Jubiläum!

03. April 2018, Boris Jakubaschk - Sammeln

Vor zehn Jahren ging digicammuseum.de online - an einem verregneten Karfreitag und nach fast einem Jahr Vorbereitung. Zuvor waren meine wenigen Digitalkameras auf der Homepage www.homecomputermuseum.de versteckt gewesen.

Mit der Sammlung war es da noch nicht so weit her - etwa 30 Exponate waren es damals. Digitalkameras waren noch nicht so weit verbreitet, ausgemusterte noch viel weniger und daher auf Flohmärkten Mangelware. Natürlich hätte ich mich bei Ebay bedienen können und dort war sicher noch das eine oder andere Stück günstig zu finden, das heute unerschwinglich ist. Sich eine Sammlung einfach per Mausklick zusammenzukaufen erschien mir aber damals wie heute wenig spannend und erstrebenswert.

Mit etwas Ausdauer ist es in den letzten Jahren trotzdem gelungen, eine stattliche Sammlung von etwa 400 Geräten zusammenzutragen. Es könnten noch viel mehr sein, aber inzwischen lasse ich die Finger von Geräten, die die Sammlung nicht bereichern können - seien es spannende technische Details, ein tolles Design, technische Neuerungen, spektakuläre Fehlschläge oder schlicht Meilensteine der Digicam-Historie. Inzwischen wächst die Sammlung durch Spenden fast von alleine und ich freue mich täglich über die vielen Kontakte, Kommentare und andere Rückmeldungen aller Art.

Vor gut drei Jahren habe ich mich vom oben abgebildeten Ur-Layout verabschiedet und die Homepage in TYPO3 komplett neu gebaut. Die alte Seite war mit einem Verfahren erzeugt, das heute anachronistisch wirkt: Alle Inhalte hatte ich in einer Microsoft-Access-Datenbank erstellt. Perl-Skripte lasen die Daten dort aus und schrieben einen fertigen HTML-Baum auf die Festplatte. Diesen musste ich dann nur noch in den Webspace schieben. So war die Seite unabhängig von serverseitigem Code und damit rasend schnell. Aber eben auch ziemlich umständlich in der Aktualisierung.

Kurz danach entwickelte sich der Mailkontakt mit Ralf Jannke zu einem intensiven Erfahrungs- und Meinungsaustausch. Als ich ihn dann zur Mitarbeit an der Homepage bewegen konnte, gewann diese unglaublich an Fahrt. Mit der anschwellenden Seitenzahl wuchs auch die Zahl der Besucher, die aktuell bei etwa 20000 pro Monat liegt. Das ist für eine private "Special Interest"-Homepage eine ganze Menge und bestärkt uns täglich, mit voller Kraft weiterzumachen.

Am Ende dieses kleinen Rückblicks möchte ich mich bedanken. Bei all den Freunden, Verwandten, Arbeitskollegen und Besuchern dieser Homepage, die über all die Jahre dazu beigetragen haben, die Sammlung auszubauen. Bei allen, die Ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit mir teilen und damit meinen Wissensschatz mehren. Und natürlich vor allem bei Ralf für sein großartiges Engagement und dass er mit mir gemeinsam eine Homepage geschaffen hat, die ein umfassendes Archiv der Digitalkamerageschichte ist und für einen treuen Stamm von Lesern auch ein unterhaltsames Medium.

Wer mag, kann sich einen ziemlich frühen Stand der Homepage in der Wayback Machine von Archive.org anschauen. Mit einem Klick zurück ins Jahr 2009...


Pilz Alarm

02. April 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren, Reparieren

Eigentlich ist ja der Herbst Pilzsammelzeit…

Hier gibt es Pilze ganzjähring! Nicht im Glas aber auf dem Glas – auf Fotobörsen

Pilze auf Foto(geräte)börsen?

Ja, Linsenpilz, Fungus der sich auf Linsenoberflächen bildet. Bevorzugt auf (ur)alten, falsch – zu kalt/feucht – gelagerten Objektiven. Das, was kiloweise auf Fotobörsen auf die Tische gekippt wird. Und in schummerigen Hallen oft nicht, bzw. zu spät, heißt zu Hause entdeckt wird! Wenn ich keine starke LED-Leuchte zur Kontrolle eines Objektivs dabei habe, und der Anbieter den Gang vor die Halle (gegen Kaution) verweigert: FINGER WEG!

Pilz/Fungus macht Objektive schrottreif

Und was noch schlimmer ist, Pilze vermehren sich durch Sporen. Die umherfliegend auch „gesunde“, einwandfreie Objektive „anstecken“ können. Um den Linsen-Pilz zu entfernen, muss ein Objektiv komplett zerlegt werden, um an die befallenen Oberflächen zu kommen. Lohnt sich bei Uraltlinsen überhaupt nicht. Für die Reparatur eines 2,8/70-200 mm Canon USM L durfte ich einst 400 Euro berappen, um die verpilzte Linsengruppe austauschen zu lassen!

Also: Ganz erhöhte Vorsicht bei Kauf auf Fotobörsen (in dunklen Hallen)! Besonders, wenn die Anbieter im Preis unflexibel sind!


Hochwertige Zwillinge

29. März 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Pentax EI-2000, HP PhotoSmart 912

Diese schönen Sammelstücke tauchen mittlerweile nur noch selten auf. Schon vor langer Zeit (2015 oder 2016) wurde hier die Pentax EI-2000 mit einem Praxisbericht gewürdigt. Erst Frühjahr 2018 tauchte der Zwilling HP PhotoSmart 912 auf. Auch wenn er nicht für den von Boris ermittelten Sammelwert von 22 Euro zu haben war, habe ich sofort zugegriffen und rund das Doppelte investiert. Um dafür eine funktionierende (!) Kamera in Top-Zustand zu bekommen.

Die mit der HP noch aufzunehmenden Fotos dürften sich von denen der Pentax eigentlich nicht unterscheiden. Trotzdem geht die HP PhotoSmart 912 spätestens diesen Sommer (2018) mit auf Tour.


Geplante Obsoleszenz?

11. März 2018, Boris Jakubaschk - Wissen, Sammeln

Die Sammlungen von Ralf und mir bestehen fast vollständig aus Kameras, deren Vorbesitzer sie irgendwann nicht mehr weiter benutzen wollten - für diese waren sie also obsolet geworden. Fast alle dieser Kameras funktionieren aber noch und viele davon machen noch immer Bilder in einer Qualität, die den meisten Neu-Kamera-Käufern bei realistischer Betrachtung vollkommen ausreichen würde.

Ich habe mir mal überlegt, mit welchen Tricks und Kniffen uns die Digitalkamerahersteller immer wieder davon überzeugen, funktionierende Kameras durch neue abzulösen. Die Methoden sind dabei viel subtiler als man zunächst denkt. Ginge die alte Kamera schlicht vorzeitig kaputt, wäre das Risiko groß, dass der Nachfolger von einem anderen Hersteller kommt.

Weiter zum Artikel "Geplante Obsoleszenz"


Dias digitalisieren

07. März 2018, Boris Jakubaschk - Wissen, Ausprobieren

Ob’s selbst gemachte Bilder sind oder die von den Eltern oder Großeltern: In den meisten Haushalten gibt es eine Lagerstätte mit alten Fotos. Teils Papierabzüge, die ordentlich in Alben eingeklebt sind, noch in den damals üblichen Papieretuis vom Fotohändler stecken oder ihr Dasein als großes Durcheinander in einer Schublade fristen.

Deutlich weniger zugänglich sind Dias oder Negativstreifen. Falls der Projektor überhaupt bis zum heutigen Tage überlebt hat, wird er doch nur alle Jubeljahre einmal aufgebaut.

Was also tun mit den Dokumenten der Familiengeschichte, der eigenen Kindheit und Jugend, den Erinnerungen an frühere Reisen und andere Abenteuer? Man kann sie natürlich einfach aufbewahren, setzt sie aber damit dem Risiko des allmählichen Verfalls aus. Neben immer mehr verblassenden Farben kann sich auch das Trägermaterial zersetzen und die Bilder so gänzlich unbrauchbar werden.

Besser ist natürlich eine Digitalisierung, so dass man die Resultate jederzeit anschauen und vor allem auch im Familienkreis verteilen kann. Wir haben uns in den letzten Tagen ein paar Gedanken dazu gemacht und auch so allerhand ausprobiert. Dabei ist natürlich die benötigte Zeit ein gewaltiger Faktor: Was bei 20 Dias kein Problem ist, artet bei hunderten oder gar tausenden schnell in Arbeit aus. Und was dem einen ein willkommener Zeitvertreib ist, bringt den anderen schnell zur Frage, ob das Resultat den Aufwand rechtfertigt.

Unsere Überlegungen haben wir hier zusammengefasst:

Dias digitalisieren - verschiedene Verfahren mit Vergleichsrechner

Digitalisieren von Dias und Negativen - Ralfs Experimente mit verschiedenen Techniken


Nikon DSLR Firmwareupdates

27. Februar 2018, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Nikon veröffentlicht Firmware-Updates für neun DSLRs

Nach dem Update soll es möglich sein, AF-P-Objektive an folgenden Nikon DSLRs einzusetzen:

D4, D4s, Df, D800, D800E, D810, D810A, D7100, D7200

Wozu das Ganze?

Nach Nikons Wechsel von AF-S- zu AF-P-Antriebsmotoren, können diese AF-P-Objektive nur auf bestimmten und vor allen Dingen aktuellen Kameras eingesetzt werden. Nikons AF-P-Objektive verwenden einen besonders genau und schnell arbeitenden so genannten Schrittmotor. Der vom Kameracomputer aber ganz anders gesteuert werden muss. Ich hatte mich für das für Nikon-Verhältnisse wirklich preiswerte AF-P DX NIKKOR 10–20 mm 1:4,5–5,6 G VR nicht nur interessiert, sondern es gleich geordert, um es im DX-Format auf vorhandenen Kameras und meiner Vollformat D800 (im 16 MP DX-Modus) zu verwenden. Und dafür das wenig geliebte, monströse 4/16-35 mm AF-S FX Nikkor abgestoßen.

Um nach Kauf des 4,5-5,6/10-20 mm Nikkors dann festzustellen, nicht ins Kleingedruckte (*) geschaut, bzw. das nicht Ernst genommen zu haben… Ergebnis: Keine Funktion auf meinen Nikons. Also alles retour :-(

Das Kleingedruckte

Es sind nur bestimmte Kameras mit diesem Objektiv kompatibel. Auch bei kompatiblen Kameras ist möglicherweise ein Firmware-Update erforderlich.* Vollständig kompatible Modelle: D7500, D5600, D5500*, D5300*, D3400, D3300*, D500 und neuere Modelle.

Kompatible Modelle mit eingeschränkter Funktionalität: D5, D810-Serie, Df, D750, D7200, D7100, D5200, Nikon-1-Serie mit Bajonettadapter FT1.

Nicht kompatible Modelle: D4-Serie, D3-Serie, D2-Serie, D1-Serie, D800-Serie, D700, D610, D600, D300-Serie, D200, D100, D7000, D5100, D5000, D90, D80, D70-Serie, D3200, D3100, D3000, D60, D50, D40-Serie, Analogkameras.

Nach dem Firmwareupdate müsste das AF-P DX NIKKOR 10–20 mm 1:4,5–5,6 G VR jetzt eigentlich auf meiner D800 laufen. Was ich gelegentlich probieren kann, denn im Kollegenkreis verwendet einer das interessante und preiswerte Superweitwinkelzoom auf der Nikon D7200 (*). Alles in allem für mich aber zu spät und zu wenig. Ein Objektiv, das nur auf einem Modell läuft!

Lesen Sie dazu auch: "Nikon macht Objektive inkompatibel"

Seitdem tut bei mir eine 137 Euro-Alternative ihren Dienst, ein 4,5-5,6/11-18 mm Tamron, das auf ALLEN meinen Nikon-DSLRs läuft!

NACHTRAG

Das aktuelle Firmwareupdate hat gewirkt! Das kurz vom Kollegen ausgeliehene AF-P DX NIKKOR 10–20 mm 1:4,5–5,6 G VR funktioniert jetzt einwandfrei auf meiner Nikon D800!


"Vom Verkäufer generalüberholt II"

16. Februar 2018, Ralf Jannke - Wissen, Reparieren

Neulich im Internet

Ich habe mir nicht vorstellen können, dass sich dieser werbewirksame Anzeigen-Zusatz: „Vom Verkäufer generalüberholt…“ noch steigern ließe.

Doch es ist möglich! 

Da wurde/wird für etwas unter 100 Euro eine CaMiNiOly mit kleinem Defekt als "Vom Verkäufer generalüberholt" angeboten.

Und Achtung, jetzt kommt’s:

"mit kleinem Defekt" heißt: ERKENNT KEINE SPEICHERKARTE…

Auch wenn es sich beim Angebot um eine alte, hochwertige DSLR handelt: Für so eine „generalüberholte“ Kamera mit "kleinem" Defekt würde ich keine 20 Euro bieten! Ich würde das eher als Totalschaden bezeichnen! Das ist Bastlerware!

Wer sagt, dass da nicht „nur“ ein nadeldünner Pin im Speicherkartenschacht verbogen, sondern gleich ganz abgebrochen ist? Oder das Kamera-Computerboard einen weg hat, und deshalb keine Speicherkarte mehr erkennt… "Kleiner Defekt"…

Die gleiche Kamera gibt es funktionierend mit Rückgaberecht je nach Anzahl Auslösungen zwischen 150 und 190 Euro. Wie kann man es da wagen derartig überteuerten E-Schrott anzubieten?


Preis(wahn)vorstellungen…

12. Februar 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Ob das ein Anbieter gelesen hat? Schauen Sie sich bitte mal dieses Bild an:

Es zeigt die vergeblichen Versuche eine interessante Kamera aus den Anfangstagen der Digitalfotografie im ersten Versuch nach dem „Hype-Prinzip“ anzupreisen. 

Aber was tun, wenn auch das „Hype-Prinzip“ nicht funktioniert?

Dann nimmt man halt den Würfelbecher. Herausgekommen sind die unter dem vergeblichen ersten Versuch gelisteten weiteren Angebote der selben Kamera. Um dann wieder zu einem völlig überhöhten Sofortpreis und dem Einstiegs-"Hype"-Preis zurückzukehren. Blöd, dass zum gleichen Zeitraum die gleiche Kamera zu einem deutlich niedrigerem Preis offeriert wird. Spätestens an diesem Zeitpunkt würde ich beginnen nachzudenken, ob an meiner Preisvorstellung irgend etwas nicht stimmt, wenn auch das Modell zum deutlich tieferen Preis keinen Abnehmer findet…

Ich habe für ein Exemplar dieser gefühlt jetzt seit einer Ewigkeit angebotene Kamera einst 100 Euro bezahlt. Auch das ist eine viel zu hohe Summe! Boris taxiert das genau so seltene und deutlich besser ausgestattete Modell desselben Herstellers aus dem gleichen Vorstellungsjahr auf etwas über 40 Euro… Das ist realistisch, aber nicht der untaugliche Versuch von oben. Denn der Interessentenkreis für derartige Kameras dürfte sehr überschaubar sein.

Das gleiche Schicksal widerfährt aktuell einer anderen, hochinteressanten digitalen Spiegelreflexkamera "Made in Germany". Eine Kamera, für die ich maximal 250 Euro geben würde, wird da für knapp 1000 Euro offeriert.

Ist das freie Marktwirtschaft, oder habe ich das Prinzip einfach nicht verstanden?