Olympus OM-D E-M5 Meyer-Optik Görlitz Trioplan 1:2.9/50 V Kurzcheck

Überschrift

Nachdem das E. Ludwig Meritar auf die Olympus OM-D E-M5 adaptiert wurde, sollte unbedingt auch mein zweiter Dreilinser mal wieder ran. Letztlich zur Bestätigung, dass das Meyer Trioplan der bessere, interessantere Vertreter ist. Allein schon wegen der besseren Nahdistanz von 60 gegenüber 80 Zentimetern. Und der schöneren Hintergrundunschärfe, dem Bokeh. Was sicher auch Geschmacksache ist. Wobei ich für meine beiden Meritare zusammen auch nur 14 Euro bezahlt habe …

Mein Trioplan steckte auf einer Praktica IV, die für gerade mal 10 Euro aus einer Secondhand-/Flohmarkt-Scheune stammte. Unwissende bezahlen für den in Fernost produzierten und Deutschland vermutlich nur zusammengebauten Neu-/Nachbau des Meyer Trioplans mehrere Hundert Euro. Erstmals beschrieben und gezeigt im Herbst 2018, wo ich erstmals auf der "Jagd nach dem Seifenblasen-Bokeh" war ;-)

2021 gab es den Beitrag Experimentiervergnügen für wenig Geld!

Um dann Sommer/Herbst 2022 diese Beiträge nachzuliefern:

Wer Freude am Experimentieren hat, kann sich auch nach dem Meyer-Optik Görlitz Domiplan 2,8/50 umsehen, das manchmal auf einer nicht mehr gewollten Exa steckend, für wenig Geld abgestoßen wird … Augen auf Flohmärkten und bei eBay aufhalten. Denn sobald sich irgendwelche Besonderheiten bestimmter Objektive rumsprechen, gehen die Preise dafür in eBay nach oben.

Spezifikation

  • Abmessungen/Gewicht: ø=49 mm l=35 mm Filtergewinde 35 mm, 85 g
  • Optischer Aufbau drei Linsen, kleinste Blende f/22
  • Nahdistanz 60 cm

Alles über die dreilinsigen Trioplane diverser Brennweiten (!) unter "Das Trioplan"

2.400 x 2.400 Pixel, linke Formatseite

Bei dem trüben (Regen) Wetter geh' ich nicht auf die Jagd nach etwas Seifenblasen-Bokeh. Zur Ablichtung des nassen Klees genügte es, die Terrassentür kurz aufzumachen. Vom Stativ, ISO 400, Blende f/8, Zeitautomatik

16:9 1.800 x 1.013 Pixel

Für die nicht vorhandene "Sonne" hatte hier bei 5 Grad und Regen eine Prise -1 EV reduzierter Blitz gesorgt. Aufnahme vom Stativ mit ISO 200, Zeitautomatik, Blende f/8

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Eine Blende weniger? Genauer gesagt 1 Blendenlamelle. Erst beim Durchprobieren des Trioplans hatte ich festgestellt, dass da etwas Schwarzes in den Strahlengang ragt. Grund: Eine Blendenlammele hat sich "verabschiedet". Es blieb also nichts übrig, als das Trioplan zu zerlegen, was nach ein paar Versuchen dann gelang. Die Lamelle wieder an ihren richtigen Platz zu bringen, erwies sich als aussichtslos. Also wurde die vermutlich eh schon beschädigte Lamelle einfach abgerissen. Was beim Abblenden dann natürlich kein mehr so schön rundes Bild liefert. Über f/8 f/11 wird das Trioplan ohnehin nicht abgeblendet, womit man mit dem Schaden leben kann (muss). Das scheint eine Schwachstelle zu sein, die Blende. Auch bei dem Nachfolger, dem ebenfalls dreilinsigen Meyer-Optik Görlitz Domiplan 2,8/50 ist dieser Fehler öfter in Annoncen zu lesen. Egal, wird mit dem Trioplan eben so weiter fotografiert.

Was mir noch aufgefallen war

Die KB-äquivalente Pixeldichte der 16 MP Olympus OM-D E-M5 von 63 Megapixel scheint das brave Meyer-Optik Görlitz Trioplan 1:2.9/50 ganz schön zu fordern. Wenn Schärfe gefordert ist, muss man auf f/8 abblenden, was gleichzeitig die Beugungsgrenze der OM-D E-M5 darstellt.

Zur "Kontrolle" hatte ich das Trioplan nochmal auf die Halbformat 20 MP Nikon Z50 montiert, 1.800 x 1.200 Pixel

Hmmm … ?

Es ist nett, aber auch hier ist beim Fokussieren mit der Nikon Z50 die Schärfe bei Offenblende kaum bis schwierig zu finden. Langer Rede kurzer Sinn: Vieleicht habe ich das Trioplan in der Vergangenheit zu sehr verklärt? Beim Zerlegen und Wieder-Zusammenbauen kann man, was die Linsenposition angeht, keinen Fehler machen. Die Linsen sind von Durchmesser, Form und Position so eindeutig, dass eine Verwechslung ausgeschlossen ist. Da aktuell (Februar) sowie so noch kein Seifenblasen-Bokeh Wetter ist, werde ich das Trioplan jetzt erstmal weglegen und später noch einmal probieren … Und mich verstärkt auf den ja auch vorhandenen dreilinsigen Meyer-Optik Görlitz Domiplan 2,8/50 Nachfolger konzentrieren.

Ralf Jannke, Februar 2024

  

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