Nikon Z6 200 mm MF Tele: Ein kleiner Testvergleich Canon, Komura, Nikon, Tokina
Von links nach rechts:
- TOKINA TELE-AUTO 1:3.5 f=200mm (Minolta SR-/MC-/MD-Bajonett)
- Nikon Zoom-NIKKOR-C Auto 1:4.5 f=80-200mm
- SANKYO KOHKI JAPAN SUPER-KOMURA UNI AUTO f=200mm 1:3.5 (Nikon F Bajonett)
- CANON LENS FD 200mm 1:4
- Nikon NIKKOR-Q Auto 1:4 f=200mm
Den Beitrag "200/180 mm, die mittlerweile ungeliebte Festbrennweite?" habe ich dem SOLIGOR TELE-AUTO 1:3.3 f=200mm gewidmet. Der Beitrag endet mit der Bemerkung "Im Oktober geht es mit der CANON LENS FD 200mm 1:4 ins voraussichtliche Finale …" Zu meiner Schande habe ich mit dem 200 mm Canon seit Herbst 2023 noch kein einziges Foto geschossen :-(
Viel besser haben die Herbstferien 2024 auch nicht geendet, aber für einen kleinen Vergleich von 200 mm Teles hat es gereicht. Zum Canon hat sich in der Zwischenzeit noch der ewige Konkurrent und Mitstreiter gesellt, ein Nikon NIKKOR-Q Auto 1:4 f=200mm. Die Rolle der "Piraten" übernehmen ein ganz frühes TOKINA TELE-AUTO 1:3.5 f=200mm, das ich bis jetzt im Internet nicht sicher identifizieren konnte.
Piraten?
Während man in Deutschland jahrelang gewollt geringschätzig von Fremdobjektiven sprach, wenn es beispielsweise um Tokina oder Soligor ging, waren die Schweden da respektvoller. Dort wurden die Fremdobjektive als "Piraten" bezeichnet, die im Meer der Original-Hersteller auf Beutezug gingen ;-) Das Tokina wird von einem SANKYO KOHKI JAPAN SUPER-KOMURA UNI AUTO f=200mm 1:3.5 begleitet.
Die größte Ähnlichkeit hat das Tokina mit einem Auto Vivitar TELEPHOTO 200mm 1:3.5 – man beachte den drehbaren Stativanschluss. Im Internet ist auch zu lesen: "Today we will talk about the Vivitar 200 mm F3,5 (manufactured by Tokina)." Für ein ganz anders aussehendes 3,5/200 mm Vivitar wurde auch Komine als Hersteller genannt. Was aber alles nichts heißt, denn in den 1960er Jahren begann der Aufstieg der japanischen Fotoindustrie. Trotz aller Konkurrenz: Gefühlt produzierte bald jeder Objektive für jeden. Zumindest, was die Fremdhersteller angeht. Das wurde auf Wunsch gelabelt, graviert, was bestellt wurde … Beschrieben in "Armee" der Klon-Objektive – (k)ein neues Sammelgebiet"
Zu diesen vier 200 mm Festbrennweiten kam als "Spielverderber" noch das Nikon Zoom-NIKKOR-C Auto 1:4.5 f=80-200mm. Es war eins der ersten — wenn nicht das erste — Zoomobjektiv, dem die Abbildungsqualität von Festbrennweiten attestiert wurde. Mit seiner längsten Brennweite machte es die 200 mm Festbrennweiten vergleichbarer Lichtstärke nahezu überflüssig.
Die ewigen Rivalen: Canon und Nikon
Spezifikation CANON LENS FD 200mm 1:4
- Vorstellungsjahr 1973
- Abmessungen/Gewicht: Ø 67 mm, l 133 mm, Filter Ø 55 mm, 675 g
- Optischer Aufbau 6 Linsen in 5 Gruppen
- Die Blende besteht aus 8 Lamellen, kleinste Blende f/22
- Nahdistanz 2,5 m
Spezifikation Sankyo Kohki Komura
- Vorstellungsjahr 1960er?
- Abmessungen/Gewicht: Ø ? mm, l 156 mm, Filter Ø 62 mm, 680 g
- Optischer Aufbau 5 Linsen in 4 Gruppen
- Die Blende besteht aus 16 Lamellen, kleinste Blende f/22
- Nahdistanz 2,5 m
- Anschluss Nikon F-Bajonett
Spezifikation Nikon NIKKOR-Q Auto 1:4 f=200mm
- Produktionsjahr (dieser Version) 1971-1973
- Abmessungen/Gewicht: Ø 72,5 mm, l 163 mm, Filter Ø 52 mm, 630 g
- Optischer Aufbau 4 Linsen in 4 Gruppen
- Die Blende besteht aus 7 Lamellen, kleinste Blende f/32
- Nahdistanz 2 m
Ausführliche Vorstellung/Geschichte in NIKKOR - The Thousand and One Nights No.48
Spezifikation Nikon Zoom-NIKKOR-C Auto 1:4.5 f=80-200mm
- Produktionsjahre (dieser Version) 1973-1975
- Länge, Durchmesser, Gewicht: 162 x 74.5 mm, 830g, Filter 52 mm
- Gegenlicht-/Streulichtblende Nikon HN-7
- Optischer Aufbau: 15 Linsen in 10 Gruppen
- Blenden f/4,5 bis f/32
- Blende mit 7 Elementen
- Einring-Schiebezoom, Nahdistanz 1,8 m
Mögliche Spezifikation des Tokina–Vivitar–Tokina??
- Produktionsstart 1969
- Abmessungen/Gewicht Ø ? mm, l ? mm, Filter Ø 67 mm, 708 g
- Hersteller: Tokina
- Optischer Aufbau 4 einzeln stehende Linsen
- Die Blende besteht aus 8 Lamellen, kleinste Blende f/22
- Nahdistanz 3 m
- Mein Tokina hat ein Minolta SR-/MC-/MD-Bajonett
Als Testmotiv hatte ich meine Mittelformat-Rollfilm Kodak Junior 620 einfach aufs Geländer der Terrasse gestellt – siehe Foto "Testaufbau". Als Distanz hatte ich für alle vier 200er ca. 3,5 m gewählt, um gleiche Bedingungen und annähernd den gleichen Bildausschnitt zu bekommen. Fotografiert wurde vom Stativ, fokussiert wurde auf die Junior-Lens "Kodak-Anastigmat 1:7,7 f=10,5 cm. Dann jeweils drei Aufnahmen mit der größten Blende (Lichtstärke) des jeweiligen Objektivs, Blende f/5,6 und Blende f/8.
"Testaufbau"
Wider die Erbsenzählerei: "Anständige" Fotos aus Analogzeiten, aufgenommen mit meinem damaligen 4/200 mm Nikkor auf der NIKON F oder F2
Erster Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Die Vergleiche in einer Facebook Vintage-Glas-Gruppe gezeigt, kam prompt die Meinung, das Nikkor wäre am besten. Ob das 200 mm Nikkor vor dem 200 mm Canon liegt, wage ich (noch) nicht zu beurteilen. Und der "Spielverderber" 80-200 mm Nikkor? Der muss sich wahrlich nicht verstecken. Immerhin liegen die Originalobjektive vor den "Piraten" — siehe oben. Wobei das SANKYO KOHKI JAPAN SUPER-KOMURA f=200mm 1:3.5 besser scheint als das Tokina/Vivitar. Der Fairness halber darf aber auch nicht vergessen werden, dass die beiden Fremdobjektive etwas lichtstärker als die Originale sind. Beim Tokina habe ich den Lightroom-Kontrastregler bewusst nicht angerührt! Damit ließe sich sofort noch etwas verbessern. So oder so, es war nur eine einzige gestellte Aufnahmesituation. Die 200er werde ich nach und nach intensiver probieren. Es muss ja auch 2025 "Futter" für die Internetseite da sein ;-)
Und nach der KonicaMinolta Dynax 7D soll es auch immer wieder etwas zur eigentlichen Bezeichnung der Internetseite geben: digicam oder besser DIGITALKAMERA-Museum. Ein hochinteressanter DSLR(!)-Kandidat ist in der Post.
Ralf Jannke, November 2024
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 10.11.2024 |
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