Die 1,3 Megapixel Kodak/Canon EOS 1n/DCS3c – oder: „1995 bis 2015, 20 Jahre DCS3c“

Nachdem ich den Verkaufszeitpunkt für die 1995 vorgestellte und 1997 rund 17.000 Mark teure 1,3 MP DSLR längst verpasst hatte, lag dieser Digisaurier viele Jahre unbeachtet im Regal. Nach der Hausrenovierung, wurde die Kamera „wiederentdeckt“. Wenigstens gelegentliches Laden des Akkus über die Jahre hatte dafür gesorgt, dass der Akku der DCS3c 2015 nicht völlig „tot“ und die Kamera noch für 15 bis 20 Minuten lief.

Nie hätte es übers Herz gebracht, diese bahnbrechende Kamera wegen Nicht(mehr)benutzung im Elektronik-Kleingerätesondermüll zu entsorgen. (Stand 2015, noch vor dem Einstieg ins Digicammuseum.de!)

Was eine schwere Fehlentscheidung gewesen wäre, wird doch aktuell (Mai 2018) eine DCS3c für rund 2700 Euro angeboten. Was allerdings völlig unrealistisch ist. Boris taxiert die Kodak DCS3c auf realistischere 399 Euro Sammelwert und das Kodak AP (Associated Press) NC 2000e Pendant mit Nikon F90x als Basiskamera auf 324 Euro. Ich habe um 250 Euro für die NC 2000e gegeben. Hier gibt es den Praxisbericht zur NC 2000e.

Blick auf/in die Kodak/Canon EOS 1n/DCS3c auf den Sensor. 16,4x20,5 mm Sensor (Cropfaktor ca. 1,6) mit 1.268 x 1.012 Pixel und ISO 200-1600 Empfindlichkeit. Bildfrequenz: 2,7 B/s

Ohne Kodak wäre der Digitalkameramarkt heute nicht da, wo er ist. 1991 begann Kodak für die beiden auch heute weltweit führenden Profi-Kamerasysteme im Reportage- und Sportbereich Canon und Nikon Rückteile zu bauen, die verschiedene Sensorgrößen und Auflösungen boten, und hier bereits ausführlich gewürdigt wurden!

Grund genug dieses Kodak/Canon DSLR-Monster, die DCS3 nochmal dahin mitzunehmen, wo es begonnen hatte: in die Basketballhalle. Wobei von Canon neben der DCS3c bei mir (2015) nur noch ein 3,5-5,6/28-80 mm EF USM existierte. Das „Ergebnis“ wollte ich keinesfalls vorenthalten ;-)

Gespeichert wurde ursprünglich auf eine 170 MB SuperStore PCMCIA-Festplatte. Möglich wäre/war auch eine nicht zu große CompactFlash-Karte im Adapter. 65, 96 MB CF-Karten funktionieren, damit wurden die Basketballfotos gespeichert.

Das TIFF-/RAW-Format der DCS3c wird glücklicherweise von Lightroom erkannt und gelesen, aber viel mehr war trotz Schieben diverser Regler nicht mehr drin. Original Treiber gab es nur fürs alte Betriebssystem Mac OS 9. 

Für einen Zwei- bis Dreispalter in der gröber aufgelösten Tageszeitung hätte es auch heute noch gereicht.

Zumindest 2000 ging es in die Tageszeitung:

Für die Tageszeitung 2000 ausreichend

Wer mit diesen Kameras fotografiert hat, fotografieren musste, meckert heute nicht über kleine Unzulänglichkeiten aktueller Spitzenkameras… Was die Bildgröße der EOS DCS3 von nur 1.268 x 1.012 Pixel angeht, wurde aus der Not hochgerechnet, interpoliert, wenn eine Redaktion partout auf 2000 Pixel Bildbreite bestand! Was zumindest bei Nennempfindlichkeit ISO 200, exakter Belichtung und "vollformatig" erwischten Motiven kein Problem war. Man bleibt (blieb) beim Hochrechnen von 1.268 auf 2.000 Pixel unter 200 Prozent. Die Redaktion bekam ihre 2000 Pixel...

Ralf Jannke, 1998, 2014/2015, Neufassung Frühsommer 2018 nach dem Umzug von Google ins Digicammuseum.de

 

Kommentare (1)

  • sharpals
    sharpals
    am 15.05.2021
    Bei dem bild sieht man erst, wie sich die technik weiterentwickelt hat und welche kontraste die heutigen monitore darstellen können.

    Ich sichte ab und zu meine ersten bilder und hattee sie viel besser in erinnerung, als sie heute auf dem display und bei einer belichtung/druck mit 800+ DpI aussehen.

    Die meisten VGA monitore hatten etwa 4 - 5 blenden umfang. Und die meisten bilder wurden dann auch darauf angepasst, was heute schrecklich ausieht.

    Wenn ich bei meiner cam mäkel, dann nehme ich einfach mal ein modell aus meiner sammlung heraus, die so gegen 1998/99 gebaut wurde und mache ein paar bilder und stelle fest wie gut man es heute hat.

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