Der Schönheitsfehler auf der Kamerarückseite, die fehlende Gummistütze wurde als Ersatzteil – natürlich aus China – bereits montiert. Spendiert habe ich noch einen "Käfig". Das auch so genannte Rig oder L-Bracket ist nicht nur ein guter Schutz. Es bietet etwas mehr Griffigkeit und hat die Arcaswiss-kompatible Stsativbefestigungleich serienmäßig an Bord! Komplettieren werde ich die X-T10 später noch mit einer Daumenstütze …

Warum überhaupt nochmal eine X-T10?

Zu meinem großen Kummer hatte meine geliebte Fuji X-E2 ihr Kameraleben beendet – hatte ich gedacht. Dem war zum Glück nicht so!

Was war passiert?

Ich hatte meine X-E2 selbst "blindgeschaltet". Durch versehentliche und priorisierte Wahl des E-Suchers, der bei meinem Exemplar ja defekt ist. Ergebnis: Es war nicht nur kein Motiv erkennbar — logisch –, es war auch die komplette Einstellung der X-E2 via Monitor ausgefallen. Nach vielem Probieren und Studium von Youtube-Videos habe ich die X-E2 mit großem Bedauern Akku und Speicherkarte entnommen und die Kamera „stillgelegt". Einige Tage danach hatte ich bei einem letzten Versuch einfach einen Akku eingelegt und die Kamera eingeschaltet. Und? Bis auf den defekten E-Sucher lief alles, wie gewünscht. Ich musste nur Datum und Uhrzeit und ein paar andere Dinge neu eingeben — fertig. Irgendwelche Restenergie muss die falsch eingegeben Daten im „Gedächtnis“ behalten haben. Um ohne Akku die Fehleinstellung schließlich zum Glück zu „vergessen“ und die X-E2 quasi zu „nullen“…

Da durch den großen Altglasbestand meine spiegellosen Systemkameras mittlerweile je nach Lust und Laune gleichberechtigt reihum verwendet werden, wurde die X-T10 nicht retourniert, denn sie hat einfach Vorteile!

Wie meine mittlerweile hochgeschätzte Olympus OM-D E-M5 löst die X-T10 16 Megapixel auf, ist durch den größeren 15 x 23 mm Halbformat-Sensor (APS-C) aber bei hohen ISO-Empfindlichkeiten klar besser, auch wenn die Olympus einen stabilisierten Sensor hat. Und im Unterschied zur Olympus und zur ebenfalls geliebten Fuji X-E1 verfügt die X-T10 über den zum Verfolgen bewegter Motive entscheidenden Phasen-Autofokus. Auch wenn der Phasen-AF bei der Adaption von manuell zu fokussierendem Altglas keine Rolle spielt. Wie meine X-E2 und meine beiden Z-Nikons bietet die X-T10 die fürs manuelle Fokussieren für mich gewünschte Kantenanhebung (Peaking) in wählbarer Farbe, bei mir gewöhnlich Rot. Und nicht zu verachten ist der Klapp-Monitor der X-T10. Außerdem ist der Autofokus der X-T10 lichtempfindlicher! Die X-T10 ist mir also bestens bekannt, vertraut und bereits ausführlich im Praxisbericht beschrieben.

Erstaunt hat mich die Preisstabilität im Bereich DSLM. Meine jetzt zweite X-T10 hat ungefähr das gleiche gekostet, wie meine erste X-T10 2019. Und der Preis lag jetzt unter den gebrauchten X-E2 Bodies.

Fuji X-Objektive für die X-E1/E2 und X-T10? 

Mit Autofokus ist Herbst 2022 nur das sehr gute FUJINON ASPHERICAL LENS XC 35mm 1:2 vorhanden. Denkbar wäre für die Zukunft noch das sehr interessante und hochlichtstarke Rollei/Viltrox AF 23mm 1:1.4 und das bezahlbare "Plastik"-Telekitzoom Fujifilm XC 50-230mm f/4,5-6,7 OIS, was ich bereits hatte und sofort wieder nehmen würde!

Das sollte als Leistungsbeweis vollkommen genügen! Das Telezoom natürlich nur vom (eBay) Profi-Anbieter mit Rückgaberecht und Garantie! Das Zoom auf der X-T10 und das 23 mm oder 35 mm in der Fotoweste. So kann es in Zukunft zu einem Rundgang losgehen, wenn der Sinn nach Fuji steht ;-)

Die Fuji X-T10 hat Herbst 2022 da weitergemacht, wo ich Frühjahr 2020 mit Fuji aufgehört hatte. Immer noch sehr gut und empfehlenswert, die X-T10, wenn man sich für eine preiswerte DSLM mit schnellem und präzisen Autofokus interessiert! Da die X-T10 auch die "bessere" X-E2 ist, werde ich die X-E2 samt Akku und Ladegerät als "Not"-Fuji kurzerhand im Ferienhaus auslagern …

Ralf Jannke, Herbst 2022