"Metamorphose" NIKKOREX AUTO35 Nippon Kogaku Japan NIKKOR-H Auto 1:2 f=48mm auf der Fuji X-E1, Nikon Z7

"Metamorphose" im Bewegtbild. Schnell mit der Demo-Version (Wasserzeichen) von MorphAge erstellt, mit Adbe Express konvertiert und ins Facebook gepostet …

​​​​​​​Die Vorgeschichte

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich die gezeigte NIKKOREX AUTO35 aus dem Vorstellungsjahr 1963 in meine Sammlung aufgenommen hatte. Wobei von Anfang an klar war, dass die defekt war. Aus der Entfernung von vorne sah sie ganz manierlich aus. Aber von der Seite … Objektiv schief, alles blockiert :-( Ich hatte aber ohnehin nur vor das Objektiv zu entnehmen, um es per Adaption in die digitale Welt zu retten. Und das ist mit einigen Klimmzügen gelungen.

Erstdemontage

Meine bisher aufwändigsten, verrücktesten Objektiv-Adaptionen

Und damit ist nicht die vergleichsweise simple Montage von manuellen Minolta-Objektiven mit dem alten SR-/MC-/MD-Bajonett per fertigem Adapter auf eine Fuji X oder Nikon Z gemeint, um nur ein Beispiel zu nennen. Sondern richtige Bastel-/Frickel-Aktionen, wo gebaut, improvisiert werden muss.

Vier Beispiele

Nippon Kogaku Japan NIKKOR-H Auto 1:2 f=48mm

Waren das oben gewollt primitive, uralte oder einfach aufgebaute Objektive mit besonderem Charme, kommt mit dem NIKKOR ungeachtet der miserablen Analog-SLR NIKKOREX AUTO35 jetzt ein hochweriges und lichtstarkes, aus sechs Linsen nach dem Prinzip des Gauß'schen Doppelobjektivs aufgebautes Normalobjektiv.

Im Beitrag RICOH SINGLEX = NIKKOREX F = RICOH SINGLEX? wird nicht nur die beste aller NIKKOREX-SLRs (NIKKOREX F) gezeigt, sondern auch die dritte und vierte Wahl japanischer Einfach-SLRs ohne Objektivwechselmöglichkeit.

Gemeinsamkeit der im Beitrag gezeigten SLRs

Demontage und Vorbereitung des 2/48 mm Nikkors für die Adaption

Da bei dem Objektiv keine Veranlassung bestand, es später wieder komplett funktionstüchtig hinzubekommen – ein utopisches Unterfangen – habe ich mir keine sonderliche Mühe beim Zerlegen/Auseinanderbauen gegeben. Sorgfalt nur bei den Linsen! Der wichtigste Schritt bestand im kompletten Entfernen des nutzlosen Zetralverschluss'. Was zum Ende hin perfekt gelang. Die wichtige Blende war von den "Abbrucharbeiten" nicht tangiert! Mit den roten Kreisen markiert, die zwei Hebel für die Blendensteuerung. Nach kurzem Probieren wurde der eine Hebel per Heißkleber fixiert, um mit dem zweiten Hebel die Blende verstellen zu können. Natürlich ist es so unmöglich, feste Werte wie f/2,8, f/4, f/5,6 oder f/8 einzustellen. Braucht es auch nicht. Entweder wird mit Offenblende f/2 fotografiert oder leicht nach Gefühl angeblendet mit f/4-f/8. Könnte man unter Beobachtung der Belichtungszeit sicher steuern, aber wozu?

Der wichtigste Punkt zur Adaption. Der Tubus, in dem die Hinterlinse gefasst ist, hat genug Gewinde zum Aufschrauben des ersten Adapters, ein M39-/C-Mont-Reduzierer. Er ließ sich leicht anschrauben. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das Gewinde die gleiche Steigung wie beim C-Mount hat, aber es ließ sich ohne Gewalt aufschrauben! Nichts wackelt, kein mechanisches Spiel.

Der Rest war dann relativ einfach. Der M-39 brauchte einen M39-M42-Resizer, um auf meinen M39-/M42-Helikoid geschraubt zu werden. Montage des Helicoids an den - auf dem Foto - Leica M-/M39-/Fuji X-Helicoid. Eventuell werde ich es auch nochmal mit einem kurzen 10 mm Zwischenrings statt des M39-/M42-Helicoids probieren. Mit der vorhandenen Konstruktion wird jedenfalls zuverlässig Unendlich erreicht. Der Nahbereich ist mit rund 1,5 m natürlich arg lang. Aber da könnte bei Bedarf ein stärkerer Zwischenring her. Ich werde das Ganze natürlich auch mit meiner Vollformat Nikon Z testen.

Perfektionierung!

Der zweite M39-/M42-Helicoid musste einem Leitz Zwischenring M00SP 1:4.5/200 1:4/200 weichen. Der eigentlich zur Verwendung des Ernst Leitz Wetzlar Telyt f=20cm 1:4.5 vorgesehen war. Der M00SP macht hier das Ganze aber viel stabiler und ansehnlicher! Und das Beste: Immer noch wird problemlos Unendlich erreicht, und die Naheinstellung hat sich von irgendetwas um 1,5 m auf ca. 80 cm fast halbiert! Noch dichter wäre mit einem dickeren Zwischenring kein Problem!

Erste Beispielfotos

Ich würde das mal als gewollte (!), "sanfte" Schärfe mit einem schönen Bokeh bezeichnen. Für mich sah/sieht das vielversprechend aus!

In die Vollen – aufs Vollformat der 45 Megapixel Nikon Z7

Lasst Blumen sprechen …

Bevor der Blumenstrauß zu verwelken begann, kam das spezielle 48 mm Nikkor zum Einsatz. Bei den Bildpärchen jeweils das ganze Foto und daneben ein 1:1 Crop aus den 45 Megapixels der Nikon Z7. Alles natürlich vom Stativ mit ISO 200 und Zeitautomatik. Blende? Siehe oben die Abbildung des Objektivs. Könnte etwas um f/5,6-8 sein. Ich habe es nicht gemessen. Sonstiges Steup: ERNST LEITZ WETZLAR GERMANY M00SP 1:4.5/200 1:4/200 Adapterring plus M39 Zwischenring Summar, Elmar 5cm M1:1.5. Zur Auswahl habe ich noch Elmar 5cm M1:2 und Elmar 5cm M1:3. Natürlich gingen auch Kombinationen!

Und noch eine Runde mit dem 48 mm Nikkor auf der Nikon Z7. 1:1 Crop aus 45 MP

1.800 Pixel 3:2

1.800 Pixel 4:3

48 mm NIKKOR bei Offenblende auf der 16 Megapixel Halbformat Fuji X-E1, 12 MP 1:1 Crop!

Hier war jetzt eigentlich ein "Schichtwechsel", eine "Wachablösung" geplant

Das geniale 48 mm Nikkor wandert von der Fuji X-E1 auf meine Sony NEX-6. Da gibt einen eigenen Beitrag!

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Die Fotos dieses besonderen Nippon Kogaku Japan NIKKOR-H Auto 1:2 f=48mm, das auf einer kaputten NIKKOREX AUTO35 SLR steckte, hat die Transformation bestens überstanden. Die NIKKOREX oder Nikon AUTO35 wurde von 1964-1969 von Mamiya im Auftrag für Nikon produziert. Diese Nikkorex-SLRs fanden wenig Zuspruch und waren bis auf die von Nikon gerechneten Objektive mechanisch von miserabler Qualität. Diese SLRs hatten fest eingebaute Objektive in Normalobjektivbrennweite, veränderbar nur durch entsprechende Vorsatzlinsen, die den Brennweitenbereich auf etwa 35 mm gemäßigtes Weitwinkel bis ebenso gemäßigtes Tele ca. 85 mm erweiterten. Ausnahme war die NIKKOREX ZOOM35 mit einem fest eingebauten 43-86mm Objektiv. Diese "NIKKOREXEN" waren mit Zentralverschlüssen ausgestattet, die als schnellste Verschlusszeit nur 1/500 s boten. Lediglich die von Ricoh gebaute NIKKOREX F = RICOH SINGLEX hatte das Nikon F-Bajonett zum Auswechseln der Objektive.

So schlecht die NIKKOREX AUTO35 war, ihr 48 mm Objektiv war/ist erste Sahne - PUNKT!

Ralf Jannke, März 2025

 

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