Christian Zahns frischer Beitrag: "Fujian 35mm C-Mount-Objektiv an der Fuji X-E2" ließ mich nicht ruhen, nochmal selbst nachzulesen und ein bisschen zu experimentieren. Um ebenfalls zu lernen, dass es C-Mount-Objektive mit verschiedenen Bildkreisen für unterschiedliche Sensor-/filmgrößen wie 1⁄2″, 2⁄3″, 1″, Normal8/Super 8 (mm) und 16 mm Analogfilm gibt. Der 16 mm Film hat eine Bildfeld-Größe von 10,3 mm × 7,5 mm, die Bilddiagonale beträgt 12,7 mm oder 1/2 inch (Zoll). Dem 16 mm Film am nächsten kommen die spiegellosen Nikon DSLMs mit 1 Zoll Sensor, der 8,8 x 13,2 mm misst. Ich habe einen C-/Nikon 1-Adapter. Nach dem Fish-Eye 4/3 F3.8 8mm auf der Nikon 1 J1 ging jetzt das FUJIAN CHINA TV LENS GDS-35 f=35mm 1:1.7 auf die Nikon 1 V2 – einmalig.

Denn ich bekomme eine mechanisch passende, aber höchst unkomfortable Adaption

Du hast bei ungekoppelten Objektiven auf den Einser-Nikons keine Belichtungsmessung, ich bin belichtungstechnisch im Blindflug unterwegs. Mit Hilfe der Bildwiedergabe und dem Histogramm hat man natürlich für jedes Motiv relativ schnell die korrekte Belichtung. Größtes Problem für mich ist das Fehlen jeglicher Fokussierhilfen im Nikon 1-System. Ich habe die V2 genommen, weil sie gegenüber der J1 einen E-Sucher hat, der das Fokussieren ein kleines bisschen erleichtert. Das ist bei meinen Augen aber nichts für einen Dauereinsatz. Aber die paar Bildchen (aus dem Garten) möchte ich doch zeigen:

Oben ist alles über die Problematik des Einsatz' auf der Nikon 1 gesagt. Die Abbildungsleistung des chinesischen TV 35ers dürfte im Vergleich zu 15 x 23 mm APS-C und 13 x 17 mm microFourThirds auf dem 1 Zoll-Sensor sicher die höchste sein. Dabei darf man aber auch nicht vergessen, dass der 2,7-fach Cropfaktor der Nikon 1 aus 35 mm Weitwinkelbrennweite ein 95 mm Tele macht … Würde die "1" Belichtungsmessung/-steuerung bieten, würde ich vielleicht noch einen Rundgang machen. Den werde ich aber "irgendwann" mit dem Fujian auf der mFT Olympus OM-D E-M5 und ihrem stabilisierten Sensor, Belichtungsautomatik und Fokushilfe wiederholen!

In Facebook hatte ich geschrieben: "Göttliches Licht? Oder einfach nur ein katastrophaler Bildfehler? Natürlich überwiegend Letzteres. Was aber nicht ganz korrekt ist. Denn das eingesetzte Objektiv ist für den sog. C-Mount von analogen Film- und Videokameras gerechnet. Dieses lichtstarke 1,4/26 mm zeichnet nicht mal die 13 x 17 mm des microFourThirds-Sensors aus! Was entsprechende Vignettierungen, Randunschärfen und andere Fehler produziert. Und? Man kann das ablehnen oder als kreatives (?) Spielzeug nutzen. Bei der Perfektion aktueller Objektive sämtlicher Systemkameras mit oder ohne Spiegel, die von der Kamera-Software (Firmware) elektronisch perfekt durchkorrigiert sind, bürste ich gelegentlich gegen den Strich.

Ralf Jannke, Herbst 2022