Nikon Z6 2,8/35 und 1,8/55 mm Petri Teil 2

Teil 2 vor Teil 1? Wo ist Teil 1?

Der trägt die Überschrift: "Olympus OM-D E-M5 2,8/35 und 1,8/55 mm Petri Teil 1" und ist aus einem bestimmten Grund noch nicht fertig. Schuld ist das exotische Petri Objektiv-Bajonett. Fast alles an je gebauten Objektiven ebenso diverser wie bekannter Hersteller lässt sich auf moderne spiegellose Systemkameras adaptieren. Das Petri-Bajonett gehört nicht (mehr) dazu. Es soll einen Petri-/Fuji X-Adapter gegeben haben, der aber nicht mehr angeboten wird. Ich habe auch gebraucht keinen gefunden. Zu haben ist ein Petri-/microFourThirds-Adapter, der in den USA geordert wurde. Der erste Erwerb ist allerdings "in die Hose gegangen". Die Sendung USA/Deutschland ließ sich bis Frankfurt am Main verfolgen, dann war am 8. März Schluss. Der Anbieter erwies sich als kulant und schickt den Adapter ein zweites Mal. Ohne doppelte Kosten! Der Adapter trifft aber erst gegen Ende April ein.

Natürlich wird das 35 mm Petri auf der Olympus OM-D E-M5 zum Kleinbild-umgerechneten 70 mm Porträt-Tele. Ich hoffe aber, dass ich das 35er dort über den vollen Entfernungsbereich benutzen kann. Was damit gemeint ist, ist jetzt im Praxistest der Petri-Objektive auf der 24 MP Vollformat Nikon Z6 nachzulesen.

Petri, der wenig bekannte japanische Hersteller – Zwei Objektive, adaptiert auf die 24 MP Vollformat Nikon Z6: EE Auto C.C Petri 1:2.8/35

Ich könnte nicht behaupten, dass ich mich nicht darüber gefreut hatte, dass das 35er mit Original Petri-Deckeln kam ;-)

C.C Auto Petri 1:1.8 f=55mm

Die beiden Petri-Objektive auf den angestammten Petri SLRs

Leider sind meine beiden Petri-SLRs defekt :-( Sonst hätte ich der PETRI FLEX V oder der PETRI FLEX (Penta) V6 vielleicht einen SW-Film spendiert, den ich selbst verarbeiten könnte.

Petri System 1969

Auch wenn das 55 mm Petri bei Christain Zahn schlecht abgeschnitten hat, ging es bei mir auf die 24 MP Vollformat Nikon Z6. 

Vorausgegangen war die Suche nach einem weiteren Petri-Bajonett/Xyz-Bajonett-Adapter. Und da fand sich etwas bei eBay! Obwohl nicht richtig zu erkennen war, was dort als „Petri Adapter auf M-42“ angeboten wurde, habe ich gekauft – für 19 Euro.

Tatsächlich gibt es einen Petri-Adapter, der die Montage von M42-Objektiven auf einer Petri mit Petri-Bajonett gestattet – siehe oben. Ein Kaufrisiko beim angebotenen Exoten bestand nicht, da vom Profianbieter mit Rückgaberecht erworben! Beim Teil, was dann kam hatte ich sofort erkannt, dass sich damit etwas bauen/frickeln/improvisieren lässt! Zum mir schon bekannten und vorhandenen M42-Adapterring gesellt sich jetzt ein zweites Exemplar. Viel interessanter und entscheidender war der Rest. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde dieser Rest aus einer defekten Petri entnommen! Wie im Foto rechts markiert – meine Petri. Ich gehe eine Wette ein, dass ich nach Lösen der drei markierten Schrauben das Teil in der Hand habe … Ich lasse meine Petri aber komplett, auch wenn sie defekt ist.

Das vorhandene 55mm Petri wurde in dieses Bajonett eingebaut und verriegelt. Um diese Kombination dann versuchsweise auf die beiden vorhandenen 11 und 18 mm Zwischenringe mit Nikon Z-Bajonett aufzulegen: passt.

Nikon Z6 mit selbst gebautem Adapter

Die Zutaten zum Adapterbau: Zwischenringe mit Nikon Z-Bajonett und ein durchbohrter Z-Gehäusedeckel

Der komplette Entfernungsbereich wird einem so zwar vorenthalten, aber mit der Wahl des Zwischenrings kann man schon spielen. Der Ring mit dem Petri-Bajonett wurde dann nach Ausrichten mit Zweikomponenten-Kleber in einen entsprechend gebohrten Nikon Z-Gehäusedeckel geklebt. Für die Bohrung von 43 mm Durchmesser sorgte unser geschätzter Mitautor Christian Zahn, der Zugriff auf eine Drehbank hat. Vielen Dank dafür.

Der Bau dieses improvisierten, mit geringen Einschränkungen gut nutzbaren Petri-/Nikon Z-Bajonett-Adapters ging zügig vonstatten. Die Einschränkungen bestehen lediglich darin, dass für einen Entfernungsbereich von ca. 0,5 m bis Unendlich beide vorhandenen Zwischenringe eingesteckt werden müssen. Mit dem 11 mm starken Ring steht der Entfernungsbereich ca. 2,5 m bis Unendlich zur Verfügung. Der E-Ring des Objektivs steht dabei zwischen 0,6 und 0,8 m … Mit dem 18 mm Ring bekommt man ca. 0,5 bis 3 m. Der E-Ring steht zwischen 0,6 und 1,2 m. Damit kann man zum Spielen und Experimentieren gut leben.

Kleiner, aber unbedeutender Wermutstropfen

Ich musste als Petri-Greenhorn lernen, dass Petri-Bajonett nicht gleich Petri-Bajonett ist. Das 35er ließ sich nicht montieren. Grund ist eine metallene Nase im Areal des so genannten Aperture Control Pins. Der so möglicherweise geschützt werden soll. Dieser Pin übermittelt der Petri Spiegelreflexkamera FT EE (fully automatic) für die Belichtungs-Blendenautomatik die Lichtstärke des Objektivs auf mechanischem Weg. Das EE steht für Electric Eye (elektrisches Auge). Die FT EE muss ein entsprechend modifiziertes Bajonett haben.

Und damit der Fotograf dann auch in den Genuss der Belichtungsautomatik kommt, muss das Objektiv entsprechend ausgerüstet sein. Dafür sorgt der schon genannte Aperture Control Pin. Um das am Objektiv auch sofort zu erkennen, trägt das Objektiv zusätzlich die Gravur EE.

Mit dieser störenden Nase habe ich kurzen Prozess gemacht. Sie wurde einfach weggeschliffen. Das 35er ließ sich dann auch sofort montieren. Ich habe eh nicht vor eine Petri FT EE zu erwerben. Denn besonders gegenüber Nikon und auch Canon, Minolta und Pentax war Petri allenfalls zweite Wahl. Eher drittklassig … Bezeichnenderweise sind die Verschlüsse meiner beiden Petri SLRs auch kaputt. 

Informationen über die Über die Petri FT EE in der englischen Bedienungsanleitung

Weitere Informationen

Vorlagen mit 24 Megapixel, hier in 4 MP Größe

1:1 Crops der beiden 24 MP Aufnahmen, 3000 x 2000 Pixel Ausschnitte, jeweils "unten links", "oben rechts"

Weitere Beispielfotos mit dem Petri 1:1.8 f=55mm, 4 Megapixel

Das 55mm Petri auf der Nikon Z50, 4 MP

Ja, das 55 mm Petri "blubbert" auch. Vielleicht nicht so dramatisch wie das "Seifenblasen-Bokeh" anderer Objektive. Offenblende f/1,8 bis f/2,8. 18 mm Zwischenring, um in den Nahbereich zu kommen!

35 mm Petri auf der Nikon Z50

Beispielfotos mit dem 35 mm Petri auf der Nikon Z50, 4 MP

Weitere Beispielbilder mit dem 35 mm Petri im Halb- oder Vollformat wird es nicht geben …

Grund: Nach Einsetzten und Verriegeln des 35ers zeigte sich, dass mit dem 11 mm Zwischenring keinerlei Fokussierung möglich ist. In dieser Konstellation liegt das Objektv so jenseits von Unendlich, dass keinerlei Experimentieren möglich ist. Mit dem 18 mm Zwischenring ist eine Fokussierung im Nahbereich von ca. 20 cm bis 1 m möglich. Um das 35er universell nutzen zu können, müsste der benötigte Zwischenring eine Stärke von geschätzt 13 mm haben. Dazu müsste man den 18 mm Zwischenring per Diamant-Trennscheibe oder Laser absolut plan durchsägen, um 5 mm einkürzen und die beiden Hälften dann verkleben. Zuviel Aufwand für ein gewöhnliches 35 mm Weitwinkel.

Aber: Die Schärfe des 35 mm Petris stimmt!

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das C.C Auto Petri 1:1.8 f=55mm kann ich von der Abbildungsqualität nur als mindestens ordentlich bezeichnen! Wenn die erneute Bestellung des Petri-Bajonett-/microFourThirds-Adapters geklappt hat, mache ich einen Rundgang mit dem 35er auf der Olympus OM-D E-M5. Als 70 mm Kurztele, Porträt-Objektiv …

Ralf Jannke

 

Kommentare (1)

  • Sven
    Sven
    am 16.03.2023
    Vielen Dank für die Vorstellung! Habe vor einigen Wochen erst im Keller noch einen alten Koffer mit einer Petri FTE (Verschluss klemmt etwas) und diversen Objektiven gefunden, unter anderem ein 55 mm f/1.7. Jetzt muss ich mir nur noch passende Adapter auf EF oder MFT basteln.

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