Die FUJIFILM/FUJIX/Nikon DSLR-Klasse hat Zuwachs bekommen!

Nach der FUJIFILM Nikon FUJIX DIGITAL CAMERA DS-560 und FUJIX Nikon E2N jetzt noch eine FUJIX Nikon E2s

Einmontiert ins Foto der Nikon E2s noch meine verflossene, analoge Nikon F4. Deren Äußeres und auch Teile der Technik dürften Eingang in die E2N und ihre Vorgänger/Nachfolger der Fuji-Brüder/Schwestern gefunden haben.

Von der 1994 erzielbaren Qualität ganz abgesehen , stellt die wunderbare Nikon IMAGE MEMORY CARD EC-15 FLASH ATA HIGH SPEED Speicherkarte die größte Hürde dar. Um an die mit der Nikon E2s aufgenommenen und auf der Speicherkarte liegenden Fotos zu kommen, war/ist zwingend ein PC oder tragbaren Computer mit dem entsprechenden Karteneinschub erforderlich. Fast alle damaligen Labtops hatten den Einschub serienmäßig. Alternativ stellte Nikon mit dem externen Lesegerät Nikon CARD DRIVE ED-10 eine weitere Möglichkeit zur Verfügung, der allerdings einen um SCSI aufgerüsteten PC oder einen Apple Macintosh Computer voraussetzt. Die damaligen Macs hatten serienmäßig die benötigte SCSI-Architektur... 

Fuji/Nikon müssen aber daraus gelernt haben, denn nachfolgende Modelle wie beispielsweise die FUJIFILM Nikon FUJIX DIGITAL CAMERA DS-560 akzeptieren die heute noch gebräuchlichen CompactFlash-Speicherkarten im PCMCIA-Adapter. Vermutlich aber nur bis 512 MB Speichervolumen, aber damit war die Datenübertragung ein Kinderspiel. Firmwareupdates zur Nikon E2N, E2s, die ein Einsatz von adaptierten CF-Karten ermöglichen, sind mir nicht bekannt.

Und dann gab/gibt es noch eine weitere Hürde. Für den Fall, dass die aufzunehmenden Fotos unkomprimiert als TIFF auf der Speicherkarte landen, können die nicht einfach von Photoshop & Co gelesen werden. Mit der für alle Plattformen verfügbaren Freeware XnConvert können sie stapel- und wahlweise in lesbare unkomprimierte TIFF- oder gleich komprimierte JPEG-Dateien konvertiert werden. Das muss man wissen, wenn man sich mit historischen Digitalkameras beschäftigt.

Wie bei allen Kameras dieser FUJIFILM-/Nikon-Kooperation beträgt die Auflösung 1.280 x 1.000 Bildpunkte = 1,3 Megapixel. Aus der Projektion des Luftbilds auf den kleinen 8,8 x 6,6 mm Bildsensor resultiert die enorme Empfindlichkeit je nach Kameramodell von ISO 800/1600/3200.

Nach einer kompatiblen Speicherkarte für die Nikon E2s, noch eine letze Hürde…

Energieversorgung

Nachdem die E2s jetzt gut ein Jahr gelegen hat, konnte ich mich endlich aufraffen, das Energieproblem zu lösen

Die beiden vorhandenen EN-1 NiCd Akkus nützen mir nichts, da mittlerweile beide "tot" sind. Die Mühe, wenigstens einen verklebten Akkublock mit Hilfe einer oszillierenden Säge so schonend wie möglich zu öffnen, habe ich mir nicht gemacht. Zumal die Befüllung mit modernen NiMh-Akkus statt der Ni-Cd-Technik von vorgestern möglicherweise beim Laden mit dem vorhandenen Nikon QUICK CHARGER EH-2 Probleme machen kann. Da ich weder vor habe mit den sagenhaften 1,3 Megapixel der Nikon E2S im Studio zu "arbeiten", noch kilometerlange Rundgänge mit diesem schweren Digitalkamera-Saurier zu machen, musste der Gott sei Dank vorhandene Akku-Dummy ES-1 "dran glauben". Was sich jetzt so hart anhört, war mit einem Schnitt durchs Kabel, was ES-1 und EH-2 verbindet erledigt. Das Ende mit dem entsprechenden Fuji-/Nikon-Stecke wird sorgfältig verwahrt, das andere Ende wurde direkt mit einem Akku-Halter, der sechs 1,2 Volt NiMh-Akkus der Größe AA aufnimmt, verlötet. Was dann auch prompt funktionierte! Nebenbei haben die vorhanden NiMh-Eneloops 1.900 mAh Kapazität, die uralten NiCd-Akkus nur 1.200 mAh.

So gerüstet, kann es zu einem kleinen Rundgang losgehen – demnächst ;-)

Objektivwahl

Doch besser nicht, das 3,5-120 mm AF Nikkor auf der E2s!

Bei f/6,7 Offenblende des Systems ist es noch OK. Wenn dann draußen aber abgeblendet wird, vignettiert's heftig…

Mit den FUJI(X)/Nikons kompatibel:

Nikon Liste der kompatiblen Objektive

Der nächste Rundgang dann mit den schon historischen Nikkoren 1,4/35 mm (1973 bis 1976 gebaut) und 1,8/85 mm (1972 bis 1975 gebaut). Dem 1,4/35 mm und 1,4/50 mm AF Nikkor von 1986 wird in der Objektivliste bescheinigt: "No restrictions in lens performance" – "Keine Einschränkungen in der Objektivleistung". Das 1,8/85 mm HC Nikkor und das 3,5-5,6/24-120 mm sind dort gar nicht aufgeführt, aber vergleichbare Zooms ähnlicher Lichtstärke vignettieren ebenfalls. Auch das 1,8/50 mm Serie E Nikkor musste zu Hause bleiben. Dem größeren Bruder in AF-Version wird attestiert: "Vignetting occurs" – "Vignettierung tritt auf".

ABER

Gerade noch rechtzeitig 500 m weg von zu Hause hatte ich bemerkt, dass ich mit den eigentlich vorgesehenen Objektiven 1,4/35 mm und 1,8/85 mm MF keine Belichtungssteuerung habe. Und auf Komplett-Manuall-Betrieb hatte ich keine Lust. Wäre gegangen, aber ich bin doch lieber zurück und habe das 1,4/50 mm AF Nikkor montiert…

Beispielfotos Nikon E2s plus 1,4/50 mm AF Nikkor 1,3 Megapixel: BILDSTÖRUNG!

Farblich markiert oder gar nicht zu übersehen die Teil-/Doppelbelichtung – mir fällt keine bessere Beschreibung ein – dieser Bilder. Irgendetwas im System stimmt da nicht. Das Auslesen des Sensors, das Schreiben der Bilddaten auf die Speicherkarte oder die Speicherkarte selbst…

Es gab aber noch genug fehlerfreie Fotos:

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Der Bildfehler wurde gezeigt, ansonsten kann man an der 25 Jahre alten DSLR kaum etwas kritisieren. Ich habe nur ganz leicht mit Photoshop nachgeholfen.

Wider die Physik

Mich erstaunt die Schärfentiefe einiger Fotos, die vom Eindruck beim Blick durch den Sucher überhaupt nicht mit dem fertigen Foto übereinstimmen. Die aus geringer Distanz abgelichtete orangene Warnleuchte auf dem Warnpfeiler sowie das rote Dreifachschild einer Energie(?)-/Fernwärme(?)leitung standen im Sucher vor einem total unscharfen Hintergrund. Das Endergebnis erstaunt, denn systembedingt entstehen nicht nur alle Aufnahmen der hier vorgestellten E2s sondern alle Kameras dieser speziellen Bauweise der Fuji-/Nikon-Linie grundsätzlich bei Offenblende des jeweils montierten Objektivs. In diesem Fall das 1,4/50 mm AF. Abgeblendet aus Belichtungsgründen wird nur die Relaisoptik im Inneren der Kameras! Was den Schärfebereich eigentlich nicht vergrößern kann. Das fertige Foto spricht dagegen! Warum? Mit dem 8,8 x 6,6 mm Sensor ist es eben keine Vollformatkamera. Wird gar nicht die Brennweite 1:1 auf den Sensor projiziert, sondern "nur" der Bildwinkel. Hat ein Leser eine plausible Erklärung? 

Was mit so einer Kamera aber lästig ist: Man wird angesprochen, was das denn für eine seltsame Kamera wäre ;-) Es gibt schlimmeres ;-) Ach ja: 70 Euro hat die Nikon E2s gekostet…

Ralf Jannke, September 2019

 

 

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