Nikon D3100 — Update 2023

Tippfehler oder falsches Foto?

Mitnichten! Das ganze "Geheimnis" ist gar keins, denn im Blogbeitrag: "No Risk no Fun — Fortsetzung" war ja nachzulesen, worum es geht …

Nachdem Christian Zahn die digitale Spiegelreflexkamera Nikon D3100 bereits 2020 gewürdigt hat, jetzt noch ein Nachschlag von mir. Über eine ganz besondere "Version" einer D3100.

Meine erste Nikon D3xxx ist von 2018. Großes Interesse hatte ich schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr an Einsteiger-DSLRs. Genommen hatte ich die D3000 trotzdem, weil sie für einen Spottpreis von 10 Euro von einem Flohmarkt kam. Mit dem überschaubaren Risiko, sie nicht testen zu können, denn es war kein Akku dabei … Also kurzerhand zwei Akkus bestellt und anschließend eine einwandfrei funktionierende D3000 gehabt.

Die ausgelagert ist, seitdem aber immer mal wieder benutzt wurde:

Bei dieser Gelegenheit: Die ausgelagerten Nikons D50, D300, D3000 benutze ich in den Ferien immer mal wieder. Ab Herbst 2023 gesellt sich noch eine Nikon D40x dazu. Und wenn sie funktioniert die D3100. Je nach Lust auch die Canons EOS350/400D und 50D, sowie die Fuji Finepix Pro S3 und Sigma SD10. Damit die historischen DSLRs "bewegt" werden. Denn die Klasse der Spiegelreflex ist an ihrem Lebensende angelangt, auch wenn noch viele, viele in Betrieb sind. Wer heute in Systemkameras investiert, lässt den Spiegel weg.

13 Jahre zurück in die Vergangenheit – 2010

Da war doch was …

2010 "saß der Colt zum Glück der Fotoindustrie und des Handels noch locker" ;-) Also ging im Oktober vor 13 Jahren "mal eben"/aus Neugier eine frisch erworbene Nikon D3100 mit in die Herbstferien. Was 2010 ging — und da war ich noch vollkommen NEF/Rohdatei-immun ;-) — zeigen die 13 Jahre alten JPEGs aus dem Archiv, frisch aufbereitet mit Adobe Lightroom und Topaz. Ich hatte schon 2010 keine Hemmungen, die D3100 auch an den ISO-Anschlag HI-2 = 12.800 hochzuziehen.

Hi-ISOs! Links Auto-ISO 5.600, rechts ISO 12.800. Jeweils das linke Foto unkorrigiert, rechts mit Topaz deNoise entrauscht

Und jetzt: Hochformat

Zum Foto des kleinen Jungens

Die D3100 war schon 2010 eine prima Kamera, die out-of-the-cam sehr gute JPEGs lieferte! Die man jetzt 13 Jahre später auf ein noch höheres Level heben konnte. Der kleine Junge an/in der Pfütze wurde mit dem 35 mm DX Nikkor abgelichtet. Ja, das Foto könnte man heute auch mit dem Smartphone machen. Knallscharf von vorne bis hinten, statt wie hier durch Blende 4 einen gewünscht unscharfen Hintergrund … Und ob man mit einer Porträt-Funktion den Augenblick so erwischt hätte … Alle anderen Fotos mit dem 18-55 mm Plastik-Kitzoom und dem 55-300 mm AF-S DX VR Nikkor.

Bildunglücks-Reparatur

Warum das Foto von der Anfahrt auf die Öresundbrücke so überbelichtet war, ist natürlich nicht mehr feststellbar. Aber was sich draus machen ließ, ist mehr als beachtlich. Wobei ich gern zugebe, den völlig zeichnungslosen Himmel des Originals durch die entsprechende Phtoshop-Funktion ausgetauscht zu haben ;-)

Und damit stieg die Spannung, ob mit der Schrott Nikon D3100 noch Fotos aufgenommen werden können!

Nikon D3100 in der "Heavy Duty"-, "Junk-Yard-/Schrott-/Fast-Totalschaden-2023-Version"

Im Blogbeitrag: "No Risk no Fun — Fortsetzung" war ja nachzulesen, worum es in der Fortsetzung geht. Ich weiß nicht warum, aber derartig schwer misshandelte, gezeichnete Kameras wie zuvor die spiegellose 18 Megapixel Nikon V3 oder jetzt die DSLR Nikon D3100 ziehen mich irgendwie an  ;-) Wenn der Preis für Kamera-Schrott im Rahmen bleibt. Was in diesem Fall mit 10 Euro der Fall war …

Was kam dafür?

Ein schwerer Nikon D3100 Sturzschaden. Ein geborstener Monitor, ein abgebrochener Blitz und ein gerissenes Gehäuse. Wie weit der Sturz den Spiegelkasten samt Verschluss und Autofokus-Sensoraufhängung beschädigt, dejustiert hat, war zügig feststellbar. Der Reihe nach:

  • Als erstes wurde der gesplitterte, geborstene Monitor mit breitem Film beklebt und gesichert.
  • Dann wurde der Akku geladen und einlegt. Der Batteriedeckel hält und rastet einwandfrei.
  • Dann wurde eine 2 GB Speicherkarte eingeschoben.
  • Schließlich wurde die D3100 eingeschaltet und beobachtet, was passiert.

Ganz einfach — diese D3100 läuft!

Nachdem klar war, dass der Monitor total im Eimer ist, und so keine Sensorempfindlichkeit und weitere Parameter einstellbar sind, war die Automatikwahl einfach. Zeit- oder Programmautomatik mit ISO 100, wenn es genug Licht hat. ISO 100 scheint die Default-Einstellung zu sein. Die wird jedenfalls in den Exifs angezeigt. Komplett manuelle Belichtung funktioniert auch!

Und wenn feststand, dass ISO 100 zu wenig ist, Kamera-Vollautomatik. Die dann aktivierte ISO-Automatik wählte tatsächlich bis zu ISO 2.000. Laut Exifs. Vermutlich benutzt die iSO-Automatik je nach Licht, Objektivlichtstärke und -brennweite den kompletten Empfindlichkeitsbereich ohne Verstärkung auf HI-1 ISO 6.400, HI-2 ISO 12.800. Speicherformat ist JPEG Fine. Damit kann man bei der guten JPEG-Aufbereitung der D3100 sehr gut leben.

Und dank Spiegelreflexkamerasucher kann man nicht nur die Belichtung beobachten, steuern, kontrollieren, sondern das Motiv auch einfangen und einrahmen.

Ein Wort zum Autofokus

Im Manuell- oder Zeit-/Programmautomatikbetrieb können die 11 AF-Sensoren/Felder einzeln angewählt werden. Im Vollautomatikbetrieb wählt die D3100 nicht beeinflussbar selbstständig das ihr geeignet erscheinende AF-Feld.

Blitz-Mittenkontakt funktioniert!

Während der kleine Nikon D3100 Gehäuseblitz abgebrochen ist, blieb der Mittenkontakt verschont. Ich hatte keinen Nikon DSLR TTL-Blitz mit, aber der im Computerblitz kompatible Nikon SPEEDLIGHT SB-15 wird zuverlässig gezündet und liefert bei der richtigen Objektiv-/Computerblitzblende auch richtig belichtete Blitzfotos!

Hier ein paar Fotos vom unbedarften Rundgang morgens durch den Garten, durch den Secondhand-Laden der schwedischen Pfingstkirche, den ganz ähnlich aufgezogenen Rote-Kreuz Gebrauchtladen und meinem unweit weg liegenden Standardmotiv, der Lyckoborg Ruine. Mit den beiden Nikon DX VR Kitzooms 3,5-5,6/18-55 mm und 4-5,6/55-200 mm, überwiegend mit dem kurzen Zoom.

Beispielfotos (55-200 mm DX VR Nikkor)

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Einfach nicht meckern über die Plastik- äh Kunststoffgehäuse von Kameras! Der abgebrochene Blitz, der zerstörte Monitor und der Riss im Gehäuse dürften die Aufprallenergie soweit vernichtet haben, dass die Kamera tatsächlich noch intakt blieb, was Autofokus und Belichtung angeht!

Die Bildbeispiele? Bei einigen Fotos habe ich nichts bearbeitet. Die Nikon D3100 JPEGs sind so gut, dass man daraus bei Bedarf auch noch etwas mit Lightroom verbessern kann! Schatten, Tiefen anheben ist trotz der nur 24 bit Farbtiefe kein Problem!

Ralf Jannke, Oktober 2023

 

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