Olympus OM-D E-M1: Action und mehr Telezoom-Brennweite, Update 2023

Nach dem ersten Praxisbeitrag zur Olympus OM-D E-M1 sind dreieinhalb Jahre ins Land gegangen. Mein erstes Exemplar hatte sich nach kurzer Zeit als Schrott-Gerät entpuppt, worauf ich von der OM-D E-M1 erstmal die Nase vollhatte. Konsequenz: Nie wieder Kauf von Privat!

Seit Jahresbeginn wuchs aber dann doch der Wunsch nach einem funktionierenden Exemplar OM-D E-M1, das im zweiten Praxisbeitrag dann ausführlich gewürdigt wurde. Gekauft für rund 175 Euro mit Rückgaberecht und Garantie bei mpb.com!

Jetzt die Fortsetzung, denn in Teil zwei hatte ich ausschließlich mit dem adaptierten 2,8-3,5/14-54 mm FourThirds Zoom fotografiert. Ausschließlich ruhende Motive, Natur, Landschaft. Bereits im ersten Praxisbeitrag von 2018/2019 hatte ich probieren wollen, ob das von den Daten sehr interessante 2,8-3,5/14-54 mm Zoom "Action-tauglich" ist – beim Basketball. Was in diesem Beitrag beantwortet wird!

Vor der Action erstmal mehr Telebrennweite

OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 40-150mm 1:3.5-4.5, 2004-2006

  • Länge x Durchmesser x Gewicht: 107 x 77 mm, 425 g
  • Filtergewinde 58 mm, Nahdistanz 1,5 m
  • Blende: 7 Lamellen, f/3,5/4,5-22
  • Optischer Aufbau, Linsen/Baugruppen: 13/10

Wurde/wird vermutlich gerne unterschätzt und ist doch aufwändig mit ED-Glas und aphärisch geformten Glaslinsen aufgebaut, das OLYMPUS DIGITAL 18-180mm 1:3.5-6.3 36-360mm equiv

  • Vorstelldatum 2006
  • Länge/Durchmesser/Gewicht: 84,5 x 78 mm, 435 g, Filter 62 mm
  • Optischer Aufbau 15 Linsen in 13 Gruppen, 2 ED-Linsen, 2 asphärische Glaslinsen
  • Blendenbereich 3,5/6,3-22, 7 Belndenlamellen
  • Nahdistanz 0,45 m
  • AF-Antrieb Mikromotor, MF-Fokussierung "by Wire"

"Suppenzoom" 10-fach Super-Zoom 18-180mm/36-360mm

Sehr verlockend, aber mit Vorsicht zu genießen, mein Exemplar. Es braucht hohe Aufmerksamkeit!

Nicht zu übersehen – die Bildfehler. Vermutlich Tribut an die misshandelte Frontlinse des OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 18-180mm :-(

Es kann aber auch richtig gut, das 18-180! 6,8 Megapixel

Was tun?

Wenn ich mir die Fotos mit dem 18-180 auf der 16 MP Olympus OM-D E-M1 ansehe, sind die von der Abbildungsleistung deutlich besser als befürchtet, erwartet. Heißt, das 18-180 benutze ich weiter. Es ist am Brennweitenende lichtschwächer, aber eben universeller, "länger" als das 3,5-4,5/40-150 mm. Einfach mit dem gezeigten Fehler leben! Der sich bei den kurzen Brennweiten durch gezielte Standortwahl etwas minimieren lässt. Oder an eine Stelle im Motiv "platzieren", wo er nicht stört oder per EBV reparierbar ist.

Oder zusätzlich das eh vorhandene und kompakte Zuiko Digital ED 14–42mm F3.5–5.6 ED einstecken …

 

Wurde/wird genauso unterschätzt wie das 18-180 mm und ist doch aufwändig mit ED-Glas und aphärisch geformten Glaslinsen aufgebaut: Das OLYMPUS DIGITAL 14-42mm 1:3.5-5.6 ED

  • Vorstelldatum 2006
  • Länge/Durchmesser/Gewicht: 65 x 61 mm, 190 g, Filter 58 mm
  • Optischer Aufbau 10 Linsen in 8 Gruppen, 1 ED-Linse, 2 asphärische Glaslinsen
  • Blendenbereich 3,5/5,6-22, 7 Blendenlamellen
  • Nahdistanz 0,25 m
  • AF-Antrieb Mikromotor, MF-Fokussierung "by Wire"

Bei diesen "Meinungen" fragt man sich, ob die "Tester" das Zoom wirklich in den Händen hatten:

  • … sehr gut verarbeitet. Der Fokussiering lässt sich gut dosieren. Von leichten Schwächen bei Anfangsöffnung abgesehen, löst das Zuiko recht hoch und konstant im gesamten Zoombereich aus …
  • … Leider recht lichtschwach, doch bis auf leichte Verzeichnung im Weitwinkelbereich ein gutes Zoom, das eine Empfehlung verdient und bereits offen problemlos bei allen Brennweiten einsetzbar ist …

Ich bin bei der letzten Aussage, die zumindest bei der 5 Megapixel Auflösung der Olympus E-1 bestätigt wird! Eben habe ich schnell mit dem 14-42 auf der OM-D E-M1 im Garten rumgeknipst ;-) Die Bildchen erspare ich uns. Das 14-42 "bedient" die 16 Megapixel der OM-D E-M1 probemlos!

Und um das 18-180 mm abzuschließen, habe ich nochmal in den 2018-Trip auf die dänische Ostsee-Insel Bornholm geschaut

Was hatte ich im Beitrag "Olympus OM-D E-M1 - nicht Mark II sondern (bei mir) Exemplar Nr. 2" geschrieben?

  • Das von der Frontlinse nicht mehr „taufrische“ 18-180 mm Zoom werde ich nur noch auf der 5 Megapixel E1 DSLR betreiben. Bei den 16 Megapixel der spiegellosen OM-D E-M10 ging das Zoom „in die Knie“.
  • Wo ich aber nochmal genau hinsehen werde, das ist beim 18-180 mm Olympus Zoom. Mal kritisch vom Stativ auf ein geeignetes Testmotiv. Das 35mm-/KB-äquivalente 36-360 mm 10-fach Zoom ist einfach verlockend …

Aufs Stativ habe ich das 18-180 mm samt Olympus nicht montiert. Die frisch aufgenommenen Fotos mit dem 10-fach Zoom haben mich "zurückgebracht". Bis auf die Schwäche bei bestimmtem Gegenlicht gibt es am 18-180 nichts zu kritisieren! Die sichtbare Horizontverzeichnung in dem einen Landschaftsfoto aus dem Bornholm-Tableau wäre per Lightroom problemlos zu beseitigen. Und selbst die ISO 16.000 des kleinen 13 x 17 mm microFourThirds-Sensors auf der vibrierenden Schnell-Fähre (mit Flugzeug-Turbinen-Antrieb!) in der letzten Dämmerung haben mit Topaz DeNoise AI und der neuen Lightroom-Entrauschung ihre Schrecken verloren – Screenshot unten rechts im Tableau.

Und das 3,5-4,5/40-150 mm Olympus?

Der "Verlierer" … Nein, das Zoom ist von der Abbildungsleistung gut, aber es hat einen wenig bekannten Fehler. Bei vielen Exemplaren funktioniert die Irisblende nicht mehr. Durch einen Defekt wird sie nicht mehr auf den von der Kamera vorgegebenen Wert geschlossen. Von den Kosten irreparabel. Mit diesen Objektiven kann man dann nur noch mit Offenblende fotografieren. In Anbetracht bei Endbrennweite ein lichtstarkes 35mm-/KB-äquivalentes 4,5/300 mm Tele zu haben, nicht ganz uninteressant. Aber dann darf das defekte Zoom quasi nichts kosten. Bei Interesse beim Verkäufer also unbedingt nachfragen, ob die Blende funktioniert!

Bei meinem Exemplar ist noch alles in Ordnung, aber ich bevorzuge dann doch die mehr Millimeter Endbrennweite und die Universalität des 10-fach Zooms. Vom zwar sehr gemäßigten 36 mm Weitwinkel bis zum ordentlichen 360 mm Tele alles in einem Objektiv! Die Kombination Olympus OM-D E-M1, Akkuteil HLD-7 und 18-180 mm Zoom hat sich glatt zu einer heimlichen Liebe entwickelt ;-) Nichts gegen meine klasse Nikon D300 plus Batterieteil plus 18-200 mm AFS DX VR Nikkor: 27-300 mm Brennweite. Aber alles eben wuchtiger, schwerer, auffälliger. Auch ohne Batterieteil …

Und noch eine letzte Kostprobe mit dem 18-180 mm Olympus auf der 10 Megapixel Panasonic FourThirds-DSLR L10

Und Action …

Wo ließe sich die Schnelligkeit und Güte eines Autofokus besser testen als in der vertrauten Basketballhalle!

Das 2,8-3,5/14-54 mm mit seiner 35mm-/KB-äquivalenten Brennweite von 28-108 mm ist für Fotos in Korbnähe sehr gut geeignet. Fotografiert wird mit Offenblende, fester ISO 2000/2500/3200 und Zeitautomatik. Autofokus natürlich im Nachführ-AF-C-Betrieb.

Zuvor wurde dann doch ein Blick in die ungeliebte Gebrauchsanleitung geworfen. Um dabei unter anderem zu lernen, dass die "Motorbildfrequenz H" von 10 B/s für die geplanten Basketballfotos ungeeignet ist. Grund: Belichtung, Weißabgleich UND Fokus werden für die erste Aufnahme gespeichert. Fokussiert wird also nur das erste Foto der Serie. Alle weiteren Aufnahmen werden unscharf, wenn sich das Motiv auf die Kamera zu oder von ihr weg bewegt! "L" mit 6,5 B/s ist die richtige Bildfrequenzwahl. Im Manual aber auch sehr schwammig formuliert: "Fokus und Belichtung" werden je nach Wahl des AF-Modus fixiert. Ganz klar, dass in der Sportfotografie nicht mit "S-AF – Single-/Einzel-Autofokus" fotografiert wird, sondern mit "C-AF – Continous-Kontinuierlichem Nachführ Autofokus"! Von der Einstellung "C-AF+TR – Nachführ AF mit Motivverfolgung" habe ich Abstand genommen. Das mag bei langsam bewegten Motive funktionieren, ziemlich sicher aber nicht bei schnellen Basketballspielern. Entsprechend habe ich auch die Finger von der in der OM-D  E-M1 möglichen Gesichts- und Augenerkennung gelassen! C-AF Lock auf High (Hoch).

Die Bildfrequenz L steht gewöhnlich auf 6 B/s. Ich habe sie auf die möglichen 6,5 B/s erhöht. S-IS, die Bildstabilisierung steht auf "Alle Richtungen". Irgendwo hatte ich gelesen, dass sich die Bildfrequenz bei eingeschaltetem Bildstabilisator angeblich auf 3,5 B/s reduziert. Das Gefühl hatte ich nicht! Denn das merkt man ohne zu messen, ob der — früher sprach man vom — "Filmtransport-Motor" einer Kamera mit 3,5 oder 6,5 Bilder pro Sekunde "rattert" ;-)

Autofokusmeßfeld Größen- und Positionswahl in der Olympus OM-D E-M1

Die sich über fast das ganze Bildfeld erstreckenden 9x9 Matrix von 81 möglichen AF-Sensorpositionen reduziert sich bei adaptierten FourThirds-Objektiven auf 37 Positionen. Daraus können je nach Objektivanschluss – mFT/FT – alle möglichen Messfelder ("All Targets"), eine 3x3 Messfeld-Gruppe ("Group Target"), ein vergrößertes "Single Target" oder ein einzelner Sensor "Small Target" ausgewählt werden. Gruppe wie Einzel-Ziele können im Bereich der 81/37 Positionen beliebig verschoben werden. Aus den 81/37 "All Targets" sowie der 3x3=9 "Group Target" wählt die OM-D E-M1 den ihr richtig erscheinenden Einzel AF-Sensor. Vermutlich prinzipiell den, der genügend Kontrast zur sicheren Fokussieren bietet. Ich habe mich für den vergrößerten "Single Target" und versuchsweise die 3x3 "Group Target" entschieden. Soweit die Theorie.

Beispielfotos vom Basketball – Teil 1. Alle Aufnahmen mit dem adaptiertem 2,8-3,5/14-54 mm FourThirds-Zoom

1:1 Crops

Tableau 6.000 x 6.000 Pixel

Beispielfotos vom Basketball – Teil 1?

Teil 1? Dann müsste es ja noch einen Teil 2 geben …

Ja, den gibt es! Warum? Vor Spielbeginn war genügend Zeit den Autofokus der Olympus OM-D E-M1 in Kombination mit dem adaptierten 2,8-3,5/14-54 mm zu testen, zu probieren. Mit einer niederschmetternden, katastrophal schlechten Trefferquote. Praktisch kein einziges sicher fokussiertes Foto, alles unscharf :-( Unter der Überschrift von oben: "Autofokusmeßfeld Größen- und Positionswahl in der Olympus OM-D E-M1" war unter anderem zu lesen: "Aus den 81/37 "All Targets" sowie der 3x3=9 "Group Target" wählt die OM-D E-M1 den ihr richtig erscheinenden Einzel AF-Sensor. Vermutlich immer den, der am schnellsten genügend Kontrast zur sicheren Fokussieren bietet. Das sollte nach meinem Verständnis auch beim vergrößerten "Single Target" und der 3x3 Matrix der "Group Target" der Fall sein.

ABER: Erst und nur durch Wahl des einzelnen AF-Sensors – "Small Target" war die OM-D E-M1 in der Lage die gezeigten Fotos sicher zu fokussieren!

Hmm … Hat das etwas mit dem eingesetzten FourThirds-Objektiv 2,8-3.5/14-54 zu tun?

Ja! Im Praxisbeitrag "Panasonic Lumix DMC GH-1" war unter anderem zu lesen: "Die im nächsten Absatz gelisteten FT-Objektive sollen nach einem Firmwareupdate kontrastautofokusfähig werden. (…):" 3,5-5,6/14-42 mm OLYMPUS ZUIKO DIGITAL, 4,0-5,6/9-18 mm OLYMPUS ZUIKO DIGITAL, 2,8/25 mm OLYMPUS ZUIKO DIGITAL Pancake, 3,5/35 mm Olympus Makro, 4,0-5,6/40-150 mmOLYMPUS ZUIKO DIGITAL, 2,8-3,5/14-54 mm OLYMPUS ZUIKO DIGITAL Version II (!), 4,0-5,6/70-300 mm OLYMPUS ZUIKO DIGITAL, Leica D Vario Elmar 14-50mm f/3.8-5.6, Leica D Vario Elmar 14-150mm f/3.5-5.6 und Leica D Summilux 25mm f/1.4. Also NICHT das vorhandene 2,8-3,5/14-54 mm Version 1. Was tun?

Im Beitrag "Mit der Olympus OM-D E-M5 in die Basketballhalle" war zu sehen, dass die OM-D E-M5 im Basketball eine passable Trefferquote lieferte, obwohl sie nur über Kontrast-Autofokus verfügt. Grund: Es wurden nur die microFourThirds Objektive LUMIX G 1:1.7/25 ASPH und SIGMA 60mm 1:2.8 DN eingesetzt. Das dürfte der Schlüssel und die Erklärung sein.

Also gibt es mit der OM-D E-M1 einen weiteren Gang in die Basketballhalle. Die beiden eben genannten mFT-Objektive habe ich nicht mehr, werde aber das per Firmware kontrollierte/upgedatete 2,8/25 mm FT-Objektiv samt Adapter einstecken und das vorhandene OLYMPUS DIGITAL 12-50mm 1:3.5-6.3 EZ ED MSC. Bis auf die bescheidene Licht-"Stärke" am langen Brennweitenende ein ordenliches Kit-Zoom! Und was den kleinen 13 x 17 mm Viertelformat microFourThirds-Sensor angeht. Mit der letzen Version von Adobe Lightroom und Topaz DeNoise AI habe auch hohe ISOs aus kleinen Sensoren ihre Schrecken verloren!

Basketball-Runde 2: Ausrüstungs-Setup

Vorweg: Das adaptierte 2,8/25 FourThirds-Pancake fokussierte im C-AF-Modus auf Anhieb wie es sollte. Sowohl im 3x3 Messfeld-Gruppe ("Group Target") Modus, als auch im vergrößerten "Single Target" Modus. Mehr dazu im hinteren Part: "Qualitäts- und sonstiger Eindruck".

Olympus OM-D E-M1, 2,8/25 mm adaptiert, 16 Megapixel

OM-D E-M1, 2,8/25 mm, Serie

OM-D E-M1, 2,8/25 mm FT adaptiert und 3,5-6,3/12-50 mm mFT

Von der Olympus OM-D E-M1 per WLAN/WiFi auf Tablet und Smartphone und weiter nach Facebook

Nach kurzer Routine klappte der Transfer zügig. Die 4.608 x 3.456 Pixel RAW kann 1:1 in eine 4.608 x 3.456 Pixel oder 1.920 x 1.440 Pixel (2,8 MP) JPEG der vollen Fotofläche umgewandelt werden. Letztere Größe ist natürlich schneller im Tablet oder Smartphone und bietet noch die Möglichkeit kleiner Ausschnittkorrekturen. Aus der 4.608 x 3.456 Pixel JPEG lassen sich bei Bedarf in der OM-D E-M1 in einem zweiten Schritt verschiebbare 4:3 Querformat-Ausschnitte von 3.200 x 2.400 oder ein verschiebbarer 3:4 1920 x 2560 Pixel Hochformat-Ausschnitt erzeugen. Alternativ noch kleinere 4:3 Ausschnitte von 2.560 x 1.920 Pixel und weitere zwei Hochformate. Die Ausschnittkorrektur in gewünschtem Maß dürfte auf Tablet und Smartphone schneller gehen …

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Beim richtigen Verwendungszweck gibt es über die Olympus-Objektive nichts zu meckern! Überrascht hat die Schnelligkeit und Güte des 2,8/25 mm Pancakes auf der OM-D E-M1.

Nach dem zweiten Gang zum Basketball herrscht auch Klarheit, was adaptierte FourThirds-Objektive auf der Olympus OM-D können oder eben nicht können

Nur die von Haus aus für Liveview = Kontrastautofokus direkt auf dem Bildsensor der entsprechenden Olympus FourThirds DSLR eingerichteten Objektive bzw. per Firmware nachrüstbare Objektive sind für einen sinnvollen Betrieb im Autofokus-Nachführbetrieb – C-AF für bewegte Motive (Basketball!) auch in der spiegellosen DSLM möglich. Nichts Unbekanntes oder gar Neues,  aber ich wollte selbst probieren, was geht und was nicht.

Grundvoraussetzung für bewegte Motive sind aus meiner Sicht eh nur die OM-D E-M1 Varianten sowie die OM-D E-M5 MK III. Was nicht bedeutet, dass die anderen Olympus DSLMs chancenlos sind

Aber nur die E-M1-Serie sowie die E-M5 MK III haben den entsprechenden Phasendetektions-Autofokus, der für eine hohe Trefferquote sorgt.

Obwohl nicht für Kontrast-Autofokus direkt auf dem Bildsensor vorgesehen, laufen von sechs meiner verbliebenen FourThirds-Objektiven nur drei Objektive mit Leistung im Nachführ-AF/C-AF

  • 2,8-3,5/14-54 mm — geht, aber C-AF stark eingeschränkt
  • 3,5-5,6/14-42 mm — im "Trockenversuch" funktionierend
  • 3,5-6,3/18-180 mm — wird gar nicht erst nicht erprobt
  • 2,8/25 mm erprobt und erfolgreich
  • 3.5/35 mm — im "Trockenversuch" funktionierend
  • 3.5-4,5/40-150 mm — wird gar nicht erst erprobt

Mit "Trockenversuch" ist der C-AF Betrieb in einer 3x3 Messfeld-Gruppe ("Group Target"), sowie vergrößertes "Single Target" gemeint. Bereits beim Rumspielen zu Hause mit dem 2,8/25 mm FourThirds auf dem FT-/mFT-Adapter zeigte sich, dass im C-AF Modus die 3x3 Messfeld-Gruppe sowie das vergrößerte Single Target ansprechen. Was sich in der Basketballhalle im Unterschied zum 2,8-3,5/14-54 mm sofort bestätigte!Gewählt habe ich für alle gezeigten Fotos das "vergrößerte Single-Target.

Die Olympus OM-D E-M1 hat sich in der Basketballhalle mit den eingesetzten Objektiven gut geschlagen. Investieren werde ich da aber nichts mehr. Das 2,8-3,5/14-54 mm ist ein lichtstarkes Objektiv für Landschaft, Natur und Reise. So wie das wieder schätzengelernte 10-fach Zoom 3,5-6,3/18-180 mm. No Sports ;-)

Für das ebenso lichtstarke wie interessante 2,8-3,5/50-200 mm Olympus FourThirds trifft das Gleiche zu wie fürs 2,8-3,5/14-54 mm. Nur in der jeweiligen und entsprechend noch kostspieligeren Version 2 müssten diese Zooms C-AF können. Auch hier "Investitions-Stopp"! Das trifft auch für alle alten Top-Pro-FT-Objektive zu, die adaptiert auf die spiegellose mFT-Olympus ausnahmslos keinen Kontrast-AF und damit auch keinen schnellen Nachführ-AF (C-AF) beherrschen. Klar, dass die Top-Pro-FT-Objektive auf den alten Olympus/Panasonic FourThirds DSLRs laufen. Davon in meinem Bestand: E-1, E-300, E-330, E-410, E-510, Panasonic L1 und L10.

Für Basketball braucht es aufgrund des kleinen 13 x 17 mm microFourThird-Sensors Lichtstärke, um sicher unter ISO 3200 zu bleiben. Wie mit dem 2,8/25 mm FourThirds. Beim 2,8-3,5/14-54 mm stimmt die Lichtstärke, aber das Zoom ist für C-AF technisch ganz einfach veraltet — siehe oben. Das 3,5-6,3/12-50 mm microFourThirds kann C-AF, ist aber bei langer Brennweite unmöglich lichtschwach.

Als letzte FourThirds-Alternative für die Basketballhalle sei noch das Zuiko Digital ED 2,8-4/12-60 mm SWD genannt. Finger weg davon! Ich hatte dieses Zoom um 2008 herum. Ein von der Abbildungsleistung sehr gutes Zoom. Aber ich hatte Glück gehabt! Die Photoscala schrieb seinerzeit: "Laut Olympus-Notiz – Wichtige Information für: ZUIKO DIGITAL ED 12-60 mm 1:2,8-4,0 – trat bei Objektiven mit Seriennummern zwischen 230005416 und 230010688 ein Fehler während des Herstellungsprozesses des Autofokus-Antriebs auf, der dazu führt, dass der Autofokus nicht ordentlich funktioniert. Trotzdem wird das 2,8-4/12-60 mm munter angeboten …

Um es nochmal zu wiederholen:

„Für das ebenso lichtstarke wie interessante 2,8-3,5/50-200 mm Olympus FourThirds trifft das Gleiche zu wie fürs 2,8-3,5/14-54 mm. Nur in der (…) Version 2 müssten diese Zooms C-AF können. Auch hier "Investitions-Stopp"! Aus gutem Grund, wie wir gleich sehen werden! Und: „Als letzte FourThirds-Alternative für die Basketballhalle sei noch das Zuiko Digital ED 2,8-4/12-60 mm SWD genannt. Finger weg davon! (…)"

Warum?

"Es gibt einige Objektive, die Serienfehler haben. Beim 40-150 f/3,5-4,5 stirbt nach etwa 40.000 Auslösungen die Blende. Beim 12-60 und 14-54II lösen sich im Objektiv Leitungen und blockieren den Zoom. Beim 12-60 und 50-200 SWD sterben ebenfalls die Blenden."

Gelesen wo? Hier: https://pen-and-tell.de/2020/12/gebrauchtkauf/

Um das Ganze (fast) abzuschließen

Ich bin mit meinem FourThirds-/microFourThirds-Objektivpark vollkommen zufrieden. Zumal die FT-Objektive mit den erwähnten Einschränkungen adaptiert auf allen meinen spiegellosen Olympus DSLMs laufen. Mein Motto: „Geiz ist geil“ ;-) Und mit den Kameras Olympus PEN E-P1, PEN E-P2, OM-D E-M5 und OM-D E-M1 habe ich die jeweils ersten beiden Exemplare dieser Olympus Kamerareihen und kann meine microFourThird DSLM-Sammlung damit als abgeschlossen betrachten. Wobei Sammlung eigentlich die verkehrte Bezeichnung ist, denn ich werde die Kameras immer wieder benutzen. Olympus gebe ich auch den Vorzug vor Panasonic, wo mir für die Sammlung die mFT-Modelle G1 und G2 genügen. Da wollte der "Begeisterungsfunke" einfach nie überspringen …

Glatt vergessen: Die Olympus OM-D E-M1 als "Digiback" für diverses Altglas. Hier das ASAHI OPT. Co (Pentax) Super-Takumar 1:3.5/135 auf der OM-D

Summ, summ, summ, Bienchen summ herum ;-) Da kommen die 135 mm des Super Takumars x Crop 2 = 270 mm zugute. O.K. bei ganz genauem Hinsehen bleibt das Alter des Objektivs – an die 60 Jahre – nicht verborgen. Spaß gemacht hat es trotzdem!

Und jetzt bin ich doch noch nicht fertig – Stichwort Fokus-Bracketing, Fokus-Stacking

Links das Foto mit dem Fokus auf den blauen Blümchen, rechts die fertige Aufnahme aus den Einzelbildern mit dann durchgehender Schärfe bis in die zuvor total unscharfen Feigenblätter.

Die OM-D E-M1 bietet seit Firmwareupdate 4.0 Focus-Bracketing und Focus-Stacking. Das aber nur mit microFourThirds-Objektiven. Wobei mir zum Test nur mein OLYMPUS DIGITAL 12-50mm 1:3.5-6.6 EZ ED MSC zur Verfügung stand. Nach meinem Verständnis müsste beim Focus-Stacking ein in der Kamera aus mehreren Einzelbildern generiertes, fertiges (!) Foto großer Schärfentiefe rauskommen. Focus-Bracketing bedeutet Nacharbeit in der Bildbearbeitung, was ich mit dem Beispielfoto gemacht habe. Ausführlich beschrieben in "Using Focus Bracketing and Stacking in Landscape Photography"

Abgesehen davon, dass es funktioniert, wird das für mich als "Spontandraufdrücker mit schnellem Finger" nichts. Zumal ich absolut kein Stativ-Fan bin ;-) Und mir trotz Beschreibung zu viele Ungereimtheiten in der Programmierung via OM-D E-M1 Menü kamen. Ich hatte unter anderem 20 Bilder eingestellt. Warum trotz Anzeige von irgendetwas zwischen 40 und 80 Fotos auf der Speicherkarte dann nur 9 Bilder landeten, bleibt mir ein Rätsel. Genauso in der Bildfrequenz die automatische Umschaltung aufs niedliche Herzchen-Symbol. Ich muss da noch mal tiefer in die BA lesen. Aber wenn ich es kapiert habe, werde ich es draußen vor Ort sicher wieder vergessen haben … Ich wollte den funktionierenden Effekt zur Schärfegewinnung ohne Abblenden aber einfach mal selbst probiert und gezeigt haben.

Finale

Bei der Kontrolle der Firmwares hatte ich sowohl die OM-D E-M1 als auch meine OM-D E-M5 samt Objektiven an den Rechner gehängt, um anschschließend mit den Teilen etwas rumzuspielen. Sicher sind die Nachfolger der OM-D E-M5 flotter, aber zwischen der Ur-Version und der Ur-OM-D E-M1 liegen Welten, was AF-Ansprechen und Performance angeht. Was habe ich 2011/2012 über die Olympus Pen E-P3 mit Ihrem sinngemäß in irgendeiner Anzeige zu lesenden "schnellsten Autofokus der Welt" gemeckert. Ohne da verstanden zu haben, was der Unterschied zwischen Kontrast-Autofokus auf dem Bildsensor der spiegellosen Systemkamera und Phasendetektion per Extra-Sensor in der DSLR ist … Heute habe ich mit Olympus meinen Frieden geschlossen, sonst hätte ich die OM-D E-M1 nicht so ausführlich abgehandelt. 

Ralf Jannke, Mai 2023

 

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben