Nikon Z7 historische 135mm Tele und ein 180er im Kurz-Vergleich

Von links nach rechts

  • TAMRON 1:2.5 135mm ADAPTALL-2
  • CONVERTO-TAMRON f=135mm 1:4.5
  • Tokyo Koki TOKINA 1:3.5 f=135mm (vermutlich identisch mit HANIMEX TELE-LENS 1:3.5 f=135mm)
  • Sankyo Koki Tokyo KOMURA 135 m.m. f:3.5
  • (außer Konkurrenz) ISCO-GÖTTINGEN EDIXA-WESTANAR 1:4.5/180

Wie immer lief die Zeit bei zwei Wochen Ferien davon

Aber für ein paar wenige Vergleichsbildchen hat es noch gereicht

Die Wettbewerber jetzt nochmal in alphabetischer Reihenfolge und dann einzeln vorgestellt 

  • ISCO-GÖTTINGEN EDIXA-WESTANAR 1:4.5/180 — Wegen der Brennweite natürlich außer Konkurrenz, aber altersmäßig in die Reihe passend! 
  • Sankyo Koki Tokyo KOMURA 135 m.m. f:3.5 
  • TAMRON 1:2.5 135mm ADAPTALL-2 
  • CONVERTO-TAMRON f=135mm 1:4.5 
  • Tokyo Koki TOKINA 1:3.5 f=135mm (= HANIMEX TELE-LENS 1:3.5 f=135mm) 

Vom ISCO-GÖTTINGEN EDIXA-WESTANAR 1:4.5/180 gibt es nur eine Aufnahme mit Offenblende, da ich an das Tele noch Hand anlegen muss. Die Blende arbeitet/schließt nicht. Und mit dem Westanar habe ich zum Schluss fotografiert, weil es eben mehr Brennweite hat, als die 135er. Die Nahdistanz beträgt lt. Internet 1,5 m, lt. Anschlag auf dem Objektiv 2 m. Wie gesagt, ich muss das Teil eh zerlegen … Es gibt noch ein bis auf die Brennweite wohl weitgehend baugleiches 4,5/150, was auf 1956 datiert wird. Die Daten des 150ers sind bekannt, die des 180ers dürften ähnlich sein. 

Es gibt noch eine weitere WESTANAR-Variante in Schwarz, die als 4/180 mm aber etwas lichtstärker ist und andere Daten aufweist.

Sankyo Koki Tokyo KOMURA 135 m.m. f:3.5, Nahdistanz 5 feet (Fuß, ca. 1,5 m)

Komura? Da war doch was! Ich erinnere mich an einen Komura Telemore 95 Telekonverter, der natürlich preiswerter als die Canon-/Nikon-Konverter war, aber sehr gut gewesen sein soll. Frisch für 5 Euro vom Flohmarkt, werde ich probieren – siehe oben! Jetzt also ein Tele aus der ganz frühen Geschichte der japanischen Fotoindustrie, das Sankyo Koki Tokyo KOMURA 135 m.m. f:3.5 von 1964. Das in einem Youtube-Video allerdings keine Gnade fand. Das im Video zum Vergleich herangezogenen 3,5/135 mm Pentax war deutlich besser. Ein andere Youtuber hat mit dem 135 mm Komura einfach fotografiert … Was mich aber so oder so nicht vom Kauf des Komura abgehalten hätte. Immerhin hat dieses 135er eine aufwändige Blende, die aus 16 Lamellen besteht. 

TAMRON 1:2.5 135mm ADAPTALL-2 

Als modernstes und lichtstärkstes 135er mit der besten Naheinstellung von 1,2 m stand der Sieger von vornherein fest. Dem TAMRON 1:2.5 135mm ADAPTALL-2 habe ich auch einen kompletten Praxisbericht gewidmet.

CONVERTO-TAMRON f=135mm 1:4.5

Dieses 135er fand ich am spannendsten! 1952 wurde die Taisei Optical Industries gegründet, Vorläufer von Tamron! Das winzige CONVERTO-TAMRON war 1958 das erste Objektiv, das auch den Namen Tamron trug. 

Eine kleine Rarität! Ausgerüstet mit einem extra gerechneten Telekonverter. Das auch als Duo-Tamron bezeichnete Objektiv ist ein 4,5/135 mm Tele, das zusammen mit dem 1,7-fach Konverter zum 7,7/225 mm Tele wird. Das dürfte zu dem Zeitpunkt eine der preiswertesten Möglichkeiten für den Fotoamateur gewesen sein, ein bisschen mehr Telebrennweite zu bekommen. Wobei es sicher kein Vergnügen war, besonders die noch lichtschwächere 225 mm Version auf der Mattscheibe der damaligen SLRs zu fokussieren. Leider kam mein CONVERTO-TAMRON f=135mm 1:4.5 ohne den dazugehörigen Konverter, was meine Freude an diesem exotischen 135er nicht schmälerte. Nahdistanz 2 m

Ein schöner Bericht zum CONVERTO TAMRON

Das Tokyo Koki TOKINA 1:3.5 f=135mm mit einer Nahdistanz von 1,8 m habe ich bereits als baugleiches HANIMEX TELE-LENS 1:3.5 f=135mm probiert!

Zu zwei "normalen" Foto mit dem CONVERTO- oder DUO-TAMROM hat es in der kurzen Zeit dann doch gereicht ;-)

"Versuchsaufbau"

Alle folgenden Fotos sind aus der gleichen Position vom Stativ aus aufgenommen. Und bis auf die letzte Ausnahme unbearbeitete 1:1 Crops von ca. 6 MP Größe aus den 45 Megapixel der Nikon Z7

Sankyo Koki Tokyo KOMURA 135 m.m. f:3.5, Offenblende, Blende f/5,6, Blende f/11

CONVERTO-TAMRON f=135mm 1:4.5, Offenblende, Blende f/5,6, Blende f/11

TAMRON 1:2.5 135mm ADAPTALL-2, Offenblende, Blende f/5,6, Blende f/11

Tokyo Koki TOKINA 1:3.5 f=135mm, Offenblende, f/5,6, f/11

Eigentlich nicht möglich, denn an Stativ und Position hatte ich nichts geändert. Und wie bei den anderen Fotos mit 10 s Selbstauslöser-Vorlaufzeit. Und doch wirken die Fotos mit diesem Tokyo Koki TOKINA 1:3.5 f=135mm verwackelt, unscharf. Den Vergleich werde ich wiederholen, da ich das 2,5/135 mm Tamron, das CONVERTO-TAMRON und das Tokyo Koki TOKINA 1:3.5 f=135mm mitgenommen habe.

ISCO-GÖTTINGEN EDIXA-WESTANAR 1:4.5/180, außer Konkurrenz, nur Offenblende: OOC und bearbeitet

Wie weit man in der Bildbearbeitung geht, ist jedem selbst überlassen. Ich war halt neugierig, wie weit sich das sehr weiche Ausgangsbild aus dem WESTANAR verbessern läst … Ein duftiges Motiv würde ich anders bearbeiten!

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Für ein abschließendes Urteil braucht es noch ein paar Vergleichsversuche. Besonders, was das Tokyo Koki TOKINA 1:3.5 f=135mm angeht. Ist dieses Exemplar wirklich so schlecht? Das wird rauszufinden sein. Und dann fehlen noch "echte" Fotos. Das Update wird kommen. Und ich will unbedingt das 2,5/105 mm gegen das 2,5/135 mm Tamron antreten lassen!

Während der Enstehung dieses Beitrags, kam noch ein weiteres, hochinteressantes 135er in den Bestand!

Aber was für ein Bajonett hat dieses Objektiv?

Anschlussfragen

Unzählige Objektive sind im Internet von vorne fotografiert. Die wenigen Rückansichten lassen die Bajonette nicht gut genug erkennen. Also was kann das sein? Von meinen vorhandenen Adaptern passte nichts. Was ich nicht habe, ist Contax/Yashica auf mFT, Fuji X oder Nikon Z. Vhristian Zahn hat gleich abgewunken — kein C/Y-Bajonett. Auch ein Contarex-Adapter ist nicht im Bestand. Recherchen gingen auch in Richtung Altix. Kann es nicht sein, da vergleichsweise winziges Steckbajonett. Weiteres Suchen zum 135 mm Objektiv ergaben, dass das Meyer-Optik Görlitz Primotar 3.5/135 mit M42-, Exakta- und Praktina-Anschluss zu haben war. Praktina? Exotisch, aber nicht das, was auf dem Primotar steckte. Zum Schluss fiel mir noch Petri ein, was auch exotisch ist, aber nicht der Anschluss dieses 135ers war …

Der entscheidende Hinweis kam schließlich von Horst Neuhaus, Betreiber der großartigen deutschen Internetseite "Photo but More"

Er konnte den merkwürdigen Anschluss zwar auch nicht identifizieren, meinte aber: Versuch doch einfach mal, den abszuschrauben. BINGO! Zum Vorschein kam das gewöhnliche M42 Gewinde, womit das Objektiv startklar zum Einsatz ist!

Meyer-Optik Görlitz Primotar 3.5/135

Spezifikation

  • Vorstellungsjahr der ersten Version in poliertem Aluminium 1956
  • In den 1960er Jahren wurde die hier vorgestellte schwarz eloxierte Version gebaut, Produktionsende 1964/65
  • Abmessungen/Gewicht Durchmesser, Länge, Filterdurchmesser 55 mm, ca. 465 g
  • Optischer Aufbau Tessar-Prinzip vier Linsen in drei Gruppen
  • Die stufenlos verstellbare Blende besteht aus 15 Lamellen, kleinste Blende f/22
  • Nahdistanz 1,6 m
Zum Primotar werde ich einen eigenen kleinen Praxisbericht erstellen. Vorweg zwei Beispielfotos

Genau in diese Richtung hatte ich gehofft: "Seifenblasen-/Bubble"-Bokeh. Was natürlich Geschmackssache ist … Wer ein ruhiges Bokeh bevorzugt, dafür gibt es ausreichend andere 135er. Siehe oben!

Ralf Jannke, April 2024

 

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