Kodak DCS460ir Teil 1
Von links nach rechts: Kodak DCS200 (1992), Kodak DCS410 (1994), Kodak DCS420 (1994), Kodak (Associated Press, AP) NC 2000e (1994), Kodak DCS1 (1995), Kodak DCS3 (1995)
An erster Stelle vieler Links und ein absolutes MUSS! Jim McGarvey: The DCS Story – 17 years of Kodak Professional digital camera systems 1987-2004
Zweite "MUSS"-Quelle: "A brief info on Kodak DCS-Series Digital Still SLR cameras" – "Eine kurze Information zu den digitalen SLR-Kameras der Kodak DCS-Serie". „Kurz“ ist stark untertrieben!
Es ist ein Füllhorn an Informationen über die Kodak DCS-DSLRs!
- https://www.mir.com.my/rb/photography/companies/Kodak/index.htm
- https://www.mir.com.my/rb/photography/companies/Kodak/index1.htm
Kodak DSLR-Geschichte im Digicammuseum.de
- Kodak DSLR-Geschichte
- Die erste in Serie von knapp 1000 Exemplaren produzierte digitale Spiegelreflexkamera der Welt I
- Die erste in Serie von knapp 1000 Exemplaren produzierte digitale Spiegelreflexkamera der Welt II
- Wie alles begann: Die seltenste DSLR der Welt: Kodak DCS100
An eine Kodak DCS100 zu kommen ist heute illusorisch. Die noch vorhandenen Exemplare sind entweder unvollständig, astronomisch teuer bzw. in festen Sammlerhänden, um dort in irgendwelchen Vitrinen vor sich hin zu vegetieren. Denn selbst wenn diese Kodaks noch funktionieren – Um die zu betreiben ist Uralt Apple Macintosh Computerequipment nötig. Und die Kenntnisse, wie so ein System aus Kodak DCS100 und Mac überhaupt zu betreiben ist.
Mit der Kodak DCS200 wird im Digicammuseum die Fotowelt eröffnet! Heißt: Statt die Kameras nur langweilig zu zeigen, wurde mit allen jetzt vorgestellten Kodak-DSLRs über 20 Jahre nach ihrer Vorstellung auch mindestens 1x aktiv fotografiert! Die Kodak DCS3c auf Basis der Canon EOS 1N habe ich 1997 selbst für die Summe eines damaligen Kleinwagens geleast. Die Kosten aber tatsächlich über Sportfotografie und als Autor für ein damaligens Fachmagazin über digitale Fotografie wieder hereinbekommen. Goldene Zeiten – heute undenkbar …
- Kodak DCS200ci, die zweite 1992 serienmäßig produzierte DSLR der Welt
- Kodak DCS200ci Nachtrag zum Thema Moiré
- Kodak/Nikon N90s(F90X)/DCS 410, 1994 die dritte serienmäßig produzierte digitale Spiegelreflexkamera der Welt und mehr: Teil 1
- Kodak DCS 420, Vorstellungsjahr 1994
- 1994: Kodak (Associated Press, AP) NC 2000e und Kodak DCS420 – auch Stichwort Stromversorgung!
- Die 1,3 Megapixel Kodak/Canon EOS 1n/DCS3c – oder: „1995 bis 2015, 20 Jahre DCS3c“
- Kodak/Nikon/Canon-DSLRs N90s(F90X)/EOS1n NC2000e/DCS3c: Teil 2
- Kodak EOS DCS 1
- Kodak/Canon DSLR DCS-Serie Akkutausch
Bisher im Museum nur als Abbildung aus „SmåKorn“ (etwa Feinkorn), Kodaks schwedischer Fotoinformation der Kodak AB, Ausgabe 3, 1995 gezeigt, die Kodak DCS460 auf Basis der Nikon N90, in Europa F90. KODAK KAMERA ÅRETS DIGITALA FOTOPRODUKT, European Digital Product of the Year 1995-1996 – Das digitale Fotoprodukt des Jahres 1995-1996: Kodak DCS460: 19x27 mm APS-H Sensor, Copfaktor 1,3, 6 Megapixel Auflösung, ISO 80 der in Farbe aufnehmenden Kameravariante.
Das "ir" steht für InfraRot. Diese Kodak nimmt also keine Farbfotos auf, sondern bei Bedarf Infrarot oder mit Filter SchwarzWeiss in höchster Schärfe. Der gewisse Schärfeverlust durch die Interpolation (Rechnung, Schätzung) der Farbe des jeweiligen Einzelfotodiode auf dem Bildsenor durch das so genannte Bayer-Mosaik Farbfilter vor dem prinzipiell immer nur SW-empfindlichen Bildsensor kostet etwas Schärfe. Diese Kodak Variante der DCS460 garantierte also maximale Bildschärfe – aber eben nur in SchwarzWeiss. Farbe? Ja, war möglich, wie weiter hinten gezeigt wird.
Zwei Exemplare dieser großartigen Kodak Spezialausführung kamen als Schenkung ins Digicammuseum.de!
Wir bedanken uns beim großzügigen Spender Drake Zabriskie, CEO (Geschäftsführer) der Luna Imaging Inc. und haben gerne die Transportkosten USA/Deutschland übernommen!
Drake Zabriskie: „Soweit ich mich erinnere, haben wir die Kodak DCS460-Kamera angefordert und erhalten, weil wir ein Projekt zur Digitalisierung einer Sammlung von Groschenroman-Covern hatten." Älteren von uns ist Buffalo Bill möglicherweise noch ein Begriff. Und weiter Drake: "Wir wollten diese Dokumente nicht auf einen Flachbettscanner legen, um sie zu scannen. Sie waren zerbrechlich und spröde. Also haben wir die DCS460-Kamera verwendet. Mit einem RGB-Filterrad (um mit der Kodak DCS460ir Farbfotos zu generieren) war das ein langsamer Prozess. Wie ich schon sagte, gab es einige Probleme mit der Farbkanalausrichtung, die nicht gelöst werden konnten, aber zu diesem Zeitpunkt für das Projekt akzeptabel waren. Nachdem wir das Projekt abgeschlossen hatten, haben wir die Kameras jedoch nie wieder verwendet.“ Neben der Rettung, Digitalisierung der Groschenromane war Luna Imaging Inc. unter anderem auch mit der Digitalisierung der Designsammlung des Museum of Modern Art (MoMA) in New York beauftragt."
Luna Imaging Inc.
Luna Imaging Inc. wurde mit Unterstützung des J. Paul Getty Trust und der Eastman Kodak Company gegründet und ist ein anerkannter Marktführer im Bereich der digitalen Bildverarbeitung. Luna bietet sowohl qualitativ hochwertige Dienstleistungen zur Konvertierung von Sammlungen in digitale Form als auch seine Insight®-Software, die eine vollständige visuelle Umgebung für die Online-Arbeit mit hochauflösenden Bildern und Daten von überall und jederzeit bietet. Luna hat sich einen soliden Ruf aufgebaut, indem es mit einigen der bekanntesten und anspruchsvollsten Museen, Archiven und Universitäten aus der ganzen Welt zusammenarbeitet, um hochwertige Bildsammlungen und Werkzeuge für die Arbeit mit diesen wichtigen digitalen Ressourcen zu erstellen. Das Unternehmen wurde 1993 von Dr. Michael Ester gegründet, der auf seine langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Materialien des kulturellen Erbes als Direktor des Getty Art History Information Program zurückgreifen konnte. Die komplette Geschichte.
Mit einem Bachelor of Fine Arts in Photography, etwa Hochschulabschluss in Kunst und Fotografie vom ArtCenter College of Design in Pasadena kam Zabriskie 1994 als Spezialist für digitale Bildgebung zu Luna Imaging. Sein umfangreicher Hintergrund in der Kunstfotografie, kombiniert mit seiner Expertise in fotografischer Farbtheorie und Computersystemen, waren für die Entwicklung der Insight®-Software von Luna sowie der Computersysteme und Netzwerke von entscheidender Bedeutung. Zabriskie ist außerdem als Dozent und Berater für eine Vielzahl von Themen im Zusammenhang mit visuellen Bildprojekten tätig.
Zabriskie gründete hochmoderne Studios und Verfahren für die hochwertige Erfassung historischer Dokumente und machte Luna Imaging zu einem angesehenen Inhaltsproduzenten. Er war später maßgeblich an der Entwicklung von Datenbanken, Datenfluss, Bildverarbeitung und Migrationen für den Einsatz in der Insight-Software von Luna Imaging beteiligt. Zabriskie gründete und leitete die Softwaredienstleistungsabteilung von Luna, die Kundendienstleistungen einschließlich Webhosting, Wartung und Softwareschulung anbietet. Zabriskie wurde 2006 Chief Technology Officer von Luna Imaging und leitete in dieser Funktion den Übergang von Luna Imaging von einer Client/Server-Softwarearchitektur zur aktuellen vollständig webbasierten LUNA-Toolsuite des Unternehmens. Zabriskie wurde im August 2020 zum Chief Executive Officer (Geschäftsführer) von Luna Imaging, Inc. ernannt.
Drake Zabriskie schrieb zum Schluss: "Ich bin froh, dass diese Kameras ein neues Leben und ein neues Zuhause bekommen, wo sie das Archiv der digitalen Geschichte bereichern können." Dem sind wir mit großer Freude gerne nachgekommen!
Spezifikation der Kodak DCS460ir
- Abmessungen/Gewicht: Höhe x Breite x Tiefe ca. 205 x 155 x 70 mm, 1660 g (mit Akkublock, ohne Speicherkarte)
- 18,4 x 27,6 mm APS-H Sensor OHNE Bayer-Farbmosaik vor den Fotodioden. Reine SW-Infrarot-Erfassung. Cropfaktor 1,3, Auflösung 3.060 x 2.036 Bildpunkte, 6 Megapixel.
- Durch den Wegfall des Bayer Farbfilters eine Sensorempfindlichkeit von ISO 200. Die Farbvariante hat nur ISO 80!
- Keine Serienauslösung! Zwei Bilder hintereinander sind möglich, danach rund 8 Sekunden Speicherpause
- Speicherformat ist ein spezielles TIFF-RAW. Das zu meine großen Freude von der aktuellen Adobe Lightroom Version gelesen und verarbeitet wird! Ich werde aber auch schauen, was die Original Kodak Software daraus macht, die auf den vorhandenen Apple Powermac G3 installiert werden muss.
In ihrer Zeit speicherte die Kodak DCS460ir auf Wechsel-Festplatten im PCMCIA-Format. Heute problematisch, weil die Rechner verschwunden sind, die den PCMCIA-Schacht/Einschub serienmäßig hatten. Erfreulicherweise speichert die DCS460ir aber auch auf CompactFlash-Karten bis 256 MB Größe, die in einem PCMCIA-Adapter stecken. Um dabei aber zu lernen, dass 256 MB Sandisk nicht 256 MB Sandisk ist. Heißt: Eine 256 MB Sandisk wurde akzeptiert, eine weitere 256 MB Sandisk und eine kleinere 128 MB Sandisk CF aber nicht. Während eine 256 MB Kingston CF wiederum akzeptiert wurde. Dazu gesellt sich dann noch eine SuperStore 170 PCMCIA-Wechselplatte und eine 320 MB Lexar PCMCIA-Card. So oder so genug Speicher zum Experimentieren. Auf 256 MB passen 40 TIFF-RAW-Dateien. Die 256 MB Sandisk fing aber gegen Ende des ersten Rundgangs auch an zu spinnen. Ich befürchtete Schlimmes, aber alle gespeicherten Fotos/Dateien waren einwandfrei. Ob es an der schwächelnden Energieversorgung lag? Die mit 70 Prozent auf der tragbaren 220 Volt/100 W Strombox aber noch mehr als genug Energie hätte haben müssen.
Der Akkusatz der Kodak DCS460ir war nach rund 30 Jahren Nichtbenutzung/Nichtladung natürlich hinüber. Ich hatte irgendwo mal gelesen, dass bei NiCd-Akkus weniger das Alter, als mehr die Anzahl Ladezyklen Einfluss auf die Lebensdauer haben soll. Laut Kodak Manual soll der Akku nach Möglichkeit erst ca. 2 h vor Einsatz der DCS460ir und dann die vollen 2 h geladen werden. Nach 2 h am Ladegerät, bricht die Stromversorgung der DCS460ir sofort zusammen, wenn das Ladekabel abgezogen wird, und der Akku gefordert ist. Der Akku ist also hinüber :-( Da ich keine Lust auf Akku-Basteleien hatte, bin ich zur gezeigten Lösung gekommen. Mit meiner kleinen Notstromstation, die 220 Volt und 100 Watt liefert lässt sich das Netzteil der DCS460ir betreiben! Die kleine Notstromstation kommt für einen kleinen Rundgang samt Kodak-Netzteil in einen kleinen Rucksack. Nicht eben elegant, aber funktionierend!
Beim ersten Rundgang mit der Kodak DCS460ir kam ausschließlich das Nikon NIKKOR 20mm 1:4 zum Einsatz. Auf der DCS460ir mit Cropfaktor 1,3, also KB-äquivalenten 26 mm entsprechend. Das 3,3-4,5/35-70 mm AF Nikkor hatte ich nur für alle Fälle eingesteckt. Bestückt war das 20er mit dem Tiffen CM500 Filter. Die DCS460ir auf Zeitautomatik, Belichtungskorrektur -1/3 EV, ISO in Lightroom angezeigt 200. Das 20er bis auf das "Selfie" abgeblendet auf f/11. Und einmal f/16. Beim Pixelabstand/Pixelpitch der Kodak DCS460ir problemlos möglich! Der beträgt 9,6 µ. Also laut Beugungs-Unschärferegel 2 x 9,6 µ = Blende f/19. Und das "Selfie"? Habe ich das schlicht verwackelt, oder ist es die Doppelglasscheibe des Fensters?
Entwicklung und Bearbeitung der Kodak TIFF-RAW-Dateien mit Adobe Lightroom Classic und Photoshop. KEINE Nachschärfung! Ob ich es mir antue, den Uralt Apple Macintosh Power G3 anzuwerfen, um mit dem Original Kodak Plug-in zu hantieren, weiß ich noch nicht. Eine wirkliche Veranlassung dazu besteht eigentlich nicht!
Test, Test, Test
Immer das gleiche Bauprinzip bei den ersten Kodak DSLRs. Je nach Anwender-Ausrüstung wurde eine Nikon N90s (F90X) oder Canon EOS 1n mit der Digitalrückwand kombiniert!
Digicammuseum-Internetseitengründer und Admin Boris Jakubaschk hat die zweite Kodak DCS460ir sofort einer erfolgreichen Funktionsprüfung unterzogen. Bei diesem Exemplar muss unbedingt der Sensor gereinigt werden, was bei diesen DSLRs, wo Kameragehäuse und digitale Rückwand leicht zu trennen sind, komfortabel durchzuführen ist! Boris schrieb: Die TIFFs konnte ich problemlos mit Photoshop CS3 öffnen. Es wird dann eine RAW-Entwicklungs-Oberfläche angezeigt. Als Speicher verwende ich eine 256 MB Speicherkarte von Kingston im PCMCIA-Adapter. Mit einer gleich großen Karte von SanDisk hat es nicht funktioniert. Siehe oben! Auffällig bei den Fotos: Es sind tatsächlich Infrarot-Aufnahmen, das Pflanzengrün ist fast weiß! Interessantes Detail, Boris schrieb: Faszinierend ist das Bild mit den beiden Sesseln. Im sichtbaren Licht sind die nämlich beide schwarz! Als Objektiv habe ich ein 35 - 80 mm / 1:4 - 5,6 D mit Stangen-AF verwendet.
Und Farbe?
Extrem aufwändig, aber möglich. Dazu brauchte es das oben abgebildete KODAK Color Wheel Accessory Plus – etwa Farbrad-Zubehör Plus. Diese Einheit wurde zusammen mit der DCS460ir auf einen Schlitten montiert, ausgerichtet, um dann vom Motiv drei SW-Fotos aufzunehmen. Eins durch den Rotfilter, eins durch den Grünfilter und das dritte durch den Blaufilter. Diese Filter waren in dem Color Wheel auf einer Revolver-Drehhaltung montiert, die nach jeder Aufnahme um 120 Grad weiter rotierte. Eben, bis alle drei Bilder aufgenommen waren. Gesteuert durch das Photoshop-Plugin.
Das war natürlich nur etwas für unbewegte Motive, Sachaufnahmen im Fotostudio oder outdoor beispielsweise Architektur vom stabilen Stativ aus. Ich werde zu einem späteren Zeitpunkt versuchen, das Verfahren zu simulieren. Drei Aufnahmen einfach durch vorgehaltene Filter. Voraussetzung ist natürlich, dass das Kodak Plugin drei derartige SW-Fotos zu einem Farbfoto verrechnen kann. Ich. bin aber sicher, dass das auch mit der aktuellen Photoshop-Version möglich ist, die drei SW-Farbauszüge in ein Farbfoto zu konvertieren. Ich muss mal googeln ;-)
Erzeugung von Farbfotos aus reinen SchwarzWeiss-Aufnahmen 1909

Ich will aus Copyrightgründen nicht zu weit gehen, daher habe ich das Frontfoto des obigen Buchs unkenntlich gemacht. Aber die Geschichte und Fototechnik hatte mich seinerzeit so fasziniert, dass ich das Buch erworben habe. Wer sich für die Technik der Erzeugung von Farbfotos aus reinen SchwarzWeiss-Aufnahmen mit Hilfe von Farbfiltern interessiert, sollte unbedingt den Blick in ein einst von mir geschätztes Magazin werfen. Um dort den Artikel; „Zeitreise ins kunterbunte Zarenland – Spektakuläre Farbfotos“ zu studieren. Inklusive acht wohl fürs Magazin freigegebenen Fotos, die der Pionier Sergei Michailowitsch Prokudin-Gorski 1909 mit Hilfe besonderer Technik aufnahm, die am Ende zu Farbfotos führten!
Und ja, was sich derzeit in Europa abspielt, lassen wir hier mal vollkommen außer Acht. Es geht ausschließlich um spezielle Fotografie/Fototechnik aus der ehemaligen Sowjetunion vor über 100 Jahren. Nichts anderes!
Weitere Fotos und die Erklärung der von Prokudin-Gorski eingesetzten Technik sind im sehr guten Beitrag „Wer war Sergei Michailowitsch Prokudin-Gorski?“ von Fotografin, Künstlerin, Redakteurin Aileen Wessely nachzulesen. Ganz kurz: „Eine mögliche Technik zur Umsetzung von Farbfotografien wurde bereits im Jahr 1855 vom schottischen Wissenschaftler James Clerk Maxwell vorgeschlagen und 1861 von Thomas Sutton demonstriert. Dabei fertigt man drei Belichtungen des gleichen Motivs an, die jeweils durch einen roten, grünen und blauen Farbfilter aufgenommen werden.“ Nichts anderes macht die Kodak DCS460ir! „Diese Schwarzweißbilder kann man nach dem Entwickeln wiederum durch drei mit roten, grünen und blauen Farbfiltern versehene Lichtquellen übereinander projiziert betrachten. Entsprechend der additiven Farbmischung ergibt sich ein buntes Bild. Prokudin-Gorski verwendete für seine Farbaufnahmen eine Wechselschlittenkamera, die der deutsche Fotochemiker und ebenfalls Fotopionier Adolf Miethe entwickelt hatte und die von Wilhelm Bermpohl hergestellt wurde. Sie nahm die Belichtungen übereinander auf einer einzigen Glasplatte im Format 9 x 24 cm auf.“
Ob ich mich da mal rantraue? Wenn ja, dann aber im Spätsommer Herbst. Des es müsste ja auch ohne das KODAK Color Wheel Accessory Plus möglich sein, aus DREI durch ein Rot- Grün- Blaufilter aufgenommenen Einzelfotos EIN Farbfoto rechnen zu lassen. Auch ohne die Kodak-Software …
Gemeinsamkeit?
Auch die DCS760 von 2001 hat den größeren 18,4 x 27,6 mm APS-H Sensor mit Cropfaktor 1,3 und löst 6 Megapixel auf. Und mit der Nikon F5 als Basis-Gehäuse eine "Mega-Profi-SLR"! Zu meinem großen Leidwesen hat diese phantastische Kodak DCS760 mittlerweile einen Elektronikschaden und nimmt nur je nach Tages-/Jahreszeit, Sonnen- und Mondphase mal ein Foto auf oder auch nicht :-(
Zum Glück hat es noch zu zwei Praxisberichten gereicht!
- Kodak DCS760 Studiokamera bei ISO 800, Erfahrungsbericht Teil 1
- Kodak DCS760: Großer Bruder, kleine Schwester oder kleiner Bruder große Schwester? Teil 2, Finale
Die kernige und viel seltenere DCS460 kann aber gut über den Defekt der DCS760 hinwegtrösten ;-) Übrigens: Auch die DCS760 gab es in einer Monochrom-Version!
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
PHÄNOMENAL!
Ich hatte die Fotos ja in voller Auflösung auf dem Monitor, aber ich wurde auch von anderer Seite auf die enorme Schärfe der Fotos angesprochen. Was das Weglassen des Bayer-Mosaikfilters vor den einzelnen Fotodioden des Bildsensores ausmacht! In meiner SW-Bearbeitung ist noch Luft nach oben, da geht noch mehr. Aber diese Schärfe!
Wie geht es weiter? Natürlich mit Infrarot in Teil 2
Ganz klar geworden ist mir die Wirkung des speziellen und teuren Tiffen CM650 Filters für reine SW-Aufnahmen noch nicht. Der in 52 mm Größe als Schott-Filter mit Porto aus den USA an 150 Euro geht! Mit Infrarotfotos beginne ich, wenn der bestellte FocusFoto FOTGA 52 mm All-in-One variabel von 530 nm bis 650 nm 680 nm 720 nm 750 nm Wellenlänge einstellbare IR-Filter eintrifft. Zum Ausprobieren für Infrarot genügt am Anfang der eigene Garten ;-) Das passiert noch vor Sommerferienbeginn! Den Versuch, nach der beschriebenen Methode echte Farbfotos zu erzeugen, gehe ich erst nach dem Sommer, zum Herbst an.
Ralf Jannke, Juni 2024
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 27.06.2024 |
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