Nehmen wir mal an, es gäbe eine Sammlerszene für alte Eisenbeschläge und Sie seien stolzer Besitzer von zwei leidlich gut erhaltenen Nägeln – etwas angerostet und nur einigermaßen gerade, dafür aber bestimmt irgendwie historisch.
Sie könnten die jetzt zum nächsten Flohmarkt tragen und mit viel Glück 50 Cent mit nach Hause nehmen. Es geht aber auch besser. Viel besser. Hier die ultimative Anleitung zum Maximalerlös!
Andreas Krappweis fotografiert seit seinem zehnten Lebensjahr. Seine spätere „Grundausbildung“ in Show- und Pferdefotografie (Quarter Horse, Western Horse/Western Reiten) führte zu einem festen Stamm an Shows, für die er als Fotograf gebucht wird. Andreas Krappweis fotografiert aber nicht nur professionell Pferde! Hier gibt es eine Übersicht über seine Veröffentlichungen.
Aus digicammuseum.de Sicht besonders interessant. Andreas benutzt neben einer aktuellen Canon EOS 1DX auch zahlreiche ältere DSLRs. Werfen Sie doch einen Blick in: „ANDY'S GEBRAUCHTKAMERA GUIDE“, wo er über seine alten Kameras schreibt.
Beim radikalen Ausdünnen meines Papierarchivs (internationale Fotomagazine 1940er bis 1980er Jahre) bin ich auf ein technisch miserables, aber in voller Magazin-Seitenbreite (20 cm) gedrucktes Foto gestoßen.
Es zeigt den Moment, in dem der englischen Königin Elisabeth der Zweiten, am 2. Juni 1953 die Krone aufgesetzt wird.
Ganz sicher war das gezeigte kein direkt mit einer Analog-Kamera aufgenommenes Foto, sondern ein Fernsehbild. Unübersehbar an den Zeilen des TV-Bilds. Die Krönung der Königin war die erste im Fernsehen von der BBC weltweit übertragene Livesendung. Im (schwedischen) Text hieß es: 15 Minuten nach der Krönung lag dieses Foto in der Stockholmer Redaktion und eine weitere halbe Stunde später zierte das Foto die Titelseite der Abendzeitung.
Technisch war es schon 1938 möglich Fotos elektronisch über große Entfernungen zu versenden. Ich vermute aber, dass in diesem besonderen Fall einfach der Fernsehbildschirm abfotografiert wurde. Das eine Negativ oder den ganzen Film innerhalb 15 der Minuten zu entwickeln und innerhalb dieser Zeit aus einem passenden, kaum fixierten und schnell getrockneten Negativ eine Druckvorlage zu vergrößern und zu entwickeln war kein Ding der Unmöglichkeit. Und mit dieser Vorlage sofort in den Druck der 30 min später ausgelieferten Abendausgabe zu gehen.
Mich fasziniert diese alte, aber wirkungsvolle Technik!
In unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft gehört es fast schon zum guten Ton, technische Gerätschaften in Zyklen von wenigen Jahren neu anzuschaffen und das jeweilige Vorgängermodell aufs Altenteil zu schicken, obwohl es noch tadellos funktioniert. Anders als bei Smartphones, die meist schon nach zwei Jahren abgelöst werden, liegen die Intervalle bei Kameras eher im Bereich von 5 bis 6 Jahren. Und es ist auch gut nachvollziehbar: Wer die Fotografie als Hobby begreift, entwickelt seine Fähigkeiten beständig weiter und da soll das Equipment natürlich mithalten. Aber muss es dazu unbedingt eine topaktuelle Kamera sein? Etwa das Nachnachnachfolgemodell der bisherigen?
Während die einschlägigen Publikationen gerne einhellig das „schneller, höher, weiter“ der Hersteller nachplappern (denen man ja auch als Anzeigenanbieter verbunden ist), wollen wir den Blick etwas weiter fassen. In loser Folge soll es in mehreren Beiträgen um die Frage gehen, ob der Fortschritt wirklich so groß ist, wie uns die Hersteller glauben machen möchten. Und ob es eventuell spannender ist, anstelle eines neuen Modells der gleichen Kameraklasse für den gleichen Betrag ein etwas älteres einer höheren Klasse zu erwerben.
Im ersten Beitrag geht es um die Frage, in welchen Bereichen überhaupt noch Luft nach oben ist und wo die Technik bereits weitgehend ausgereizt ist: Wohin geht die Reise?
Der zweite Beitrag widmet sich zwei konkreten Kameras, deren Erscheinungsdatum glatte acht Jahre auseinander liegt, bei der aber trotzdem einige Gemeinsamkeiten zu entdecken sind: Canon EOS 50D und Panasonic Lumix DMC-G81
Als kleine Einstimmung auf einen großen Bericht: 90 Jahre Minolta meine beiden schönsten analogen Minoltas. Links die Messsucherkamera V2 von 1958 mit dem in ihrer Zeit Weltrekord-Zentralverschluss, der als schnellste Verschlusszeit 1/2000 s schaffte. Rechts daneben die Spiegelreflexkamera SR-7. Die erste SLR der Welt mit im Gehäuse eingebauter Belichtungsmessung.
Im November 2018 würde Minolta 90 Jahre alt werden, wenn der drittgrößte Kamera-Hersteller nach Canon und Nikon nicht 2006 aufgegeben hätte.
Zwei wichtige Dinge von Minolta leben seit 2006 bis heute weiter!
Die Modellbezeichnung Sony "ALPHA" ist nicht neu. Die Minolta 7000 AF wurde in Japan unter dem Namen Minolta a-7000 – das Alpha-Zeichen ist hier nicht darstellbar –, oder eben Minolta Alpha 7000 vertrieben! Außerdem nimmt Sonys A-Klasse alle Minolta-Objektve mit Minolta A-Bajonett auf!
Eine große schwarze Blechkiste mit dem wohlklingenden Namen "Kodak EDAS 290 digital imaging system" - was könnte das wohl sein? Ein Blick unter die Haube offenbart eine (vor 18 Jahren) handelsübliche DC-290 Digitalkamera von Kodak, angeschlossen an ein Netzteil und einen PC.
Das Gerät steht in einem Labor der Uni Mainz. Leider hatte sich kürzlich die Kamera in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Glücklicherweise hatten wir in der Sammlung einen passenden Überbestand und konnten mit einem neuen alten Exemplar aushelfen. Als Dankeschön haben wir einen tollen Bericht bekommen, wofür das EDAS 290 eingesetzt wird.
„Das zweitlichtstärkste Objektiv der Welt“ lautete die Überschrift von einem Blogbeitrag im März 2017. Vorgestellt wurde das niederländische, eigentlich für die Röntgenfotografie vorgesehene 0,75/50 mm RAYXAR. Es geht noch lichtstärker! Nicht absolut, aber wenn man die Brennweite gegen die Lichtstärke aufrechnet. Gäbe es ein 0,6/120 mm Tele, würde das mit einem 2-fach Telekonverter in der Brennweite verdoppelt, einem 1,2/240 mm entsprechen.
Und so ein Objektiv muss mal geplant gewesen sein. Ob es je gebaut wurde, kann ich nicht sagen. Ich fand in einem alten Magazin dieses 1,2/240 mm ZOOMAR (obwohl es kein Zoomobjektiv ist). Es wiegt irre 11 kg und ist 32,4 cm lang. Es sollte für Kameras bis 6x9 cm Format einsetzbar sein, z.B. eine Pentax 6x7. Aber irgendwie passt das nicht: Brennweite, Wahnsinns-Lichtstärke und so große Filmformate. Ich fand es trotzdem interessant!
Gestern ist erstmalig eine Digitalrückwand für Mittelformat- oder Fachkameras in der Sammlung gelandet. Herzlichen Dank an Helfried Vollbrecht für die Spende!
Das Gerät ist nicht vollständig - Netzteil und Adapter zum Computer fehlen. Trotzdem beeindruckt der riesige Kasten mit seinem mechanischen Aufbau, der imposanten Elektronik und dem riesigen Sensor. Es ist beeindruckend, dass man mit der Kamera bereits 1996 Aufnahmen von 38 Megapixeln Auflösung produzieren konnte - wenn auch nur von Stilleben, weil eine einzige Aufnahme fast eine Minute dauerte.
Hier geht's zum Steckbrief dieses tollen Neuzugangs.
Die letzten Wochen waren sehr ergiebig, was Neuzugänge in der Sammlung angeht – eigentlich ungewöhnlich, weil es in den letzten Jahren im Herbst meist eher wenig Neues gab. Es ging gleich los nach der Rückkehr aus dem Urlaub mit einer gespendeten Fuji S1 Pro (Dank an Ludwig Zacher), zu der sich genau einen Monat später noch eine ebenfalls gespendete Fuji S2 Pro gesellte (Dank an Thomas Wölpert). Beide Kameras funktionieren tadellos. Zusammen mit der bereits seit längerem vorhandenen S3 Pro habe ich diese hochspannende Familie nun komplett. Eine weitere Spende habe ich von Armin Genser bekommen: Die Minolta F200 hatte ich zwar schon in blau, nun kam ein originalverpacktes silbernes Exemplar dazu.
Einen überraschenden Erfolg brachte ein Ausflug nach Tübingen am 23.9.. Kurz nachdem ich eine originalverpackte Canon EOS 10D für 57 Euro erstanden hatte, sah ich an einem der nächsten Stände eine Sony Alpha 230 mit Kitobjektiv, die 45 Euro kosten sollte. Leider hatte ich nur noch 30 Euro dabei – womit der Verkäufer zu meiner Überraschung ebenfalls einverstanden war. Die EOS 10D stand schon lange auf meinem Wunschzettel und eine 10 MP-DSLR mit Bildstabilisator kann ich für 30 Euro natürlich nicht liegen lassen.