Ganz bewusst in das Bild oben links einmontiert: die japanische Asahiflex (Pentax) von 1952. Sicher inspiriert von der deutschen Praktiflex. Aber der gegenüber mit einem großen Vorteil versehen: dem Rückschwingspiegel, bis heute wichtiges Detail JEDER Spiegelreflexkamera!
Übrigens
Pentax = Penta(prisma) plus (Conta)x! 1957 erwarb Pentax das Recht diesen Namen zu verwenden von der seinerzeit DDR (VolksEigenerBetrieb) VEB Zeiss Ikon.
70 Jahre Praktica? 100 Jahre!
Eh ich die komplette Praktica-Geschichte abkupfere, verweise ich doch gerne auf das Universal-Lexikon im Internet: Wikipedia. Dort wird die komplette Geschichte dieses Herstellers ausführlich beschrieben.
Aus Wikipedia nur so viel:
Die Kamera-Werke Niedersedlitz waren ursprünglich 1919 als Kamera-Werkstätten Guthe & Thorsch GmbH von Benno Thorsch und Paul Guthe in Dresden-Niedersedlitz gegründet worden. Bereits 1938 – zwei Jahre nach der Kine Exakta von Ihagee – konnte die Kleinbild-Spiegelreflexkamera Praktiflex präsentiert werden.
Diese Praktiflex SLRs wiesen eine Besonderheit auf. Im Gegensatz zu den späteren Praktica-SLRs mit ihrem M42 Objektiv-Schraubanschluss wurden bei den Praktiflexen ein seltenes M40-Schraubgewinde verwendet, an das ausschließlich Praktiflex-Objektive (Normalobjektive u. a. von Schneider Kreuznach: Xenon 1:2 F=5cm, oder von Carl Zeiss Jena: Tessar 1:3,5 F=5cm) passten. Die Praktiflex ist weltweit dritte in Serie produzierte einäugige Kleinbildspiegelreflexkamera darstellt. Es gab während der Produktionszeit mehrere Modell-Generationen, die sich beispielsweise durch den Schriftzug Praktiflex entweder in Schreibschrift oder in Druckschrift unterschieden.
Zur Emigration gezwungen, wurde die Kamera-Werkstätten Guthe & Thorsch GmbH an die deutschstämmige, US-amerikanische Unternehmerfamilie Noble übergeben. Das Unternehmen wurde von Charles A. Noble und dessen Sohn John H. Noble geleitet, welche die Praktiflex für die Markteinführung 1939 vorbereiteten. Nach 1945 wurden die Nobles von der sowjetischen Besatzungsmacht enteignet, in NKWD-Lager verschleppt und der Betrieb verstaatlicht (Kamera-Werke Niedersedlitz).
Die erste Praktica-Kamera wurde dann auf der Grundlage der Praktiflex von Siegfried Böhm 1948 konstruiert und im Jahre 1949 (erneut) vorgestellt.Eine für den professionellen Einsatz vorgesehene, ebenfalls von Böhm für das Kamerawerk Niedersedlitz entwickelte Kamera war die Praktina.
Zusammen mit einer Reihe anderer Dresdner Kamerabetriebe wurden die Kamera-Werke Niedersedlitz 1959 in den neu gegründeten VEB Kamera- und Kinowerke Dresden eingegliedert. Ab 1964 firmierte dieses Unternehmen als VEB Pentacon, Dresden. Daher erscheint die Praktica in neueren Dokumenten als Pentacon-Marke. Insgesamt wurden von 1948 bis 2001 etwa 9 Millionen Prakticas produziert.
Der Markenname Praktica war von der Treuhandanstalt 1991 nicht dem Erben des früheren Besitzers der Kamera-Werke Niedersedlitz, John H. Noble, zurückgegeben worden. Stattdessen wurde er dem Pentacon-Betriebsteil zugeschlagen, der heute zur Dresdner PENTACON GmbH Foto- und Feinwerktechnik gehört (ein Unternehmen der Jos. Schneider-Gruppe, Bad Kreuznach). Über die Markenrechte war es 1994 zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen Noble und der Schneider-Gruppe gekommen.
2001 wurde die Herstellung von Spiegelreflexkameras der Marke Praktica eingestellt. Seit 2002 gibt es Digitalkameras der Marke Praktica, 2004 wurde mit der Produktreihe Luxmedia begonnen. Optiken werden beispielsweise auch für Polaroid produziert. Zum 30. Juni 2015 wurde der Handel mit Praktica Kameras eingestellt. Quelle: Wikipedia
Unten rechts in die alte Anzeige montiert, ein Dokument aus der eigenen Familien-Geschichte. Bei dem Herrn mit der Baskenmütze handelt es sich um meinen Vater. Der - es muss noch vor meiner Geburt gewesen sein – eine Praktica in der Hand hält. Schwer zu erkennen, aber irgendwo lag es in meiner Erinnerung, dass der technikbegeisterte Vater mal eine Praktica besessen hat… Irgendwo muss die Technikbegeisterung des Sohnes ja herkommen ;-) Ich glaube, dass irgendwo noch ein besseres Bild schlummert. Nach den Schuhkartons muss ich mal die uralten, bei meiner Schwester ausgelagerten Alben durchstöbern…
Einfach-Kleinbildsucherkamera PENTONA II von 1964 und daneben die nicht auf Anhieb als Kleinbild-System-Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiven zu erkennende Pentina M, produziert ab 1960. So weit ich das beurteilen kann, funktioniert diese ungewöhnliche SLR noch. Vielleicht sollte ich ihr einen Negtativfilm spendieren…
Trotz der Namensähnlichkeit hat die PENTI 18 x 24 mm Halbformat-Sucherkamera, die mit einem dreilinsigen Meyer-Optik Görlitz Domiplan V 3,5/30 mm bestückt ist, nichts mit der PENTONA II oder der Pentina SLR zu tun, die von der VEB Pentacon produziert wurden. Die Penti wurde von den VEB KAMERA- UND KINOWERKE DRESDEN gefertigt. Trotzdem soll sie hier auch einmal gezeigt werden…
Die Praktica IVb (1961 bis 1964) zusammen mit dem wunderbaren 2,9/50 mm Meyer Görlitz Trioplan für 10 Euro aus einem Scheunenverkauf. Über einige funktionierende, unter dem Namen Praktica vertriebene Digitalkameras gibt es hier einen Praxisbericht.
Der digitale Praktica-Tiefpunkt war dann mit der 1,3 Megapixel PRAKTICA DCZ 1.3 S erreicht…
Alles, wirklich alles über die richtigen (!) Prakticas ist auf der Seite dresdner-kameras.de zu finden!
Ralf Jannke, März 2019
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 22.03.2019 |
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