Fuji X-E1 Nikon Z6 Meyer-Optik Görlitz Trioplan 1:2.9/5 V u. Primagon 4.5/35, AUTO tamron 1:2.5 f=105mm, FEINMESS DRESDEN Bonotar 1:4.5/105 V und mehr!
Nach dem Beitrag "E. Ludwig Meritar 2,9/50 und ein anderer Dreilinser" habe ich jetzt nochmal genauer hingeschaut!
Fuji X-E1 Nikon Z6 Meyer-Optik-Görlitz Trioplan 1:2.9/50 V
Mit dem ersten Testlauf des Trioplans vor 1,5 Jahren im Frühjahr 2021 – "Experimentiervergnügen für wenig Geld!" – war ich überhaupt noch nicht zufrieden! Da muss doch noch mehr gehen. Daher jetzt eine Wiederauflage.
Die mit einem Vergleich 50 mm Dreilinser gegen Dreilinser startet – bei Offenblende f/2,9:
Zum Start wollte ich es wissen! Wer "blubbert/bubbelt" schöner?
Das E. Ludwig Meritar 2.9/50 oder das Meyer-Optik-Görlitz Trioplan 1:2.9/50 V
„Blubbern“? Gemeint ist das so genannte „Seifenblasen- oder eben Bubble-/Blubber-Bokeh“, die Art der Unschärfe meist hinter dem fokussierten Motiv, die sich je nach Licht, Blickwinkel und Blende (bevorzugt offen!) in Form leuchtender Kreise oder Scheibchen zeigt. Manche sehen darin wohl Seifenblasen, daher die Bezeichnung. Aber: Die passenden Motive müssen schon selbst gesucht, gefunden und erarbeitet werden. Da nützen teure Nachbauten der uralten Objektive mit hohen dreistelligen Eurobeträgen gar nichts! Meine Dreilinser haben Flohmarkt-Stückpreise zwischen 4 und 10 Euro gekostet. O.K. plus ca. 30 Euro für die Adapter. Der kommende, hoffentlich goldene Herbst sollte genug Motive für die Dreilinser bieten.
Und wer gewinnt?
Für mich ganz klar das Trioplan, das zudem mit 60 cm die bessere Nahdistanz hat als das Meritar – 80 cm.
Dennoch bleibt das Meritar ein sehr guter Tip für preisbewusste und experimentierfreudige Fotografinnen und Fotografen – nächstes Foto!
E. Ludwig Meritar 2.9/50 (Version II) auf der 16 MP Olympus OM-D E-M5
Das Trioplan kann natürlich auch auf die Nikon DSLM mit dem kleinen APS-C Sensor, die 20 MP Z50. Aber aktuell benutze ich gerne die Fuji X-E1, auch wenn sie "nur" 16 MP auflöst und schon 10 Jahre alt ist … In den Herbstferien wird dann die Nikon Z50 übernehmen. Ich habe dann die Wahl zwischen 35, 50, 53 und 75 mm Brennweite für Seifenblasen-Bokehs …
Trioplan auf der Halbformat Fuji X-E1 (Cropfaktor 1,5, macht 75 mm Brennweite)
Trioplan auf der 24 MP Vollformat Nikon Z6
Beim genauen Hinsehen liefert das Trioplan im Vollformat nicht nur "Seifenblasen", der Bildhintergrund scheint sich bei einigen Aufnahmen auch zu drehen. Das klassische Swirl-/Verwirbel-Bokeh!
Noch ein Dreilinser außer Konkurrenz: FEINMESS DRESDEN Bonotar 1:4.5/105 V
Frei von "Seifenblasen", aber sehr ruhiges, gefälliges Bokeh für andere Gelegenheiten! Drei Linsen des FEINMESS DRESDEN Bonotar 1:4,5/105 V sind also kein Garant für ein Seifenblasen-Bokeh. Aber ich habe weiter gesucht und wurde 1x fündig. Sind da doch noch zwei vierlinsige Objektive, das Meyer-Optik Görlitz Primagon 4,5/35 aus dem Vorstellungsjahr 1955/56, was mit 40 cm eine anständige Nahdistanz bietet. Und mein ebenfalls vierlinsiges AUTO TAMRON 1:2.5 f=105mm.
"Bubble"-Treffer! Meyer-Optik Görlitz Primagon 4.5/35
Für das ganzseitige Foto, um einen Zeitungs-Jargon zu verwenden, war das 35 mm Primagon auf die 16 Megapixel Olympus OM-D E-M5 adaptiert. Mit Cropfaktor 2 des microFourThirds Formats natürlich nur 70 mm Kleinbild entsprechend. Was aber nicht nur bei dieser Aufnahme gewünscht war — mehr Brennweite! Dieser regenbogenartige Halbhalo wäre durch eine winzige Positionsänderung der Kamera problemlos zu verhindern gewesen. Aber gerade dieser "Halo" machte das profane Foto interessant. Wahrscheinlich hervorgerufen durch die vermutlich simple Vergütung des 35ers, dem deshalb auch das rote "V" für Vergütung in der Gravur fehlt. Das 35 mm Primagon geht mit in die Herbstferien!
Das Primagon kann auch perfekt! 6 MP auf der Vollformat Nikon Z6
Und der zweite Vierlinser? AUTO tamron 1:2.5 f=105mm
Hmmm … Das 105 mm Tamron ist bei Offenblende miserabel. Geht es ums Seifenblasen-Bokeh, ist es dennoch eine Überlegung wert. Blende f/4 erzeugt genügend Schärfe auf dem Hauptmotiv, der Hintergrund hat Kringel, die beim Abblenden auf f/5,6 dann weniger werden … Um das Tamron werde ich mich auf jeden Fall noch mal zu einem späteren Zeitpunkt kümmern.
Wirbel-, Swirl(y)-Bokeh
Wer auf "Swirl" aus ist, muss zum Meyer-Optik Görlitz Primoplan 1:1.9/58 V oder noch besser zum Helios-44-2 2/58 greifen – siehe oben!
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Einziger Nachteil des Trioplan 1:2.9/50 V – die manchmal zu kurze Brennweite. Ich bevorzuge dann den Einsatz auf der 15 x 23 mm SPS-C Sensor Kamera mit Cropfaktor 1,5, was mit dem 50 mm Trioplan 75 mm Brennweite ergibt. Versuchsweise kann man im Vollformat auch zum 20 Euro 2x Telekonverter greifen.
Mit den wunderbaren Dreilinsern bewegen wir uns eh im Bereich der "Schönen Künste". Wo es nicht auf die letzte „Knackschärfe“ im Sinne von — Achtung Youtube-/Forensprech — Mikrokontrast ankommt. Den hole ich bei Bedarf über AI- – Artificial Intelligence – Schärfungssoftware. Überhaupt nicht in Frage für mehr Brennweite kommt der Nach-/Neubau Trioplan 100 f2.8 II für schlappe 999 Euro. Die „alten“ Meyer-Optik Görlitz Trioplan 2.8/100 werden in der Bucht zu Apothekenpreisen ab ca. 250 Euro, meist aber jenseits der 400 bis 500 Euro offeriert! Mit diesen Preisen können sie gerne weiter in den virtuellen Regalen verstauben!
Optisch perfekter 2x Telekonverter ;-)
Außerdem habe ich einen optisch hochwertigen 2x "Konverter" im Digitalkamerabestand! Dazu muss das Meyer-Optik Görlitz Trioplan lediglich auf die Cropfaktor 2 microFourThirds Olympus OM-D E-M5 adaptiert werden. Wie schon das 35 mm Meyer Primagon. Im Werdegang dieses Beitrags gesellte sich noch ein COSINON AUTO F=2.8 f=55 (M42) dazu, was mir freundlicherweise von unserem fleißigen Mitautor Christian Zahn überlassen wurde. Die Olympus hat gegenüber der Fuji X-E1/X-E2 den großen Vorteil, eine Sensorstabilisierung zu bieten!
Was meine Bokeh- und Altglasspielereien angeht, wird von microFourThirds bis Vollformat jetzt alles eingesetzt! Adpter sind mit Überschneidungen fast für jeden Anschluss und jede meiner DSLMs da. Was sich auch in meinem Beitrag "Mein (ziemlich/nie) finaler/variabler Digitalkamera-Kanon" niederschlug. Außer Konkurrenz die beiden spiegellosen Nikons Z50 und Z6, aber unter "Erste Wahl" die beiden Fujis und auch die Olympus! Die kleinen 1 Zoll Sensor DSLMs Nikon 1 V1/V2 können nicht punkten, weil ihnen zum Adaptiern von Altglas etwas Entscheidendes fehlt: Die Fokussierhilfe durch Sucherbildvergrößerung und noch besser Kantenanhebung – Fokus-Peaking.
Mein vermutlich schlechtestes Normalobjektiv? COSINON AUTO F=2.8 f=55 (M42)
Hintergrundunschärfe, Bokeh allgemein
So wie ein Hintergrund bei Abblenden je nach Brennweite und Aufnahmedistanz immer schärfer wird, verhält es sich umgekehrt natürlich auch mit der gewollten Unschärfe. Die, und die gewünschten Bokeh-Effekte stellen sich nur bei Offenblende bis wenig abgebelndet (1 Blende?) ein. Und beim richtigen Licht, was ja in der Fotografie nichts Besonders ist. Licht ist alles! Bei kleinen Blenden f/8 f/11 lassen alle Objektive das besondere Seifenblasen- oder Swirly-Bokeh verschwinden und bieten "ungewollte" hohe Schärfe. Ein gewisses Problem ist dabei das Fokussieren. Wenn die Schärfentiefe klein wird. Die Vergleiche habe ich deshalb vom eigentlich verhassten Stativ fotografiert, das ich draußen in der Natur nur sehr ungerne mitnehme. Vielleicht raffe ich mich diesmal auf und nehme das kompakte Carbon-Stativ mit. Ich will ja keine Monster-Tele montieren ;-)
Fortsetzung? Sicher!
Mit etwas Wohlwollen kann man es als "Bubble-Bokeh" gelten lassen … Links das Fake-Elmar, rechts das Minolta.
Die beiden Objektive hebe ich mir aber für später auf. Wenn mir nichts mehr einfällt ;-) Das Fake-Elmar – übrigens ein Vierlinser – ist schwierig zu handhaben, und beim 58 mm Minolta Rokkor braucht es eher Blende f/2 für etwas mehr Schärfe.
Großes Kino ;-)
Glatt vergessen, mein großartiges NIKKOR-NC Auto 1:1.4 f=35mm. Wenn das bei Offenblende f/1,4 oder f/2 kein "Seifenblasen-Bokeh" ist!
Wir zaubern ;-)
Sigma XQ 1:3,5/200 mm
Ein lichtstarkes 200er mit einer Besonderheit. Ich kenne jedenfalls kein Objektiv, das mit zwei Entfernungseinstellringen unterschiedlicher Steigung ausgestattet ist. Olypedia.de hat dem Sigma XQ eine ausführliche Beschreibung gegönnt!
Mehr zum Sigma XQ später! Wie schon erwähnt, digicammuseum.de will ja auch 2023 noch was zu schreiben haben ;-) Digitalkamera-Neuzugänge werden immer rarer :-(
Ralf Jannke Sommer/Herbst 2022
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 14.12.2023 |
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