Vom "Ziegelstein"- zum "Brikett"-Design: Kodak DC200 Plus

Kodak DC200 Plus

"Ziegelstein-Design"? Mit dieser Bezeichnung hatte ich die Kodak DC 40, 50, 120-Reihe bedacht ;-) Jetzt eben "Brikett" oder "hässliches Entlein" ;-)

Abmessungen/Gewicht: 131 x 81 x 47 mm, 420 g

1999 vorgestellt, sind Farbe – anthrazit statt silber – und eine andere Firmware (Kamerasteuersoftware) die einzigen Unterschiede zum ein Jahr zuvor (1998) präsentierten Vorgänger DC200. Die neue Firmware ermöglicht „Dateneinbelichtung“ ins Foto, einige zuvor auf die Speicherkarte zu legende Schmuckrahmen und Firmenlogos... Na toll. Da die DC200 Plus aber in die spannenden Entwicklungsjahre 1995 bis 2000 gehört, habe ich sie mitgenommen.

Der CCD-Sensor löst maximal 1152 x 864 Pixel = 1 Megapixel auf, die Empfindlichkeit liegt bei ISO 140. Gespeichert wird in 24 bit Farbtiefe als JPEG („Am Besten, Besser, Gut“) oder FPX (Flashpix) auf Compactflashkarte. Deren Entnahme ist eine Zumutung, was aber möglicherweise daran liegt, dass Kartenleser noch nicht so gebräuchlich waren und die Kamera per Kabel an die langsame serielle Schnittstelle des Computers angeschlossen wurde. Von FPX als Speicherformat ist dringend abzuraten, da diese Dateien heute mangels Viewer/Software fast nicht mehr zu öffnen sind.

Bestückt ist die DC200/Plus mit einem festbrennweitigen 4/39 mm (@KB) Fixfokusobjektiv, das von der Programmautomatik bis f/13,5 abblendbar ist. Selbige steuert Belichtungszeiten von 1 bis 1/362 s. Der Selbstauslöser hat eine Vorlaufzeit von 10 s. Der Blitz reicht ca. 3 m weit und bietet die üblichen Funktionen: An/Aus, Aufhellblitz und Rote-Augen-Reduktion.

Besonders hervorgehoben wurde seinerzeit das 37 mm Filtergewinde, das diverse Video-Vorsatzobjektive aufnehmen kann. Deren Wirkung dank zuschaltbarem Liveview-Monitor kontrolliert werden kann. Ansonsten kann das Motiv – stromsparend – per optischem Sucher anvisiert werden.

Englische Bedienungsanleitung der Kodak DC200 Plus

Ralf Jannke

Beispielbilder

Die Farbwiedergabe ist passabel, die Qualität möchte ich eigentlich nicht weiter kommentieren... Wenn ich mir diese schwammige Abbildung ansehe, kommt es mir vor als würde in der DC200 der uralte 756 x 504 Pixel Sensor der DC40/50 werkeln, der per miserabler Interpolation einfach auf 1152 x 864 Pixel = "1 MP" aufgeblasen wurde. Unübersehbar prangt das auch auf der Frontseite der DC200: "MEGAPIXEL"... Wer's glaubt.

Wenn umgekehrt eine DC200 Megapixel-Datei auf 640 x 480 Pixel VGA verkleinert wird, kann man es fast anschauen. Was natürlich bei jeder beliebigen Bilddatei jeder Kamera funktioniert: Verkleinerung = Verbesserung, Schärfezunahme. Trotzdem könnte das ein Hinweis darauf sein, dass es bei der DC200 Plus nicht mit rechten Dingen zugeht.

Die beiden quadratischen Fotos sind 1:1 Ausschnitte aus der DCS200-Megapixel-Datei. Im Hochformat unten rechts wurde die Dateneinbelichtung aktiviert...

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben