NIKKOR-QC 1:3.5 f=13,5 cm Nippon Kogaku Update 2023

Gebaut für die Ewigkeit/Spezifikation

  • Produktionsjahr der 'c' Contax-Bajonett-Ausführung möglicherweise 1958
  • Abmessungen, Gewicht; Durchmesser x Länge 95mm x 140mm (mit Gegenlichtblende), Filtergewinde 43 mm, 550 g
  • Optischer Aufbau 4 Linsen in 3 Gruppen
  • Blenden f/3,5 bis f/32, 10 Blendenlamellen
  • Bildwinkel 18 Grad
  • Entfernungsring 5 ft. (Fuß, ca. 1,5 m) bis ∞

Unsere Praxisberichte zum historischen 135er:

So wie oben rechts im Foto einmontiert, warb Nikon in den 1950er Jahren in Schweden für seine Nikon S und die dazugehörigen Objektive

Nachgestellt mit einer unkenntlich gemachten Fuji X-E1, weil die von der Silhouette her generell einer Messsucherkamera – in diesem Fall der Nikon S – näher kommt. Zur weiteren "Tarnung" mit einem so genannten Revolver-Aufstecksucher versehen, der gewöhnlich die Brennweiten 28, 35, 50, 85 und 135 mm hat. Von den in der Nikon-Annonce abgebildeten Objektiven besitze ich nur das 13,5 cm Nikkor mit Contax Messsucherkamera-Bajonett.

Der Unterschied der Nikon S- und Contax-RF-Anschlüsse (Kamera-Bajonette), RF = RangeFinder, deutsch Messsucher/Mess-Sucher

Dank Internet waren Erklärungen für die unterschiedlichen Anschlüsse und die sich daraus ergebenden Konsequenzen schnell gefunden.

Was den Einsatz entsprechender (*) Nikon S-/Contax RF-Objektive auf der spiegellosen Systemkamera angeht, kann direkt Entwarnung gegeben werden. 

Ohne in die letzen Details einzugehen, fanden die Experimentatoren raus, dass Nikon-Messsucher-Kameragehäuse 0,31 mm dünner als die Contax-Pendants sind. Was Konsequenzen für das so genannte Auflagemaß hat. Hört sich nach nichts an, reicht aber aus, um einen sichtbaren Effekt in Form von Unschärfe auf die von der Kamera erzeugten Fotos zu haben, wenn ein Nikkor-Objektiv auf einer Contax oder ein Contax-Objektiv auf einer Nikon verwendet wird, ohne angepasst zu werden.

Je nach Kamera-/Objektiv-Kombination stimmt die Unendlich- oder die Naheinstellung nicht. Auf der Messsucher-Kamera gibt es mit zunehmender Brennweite unscharfe Fotos! Bei Objektiven mit 35 mm oder kürzerer Brennweite ist der Unterschied so gering, dass er als belanglos angesehen werden kann, so dass die Weitwinkel von Nikon und Contax austauschbar sind. Bei 50-mm-Objektiven und längeren Objektiven summiert sich der Unterschied, so dass Nikon- und Contax-Objektive nicht kompatibel sind. Der Grund, dass Nikon spezielle 2/85 mm (1948) 2,5/105 mm (1953) und 3,5/135 mm (1950) Objektive fürs Contax-Bajonett herstellte, die auf dem Objektivtubus mit einem "C" gekennzeichnet sind.

Und genau um so einen Objektiv-Kandidaten handelt es sich beim hier vorgestellten 3,5/135 mm RF-Nikkor, das die „C“-Gravur trägt.

In den gleich gelisteten Quellen gibt es Lösungsmöglichkeiten, um mit den Objektiv-/Kamera-Kombinationen über den mechanischen Schnittbildentfernungsmesser einwandfrei fokussierte Fotos auf der analogen Messsucher-Kamera zu erzielen.

Und darin besteht die Entwarnung!

Auf der spiegellosen Digital-Systemkamera fokussiere ich direkt auf den Bildsensor, da „stören“ keine Differenzen im Auflagemaß!

Die Quellen

(*) "Entsprechende" Nikon S-/Contax RF-Objektive hieß es oben

Beim Objektivanschluss muss zwischen Innen- und Außenbajonett unterschieden werden! Konsequenz: Nur Nikon-/Contax Messsucherkamera-Objektive mit so genanntem Außenbajonett können adaptiert werden! Oben mit roten Kreisen markiert. Ganz charakteristisch fürs Aussenbajonett noch die federnde Klinke. Was zu verschmerzen ist. Wenn ich nicht falsch recherchiert habe, haben bei Nikon nur die 50 mm Objektive das Innenbajonett. Mit einer Ausnahme: Das superlichtstarke 1,1/50 mm Nikkor gab es in einer zweiten Version mit Außenbajonett. Nicht ohne Grund steht deshalb im Anzeigentext des Adapters: "Nicht für innere Bajonettlinsen geeignet."

Es hat übrigens ein modifiziertes Bajonett, da Nikon für sich und Contax produzierte. Dieses 13,5 cm trägt die Gravur ´C´ für Contax. Objektivdaten von der großartigen neuseeländischen Internetseite Rolands Nikon Pages/Photosynthesis

Die Metall-Gegen-/Streulichtblende wiegt allein 65 g!

Ja, die Gegenlichtblende hat tatsächlich diesen dezenten Goldton, warum auch immer …

Beispielfotos 24 MP 1:1 Crops Offenblende f/3,5

Das soll so!

Das profane rechte Foto mit dem Insektenhotel  in der rechten, oberen Bildecke demonstriert recht eindrucksvoll, welche Abbildungsleistung ein 135 mm Tele bei Offenblende bereits in den 1950er/1960er Jahren liefern konnte!

Starke Interpolation mit Topaz Gigapixel AI

Nur der im einmontierten Foto im roten Kreis markierte Ausschnit wurde mit Hilfe von Topaz Software auf 21 Megapixel hochgerechnet.

Beispielfotos 3.600 x 2.400 Pixel, Blende f/8 oder f/11

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Einzige, was aber nicht nur bei diesem historischen Nikkor zu bemängeln ist, das ist die große Nahdistanz von 1,5 bis 1,7 m: Naheinstellungen 135 mm (105 mm) Objektive. Durchaus ein Grund, die historischen 135er auch auf DSLMs mit kleineren Sensoren einzusetzen, weil ich nicht dichter rankomme, aber ohnehin croppe! Die Qualität? Selbst ohne Berücksichtigung des Alters: einfach sehr gut.

Was mich nochmal zu einem unerfüllbaren Wunsch bringt:

Auch wenn ich wahrscheinlich der Einzige bin: Ein federleichtes 135er mit Autofokus und Lichstärke f/2,8 oder gerne auch f/2,5 in der Machart wie das NIKKOR Z 40 mm 1:2 würde ich sofort nehmen. Eben nicht diese jenseits 1000 Euro 135er-Lichtstärke-"Bomben". Das Kunststoffbajonett des 40ers schreckt mich kein bisschen! Die Abbildungsleistung des 40ers ist exzellent. Auch wenn dabei die Elektronik vermutlich kräftig mitgeholfen hat, was mich nicht stört!

Ralf Jannke, Mai 2023

 

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