Epsons erste Digitalkamera: PhotoPC 1996
Erstaunlich, dass jetzt, wo ich die vielfach gescholtene Langweilerklasse der lieblos gefertigten Kameras in ihrem immer gleich wirkendem "Silber-/Chrom-Zigarettenetui-Design" praktisch nicht mehr beachte, auf einmal vermehrt alte Schätzchen aus den Anfangsjahren der Digitalkamerageschichte auftauchen.
Und das nicht zu Phantasie-/Mondpreisen, sondern erschwinglich. So wie aktuell die Mustek VDC-100, die ohne UK-Porto 17 Euro gekostet hat. Eine meiner interessantesten, historischen Digitalkameras hat 25 Euro gekostet, die Pentax EI-L90. Dazu gesellt sich jetzt noch die Epson PhotoPC, die ohne US-Porto 11 Euro gekostet hat.
Informationen zur Epson PhotoPC gibt es bei unserem geschätzten amerikanischen Kollegen Rodger L. Carter, der die Epson bereits gewürdigt und deren baugleiche Namensvetter SANYO VPC-G1 und SIERRA IMAGING SD640 gleich mit gelistet gelistet hat.
Alle Daten der Epson sind auch im englischen Manual zur PhotoPC zu finden
Gewaltig und spartanisch
Speichererweiterung
Interessant die in der Epson Bedienungsanleitung beschriebene Speicherweiterung. Ich werde die Epson aber nicht aufschrauben, um nachzusehen, wo da freie Speicherbänke zu finden sind. Ob es verschiedene Ausführungen der Kamera gab? Denn die auf der Kamerarückseite erkennbare "Klappe" ist keine. Da ist nichts zu öffnen… Da im Speicher möglicherweise noch ein paar Fotos liegen, werde ich da nichts löschen, sondern später mal nachschauen, ob noch etwas zu finden ist.
Datenübertragung
Mit der 640 x 480 Pixel auflösenden Epson möchte ich eigentlich nicht losziehen. Der Anschluss ist für seine Zeit genormt – siehe den einmontierten Steckkontakt –, und an das Kabel ist sicher zu kommen. Aber ob eine Windows 98 oder gar DOS-Software wirklich kompatibel ist, um über das Kabel und die serielle Schnittstelle des Uraltrechners in die Epson und an die Bilder zu kommen? Es ist nicht ausgeschlossen, denn um an die Daten der gleich auflösenden AGFA ePhoto 307 zu kommen, zeigten sich das DOS-Programm CamWork, wo die Epson sogar genannt ist, und – Achtung – alte Olympus-Software kompatibel! Das wird aber eher ein kleines Projekt mit der Epson PhotoPC in der dunklen Jahreszeit.
Kein Projekt für die dunkle Jahreszeit…
Nachdem ich die Epson PhotoPC mit Hilfe von vier passenden Kabeln an einen Windows 2000 PC, einen Windows 98 PC, sowie den unter Linux Mint 18.1 Serena laufenden EeePC angestöpselt habe, alle seriellen COM-Ports und Übertragungsgeschwindigkeiten probiert habe ohne eine Verbindung zur Kamera zu bekommen, habe ich das Experiment beendet. Zumal auch die PhotoPC durch einen fehlenden Balken im Display keine Verbindung signalisierte. Weder DOS CamWork, noch die alte Olympus Software und sogar die Original Epson-Software, die hier runterzuladen ist, führten zum Erfolg. Die Epson-Software gibt es auch für den alten Apple Macintosh und das Betriebssystem Mac OS 7. Das zum Verbinden der PhotoPC mit dem Mac benötigte Kabel wurde relativ schnell gefunden. Und das gleich in mehrfacher Ausführung. Aber auch beim alten Mac G3 das gleiche Bild. Über keinen Adapter, kein Kabel, keinen der beiden möglichen seriellen Anschlüsse des Macs ist die Epson anzusprechen. Die Epson PhotoPC muss einen Defekt haben – siehe oben. Schade, aber Schluss damit.
Um einen Eindruck über die mögliche Qualität der PhotoPC zu bekommen, gibt es hier Beispiele gleich aufgelöster 640 x 480 Pixel Fotos:
Ralf Jannke, Mai 2019
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 19.06.2019 |
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