Landschaft experimentieren. Oder für SW-Fotografie gleich "MC"/Monochrome wählen. Wenn man mit den Filtereffekten OFF, Y(ellow = Gelb), O(range), R(ed = Rot) und G(reen = Grün) sollte man erst spielen, wenn Grundkenntnisse in (analoger) SW-Fotografie vorhanden sind… Nur ganz kurz: Mit einem Rotfilter vom Objektiv wird der blaue Himmel tiefschwarz wiedergegeben, die Wolken treten noch deutlicher, "strahlender" hervor. Wer es nicht so dramatisch will, nimmt stattdessen nur einen Gelbfilter. Oder eben den virtuellen Filter aus der Menüsteuerung. Und bei anderen Auswahlen eben die dazugehörigen Parameter Scharfzeichnung, Kontrast und so weiter. Wobei mir der Kameramonitor nicht exakt das zeigen wird, was ich hinterher auf dem Rechnermonitor zu sehen bekomme. Vorausgesetzt der Rechnermonitor ist einigermaßen eingestellt, im Idealfall kalibriert.

Aber: Spielen erlaubt, erwünscht!

Wenn das bei schlechtem, "falschen" Wetter/Licht immer noch nicht genügt, habe ich keine Skrupel der Sache per EBV noch weiter auf die Sprünge zu helfen. „Mit Schwarzweiß Dramatik erzeugen“ muss gar nicht so dramatisch sein. Von der einfachen, gewöhnlich langweiligen 256-Graustufenumwandlung bis hin zu ganz gezielten SW-Umsetzungen bietet die EBV alles, was man braucht! Und mehr…

Rohdatenentwicklung

Nichts gegen die Freeware Rohdaten-Konverter RawTherapee und darktable oder unter anderem das kostenlose Nikon Capture NX-D. Es mag an der Gewöhnung liegen, aber die in Lightroom auf Anhieb zu findenden Effekt- und Farbvorgaben, B&W Toned Presets und SW-Filtervorgaben sagen mir einfach zu! darktable bietet unter "Effektgruppe" immerhin Vignettierung, Körnung und einen Verlaufsfilter. Gibt es Vergleichbares gut versteckt in RawTherapee und den anderen? Liegt es nur an meiner Unkenntnis? Wer da Licht ins Dunkel bringen kann, ist herzlich per Kommentarfunktion dazu eingeladen! 

Wenn aber auch Lightroom nicht mehr hilft, das "falsche" Wetter/Licht zu korrigieren, kommt mein absoluter und kostenloser Favorit zum Einsatz:

Pixlr-o-matic

Enorme Kombinationsmöglichkeiten mit Pixlr-o-matic

Dieses unscheinbare Programm, das auf allen Plattformen und Smartphones (iOS/Android) läuft, ist mein Lieblingstool, wenn mir nicht mal eben wiederholbare Fotos von der vorgefundenen Licht-/Wetter-/Farb-Stimmung vor Ort einfach nicht zusagen.

Aber ist es nicht widersinnig das mit einem möglichst guten Objektiv und einer noch besseren Kamera aufgenommene Foto hinterher per Software zu verschlechtern?

Warum nicht, wenn das Foto auf diese Weise zum Bild wird... Und wenn es nur für einen selbst ist. Wenn die Veränderung das bringt, was ich glaube beim Aufnehmen gesehen, gefühlt zu haben. Zum Beispiel eine vorhandene Randabdunklung (Vignettierung), die die Kamerasoftware (Firmware) automatisch rausgerechnet hat, einfach wieder hinzuzufügen. Um den Blick des Betrachters so vielleicht stärker aufs Motiv zu lenken.

Es muss auch gar nicht die fehlende oder falsch stehende Sonne sein, auch drinnen kann das Hantieren mit Pixlr-o-matic fast Wunder bewirken. Richtiger Bildschrott lässt sich so natürlich nicht aufhübschen, aber man kann je nach Motiv ein bisschen "Wettergott" spielen oder die Bilder "altern";-) Erlaubt ist, was gefällt.

Eine Ladung Pixlr-o-matic-Beispiele gibt es demnächst, als die Nikon D2X bei Durchschnittswetter auf Tour musste…


Neuzugang DSLM – oder: Ein neues Leben für Uralt-Objektive

02. Juli 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Samsung NX11

Das rechte Foto zeigt meinen Neuerwerb, eine Samsung NX11 mit adaptiertem Asahi Opt. Co. JAPAN (Pentax) Auto-Takumar 1:2 f=55 mm, Baujahr Ende 1950er Jahre

Seifenblasen Bokeh?

Während es im trüben Januar 2018 auch draußen kein Problem war, das Motiv auf dem Monitor der Samsung NX100 mit dem adaptierten 20 mm Nikon-Superweitwinkel zu erkennen, könnte das im Sommer trotz des guten NX100-Monitors schon problematisch werden. Die NX100 könnte mit dem E-Sucher EVF10 erweitert werden, was aber völlig verrückt wäre. Dieser E-Sucher wird in den USA für rund 110 Euro angeboten. Ohne Zoll und Porto!

Das ließ sich doch ein bisschen per Milchmädchen-Rechnung preiswerter haben. Einfach (fast) dieselbe Kamera nochmal kaufen – mit eingebautem E-Sucher. In Form einer 60 Euro Samsung NX11, die fast die gleichen Daten hat wie die NX100. Der Sucher löst etwas über 900.000 Pixel auf, was zur Motivbeurteilung und -erfassung reichen sollte.

Die „Adapteritis“ kann man verspotten oder belächeln,

aber zur Entspannung, zum Zeitvertreib – warum nicht? Als Testkandidaten auf der Samsung NX11 und Olympus OM-D E-M10 sind geplant: 2,9/50 mm Meyer Görlitz Trioplan (M42), 1,4/35 mm Nikon, 1,8/85 mm Nikon und 3,5/35 mm Pentax Super-Takumar (M42) sowie ein Asahi Opt. Co. JAPAN (Pentax) Auto-Takumar 1:2 f=55 mm (Baujahr Ende 1950er Jahre). Aber alles zu seiner Zeit! Priorität haben erstmal zwei M42-Linsen. Ich bin selbst gespannt, was da noch rauskommt. Als Fernziel sollen Objektive mit M42-Schraubanschluss 2019 auch mal auf eine Vollformatkamera. Denn bei der Samsung mit ihrem 15 x 23 mm APS-C-Sensor und noch stärker bei der Olympus OM-D mit ihrem noch kleineren 13 x 17 mm microFourThirds-Sensor werden schärfemäßig schwächere Randbereiche der Objektive ja gnädig ausgeblendet.

Zum "Seifenblasen-Bokeh"

100 Jahre nach Vorstellung der ersten Version des Trioplans wurde das Meyer Görlitz 2016 per Kickstart-Kampagne neu aufgelegt. Es soll(te) für rund 1400 Euro unters Volk gebracht werden.

Wenn es dem/der LichtbildnerIn nicht gelingt, das eine oder andere Motiv ansprechend einzufangen, muss eben die "Geheimwaffe" Bokeh her. Für einen gefälligen Unschärfeverlauf vor hinter dem freigestellten Motiv. Wenn auch das nicht langt, muss eben ein „unverwechselbares, einzigartiges Seifenblasen-Bokeh" her. So kann man versuchen eine Eigenart, einen Optikfehler des simpel gebauten Meyer Görlitz-Dreilinsers in „Kunst“ zu verwandeln und zu vergolden. Wenn sich der fotografische Erfolg trotz "Seifenblasen-Bokeh" dann immer noch nicht einstellen will, wird das Kickstarterprodukt halt wenig gebraucht für 600 Euro angeboten…

Das sagenhafte "Seifenblasen-Bokeh" probiere ich dann doch lieber für 10 Euro! So viel kostete auf einem Flohmarkt die Praktica IVb, auf der das Meyer Trioplan aus den 1960er Jahren steckte. Dazu kommt noch ein Adapter nach Wahl. Mehr zum "Seifenblasen-Bokeh" in diesem Sommer.

Übrigens

Die dritte, zwischen zwischen 1966 und 1971 produzierte Version des 35 mm Pentax Takumars hat sich bei ein paar Testbildchen als "Langweiler" erwiesen. Was absolut positiv gemeint ist! Welches rund 50 Jahre Objektiv ist heute in der Lage auf einer Digitalkamera zu bestehen. Die 14 MP auf dem kleinen 15x23 mm APS-C-Sensor der NX11 auf 24 x 36 mm Vollformat hochgerechnet, ergäbe eine Pixelzahl von 35 Millionen Bildpunkten. Auch wenn die Ränder durch den kleinen Sensor abgeschnitten werden, 35 MP Pixeldichte fordern! Und da "performt" das 35er überraschend gut! Das ist eine andere "Kampfklasse" als der brave Meyer Görlitz Dreilinser…

Auch dazu mehr in diesem Sommer!


Eine DSLR für 5 Euro, geht das?

30. Juni 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Zuwachs in der FourThirds 4:3 Olympus Digitalspiegelreflexkamerareihe

Lange war es hier um die Olympus E-Reihe recht still geworden. Nach den Modellen E-300 (8MP, 2004), E-330 (7,5 MP, 2006), E500 (8 MP, 2005) und dem E-1 Flaggschiff von 2003 wurde jetzt eine E-420 (10 MP, 2008) in die Sammlung aufgenommen. Im Praxisbeitrag zur E-500 sind alle Olympus E-Modelle gelistet.

Zunächst ein kleiner Ausflug in die Welt der Fotobörsen und eBay

Bis zum Wechsel von Analog nach Digital (1997/98) und durch eBay (ab 2000) war ich regelmäßiger Besucher diverser Fotobörsen. Nach langer Pause schaue ich seit zwei Jahren wieder 1x pro Jahr bei meiner „Hausbörse“ rein. Die Möglichkeit auf einer Fotobörse ein gewünschtes Fotogerät sofort begutachten zu können, hat aktuell aber keine Chance mehr gegen ein online vom Profi-Anbieter erworbenes Gerät, das bei einem später festgestellten Defekt umgehend und kommentarlos gegen volle Kostenerstattung zurückgeben werden kann. Denn auf Fotobörsen werden gerne Preis verlangt, die nicht selten der Logik folgen, dass der Spitzen-PC XY Mitte der 1980er Jahre doch 10.000 DM gekostet hätte, und ein Angebot dieses teuren Geräts zu heute 500 Euro doch geradezu ein Schnäppchen wäre... Um dieses Prinzip (vergeblich) auf Kameras zu übertragen.

Ich war schon vor Jahren immer mal versucht, auf einer Fotobörse heimlich die eine oder andere Kamera  unsichtbar zu markieren. Um dann Jahr für Jahr zu kontrollieren: "Guck mal, liegt immer noch unverkauft auf dem Tisch..." Muss das schön sein, Sonntag für Sonntag seinen Tisch mit von der Preisgestaltung her unverkäuflicher Ware vollzustellen, um nach Börsenende den ganzen Kram wieder mitzunehmen. Monat für Monat, Jahr für Jahr... Sicher habe ich etwas übertrieben, aber zumindest mir kommt es so vor...

Und ein vergleichbares Bild beginnt sich jetzt in eBay abzuzeichnen!

Wer um Himmels Willen soll auf Fotobörsen anno 2018 das ganze Analogzeug noch kaufen? Oder übertragen: Wer soll in eBay das ganze Analog- wie Digitalzeug noch kaufen? Ich habe aktuell bei eBay einfach mal „digitalkamera“ ins Suchfeld eingegeben, um dann den Preis auf maximal 100 Euro zu setzen. Rund 12.000 Kameras aller Art wurden gelistet. Nach Wahl von „Bald endend“ habe ich 2000 Angebote mit Hochgeschwindigkeit durchgerollt. Keine 10 einigermaßen interessante Digitalkameras blieben übrig. Die Altersklasse 1995 bis 2000 ist extrem rar geworden. „Gewürzt“ wird das Ganze mit Konvoluten kaputt-/verbastelter Kameras. Zu Preisen, die mich staunen lassen: 10 Euro, 20, 50 Euro. Wer soll das kaufen oder bei der Komplexität der Geräte ernsthaft reparieren? Für so etwas gibt es doch die Gitterboxen für Elektrokleingeräte der lokalen Müllsammelstellen… Ich befürchte, dass es auch in eBay für das Prinzip der "Resterampe: Alles muss (zu Kampfpreisen) raus" schon zu spät ist… 

Es geht aber auch anders – sogar in eBay. Womit ich zurück zur Olympus E-420 komme.

Unglaubliche 5 - FÜNF - Euro hat dieses Olympus-Gehäuse gekostet. Einziger Makel: Die "Tür" der Speicherkartenaufnahme rastet nicht mehr. Was die Kamera nicht nur mit der Fehlermeldung „Speicherkartenfach offen“, sondern auch mit der Weigerung Bilder aufzunehmen quittiert. Ein Stück Klebeband löste das Problem auf die Schnelle, die E-420 arbeitet, als ob nichts wäre.

Schnell-Reparatur

Ich habe das eigentlich kräftige Gewebeband aber doch gegen einen stärker haftenden Typ ersetzt. Dabei bin ich auf Aluminiumband gestoßen, wie es möglicherweise Dachdecker und Installateure benutzen. Das Gewebeband kann noch so stark sein, die Federkraft des Speicherkartendeckels und besonders auch Batteriefachdeckel sorgen über die Zeit dafür, dass das Gewebeband sich sozusagen in Zeitlupe dehnt, bzw. der Kleber des Bands zu "schwimmen" beginnt. Erfolg: Die Klebung hält einfach nicht. Beim Aluband dehnt sich und rutscht nichts. Das klebt so penetrant, dass man es beim Entfernen nur stückchenweise wieder abbekommt. Konsequenz: Hält hervorragend, die Kamera – in diesem Fall die Olympus E-420 – bekommt eine kaum benutzte 2 GB xD-Speicherkarte und ins zweite Fach eine 4 GB CompactFlash-Karte. Speicherplatz für 120 plus 232 = 352 10 MP Dateien im Olympus Rohdatenformat. Um die verklebte Klappe nicht öffnen zu müssen, werden die Fotos dann halt per USB-Kabel in den Rechner kopiert. Geht auch kaum langsamer als über einen externen Kartenleser.

Nach der "Eingangskontrolle" wandert die E-420 aber erstmal ins Depot. Als Vorrat für 2019, wo bei mir praktisch nur noch System-Digitakameras eine Rolle spielen. Es mag noch vereinzelt eine Kompaktkamera auftauchen, aber diese Digitalkameraklasse beende ich 2018.

Vorgestellt wurde die E-420 2008. Eine E-410 war seinerzeit Ersatz zur E-510, als es mit leichtem FourThirds-Gepäck in den Urlaub ging.

Mehr zur 10 Megapixel Olympus E-420 2019!