Asahi Opt. Co. Super-Takumar 1:3.5/135, montiert auf der passenden Pentax Spotmatic in der "Black-Brass-Special-Edidion" ;-)

Nach der "Dreilinsen-Wunderoptik" MINOLTA ROKKOR-TC 1:4 f=135mm jetzt eine halbe Blende mehr Lichtstärke und eine Linse mehr: im Asahi Opt. Co. (Pentax) Super-Takumar 1:3.5/135

Spezifikation

Gefühlt kann ich mittlerweile ein halbes Schachbrett — 32 Felder — mit 135 mm Objektiven bestücken ;-) Ich habe es aber nicht probiert und auch nicht nachgezählt ;-)

Was macht das 135er so interessant?

Die passende Antwort lieferte John Riley von ePHOTOzine.com:

"Noch in den frühen 1970er Jahren waren die klassischen Objektive für Amateurfotografen ein 35 mm Weitwinkel, das 50 mm Normalobjektiv und ein 135 mm Tele. Sehr oft war das 135-mm-Objektiv der erste Kauf nach dem Kameragehäuse mit seinem obligatorischen Normalobjektiv."

Amateur Objektiv-Setup der Anfang 1970er

In der Tat. Zu meiner RICOH TLS 401 mit ihrem Normalobjektiv aus den beginnenden 1970er Jahren vom Versandhaus Neckermann oder Quelle kam nach kurzer Zeit das gleich im Doppelset verkaufte 35er und 135er. Oben eine etwas modernere Variante ;-) Altglas der genannten Brennweiten, adaptiert auf eine moderne spiegellose Systemkamera.

Amateur Objektiv-Setup Ende der 1970er Jahre

In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre wandelte sich das Bild. Statt des sehr gemäßigten 35 mm Weitwinkels ging der Griff zum stärkeren 28 mm Weitwinkel. Und statt des starren 135ers griffen die Leute lieber zum 80-200 mm Zoom. Abgebildet mein Setup der 1970er! Exakt war es die Nikkormat FT2 – im Foto die japanische Nikomat FT – , ein späteres 28 mm Nikkor f/3,5 und ein gleiches Exemplar des 3.8/85-205 mm Vivitars 

Messsucherkamera Objektiv-Setup: 35, 50 und 135 mm

Und weiter John Riley

"Das (135er) geht sogar noch weiter zurück bis zur Leica. 135 mm war die längste Brennweite, die auf der Messsucherkamera noch mit ausreichender Genauigkeit fokussiert werden kann. (…) Es scheint ein fast unbegrenztes Angebot an günstigen 135-mm-Objektiven auf dem Gebrauchtmarkt zu geben, einige zu unglaublich niedrigen Preisen."

Mein teuerstes 135er hat um 95 Euro gekostet. Das zwischen 1951 und 1961 gebaute NIKKOR-QC 1:3.5 f=13,5 cm Nippon Kogaku für Nikon und Contax Messsucherkameras mit einem zum Fotografieren unbedeutenden leichten Frontlinsenschaden im äußersten Linsenbereich wollte kein Sammler. Die legen gewöhnlich nur Fotogerät im Neuzustand zum Nichtbenutzen und Einstauben in eine Vitrine ;-)

Dem Nikkor folgt ein Ernst Leitz Wetzlar Hektor 13,5cm 1:4,5, Baujahr 1937. Für ca. 75 Euro war dieser Methusalem zu haben, den in dem stark gebrauchten Zustand — die Linsen sind einwandfrei — ein Leica-Sammler noch nicht mal mit spitzen Fingern anfasst. Das MINOLTA ROKKOR-TC 1:4 f=135mm hat 26 Euro gekostet, das hier vorgestellte Asahi Opt. Co. (Pentax) Super-Takumar 1:3.5/135 15 Euro.

Was die Objektiv Dreierkombination der Anfang 1970er Jahre betrifft: Die Wahrscheinlichkeit ein schlechtes 35, 50 oder 135 mm Objektiv zu erwischen ist sehr gering!

Für mich hat das Asahi Pentax Super-Takumar den gleichem Charme wie das Minolta Rokkor! Hier auf der Nikon Z50 und der Olympus OM-D E-M1

Rechts auf der Halbformat (APS-C-/DX-Sensor) Nikon Z50 abgebildet, werde ich diese Sensorgröße auslassen und das 135er nur im Viertelformat der mit jedem Einsatz mehr und mehr geschätzten microFourThirds Olympus OM-D E-M1 ausprobieren und im Vollformat auf der Nikon Z6. Wichtiger Grund: Beide DSLMs haben stabilisierte Bildsensoren!

Datierung meines Exemplars

Es gibt zwei Versionen, die passen. Aber ohne Seriennummer ist eine Zuordnung nicht möglich. Egal: Ein Super-Takumar 135/3.5 wurde von 1963-1965 produziert, der gleichnamige Nachfolger Super-Takumar 135/3.5 von 1965-1971.

Und nochmal John Riley

Benutzer moderner Objektive sind möglicherweise ziemlich überrascht, wie dünn diese Objektive sind. Alles aus Metall und Glas, obwohl das Objektiv 340 g leicht ist und sich trotzdem solide anfühlt. Es sieht auch sehr gut verarbeitet aus, mit hochwertiger Gravur und leichtgängigem Betrieb des großen Fokussierrings. (…) Die Fokussierung ist so wunderbar leichtgängig, dass die Bedienung ein haptisches Vergnügen ist, das selbst erfahren werden muss. (…) Um die Motiventfernung bei Offenblende exakt zu finden, ist Fokussieren bei Live View die effektivste Methode. Die Einstellmattscheiben von AF-DSLRs haben keine der traditionellen Fokussierhilfen wie Mikroprismen-Spots oder Schnittbildentfernungsmesser. Ein vergrößertes Live-View-Bild reicht zum exakten Fokussieren aus. Nach dem Fokussieren muss das Objektiv auf die Arbeitsblende abgeblendet werden. (…) Der optische Aufbau des Takumars besteht aus 4 einzeln stehenden Linsen, eine klassische Konfiguration für ein 135 mm Tele Objektiv. Die Nahentfernungseinstellung liegt bei 1,5 m, was nicht annähernd so nah ist, wie wir es gewohnt sind.

Im Gebrauch könnte das 135-mm-Objektiv für einige Fotografen als etwas zu lang angesehen werden, aber es hat eine gute Reichweite und auf einer APS-C-Crop-Sensor-Kamera hat es eine 35mm-/KB-äquivalente Brennweite von 200-mm-Objektivs. Im Vollformat ist es besonders nützlich für Porträts, Architektur, Sport im Nahbereich und Landschaft.

Die ersten zwei Beispielfotos, 2 Megapixel

Der Abbildungsqualität nicht gerade förderlich: Schräges Fotografieren durch eine Doppelglasscheibe … Und trotz der relativ großen Taube – wie wenig sind 135 x 2 = 270 mm Brennweite

"Produktfotografie" ;-) 3.600 x 2.700 Bildpunkte = 9,7 Megapixel

Musste für einen Beitrag abgelichtet werden, das rund 60 Jahre alte VOIGTLÄNDER ZOOMAR 1:2.8 f=36-82mm

Beispielfotos 1:1 Crops > 12 Megapixel

16 Megapixel

Summ, summ, summ, Bienchen summ herum ;-) 1.800 x 1.350 Bildpunkt Ausschnitte, 2,4 Megapixel

Das muss für 270 mm Brennweite auf der Olympus OM-D E-M1 genügen. Jetzt geht es aufs angestammte 24x36 mm Kleinbildfilm-/Vollformat

Zum Einstieg: 6 Megapixel Crop aus der Nikon Z6

Auf geht's zur Altglas-Fotorunde ;-)

24 Megapixel

3.600 x 2.400 Pixel, 8,6 MP

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Kleiner Mechanik-Nachtrag zum Super-Takumar

Nach dem Rundgang mit dem 135er auf der Olympus OM-D EM1 hatte ich schon befürchtet für den schwergängigen Blendenring eine Rohrzange mitnehmen zu müssen. Dabei brauchte ich doch nur zur "Geheimwaffe" WD-40 zu greifen. Einmal eingesprüht, den schwergängigen Ring ein paarmal hin- und hergedreht und er lief wie gerade vom Produktionsband gekommen ;-)

Ein paar wenige Fotos sind mit Offenblende f/3,5 aufgenommen, der Rest mit f/8 oder f/11. Ich will mir nicht anmaßen zu urteilen, ob das vierlinsige Asahi Opt. Co. Super-Takumar 1:3.5/135 besser ist als das dreilinsige MINOLTA ROKKOR-TC 1:4 f=135 mm. Was für eine Fotofreude mit dem Altglas!

Und sehr gerne wiederhole ich den Text aus dem Praxisbericht zum MINOLTA ROKKOR-TC 1:4 f=135 mm:

"Dieses uralte Objektiv zeigt für mich eindrucksvoll, was von der aktuellen Fotoindustrie zu halten ist. Von mir aus kann sie die Schlagzahl noch weiter erhöhen und gefühlt drei neue Objektive pro Woche vorstellen. Ich bin gespannt, wer diese Menge Linsen bei der Riesen-Armada an Smartphone-Knipsern eigentlich kaufen soll … Wo Autofokus nicht nur sinnvoll, sondern zwingend notwendig ist, habe ich die entsprechenden Objektive. Aber für Rundgänge mit Muße? Da investiere ich keinen Cent in die ständigen Neuerscheinungen … Im Keller steht kein Dukaten-Esel ;-)"

Ralf Jannke, Mail 2023

 

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben