OLYMPUS CAMEDIA C-8080 Wide Zoom

Der ELECTRONIC FLASH FL-36 auf der C-8080 ist mir abhanden gekommen. Ich glaube, dass ich das 5 Euro Flohmarktteil seinerzeit gleich entsorgt hatte, da der Blitz "tot" war. Und das muss man auch als Deko nicht einlagern. Spendiert habe ich der C-8080 noch eine passende Streulichtblende, und das war's.

Nachdem Christian Zahn Anfang September (2025) seine gespendete OLYMPUS CAMEDIA E-20P ausführlich vorgestellt hatte, fühlte ich mich genötigt, nachzuziehen. Ebenfalls mit der E-20P, die aber zur Brennweitenerweiterung  bestückt mit dem Weitwinkelvorsatz CAMEDIA WIDE EXTENSION LENS PRO WCON08B und dem Televorsatz CAMEDIA TELE EXTENSION LENS PRO TCON14B. Wobei ich den WCON08B schon 2018 ausgiebig getestet und für sehr gut befunden habe.

Beim Raussuchen der E-20P hatte ich natürlich auch den Vorgänger E-10 in der Hand, um zunächst zu glauben, damit seit 2016 nicht mehr fotografiert zu haben. Was nicht der Fall war, denn 2023 erreichte eine OLYMPUS CAMEDIA E-10 das Museum als Spende. Dieses zweite Exemplar wurde seinerzeit erfolgreich ausprobiert.

Im Herbst 2025 wurde die E-10 mit dem Original CAMEDIA MACRO EXTENSION LENS PRO f=35cm MCON-35 bestückt! Um damit unter anderem noch eine weitere Olympus abzulichten, die ich erstmalig und ausgiebig im Sommer 2017 benutzt habe, die Olympus CAMEDIA C-8080 Wide Zoom.

Auch Christian Zahn hatte sich 2020 der Camedia C-8080 angenommen. Auch wenn ich 2023 einen erfolgreichen "Funktionscheck" durchgeführt hatte, ist die OLYMPUS CAMEDIA C-8080 Wide Zoom von 2004 der modernere und legitime Nachfolger der E-10/E-20P!

Also ein frisches Update zur CAMEDIA C-8080 Wide Zoom

Für die C-8080 gab es einen Adapter CLA-8, mit dem die in den letzten Berichten vorgestellten Objektiv-Vorsätze CAMEDIA WIDE EXTENSION LENS PRO WCON08B und CAMEDIA TELE EXTENSION LENS PRO TCON14B für die Camedia E-10/E-20P auch auf der C-8080 eingesetzt werden können. Problem: Der CLA-8 ist so gut wie gar nicht zu finden. Und wenn mal einer auftaucht, dann zu obszönen Preisen. Und außerdem: "Insgesamt macht die OLYMPUS CAMEDIA E-20P so wie sie ist am meisten Spaß! OHNE die monströsen Vorsätze (…)" Das kann ich 1:1 auf die Camedia C-8080 übertragen!

Gewollt unvollständiger, aber aufschlussreicher Vergleich CAMEDIA E-20P/CAMEDIA C-8080 Wide Zoom

  • Der für mich fast wichtigste Punkt: Die E-20P wiegt 1,13 Kilogramm, die C-8080 gefühlt die Hälfte – nur 775 g.
  • Das C-8080 Zoom ist etwas lichtschwächer, bietet dafür aber mehr Weitwinkel bei gleicher Telebrennweite: 2,0-2,4/35-140 mm Zoom (E-10/20P) gegen 2,4-3,5/28-140 mm (C-8080).
  • Durch die viel zu lange Verschlusszeit der E-20P von 1/640 s ging es bei ISO 320 schnell in die Überbelichtung. ISO 320 oft, um verwacklungssichere Verschlusszeiten zu haben. Die C-8080 geht bis 1/4000 s.
  • Der C-8080 Autofokus kann zwischen Spot und iESP – intelligentes ESP (Electro-Selective Pattern, etwa elektroselektiertes Muster) – eingestellt werden. Von der Papierform besser, als der Spot der E-10/E-20P. Wobei nicht klar ist, was in diesem Fall "Muster" bedeutet. Das ganze Sucherfeld oder eben nur das markierte Rechteck. Vermutlich nicht, denn ob der AF in iESP oder SPOT steht, es wird nur das immer gleiche Rechteck angezeigt.

Funktionscheck vor Einsatz ;-) Bestanden!

Lange Brennweite, Offenblende f/3,5, ISO max 320. Speicherformat JPEG, RAW dauert einfach zu lang! Das Rauschen bei ISO 320 ist ganz dezent. Die JPEGs sind mit Lightroom prima verarbeitbar, inklusive der Rauschreduzierung und maßvoller Nachschärfung nach Bedarf und Geschmack…

Und noch ein Funktionscheck: RAW vs. JPEG, ISO 50, 100, 200, 400

Dazu musste wieder mein Röslein herhalten ;-)

Links JPEG, rechts JPEG aus RAW entwickelt

Sagen wir so: Sollte aus irgendeinem Grund DSLR-/DSLM-Qualität gefordert sein, ist RAW trotz seiner Langsamkeit eine Option. Bei ISO 50/100 bin ich bei höchster Qualität. Und JPEG? Ist so dicht dahinter, dass man der Schnelligkeit gefahrlos den Vorzug geben kann. ISO 400? Besser nicht! Auf jeden Fall brauchbar, aber ISO 320/250 bringen das Quäntchen mehr oder besser weniger Rauschen.

Oktober: Erntezeit, Kürbiszeit;-) "Pflichterfüllung" ;-)

Lust hatte ich keine, und es ist Ewigkeiten her, als es das letzte Mal zu einem Bauernhof ging, der nicht nur einen entsprechenden Hofladen hat, sondern immer wieder Wettbewerbe veranstaltet: Wer präsentiert den größten, schwersten Kürbis? Es war ein weitgehend grauer, bedeckter Himmel. Die C-8080 wurde gleich auf ISO 250 gestellt. Speicherformat JPEG. Für die fehlende Sonne sorgte die Lightroom-Einstellung "Farbe/Kräftig". Bei ein paar Fotos Reduzieren des Rauschens besonders in den Tiefen und etwas Nachschärfung.

Beispielfotos 8 Megapixel

Kürbisse, Kürbisse, Kürb … 1.800 Pixel

1.800 Pixel

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Alles beschrieben und gezeigt. Jetzt geht die Olympus CAMEDIA C-8080 Wide Zoom wieder in den verdienten Ruhestand ;-)

Ralf Jannke, Oktober 2025

Kleiner Nachtrag zur 2004 vorgestellten 8 Megapixel Camedia C-8080 Wide Zoom

  • 2003 präsentierte Olympus mit der 5 Megapixel Camedia C-5060 Wide Zoom seine erste Weitwinkelzoom Bridge Kamera. Mit Weitwinkel war eine KB-äquivalente Brennweite von 27 mm gemeint.
  • Um 2004 mit der hier erneut gezeigten Camedia C-8080 Wide Zoom die Auflösung deutlich auf 8 Megapixel zu steigern.
  • 2005 folgte dann die 7 Megapixel Camedia C-7070 Wide Zoom
  • Von der Auflösung ein kleiner Rückschritt, aber im Erscheinungsbild deutlich gefälliger als die "barocke" C-8080 Wide Zoom.
  • Seine komplett funktionierende Olympus Camedia C-7070 Wide Zoom hat Christian Zahn hier vorgestellt
  • Erneut einsetzen werde ich meine C-5060 wie C-7070 nicht mehr, weil bei beiden Kameras der kombinierte Zoom-/Auslöser-Dreh-/Tippschalter fehlt. Seinerzeit für wenig Geld erworben, und man konnte damit noch fotografieren, was aber bei den eingeschränkten Möglichkeiten kein wirkliches Vergnügen war.

 

Kommentare (1)

  • Christian Zahn
    Christian Zahn
    vor 1 Woche
    iESP und Spot bezieht sich bei der C-8080 nicht auf den AF, sondern die Belichtungsmessung, iESP ist die Olympus-Bezeichnung für die Matrixmessung, bei der das Bildfeld in etliche Einzel-Zellen aufgeteilt wird und deren Helligkeitswerte unterschiedlich gewichtet in die Gesamtbelichtung einfließen.

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