Die TOKYO KOKI CO. LTD. ist nichts anderes als der Vorläufer von Tokina! Bei meiner Inventur stellte sich heraus, dass ich dieses Objektiv jetzt (fast) viermal habe, nehme ich das ähnliche SOLIGOR TELEPHOTO 1:4.5 f=250mm noch mit dazu …

Im Herbst 2022 ist mir ein F.B.R TELEPHOTO LENS 300mm F:5.5 über den Weg gelaufen. Um bereits zu diesem Zeitpunkt zu erkennen, das 300er habe ich doch schon. Ja, aber nur fast. Denn die F.B.R Variante ist mit 990 g bei ähnlichen Abmessungen und ähnlicher Bauart deutlich schwerer als die anderen Varianten. Das Tokina wiegt 730 g, das Minetar 750 g und das mit 250 mm kürzere Soligor nur 670 g. Im F.B.R müssen mehr Linsen verbaut sein, denn im Unterschied zum 300 mm Tokina/Minetar komme ich mit dem F.B.R bis auf 4,5 m ans Motiv, mit den beiden anderen 300ern aber nur 8 m. Da kann man von reinen Fernobjektiven sprechen! Beim adaptierten Einsatz auf der spiegellosen Systemkamera lässt sich die gewaltige Nahdistanz von 8 m durch einen so genannten Helicoid "aushebeln". Satt des starren Adapters besitzt der Helicoid einen Schneckengang, der diesen Adapter zum Zwischenring für Nah- oder wenigsten nähere Aufnahmen werden lässt! Voraussetzung: Objektivanschluss M42 oder M39!

Mich fasziniert immer wieder, was zu Anfangszeiten in Japan an fast identischen bis sehr ähnlichen Objektiven so angeboten wurde. Neben dem weniger bekannten Hersteller SUN baute und gravierte/labelte auch Tokyo Koki = Tokina im Auftrag für andere Anbieter. Im Beitrag: "Armee" der Klon-Objektive – (k)ein neues Sammelgebiet" habe ich versucht, ein wenig Licht ins Dunkle der Klonwelt zu bringen …

Auf die unmögliche Nahdistanz von 8 m wurde hingewiesen. Ideal, wenn man eine Variante mit M42 Anschluss hat. Dann braucht es nur den beschriebenen Helicoid. Wunderbar bei diesen Objeitve ist die auch bei kleineren Blenden fast kreisrund schließende Blende. Garant für eine wunderbar ruhige Hintergrund-Unschärfe: Bokeh! 

Ralf Jannke, Juli 2024