12 Megapixel für 99 Euro: Fujifilm FinePix S2 Pro

Die ersten drei "Produktfotos" zeigen direkt den S2 Pro-Fortschritt gegenüber dem Vorgänger S1 Pro: An der S2 Pro laufen so genannte "Stangen-AF"-Nikkore (oben: 2,8/10,5 mm AF-D DX Fisheye Nikkor) UND moderne AF-S Nikkore, wie (unten) im Beispiel das 4/16-35 mm AF-S FX Zoom-Nikkor. Bei den "Stangen"-AF-Nikkoren wird der Entfernungseinstellsmechanismus im Objektiv von einem Motor im Kameragehäuse angetrieben, bei den AF-S Nikkoren ist der Antriebsmotor im Objektiv eingebaut, was für mehr Präzision und Schnelligkeit sorgt. Die S1 Pro funktioniert nur mit den alten "Stangen"-AF-Nikkoren...

Nach der hier bereits vorgestellten Fujifilm FinePix S1 Pro jetzt also der Nachfolger, die Fujifilm FinePix S2 Pro.

Allzuoft nur als 6 Megapixelkamera ausgewiesen, "verstecken" sich im Gehäuse der S2 Pro 12 Megapixel hoher Qualität! Die FinePix S2 Pro passt mit ihrem Vorstellungsjahr – 2002 – nicht nur bestens in eine Digitalkamera-Sammlung, die den Zeitraum (198X)/1995 bis 2005 umfasst, sondern hat auch 2016 einen hohen Nutzwert! Durch das bessere Nikon Grundgehäuse F80, die S1 Pro hat „nur“ die Einsteiger Nikon F60 als Basiskamera, fokussiert die S2 Pro auch die modernen AF-S Nikkore und entsprechende Fremd-Objektive. Die S1 Pro ist auf so genannte „Stangen-Nikkore“ angewiesen! Nichts desto trotz ist übrigens ein uraltes 150 Euro 2,8/35-70 mm „Stangen-Nikkor“ fester Bestandteil meiner Basketball-Fotoausrüstung! Das 2,8/70-200 ist ein Muss, ein 2,8/24/28-70 muss es nicht sein...

Zurück zur S2 Pro: Wenn im Rohformat gespeichert wird, liefert sie 12 MP Fotodateien. Von der höheren, zweistelligen Pixelzahl ist sie damit ein „Geheimtipp“ wie schon die 6 MP Nikon D1X, die auch mehr Pixel liefert, wenn im Rohformat gespeichert wird: 10 Megapixel! Die FinePix S2 Pro erreicht die hohe Auflösung durch ihren besonderen Super-CCD-Sensor, dessen Aufbau und Funktionsweise schon im Beitrag über Fuji-Digitalkameras der Konsumerklasse erwähnt wird.

Perfekt erklärt wird es in diesen beiden Beiträgen: "Die Fujifilm Super-CCD-Technologie einfach erklärt" und "Was steckt hinter der SuperCCD-Technologie?" Gerne können Sie auch in Fujis eigene (englischsprachige) "Fuji's 3rd Generation Super CCD System Brochure" schauen. Abgesehen davon ist der Sensor der S2 Pro mit ca. 15 x 23 mm ungleich größer als die Sensoren in der Konsumerklasse und entspricht damit dem APS-C Standard, bei Nikon DX genannt.

Langer Rede kurzer Sinn, es funktioniert. Bei Bedarf habe ich in der Fujifilm FinePix S2 Pro 12 Megapixel!

Fujifilm FinePix S2 Pro

Zu kritisieren gibt es eigentlich nur die doppelte Energieversorgung wie beim Vorgänger. Zum Betrieb der S1 Pro/S2 Pro sind zwei (teure!) 3 V Lithium-Batterien CR 17345 oder bei häufigerem Gebrauch zwei Lithium-Akkus vom Typ LC16340 sowie vier 1,5 V/1,2 V Batterien/Akkus der Größe AA notwendig. Das hatte erst mit dem Nachfolger S3 Pro ein Ende, die mit vier AA Batterien/Akkus mit Energie versorgt wird.

Nachfolger

Eine S4 Pro gab es nie, wohl aber die 2007 vorgestellte S5 Pro, die auf der Nikon DSLR D200 aufbaut. Hier kann man einen Blick in den englischen FUJIFILM FinePix S5 Pro Prospekt werfen.

Das S2 Pro Gehäuse ist immer noch arg glatt, wenn auch subjektiv etwas besser geformt und dadurch griffiger wie die S1 Pro. Tatsächlich ist die S2 Pro nur 7 mm höher als die S1 Pro, aber das merken die Finger!

Mehr ist über die Fujifilm FinePix S2 Pro nicht zu sagen! Alle technischen Einzelheiten können in der englischsprachigen S2 Pro Broschüre und in der englischsprachigen S2 Pro Bedienungsanleitung nachgelesen werden. Wenn man mit der S2 Pro nicht unbedingt als Sportfotograf losziehen will – die S2 Pro schafft nur 7 Bilder lang müde 2 Bilder pro Sekunde (*) – gilt für diese Kamera auch 2016: Einfach fotografieren! Und wenn wir schon beim Auslösen sind: Subjektiv ist das Auslösegeräusch sehr angenehm, für eine Spiegelreflexkamera mit "Klapperspiegel" geradezu leise.

(*) Selbst das ist aber möglich – Sportfotografie –, wenn man in den Erfahrungsbericht vom Vorgänger Fujifilm FinePix S1 Pro schaut!

S2 Pro Kommandozentralen, Menüsteuerung

Fujifilm FinePix S2 Pro Rohdatenkonvertierung

Die Suche nach einer Fuji-Software habe ich ganz schnell aufgegeben, als das dort verlinkte Silkypix mit dem Rohformat der S2 Pro nichts anfangen konnte. Adobe Lightroom 5 kam sofort mit den RAF-Files der S2 Pro klar.

Als kostenlose Alternativen bieten sich darktable und Raw Therapee an, die die S2 Pro RAW-Files ohne zu zögern öffneten!

Nikon F Bajonett --> Basketballhalle...

ISO 1600 sind mit der S2 Pro unbrauchbar, wenn davon gedruckt werden müsste... Auf 900 Pixel reduziert, reicht es fürs Internet. Alle drei Fotos mit dem 2,8/35-70 mm AF Nikkor auf der S2 Pro.

Nicht dafür gedacht... Na und? Geht nicht, gibt's nicht!

Beide Fotos aus 12 MP Fujifilm FinePix S2 Pro Roh-Dateien. Einmontiert in die Fotos die Originalfotos, aus denen der jeweilige Ausschnitt angefertigt wurde.

Jede Kamera, die es schaffen könnte und dazu noch ein Nikon F-Bajonett mitbringt, "muss" dank passender Objektive mit in die Basketballhalle. Also auch die Fujifilm FinePix S2 Pro. Mit ISO 800 ist die S2 Pro noch nicht überfordert und mit dem 1,8/85 mm AF-S Nikkor bestückt von den Belichtungsdaten sporthallentauglich... Gefühlt waren die vergleichbaren Nikon DSLRs D70 und D100 dort etwas besser. Dafür punktet die S2 Pro mit 12 Megapixel – gegenüber den 6 MP der beiden Nikons...

Beispielfotos, aufgenommen Januar 2017 mit der Fujifilm FinePix S2 Pro. 12 Megapixel 1:1 Crop oder auf 2 MP reduziert

Aus der 4.256 x 2.848 = 12 MP Rohdatei: 2.400 x 2.400 Pixel Crop

Als „Model“ fiel die Wahl auf die polnische „Rolleiflex“, die zweiäugige Mittelformat Spiegelreflexkamera für Rollfilm mit 6x6 cm großen Negativen, die START 66. Sie wurde von PZO WARSZAWA zwischen 1967 und 1970 gefertigt.

12 MP auf 1.800 x 1.200 = 2 MP reduziert

Fuji/Nikon F80 S20 Pro, ISO 160, Zeitautomatik. Objektiv: 2,8/10,5 mm AF-D Fisheye Nikkor. Gespeichert im Fuji Rohformat, entwickelt mit Adobe Lightroom 4, Rest Photoshop CS3. Reduzierung auf 1.800 x 1.200 = 2 Megapixel.

Stammleser werden es ahnen: Kein Schwedentrip ohne den Autowaldfriedhof im Kyrkö Moor (Kyrkö Mosse/Ryd)

Zum ersten Foto erste Reihe, links: 1980, als Åke Danielsson, der Besitzer und Betreiber der selbst gebauten Düngerherstellungs-"Fabrik" und des Autowaldfriedhofs noch lebte, hatte Kerstin Bengtsson, Lehrerin und Fotografin aus der schwedischen Kleinstand Ryd, die Anlange noch vollständig ablichten können. Bei meinem ersten Besuch im Herbst 2012 war der Hütten-Anbau schon verschwunden und der Traktor bereits zur Unbrauchbarkeit gefleddert, zerstört. Zwischen Herbst 2016 und jetzt, Januar 2017, musste ein in der Krone toter Baum gefällt werden, der dabei einen Teil der Hütte erwischt hat...

Alle Aufnahmen mit der Fuji/Nikon F80 S2 Pro, gespeichert im 36 bit Rohmodus, was Aufnahmen mit 12 MP Auflösung generiert. "Entwickelt" wurde mit Adobe Lightroom 4, letzte Nachbearbeitung mit Adobe Photoshop CS3. Objektiv aller Aufnahmen war das 4/16-35 mm AF-S FX VR Zoom-Nikkor, das auf der S2 Pro mit dem kleineren 15x23 mm APS-C-Sensor zum 4/24-53 mm Zoom wird. Belichtung mit ISO 400 überwiegend per Zeitautomatik

Die paar "Nachtaufnahmen" entstanden bei manueller Belichtung und gewollter Unterbelichtung des Hintergrunds mit einem simplen Nissin-Computerblitz (in voller Leistung) auf der Kamera. Aus Platzgründen wurden die Fotos auf 1.800 x 1.200 Pixel = 2 MP runtergerechnet.

Ralf Jannke, Januar 2017

 

Kommentare (2)

  • Wolfgang Kraft
    Wolfgang Kraft
    am 10.03.2019
    Höchst informativ und aufschlussreich.
  • Olaf Schnur
    Olaf Schnur
    am 22.04.2019
    Hallo, ich habe heute eine Fujifilm FinePix S2 Pro bei Ebay erworben. Ich habe bereits eine Fuji Finepix HS10 und wollte nun mehr Handarbeit machen.
    Ich bin echt gespannt und kanns kaum erwarten.

    MfG

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