Restzeit bis zum Urlaub ;-)

Was an Fotoausrüstung mit in die langen Sommerferien soll, ist bereits im „Expeditions-Gepäck“ ;-) Da geh’ ich nicht mehr dran. Unterwegs-Kamera wird die Nikon Z50, bestückt mit FTZ-Adapter und dem AF-S DX NIKKOR 18-140mm 1:3,5-5,6G ED VR. Bevor es losgeht, wurden noch schnell ein paar länger nicht mehr benutzte spiegellose Systemkameras „bespielt“ ;-)

Angefangen mit der vermutlich kleinsten DSLM mit 15 x 23 mm APS-C Sensor, Samsung NX11, gefolgt von der überhaupt kleinsten DSLM der Welt, der Pentax Q

Dann war noch ein bisschen Zeit zum Spielen ;-)

Spielen womit? Nikon 1 J1

"Bei der spiegellosen Nikon Systemkamera handelt es sich bereits um einen Klassiker!"

Entsprechend lautete auch die Überschrift zum Praxisbeitrag: "Moderner Klassiker: Spiegellose Systemkamera Nikon 1 J1, Vorstellungsjahr 2011" Dort werden neben der 1 J1 auch alle Modelle und Objektive der Nikon 1-Reihe gelistet. Ihren Namen verdankt die Reihe dem 8,8 x 13.2 mm 1" Inch (Zoll) Sensor mit (Cropfaktor 2.7). Aus der Reihe habe ich die 10 MP J1, die 10 MP V1 (mit eingebautem E-Sucher!) und die 14 MP V2 (ebenfalls mit eingebautem E-Sucher!).

Großes Manko der Nikon 1-Reihe

Die gewöhnlich beim Verkauf der Kameras mit angebotenen 10-30/11-27,5 mm Setobjektive sind viel zu oft defekt! Und mittlerweile unreparierbar. Durch einen Konstruktionsfehler, wo eine flexible Leiterbahn im Zoom-Objektiv falsch ausgelegt ist und nach häufiger Benutzung oder nur vom Stehen = Unbenutzen mürbe wird und bricht. Was dann Totalschaden bedeutet :-( Zu dieser Problematik gib es einen eigenen Beitrag: "Nikon 1 Objektiv Defekt-Warnung!". Ich hatte das Glück mein 1 NIKKOR 10-30mm 1:3.5-5.6 VR 2019 noch für 45 Euro repariert zu bekommen. Inkusive Kameradurchsicht … Es muss eine zeitlang noch (Nachbau?) Erstazteile gegeben haben, denn Kitzooms wurden gewöhnlich aus chinesischer Quelle als "refurbished" (überholt) offeriert. Davon habe ich immer Abstand genommen! Das abgebildete, weiße 10-30 mm steckte auf der Nikon 1 V2 (weiß) und war bei Kauf kaputt. Was ich wusste. Aber die V2 kam zu einem mir genehmen Preis. Das graue 11-27,5 hatte ich aus Unwissenheit gekauft. Das hat noch eine Weile funktioniert, dann aber auch den Geist aufgegeben :-( 

Das Objektiv-Problem kommt aber auch von anderer Seite!

Zu den defekten Kitzooms gesellen sich überteuerte Festbrennweiten und weitere Zooms. Für die mich interessierende einfache Nikon 1 NIKKOR 10 mm 1:2,8 Festbrennweite werden Größenordnung 120 Euro verlangt. Was die Gehäusepreise für eine Nikon 1 J1 und V1 weit übersteigt. Illusorisch. Für diese rund 120 Euro bekommt man aber auch den Nikon F-/Nikon 1-Adapter FT1. Auch viel Geld, aber die erheblich sinnvollere Investition, wenn man unbedingt eine Nikon 1 haben und damit auch fotografieren möchte. Ich habe auf den FT1 lange "gelauert" und für 90 Euro dann gekauft. Weil sich mit dem FT1 die Welt der Nikon AFS-/AF-P-Nikkore auf der Nikon 1 erschließt! Mit einem simplen 18-55 VR Nikkor bekommt man auf der Nikon 1 ein stabilisiertes 49-149 mm Zoom. Noch spannender wird es, wenn man längere Zooms auf die Nikon 1 adaptiert. Erstmals im Beitrag "Wie schnell ist die Kombination Nikon 1 V1 plus 4-5,6/55-200 DX Nikkor?" ausprobiert und beschrieben.

In diesem Beitrag wurde auch die oben auf der roten J1 montierte Alternative ausfürlich beschrieben – ein als Fish-Eye 4/3 F3.8 8mm (oder 8mm f/3.8 C Mount CCTV) gelabeltes Objektiv. Was dabei zu beachten, bedenken ist, wird im Praxisbeitrag ausführlich beschrieben!

Nachdem dieses Spielzeig aus China nun(zu)  lange gelegen hat, habe ich einfach ein paar Fotos mit dem Fisheye aufgenommen.

Beispielfotos 6 MP

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Wenn man mit dem 8 x 2,7 = 22 mm Brennweite fotografiert – Grundobjektiv ist ein Fisheye

Mit entsprechender Objektiv-typischer "Verbiegung" aller geraden Linien, je weiter sie vom Bildmittelpunkt entfernt sind. Beim Fisheye spricht man nicht von Verzeichnung, und beim Foto der Taglilie fällt es gar nicht auf. Bei den anderen beiden Fotos ist es aber nicht zu übersehen.  Dazu gesellen sich weitere Schwierigkeiten. Nikon hat es in der 1-Serie geschafft, jegliche Belichtungsautomatik und Fokussierhilfe abzustellen, wenn ein ungekoppeltes Objektiv wie das Fish-Eye 4/3 F3.8 8mm montiert wird, das zudem mit seinem C-Mount Anschluss auch noch einen Adapter braucht. Es ist ohne Erfahrung zunächst Blindflug – Lomographie. Wobei man die Belichtung im M-Modus schnell raus hat. Stichwort Monitorkontrolle gleich nach dem Foto. Bei mir war das ISO 200 und am Objektiv f/8 für genug Schärfentiefe. Blende 8 ist gefahrlos möglich. Laut Unschärfe-durch-Beugung-Regel sollte ich ein Objektiv auf der Nikon 1 nicht stärker abblenden als Pixelpitch 3.4 µm x 2 = f/6,8. Blende 8 ist also kein Problem! Und die Schärfentiefe brauche ich mangels Fokussierhilfer der Nikon 1 Serie auch. Ohne Suchervergrößerung ist auf dem Monitor nicht zu erkennen: scharf/fokussiert oder unscharf. Ich weiß nicht warum, aber mit voreingestellten 10 (!) Meter bekam ich die Lilie und die anderen beiden Motive scharf.

Trotz der Schwierigkeiten hat der Gang in den Garten und zum Baumarkt Spaß gemacht. Ich habe es eher als Herausforderung gesen ;-) Es ist aber auch eine zu "putzige" Kombination: die rote J1 mit dem flachen Pancake-Fisheye. Das werde/möchte ich gerne wiederholen …

Und etwas ist mir auch noch bewusst geworden: Nur in absoluten Ausnahmefällen gehe ich heute noch unter die spiegellose Systemkamera. Und die Betonung liegt auf "spiegellos". Und dann bevorzugt DSLMs mit E-Sucher! Den DSLRs meiner Sammlung werde ich sicher keine mehr hinzufügen. Ausnahmen: Die Kodak DCS100 und Contax N Digital ;-)

Ralf Jannke, Juni 2022

 

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