SIGMA 100-400mm F5-6,3 DG OS HSM (C-Contemporary) plus TC-17E II oder TC-20E (I)

Ganz wichtiger Hinweis vorweg

Die hier gezeigten und erfolgreich eingesetzten Nikon Telekonverter TC-17 E II und TC-20E (1) sind ohne Modifikation auf dem Nikon NIKKOR*ED 400mm 1:5.6, dem SIGMA 100-400mm F5-6,3 DG OS HSM (C-Contemporary) und anderen Teleobjektiven NICHT einsetzbar!

Worin besteht die Modifikation?

Nikon hatte das Kunststück fertiggebracht, neuen Konvertern eine mechanische Blockade zu verpassen, die die Verwendung dieser Konverter auf Nikon Autofokus-Objektiven mit so genannten "Stangen-Antrieb" und MF-Nikkoren unmöglich machen sollten. Diese Schikane wird gerne als  Marketing-"Nase" bezeichnet. Eine schnelle Demontage des Stahlbajonettrings und rigoroses Abschleifen dieser in den Fotos rot markierten Schikanen macht die neuen Konverter für fast alle (sinnvollen Tele-) Objektive einsetzbar. Ich hatte nicht die geringsten Skrupel und habe diese Nikon-Schikane rigoros weggeschliffen!

Gezeigt und beschrieben wird es im Praxisbeitrag: "Preiswerte, kompakte und brauchbare Brennweitenverlängerung: Telekonverter/Extender Teil 1"

Wenn man den Mut und die technischen Fähigkeiten nicht hat, bleibt einem der Einsatz der unmodifizierten Nikon-Telekonverter auf dem SIGMA 100-400mm F5-6,3 DG OS HSM (C-Contemporary) und anderen Objektiven verschlossen!

Meines Wissens hat auch Sigma eigene Telekonverter im Programm, über deren Qualität und Kompatibilität auf der Kombination Nikon Z-DSLM und Adapter FTZ ich nichts sagen kann.

Zurück zum eigentlichen Praxisbericht

Diese Kombination hat sich draußen in der Praxis als die von der Abbildungsqualität als Sicherste und Beste erwiesen: Nikon Z6, Adapter FTZ, Telekonverter TC-17E II, SIGMA 100-400mm F5-6,3 DG OS HSM (C-Contemporary)

Die Kombination 8,5-10,7/170-680 mm ist natürlich lichtschwächer, aber für mich einfach praktikabler als die deutlich größeren, teureren, schwereren und noch auffälligeren 5-5,6-6,7/150-200-500-600 mm Zooms. Die mit Telekonverter weiter verlängert natürlich noch mehr Brennweite bieten.

So oder so: Ich habe nicht vor an irgendwelchen Wettbewerben teilzunehmen. Für meine Bedürfnisse, meinen Hausgebrauch, mein Vergnügen und das Fotobuch vom Sommer und Fotokalender des Jahres genügen die beiden vorhandenen Nikon Telekonverter auf dem sehr guten 100-400 mm Sigma vollkommen.

Und das 100-400 mm mit dem TC-20E in der ersten Version? Hier ein Vergleich TC-17E II vs. TC-20E (I)

1:1 Vergleich – fast …

Natürlich kein 1:1 Vergleich, aber innerhalb weniger Minuten aufgenommen, die beiden Fotos. Ich kann mir nicht vorstellen, dass 120 mm Brennweitenunterschied — 680 gegen 800 mm — das Entscheidende waren. Der Hintergrund der TC-20 E (I) 800 mm Abbildung ist sehr unruhig, der des 680 mm TC-17E II einfach gefälliger. Das Sigma bei 400 mm jeweils leicht auf f/9 abgeblendet. Über die Schärfe kann man sicher diskutieren. Ob der Hintergrund mit einem TC-20 E II oder III schöner wäre, werde ich sicher nicht durch Kauf der deutlich teureren Varianten testen. Und wenn Kauf, dann natürlich die Version III. Sollte mal einer zu nachlassenden Gebrauchtpreisen auftauchen. Mit dem TC-17E II bin ich auf jeden Fall auf der sicheren Seite, der TC-20E (I) ist sicher keine "Katastrophe".

Was sich ja auch beim Vergleich "2-fach Telekonverter Battle" zeigte, wo der alte Nikon TC-301 mit dem TC-20E (I) verglichen wurde. Und mit dem Nikon NIKKOR*ED 400mm 1:5.6, das nur aus 5 Linsen in 3 Gruppen aufgebaut ist, dürften sich diese Konverter viel leichter tun, als mit dem 5-6,3/100-400 mm Sigma Zoom, das aus 21 Linsen in 15 Gruppen aufgebaut ist!

Letztlich keine Überraschung, denn nicht nur in der Theorie liefern 1,4-fach Konverter gegenüber ihren 2-fach Geschwistern die bessere optische Abbildungsleistung, verlängern aber eben nur um den Faktor 1,4. Mein TC-17E II ist offensichtlich ein guter Kompromiss und dürfte von der Qualität vermutlich näher an den aktuellen TC-14E und TC-20E Varianten liegen.

Bei den folgenden Aufnahmen des Supermonds im Juli 2022 habe ich mit beiden Konvertern experimentiert. Um hinterher nicht nur bei diesen Fotos mehr zu wissen, welcher Konverter beim jeweiligen Foto zum Einsatz kam. Die Exif-Daten helfen da nicht weiter, denn es wird nur das 100-400 mm Sigma mit der Brennweite zwischen 100 und 400 mm und die gewählte Blende eingetragen. Der jeweilige Konverter wird nicht erfasst :-(

Bei derartigen Mond-Fotos geht es eh "ans Eingemachte". Bei einer Motivdistanz von Größenordnung 358.000 km spielt es auch keine Rolle, welcher Konverter montiert war ;-) Um es einigermaßen ansehnlich zu bekommen, war massive Nacharbeit mit Lightroom und Photoshop-Schärfungstechniken nötig.

Supermond Juli 2022

Natur-/Tierfotografie

Wild-Safaripark Eriksberg Blekinge, Südschweden

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Sieger beim Kameravergleich war die Nikon Vollformat Z6. Auch wenn ich mit der Halbformat 15x23 mm APS-C-/DX-Sensor Nikon Z50 ohne Telekonverter mehr Brennweite bekomme. Mit der Z50 ist die Kombination aber eher ein "Schönwetter-" oder "Viel-Licht-Gespann"! Idealerweise mit maximal ISO 800/1000. Sobald die ISOs hochgedreht werden müssen, hat die Z6 die Nase vorn! Und das ist bei Lichtstärke f/6,3 schnell der Fall. Was noch mehr Brennweite angeht: Im Gelände würden mir sperrige 1200 mm gar nichts nützen, wenn die Distanzen zu groß werden. Die (flirrende) Luft-Perspektive vermindert die Bildschärfe! Auch mit viele Tele: Ran ans Motiv, wo immer möglich.

Im Zweifel statt Z50 und maximal 600 mm Brennweite die Z6 mit TC-17 Telekonverter und 680 mm Brennweite. Immer wieder hatte ich auch das Gefühl, dass der Z6-Autofokus etwas besser "zupackt".

Fehlende Millimeter Brennweite lasse ich mir in Zukunft verstärkt von der immer besser gewordenen Photoshop Interpolation inkl. "Super-Resolution" generieren. Intensiv ausprobieren werde ich in diesem Zusammenhang auch noch die TopazLabs Softwares GigapixelAI (Interpolation), SharpenAi (Schärfen), DeNoiseAI (Entrauschen). Alle als Demo zu haben. Das Wasserzeichen dürfte zur Kontrolle der Ergebnisse vor eventuellem Kauf nicht stören. Und irgendwann soll auch die Z6 zu einer Z7/II upgedated werden. Wenn die Gebrauchtpreise stimmen. Die 45 MP generieren "Extra-Brennweite" in Form von möglichen, etwas stärkeren Ausschnitten! Angeblich soll September 2022 noch eine weitere Vollformat Z kommen. Ein paar Aufsteiger gibt es dann doch, womit mehr gebrauchte Z-Nikons auf den Markt kommen. Meine nächste ernstere Runde mit dem 100-400 mm Sigma gibt es im Oktober.

Doch mehr Brennweite?

Nein, ich beschränke mich auf 100-400-600-680 mm. Denn das Sigma hat sich wirklich als tragfähig erwiesen. Zumindest für meine Schulter!

Nachtrag Topaz Sharpen AI

Das war jetzt ein ganz schneller Ad-hoc-Test von Topaz Sharpen AI. Die bereits generierte JPEG 1x ohne weitere Einstellversuche durch Sharpen AI. Für mich genau das Richtige. Nicht nur Topaz Sharpen AI ist mittlerweile an Bord. Dazu gesellen sich Topaz Gigapixel AI und DeNoise AI. Darüber werde ich noch gesondert berichten. Den Anfang macht Gigapixel AI.

Ralf Jannke, Juli/August 2022

 

Kommentare (1)

  • FrogFoto
    FrogFoto
    am 15.02.2023
    Ich benutze seit Jahren den Nikon TC 17-2, der soll gegenüber dem 14 TC-3 15 % Verluste haben, der 14-3 nur 5 %, man soll aber bei hochwertigen Festbrennweiten die Verluste kaum sehen... So habe ich mit meinem Nikon F4 500mm dann 850mm an der Z9..bei der D500 entspechend mehr...
    Schade , das es keinen TC 17-3 gibt... Aber man kann den 17ner auch empfehlen,ich nutze aber auch ein Stativ und den stabilisator des 500ers auf Tripod gestellt... mal als Tip

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