CASIO BOARD COPY CP-1000

Inklusive Verpackung kam diese sehr spezielle SW-"Sofortbilddigitalkamera" auf über 10 kg!

Diese Casio CP-1000 wurde uns gegen die Übernahme der Portokosten von Peter H. gespendet. Vielen Dank dafür!

Casio CP-1000, die 4 MP SW-Digitalkamera von 1993, die Fotos auf Papier „speicherte“ …

Man konnte auch Drucken dazu sagen ;-) Oder wie Boris: "Die Casio CP-1000 ist sozusagen eine Schwarzweiß-Sofortbildkamera. Boris hat diese sonderbare Casio so ausführlich beschrieben, dass ich gleich auf seinen Bericht verlinke!

Und jetzt?

Im ersten Schritt musste probiert werden, ob die Kamera überhaupt noch zu starten ist

Obwohl das keine Kamera zum Fotografieren gewöhnlicher Motive ist, sondern nur zum Ablichten, Dokumentieren von Tafelaufschrieben, Notizen auf einem Whiteboard oder Szizzen von einem Flipchart gedacht war, will ich ein profanes Motiv ablichten, z.B. eine alte Kamera. Ob nun irgendwelche Skizzen in SW fotografiert und sofort (grob?) gerastert gedruckt wurden oder ein Testmotiv, das spielt zur Funktionsprobe keine Rolle.

Dazu muss natürlich auch der Thermodrucker noch funktionieren! Der übrigens keine Graustufen wiedergeben kann, sondern nur gerasterte Drucke.

Das habe ich doch schon irgendwo mal gesehen ;-)

Richtig, beim ebenfalls grob rasternden Thermodrucker des Nintendo Gameboys in Kombination mit der Gameboy Kamera! Dokumentiert im Praxisbericht: "Hurra – er, sie, er "gehen“ immer noch! — GAMEBOY, GAMEBOY camera, GAMEBOY printer: Fotos in den PC, Update 2024"

Der Nintendo-Thermoprint war zwar extrem blass, aber wenigstens auf so etwas Erkennbares hoffe ich bei der CASIO CP-1000!

Funktionskontrolle

Die erste Funktionskontrolle der Casio war negativ

Musste negativ sein. Denn es war klar, dass die Akkus nach Größenordnung 30 Jahren Nichtbenutzung mausetot waren. Genau wie der Akkublock in der über einen gleichen Zeitraum nicht mehr benutzten phantastischen Kodak/Nikon N90s (F90x) DCS460ir. Leider lässt sich die Casio nicht mit dem Ladegerät betreiben. Totaler Unsinn für ein Gerät, das ja mobil eingesetzt werden konnte. Ich habe aber relativ schnell eine Lösung gefunden. Auf der Geräterückseite ist ein Aufkleber, der ausdrücklich entfernt werden darf, muss, wenn der Akku gewechselt werden muss – siehe Foto!. Und damit hatte ich die benötigten Kabel für eine improvisierte Stromversorgung! Die Spannung war ja auf dem toten Akkublock abzulesen; 14,4 Volt oder 12 x 1,2 Volt der Einzelakkus. Ein kurzer Versuch mit 8 1,2 Volt Akkus der Größe AA in einem Halter zeigte, dass die Casio noch "lebt". War aber zuwenig Spannung, eben nur 9,6 Volt. Akkus habe ich genug, es wurde noch ein 10-Akku-Halter und ein kleines, fertiges Sortiment von Haltern, die 2-8 Akkus aufnehmen. Vielleicht genügt der Halter für 10 Akkus, das wären dann 12 Volt. Ich will mit der CASIO CP-1000 ja nicht stundenlang "fotografieren". Wenn die 12 Volt wirklich nicht reichen, müssen eben noch zwei weitere Akkus dazugeschaltet werden.

Improvisierte Stromversorgung

Nicht eben elegant, aber funktionierend! Es gibt fertige 14,4 Volt Akku-Blöcke, die möglicherweise sogar in den Schacht passen würden. Aber rund 30 Euro, nur um zu sehen, ob die Casio noch funktioniert, druckt (!), ist dann doch etwas zu viel Geld. Ich habe zur oben gezeigten Lösung gegriffen. Gar nicht erst improvisiert, sondern mit zwei Akkuhaltern 12 1,2 Volt Akkus in Reihe geschaltet. Für die geforderten 14,4 Volt! 

Spezifikation und Bedienung

Erste Foto-Session

Im Copy-Shop-Style

Es ist Schwarz und Weiss: Eventuelle Grautöne werden nur duch Rasterung simmuliert! Den gewissen Sepia-Braunstich finde ich sehr apart ;-)

Eine "Session" mach' ich noch

Zum Ende meiner Spielereien blieb das Thermodruckwerk nach wenigen Zentimetern Druck stehen. Vermutlich Energiemangel! Die 12 1,2 Volt Akkus liefern die benötigten 14,4 Volt, und haben mit 2500 mAh nominell mehr "Bums" der Akkublock mit 14,4 Volt und nur 1100 mAh. Dennoch wurde gleich nach Start ein blinkendes Akku-Symbol signalisiert. Vielleicht ist ein anderer Innenwiderstand der damailgen NiCd-/Nickel-Cadmium-Akkus eine Erklärung. Aber jetzt für eine letzte Scan-Runde noch einmal Akkus laden, und dann ist Schluss.

Last Shooting

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Hier etwas über Qualität zu schreiben, wäre wohl unfair. Die für 1993 hochauflösende CASIO CP-1000 war halt ein ziemlicher Irrweg. Aber als sehr spezieller Fotokopieren und 4 Megapixel Spiegelreflex-Scankamera natürlich hochinteressant.

STOPP

Ich musste nicht lange überlegen, was mich an der Klassifizierung Spiegelreflex störte … Spiegelreflex bedeutet immer, Abbildung auf eine Mattscheibe zwecks exakter Fokussierung. Was die CP-1000 hat, ist nur ein besserer (?) Brillant-Sucher, wie er in einfachen 6x9 Rollfilm Boxkameras zum Einsatz kam.

Hier als Beispiel der Einblick in den Horizontal Brillant-Sucher einer Kodak 6x9 Box-Kamera

Das Sucherbild ist seitenverkehrt! Zum Vergleich die "richtige" Wiedergabe einmontiert …

Trotz des zunächst angenommenen SLR-Prinzips und der deutschen Bedienungsanleitung ist es mir nicht gelungen, die abgelichteten Kameras vernünftig und formatfüllender zu positionieren. Was bei der erzielbaren Qualität nun kein wirklicher Verlust war.

Damit ist die CP-1000 aber sicher hinreichend gewürdigt.

Spontan erinnert mich die CASIO CP-1000 an ein anderes Kuriosum meiner Sammlung. An meinen "Robot-Rasenmäher von Samsung" den Samsung Digital Presenter UF-80X. Wie die CASIO CP-1000 wurde auch die CP-1000 in die Rubrik "Scannerkameras, Scanner" einsortiert.

Letztlich aus der Kategorie des unsäglichen deutschen Schul-Medienwagens mit Folien und Overheadprojektor. Ich kann mich an eine Sendung im Fernsehen erinnern, wo Wokeness, Regenbogenflagge, Gendern und anderer Unsinn noch kein Thema waren. In dieser Sendung wurden dänische Schüler::::****Innen — das musste jetzt sein ;-) — gefragt, was das wohl wäre — der vorgführte deutsche Medienwagen. Verständnislose Blicke der zu "Unterrichtenden", ALLE mit einem eigenen Schul-Laptop versorgt ;-)))

Ralf Jannke, Juli 2024

 

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