Gib mir fünf: 100, 200, 300, 700, 780

Casio QV-200 (1997)

Ob diese Drehgelenk-Casio jetzt noch so „nötig“ war, kann man sicher hinterfragen. Aber wenn mir so etwas für 8,20 Euro inkl. Porto über den Weg läuft, geht es in die Sammlung. Zumal diese Casio auch aus den Anfangstagen der Digitalkamerageschichte stammt. An dreistelligen Casio-Modellen listet Digitalkamera.de nur die QV 100, 300, 700 und 780.

Alle vier Modelle sind auch hier als Praxistest/Vorstellung zu finden

Unter Rodger L. Carters großartiger Internetseite DigiCamHistory.Com sind noch die Modelle QV 120 und QV 200 gelistet. Um herauszufinden, was an der QV 200 besonders/anders ist, genügte ein Blick in die hier runterzuladende Bedienungsanleitung.

Besonderheiten

Da ist unter anderem ein „EFFECT Menu“ zu finden. Neben der Möglichkeit ein Bild zu drehen, was ja nichts besonders ist, gibt es noch die Einträge „Filter“ und „Titel. Mit in der BA nicht näher beschriebenen fünf Filtern kann ein Bild bearbeitet und mit „Titel“ kann ein Bild mit einem Banner versehen werden. Obwohl auch die QV-100 und QV-300 auch die Taste "Effect" hat, sind die Filter und das Banner der QV-200 vorbehalten.

Datentransfer

Viel interessanter war aber diese Skizze aus dem Manual, die mir in anderen Casio-Manuals bisher entgangen ist. Mit einer Verbindung von Casio zu Casio soll per Kabel ein Bildtransfer möglich sein. Das könnte interessant sein, um die Bilder der QV-200 in eine Casio QV zu überfühen, die ihre Fotos auf CompactFlash-Karte speichert. Das ließ mich sofort zu Zange und Lötkolben greifen ;-) Um aus genügend vorhandenen Casio-Datenkabeln eine direkte Daten-Verbindung für die ganz frühen Casions zu löten, die wie die QV-200 keine Speichermöglichkeit auf CompactFlash-Karte haben!

Probiert habe ich mit den Casios QV-10, QV-100, QV-300, QV-700 und QV-780

Bei den ersten Versuchen war es nicht möglich eine einzige Verbindung zwischen beliebigen Kombinationen dieser Kameras herzustellen. Bis der Groschen fiel! Die zwei isolierten Adern der Casio-Kabel müssen gekreutzt werden: rot auf weiß und weiß auf rot! Und schon funktionierte die Datenübertragung – fast. Leider ist auf diese Weise nicht an die Bilder der Casio QV-10 zu kommen. Es passiert einfach – nichts. Als inkompatibel hat sich auch die QV-700 erwiesen, die sonst einwandfrei funktioniert. Die QV-700 verweigert den Bildtransfer mit einer Error-Meldung auf der sendenen Kamera. Die nur durch Entnahme der Akkus wieder auszuschalten ist. Für einen problemlosen Datentrasfer von QV-100, QV-200 und QV-300 sorgt die QV-780. Dort landen die übertragenen Fotos auf der CompactFlash-Speicherkarte! Und sind von da mit der CF im Kartenleser schnell im Rechner.

Der Datentransfer von Casio zu Casio funktioniert nur mit der QV-100, QV-200 und QV-300 untereinander und von allen drei Kameras auf die QV-780. Bei den weiteren vorhandenen Drehgelenk-Casios QV-2300UX, QV-2900UX, QV-7000SX und QV-8000SX, sowie den noch ähnlichen Modellen ohne Drehgelenk QV-2000UX und QV-5500SX funktioniert das Verfahren nicht! Obwohl sie den gleichen Steckkontakt/Klinkenstecker für den Digital-Aus-/Eingang haben.

Schrecksekunde…

Nach erfolgreicher Übetragung und Anzeige der Bilder in der QV-780 zeigten sich auf dem Rechner keine Fotos. Des Rätsels Lösung: Auch die Casio QV-200 speichert in einem merkwürdigen *.cam Format. Das XnConvert aber problemlos in JEPGs verwandelt.

Spielerei mit der Casio: Die QV-200 fotografiert sich selbst

Zum Banner mit dem Titel "Casio"

Die Beschreibung der Funktion in der Bedienungsanleitung ist recht dürftig. Es benötigte "Lernen-durch-Tun", bis ich endlich kapiert hatte, wie die Beschriftung fürs Banner erzeugt wird. Im Modus "Record" (Fotos aufnehmen) erscheint nach einen Druck auf die Taste die markierte Fläche "TITLE". Mit der wird ein selbst geschriebener oder gedruckter Text entsprechend eingepasst und abfotografiert. In meinem Fall das CASIO von der Bedienungsanleitung… Und dazu kann später zwischen mehreren Bannerformen, -farben und -positionen gewählt werden. Das "Kunstwerk" von oben zeigt die Möglichkeiten. In den Spiegel fotografiert und in der unteren Bildhälfte das Ganze wieder auf "richtig" gespiegelt. Und dabei den CASIO-Schriftzug vergessen ;-)

Alle technischen Daten zur Casio QV-200 in der englischen Bedienungsanleitung

Was soll man sonst sagen?

Mit einer steinzeitlichen Auflösung von 640 x 480 Pixel ziehe ich zu keinem Rundgang los. Die "Andy Warhol" angelehtne Spielerei von oben muss zur Funktionskontrolle genügen.

Ralf Jannke, November 2019

 

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