Die Kontrahenten:

• Carl Zeiss Jena Flektogon 4/25
• CANON LENS FL 28mm 1:3.5
• Meyer-Optik Görlitz Primagon 4.5/35
• MINOLTA W.ROKKOR-QE 1:4 f=35mm
• Nikon NIKKOR Z 40mm 1:2

Ganz erstaunlich die nicht erkennbare tonnenförmige Verzeichnung dieser ausgewählten alten Objektive! Ich sehe jedenfalls keine. Bzw. sie ist so niedrig, dass man sie wohl nur mit entsprechendem Gerät messen könnte. Und ganz sicher greift da keine Kameasoftware/Firmware korrigierend ein, da keine Kommunikation zwischen Objektiv und Kamera stattfindet, keine Daten in irgendeiner Bank im Kamera-Computer vorhanden sind! Unübersehbar die Vignettierung der alten Objektive bei Offenblende! Die natürlich bewusst NICHT per Adobe Lightroom rauskorrigiert wurde. Dass das 40 mm Z Nikkor bei f/4 keinerlei Vignettierung zeigt, liegt nicht nur an der Blende sondern da ganz sicher an der Kamerasoftware/Firmware, die eine eventuelle Vignettierung gleich rausgerechnet hat! Und wenn, dann so gut, dass das Nikon NIKKOR Z 40mm 1:2 weiterhin eine absolut preiswerte (!!!) Empfehlung fürs Nikon Z Vollformatsystem darstellt! Wie übrigens das Nikon NIKKOR Z 28, 1:2.8, dem Christian Zahn eine sehr gute Abbildungsqualität attestiert!

Zu diesem Test

Als Chemotechniker in der Kunststoff-Qualitätssicherung an diverse, stumpfsinnige, langweilige, notwendige Testreihen gewöhnt, hier mein abschließendes Urteil. Wenn's in den Bildecken einigermaßen befriedigend sein soll, müssen die alten Schätzchen bis an die Beugungsgrenze f/11 der Nikon Z7 abgeblendet werden. Das CANON LENS FL 28mm 1:3.5 ist in der Ecke besser als das Carl Zeiss Jena Flektogon 4/25. Dem aber mit 25 mm Brennweite bereits Superweitwinkeleigenschaften bescheinigt werden können. Das Canon hat ja "nur" 28 mm.  Bei den beiden 35ern liegt das MINOLTA W.ROKKOR-QE 1:4 f=35mm vor dem Meyer-Optik Görlitz Primagon 4.5/35. Wobei das Minolta auch nur das preiswertere und lichtschwächere 35er seiner Zeit war. Ich habe noch das MINOLTA W.ROKKOR - HG 1:2.8 f=35 mm, verzichte da aber auf einen 1:1 Vergleich!

Ein paar weitere Bemerkungen unten im Finale …

Diese alte und schöne Ziegelmauer, die ich jeden Dienstag zur Physio sehe und mehrfach abgelichtet habe, sagt jetzt natürlich nichts über Gegen-Streulichtverhalten der Weitwinkelobjektive aus. Das Carl Zeiss Jena Flektogon 4/25 beispiesweise ist extrem streu-/gegenlichtempfindlich, was bei diesem "Test" natürlich keine Rolle spielte. Die Ziegelmauer gab aber schon einen Hinweis, wie diese teilweise uralten Objektive "performen". Bewusst unfair habe ich das moderne 40 mm Z Nikkor mit dazugenommen, dem ich großzügig noch einen Rest Weitwinkelverhalten angedichtet habe ;-) Alle hier gezeigten Fotos bei ISO 200 vom Stativ identischer Position! Perfekt für diesen Test wäre Christian Zahns Nikon NIKKOR Z 28mm 1:2.8. Das die alten Schätzchen sicher hinter sich lassen würde. Christian Zahn schreibt: Das Nikkor Z 28mm ersetzt das 28mm Contax Distagon in meinem Z5-Objektivkanon.

Nach Adaptionen diversen Altglas' auf die spiegellose 45 Megapixel Vollformat Nikon Z7 kann ich meinen Testparcours getrost auflösen, beenden. Auf keinen Fall muss alles, was ich an alten Objektiven auf die niedriger auflösende 24 MP Nikon Z6 adaptiert hatte, erneut auf der 45 MP Z7 überprüft werden. Es kann mit 45 MP unmöglich besser werden, wird aber offensichtlich nirgendwo erkennbar schlechter! Das andere vorhandene Altglas wird jetzt je nach Sonnenstand, Mondphase, Zeit, Lust und Laune ausgeführt, wenn es keine Schnelligkeit, heißt Autofokus braucht.

Eine weitere Weitwinkel-"Battle" will ich aber dann noch machen. An der wie immer zur Verfügung stehenden Ziegelmauer soll es noch einen Dreiervergleich geben – dann aber mit "Neu"-Glas:

• Nikon Nikkor Z 24-50mm 1:4.5-6.3
• 7Artisans 24mm f/1,4
• TTArtisan 25mm f/2

Beim Zoom mit 24, 28 und 35 mm im Vollformat mit jeweiliger Offenblende, f/8 und f/11 und mit den chinesischen Festbrennweiten im DX Format. Sprich mit 24 mm (= 36 mm @KB) und 25 mm (= 38 mm @KB) Brennweite und Offenblende, f/2, f/4, f/8 und f/11. 

Ralf Jannke, Herbst 2023