Bisherige Nikon D2-Reihe im digicammuseum.de

Bis auf die Beschriftung kaum zu unterscheiden: Nikon D2Hs und D2x
Was es bisher im digicammuseum.de zur 4 Megapixel D2Hs und zur 12 MP D2X(s) gab:
- Januar 2017 Zum (Basketball) ALLSTAR Day mit der Nikon D2Hs
- September 2017 Mit der Nikon D2Hs in die "Drachenhöhle"
- Oktober 2017 Nikon D2Hs
- 2019 Nikon D2Hs mit 2/100 mm Yongnuo
- Frühjahr 2021 1,9/132 mm AF Nikkor (Nikon TC-16A)
- Februar 2022 Nikon D2Hs mit Meyer-Optik Görlitz Primoplan 1:1,9/58 V und SUN WIDE YS-28 F:2.8 28mm (Nikon TC-16A)
- Februar 2022 Nikon D2Hs mit SUN 1:3.5 f=135mm (Nikon TC-16A)
- Nikon D2Hs – die ewigen Konkurrenten. Funktionscheck 2025
- 2017: Aus einem M(anuell)F(okus)- ein A(uto)F(okus)-Objektiv machen, geht das? — 4,5/80-200, TC-16A, Nikon D2X
- Herbst 2022: Wer ist besser? Nikon D2x von 2004 oder Nikon D300 von 2007 – beide 12 Megapixel
- Nikon D2x: Basketball 2022
- Keine einstellige Profi Nikon liegt so gut in der Hand wie die D2H/s und D2x/s — Funktionscheck 2025
Spezifikation der Nikon D2Xs
- Die 2006 vorgestellte Nikon D2Xs ist 150 x 158 x 86 mm groß und wiegt 1070 g.
- Der APS-C große CMOS-Sensor (23,7x15,7 mm) löst maximal 4288 x 2848 Pixel = 12 Megapixel auf. Der Pixelpitch beträgt 5,4µm. Automatisch oder manuell sind 100 bis 3200 ASA möglich, 1600 und 3200 ASA werden als H bzw. H2 angezeigt. Videos sind nicht möglich. Bilder werden als JPEG, TIFF oder NEF (RAW mit 12 Bit Farbtiefe) auf CompactFlash-Karten (max. 32 GB) gespeichert.
- Das Objektiv-Bajonett ist das Nikon-AF-Bajonett
- Das Motiv wird über einen Spiegelreflexsucher mit superheller Mattscheibe angezeigt. Zur Bildkontrolle ist ein 2,5“ TFT LCD Monitor mit 232.000 Subpixeln vorhanden, der auch die Menüsteuerung übernimmt. Außerdem gibt es ein beleuchtbares SW-LCD-Schulterdisplay sowie ein rückseitiges Statusdisplay zur Anzeige wichtiger Aufnahme- und Kameraparameter. Live-View ist nicht möglich.
- Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S), kontinuierlicher Autofokus (AF-C), oder manuelle Scharfstellung, Ermittlung durch Phasenkontrastsensor im Spiegelkasten, mittels teildurchlässigem Hauptspiegel und Hilfsspiegel abgegriffen. 11 Linien- bzw. Kreuzsensoren, aktives AF-Feld im Sucher dauerhaft schwarz markiert, bei Dunkelheit kurz rot aufleuchtend
- Belichtungssteuerung durch Programmautomatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik oder manuelle Nachführmessung, 3D-Matrixmessung, mittenbetont integrale oder an aktiven AF-Punkt gekoppelte Spotmessung. Belichtungszeiten 30s bis 1/8000 sek., Belichtungskorrektur +/-5 Blenden, Selbstauslöser mit 2, 5, 10 oder 20 s Vorlaufzeit
- Norm-Blitzschuh mit TTL-Zusatzkontakten und PC-Buchse für Studioblitze
- Weißabgleich automatisch oder manuell
- Bildstabilisierung nicht im Gehäuse, Objektive mit eingebauter eigener Bildstabilisation werden unterstützt
- Aufnahmefrequenz maximal 5 Bilder/Sekunde, durch Reduktion der Bildgröße auf ca. 7 Megapixel mit Cropfaktor 2 auf 8 B/sek. gesteigert
- Energieversorgung durch Lithium-Akku
Besonderheiten
Die D2Xs erschien 2006 und wurde 2008 durch die D3 (mit Vollformatsensor) abgelöst. Technisch ist sie weitgehend mit der 2004 erschienen D2Xs bzw. D2H identisch. Die Unterschiede sind weiter unten aufgeführt.
Während Canon bereits Ende 2002 mit der EOS-1Ds eine 11 Megapixel-Kamera mit Vollformatsensor vorgestellt hatte, äußerte Nikon noch lange in offiziellen Statements, daß Profis kein Vollformat benötigen würden und APS-C ausreichend sei. Das sorgte bei langjährigen Nikon-Berufsfotografen für Stirnrunzeln und für sinkende Marktanteile der „gelben Marke“ im Profibereich. Erst Ende 2007 stellte Nikon dann die D3 mit 12 Megapixel-Vollformatsensor vor, da hatte Canon aber auch schon Semiprofi-dSLRs mit Vollformatsensoren im Angebot, beispielsweise die EOS 5D von 2005 (12 Megapixel). Bei Nikon dauerte es bis 2008, bis die Semiprofi-Kamera D700 erschien (12 Megapixel, Canon verkaufte bereits seit 2005 die EOS 1Ds Mark II mit 17 Megapixeln). Kurz nach der D700 hat Canon Vollformatsensoren mit 22 Megapixeln präsentiert (EOS-1Ds Mark II). Nikon „hinkte“ bei der Auflösung hinterher, konnte jedoch mit der höheren Zahl der AF-Sensoren „punkten“, Canon-Kameras hatten längere Zeit die „Kegelanordnung“ mit einem AF-Feld in der Mitte und 8 rautenartig angeordneten Felder darum herum, die D700 glänzte mit 51 AF-Feldern!
Der Sensor der D2X(s) ist keine Nikoneigene Entwicklung (wie beispielsweise der in der D1 eingebaute Sensor), sondern wurde von Sony zugekauft. Der nachgeschaltete Bildprozessor hingegen ist von Nikon selbst entwickelt.
Während die D1-Serie noch auf der analogen Kamera F5 basierte, ist die D2-Linie eine komplette Neukonstruktion. Darum ist die D2 im Vergleich zur D1 erheblich kleiner und leichter, obwohl die D2 einen recht großen Spiegel hat, der auch für Vollformat durchaus ausreichend wäre.
Ein Hochformatauslöser ist fest eingebaut, er hat ein weiteres Daumenrad und Fingerrad. Auch die Kamera selbst hat viele Tasten und Bedienelemente, so finden sich z. B. sowohl ein vorderes Fingerrad als auch ein hinteres Daumenrad und zwei frontseitige Funktionstasten. Alle anderen Tasten sind fest belegt, jedoch lassen sich die Bedeutung und die Drehrichtung der beiden Räder umkonfigurieren. Die Zeit- bzw. die Blendeneinstellung kann vorne oder hinten erfolgen, kleine Werte durch Drehen nach links oder rechts.
Wer sich über die „L“-Taste in der Dreiertastenkombination links oben auf der Oberseite wundert: es ist eine „Lock“-Taste, die alle anderen Tasten verriegelt, so daß sich im Eifer der Fotosession nichts ungewollt verstellen kann. Erst durch längeren Druck auf die L-Taste wird die Verriegelung wieder aufgehoben.
Die Umschaltung der Belichtungsmeßart (Matrix, Spot, Mittenbetont) rechts am Prisma hat einen Entriegelungsknpf, auch das Wahlrad für die Betriebsart (Einzelbild, Serienbild, Selbstauslöser usw.) hat einen solchen Knopf. Die Anwahl des aktiven AF-Feldes durch Steuerkreuz kann mit einem Hebel ebenfalls abgeschaltet werden.
Die Stromversorgung erfolgt durch einen Lithium-Akku EN-EL 4a. Er wird auch in anderen Nikon-(d)SLRs benutzt, z. B. der D2H, D3 oder der analogen F6. EN-EL4 und 4a unterscheiden sich nur in der Kapazität, ansonsten sind beide Versionen in allen passenden Kameras nutzbar.
Der im EN-EL 4a eingebaute Chip gibt eine Aussage über dessen Allgemeinzustand (Skala von 0 bis 4, wobei 0 „Neu“ bedeutet und 4 „Akku nicht mehr benutzbar“). Im Laufe der Alterung sowie durch jedes Laden und Entladen sinkt bekanntlich die Kapazität von Lithium-Akkus, die Statusanzeige des im Akku eingebauten Ladecontrollers soll das widerspiegeln. Der Akkuladestand wird im Menu prozentgenau angezeigt.
Laut Anleitung hält der originale Akku etwa 2000 Auslösungen, ich habe die automatische Bildwiedergabe abgeschaltet und kam bei meinem kompatiblen Nachbauakku auf mehr als 2000 „Klicks“ mit einem Akkurestladestand von etwa 50%, somit werde ich wohl auf mehr als 4000 Bilder mit einem Akku kommen.
Neue Originalakkus können nicht mehr gekauft werden, es sind 2025 aber immer noch gute Nachbauakkus verfügbar, sie haben zwischen 2000 und 3500 mAh Kapazität. Im Akku sind 3 Lithiumzellen verbaut, darum ist der EN-EL4a sehr groß und schwer.
Im Gegensatz zu den Canon-Profiboliden der EOS-1D-Linie ist die Akkufachklappe nicht fest am Akku angebracht, sondern der eigentliche Akku rastet in eine Verriegelung der Klappe ein. Wer schnell den Akku „on Location“ wechseln wollte, mußte die Klappe als Ersatzteil nachkaufen, im Lieferumfang der originalen Nikon-Akkus war sie nicht enthalten.
Im Batteriefach ist oben ein Fach für eine vom Benutzer wechselbare Lithiumbatterie vorhanden, die Datum und Uhrzeit puffert, wenn kein Akku eingelegt ist. Die Batterieform ist etwas unüblich, CR1616 steht in der Anleitung und auf dem Batteriefachdeckel, die etwas dickere CR1620 paßt auch.
Kleine Erklärung zu den Bezeichnungen der Lithiumknopfzellen: „C“ steht für Lithium-Mangandioxid-Batterie, „R“ für Rund, die erste 16 steht für den Durchmesser in Millimetern, die zweite 16 für die Dicke in 1/10 Millimeter. Die CR1616 ist somit 16 x 1,6mm groß, während die CR1620 mit 2,0mm nur unwesentlich dicker ist.
Die Kamera hat ein helles und großes Pentaprisma, das Okular hat eine Dioptrienkorrektur und einen Okularverschluß, die Bildfeldabdeckung des Suchers beträgt 100%. Die Augenmuschel ist wie bei fast allen Nikon-Profi-SLRs keine rechteckige, sondern eine runde mit Schraubgewinde. Sie muß sehr fest angeschraubt werden, ansonsten löst sie sich ungewollt.
Im Sucher befindet sich unterhalb der eigentlichen Mattscheibe eine grün hinterleuchtete LCD-Anzeige. Dort finden sich Angaben zu Blitz, Belichtungszeit, ASA-Wert, Blende, Lichtwaage, etliche Bildparameter, Fokuskontrolle uvm.
Die Mattscheibe ist sehr hell, sie wird komplett von einer vollflächigen LCD-Folie bedeckt, mit deren Hilfe der oder die aktiven AF-Felder dauerhaft schwarz markiert werden (und bei Dunkelheit sogar kurz rot aufleuchten). Auch bei ausgeschalteter Kamera benötigt diese Folie immer etwas Akkustrom, ohne eingesetzten Akku dunkelt der Sucher insgesamt stark ab.
Die Mattscheibe ist vom Fotografen wechselbar, es gab z. B. eine mit Gitterlinien.
Die Speicherung erfolgt auf CompactFlash-Karten bis 32 GB, größere Karten werden nicht akzeptiert. Die Kamera kennt aufgrund ihrer Konstruktionsdatums die meisten schnellen CF-Schreibmodi nicht, darum beträgt die maximale Schreibgeschwindigkeit ungefähr 10 MB pro Sekunde.
Nimmt man im TIFF-Format auf, speichert die Kamera die RAW-Sensordaten im Bildpuffer zwischen, bearbeitet und schreibt dann Bild für Bild die TIFFs, die im 12-Megapixel-Modus jeweils 38 MB groß sind, auf die Karte. In den Kamerapufferspeicher passen 10 RAWs, somit schreibt die Kamera bei gefülltem Puffer ca. 400 MB auf die Karte, und das dauert wesentlich länger, als die reine Speicherzeit erwarten läßt. Pro Minute werden 2 bis 3 TIFFs geschrieben, vermutlich weil die RAW-Daten umständlich aus dem Bildpuffer zurück an den Bildprozessor übertragen werden müssen, also quasi „verkehrtherum“, denn normalerweise bekommt dieser Prozessor die RAW-Daten direkt von Sensor und nicht vom Zwischenspeicher.
Wie in Nikons Profi-Spiegelreflexkameras üblich, ist kein Blitz eingebaut, sondern nur ein Blitzschuh mit TTL-Zusatzkontakten. Die D2X war die erste Kamera, die den zusammen mit ihr vorgestellten Systemblitz SB-800 mit dem neuem Blitzprotokoll iTTL ansteuern konnte. Außerdem versteht die D2Xs das kurzlebige D-TTL - Protokoll der D100/D1/SB-28DX/SB-80DX.
Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt TTL mittels Vorblitzen. Bei analogen Nikon-Spiegelreflexkameras wird während des Blitzens das vom Film reflektierte Licht gemessen und bei Erreichen der korrekten Lichtmenge der Blitz abgeschaltet. Da der Sensor aber nicht diffus wie die Filmoberfläche reflektiert, mißt die D2Xs beim Verwenden der D-TTL-Technologie das vom Verschluss reflektiere Blitzlicht vor der eigentlichen Belichtung von der grau lackierten Vorderseite der Verschlußlamellen. Diese Blitzbelichtungsmethode ist relativ ungenau, weil sie zwar Blitzlicht- und Umgebungslicht gemeinsam mißt, aber im Gegensatz zur Dauerlichtmessung nur mittenbetont integral funktioniert und keine Matrixmessung bietet. Die wesentlich bessere iTTL-Blitzbelichtung arbeitet auch mit Vorblitzen, aber die Messung erfolgt mit den normalen Matrixmeßsensoren im Prisma und ist darum wesentlich präziser.
Die D2-Serie hat vorne am Prisma eine kleine diffuse weiße Stelle, dahinter befindet sich ein Sensor, der die Farbtemperatur des Umgebungslichtes erfaßt. Dadurch versprach sich Nikon eine höhere Genauigkeit des automatischen Weißabgleichs.
Das Bajonett nimmt fast alle Nikon-Objektive auf, jedoch kann der Blendenmitnehmer nicht abgeklappt werden, darum passen ganz alte Non-Ai - Objektive nicht. Mit manuellen Ai- und Ai-S-Objektiven ist sowohl Fokuskontrolle als auch Belichtungsmessung inkl. Zeitautomatik möglich. Im Kameramenü kann dazu Brennweite und Offenblende des benutzten Objektivs eingestellt werden, dann schreibt die Kamera diese Werte auch in die EXIFs und steuert den Zoomreflektor eines Aufsteckblitzes passend an.
AF-Objektive ohne eingebauten Motor werden unterstützt, da ein AF-Motor in der D2Xs eingebaut ist. AF-S-Objektive mit eingebautem Motor können ebenfalls benutzt werden, AF-G-Objektive ohne Blendenring auch, die neuen AF-P-Objektive mit Pulsmotor können nur ohne Autofokus verwendet werden. Objektive mit eingebautem Bildstabilisator (VR) funktionieren. E-Nikkore mit elektrisch betätigter Blende (z. B. einige Tilt-Shift-Objektive) können nicht benutzt werden.
An den 10-poligen Zubehör-Anschluß wird nicht nur ein optionaler elektrischer Fernauslöser angeschlossen, sondern es kann auch ein GPS-Empfänger damit verbunden werden. Der originale Nikon GP-1 kostete etwa 250 Euro, ein fast völlig baugleiches Teil von Phottix nur die Hälfte. Wer schon einen GPS-Empfänger mit serieller Computerschnittstelle hatte, konnte von Nikon ein Adapterkabel 10polig-auf-Seriell erwerben, dann wurde die Sache aber aufgrund des Kabelgewirrs sehr unhandlich.
Mit montiertem GPS-Empfänger werden keine weiteren Einträge im D2Xs-Systemmenu freigeschaltet, die Anzeige der aktuellen Position usw. ist erst ab der D3 möglich, somit kann die Kamerauhr nicht mit der GPS-Zeit synchronisiert werden. Bei der Wiedergabe gibt es für Bilder mit eingebetteten GPS-Daten eine weitere Display-Seite, auf der alle relevanten Daten inkl. Kompaßrichtung (sofern der GPS-Empfänger einen Kompass eingebaut hatte) angezeigt werden.
Unten am Kameraboden ist eine Gummiabdeckung angebracht, unter ihr befindet sich eine Schnittstelle, in die ein W-Lan-Transmitter WT-1 oder WT-2 gesteckt werden kann. Mit ihm ist kabellose Bildübertragung möglich, aufgrund des Vorstellzeitraums ist die Datenrate auf etwa 5 MB/s begrenzt und heute aktuelle Funk-Verschlüsselungen können nicht verwendet werden. Der Transmitter wird unter die Kamera geschraubt und muß zusätzlich mit einem kurzen Kabel in die USB-Buchse gestöpselt werden. Da der Stecker weit heraussteht, sind sowohl die Buchse in der Kamera als auch der Stecker stark gefährdet. Und die Akkulaufzeit der Kamera ist deutlich verringert, weil der Transmitter keine eigene Stromversorgung hat.
Die Einrichtung der Übertragung auf einen Server soll sehr umständlich sein, da die WT-1/2 nur per FTP Kontakt mit dem Computer aufnehmen, ein Smartphone oder Tabletcomputer kann sich nicht mit der D2 verbinden, die aktuellen Nikon-Apps funktionieren nicht mit der D2.
Das Display kann weder gedreht noch geschwenkt werden. Das eigentliche Display ist durch eine Kratzschutzscheibe vor mechanischer Beschädigung geschützt. Weil eine dSLR aber bei Wanderungen die ganze Zeit vor dem Körper herumhängt und dabei mehr oder minder heftig Kontakt zu Jackenknöpfen oder Ähnlichem hat, legte Nikon eine weitere Kunststoff-Schutzscheibe bei, die einfach aufgeklipst wurde. War diese dann verkratzt, kaufte man einfach eine neue. Alternativ kann man auch eine Schutzscheibe aus gehärtetem Glas aufkleben, die die Zubehörindustrie in passenden Größen im Angebot hatte.
Die Auflösung des Farbdisplays war 2004 gut, 2006 noch gut und erscheint heutzutage nur grob aufgelöst, die einzelnen Bildpunkte sind ohne Lupe erkennbar. Für die Beurteilung der Bildschärfe muß in das angezeigte Foto hineingezoomt werden, per Individualfunktion kann die Vergrößerung auf die Mitteltaste des Steuerkreuzes gelegt werden, so daß auf Tastendruck zwischen Bild und maximaler Vergrößerung umgeschaltet werden kann.
Die D2Xs zeigt auf dem Schulterdisplay nicht nur die noch möglichen Aufnahmen, die auf die Speicherkarte passen werden, sondern auch die Zahl der bereits im aktuellen Bildordner auf der Karte befindlichen Fotos. Auf dem hinteren SW-Display wird angezeigt, welches Bildformat aufgenommen wird (bei JPEG zusätzlich Größe und Qualität) und wie die aktuelle Einstellung des Weißabgleich ist.
Alle Schnittstellen sind hinter Abdeckungen verborgen, die meisten Buchsen entsprechen der jeweiligen Norm, so daß keine Spezialkabel erforderlich sind. Nur der Anschluß für das Netzteil und den Fernauslöser erfordern ein Spezialkabel, das Nikon aber für viele Jahre unverändert in etlichen Kameras nutzte. Die Schraubdeckel für Blitz- und Fernsteuerbuchse gehören zu den meistgekauften Ersatzteilen von Nikon; wenn sie nicht sehr fest angezogen werden, lösen sie sich beim Benutzen der Kamera und fallen irgendwann herunter und sind verloren.
Die Kamera wurde im japanischen Nikon-Kamerawerk hergestellt, wie bei Nikon Profikameras üblich steht die Seriennummer nicht unten auf dem Typenschild, sondern hinten auf einem eingelassenem ovalem Extraschild.
Die NEF-Dateien enthalten etwas mehr Pixel, als die meisten Konverter ausgeben, um Reservepixel des Randbereichs zur Korrektur der Objektiv-Verzeichnung nutzen zu können. Freie Konverter geben bis zu 4318 x 2868 Pixeln aus. Die NEFs können unkomprimiert, verlustfrei komprimiert oder leicht verlustbehaftet komprimiert gespeichert werden.
Außer den NEFs kann die Kamera wie erwähnt auch JPEGs in verschiedenen Auflösungen und Qualitätsstufen speichern und auch unkomprimierte TIFFs sichern. Nutzt die D2Xs den gesamten Sensor mit Cropfaktor 1,5 gegenüber Kleinbild (also das gesamte APS-C-Bildfeld), kann sie maximal 5 Bilder pro Sekunde aufnehmen. Es gibt zusätzlich einen Highspeed-Modus, bei dem nur die Sensormitte ausgelesen wird, die Auflösung sinkt dann auf ungefähr 7 Megapixel und der Cropfaktor beträgt circa 2 (die genutzte Sensorfläche entspricht dann in etwa derjenigen, die (m)FT-Kameras von Olympus oder Panasonic verwenden). In diesem Modus passen wesentlich mehr Bilder in den internen Kamerapuffer und die Bildrate steigt auf 8 Fotos pro Sekunde.
Die Kamera schreibt viele interessante Details in den MakerNotes-Teil der EXIFs, ich zähle hier nicht alle auf:
den Weißabgleich, die Belichtungskorrektur, die Kamera-Seriennummer, den VR-Status des Objektivs, alle Bildparameter, die Zahl der Verschlußauslösungen, die Zahl der gespeicherten Bilder, den Objektivnamen, die RAW-Kompressionsart, die wahre Blende und Brennweite des Objektivs (interessant vor allem bei „langem“ und „kurzem“ Ende von Zooms und bei Festbrennweiten), Daten der Blitzsteuerung inkl. allen Parametern der drahtlosen Blitzsteuerung (Kanal, Gruppen, Belichtungsart, Belichtungskorrektur), die Pixelgröße in µm, uvm.
Der Unterschied zwischen Auslösungen und aufgenommenen Bilder ist folgender: Die Kamera kann Bilder aufnehmen, auch wenn keine Speicherkarte eingelegt ist (sofern das im Menu freigeschaltet wurde), beispielsweise zum Ausprobieren im Ladengeschäft. Auch eine Sensorreinigung ist eine Verschlußbetätigung ohne Bildaufnahme.
Daten zur Korrektur der Objektivfehler wie Vignettierung, chromatischen Aberrationen oder der Verzeichnung sind nicht in den EXIFs der RAWs enthalten, alle RAW-Konverter auf dem Computer haben dazu ihre eigene Datenbank.
Der Verschluss der D2Xs ist von Nikon auf 150 - 200 Tausend Auslösungen ausgelegt, jedoch gibt es Berichte über Kameras mit 500.000 und mehr Auslösungen. Die Kamera ist gegen Staub und Spritzwasser umfangreich abgedichtet, aber nicht tauchfähig. Auch muß darauf geachtet werden, daß das Zubehör (Objektive, Blitzgeräte usw.) nicht gegen Spritzwasser abgedichtet ist.
Der UVP der Nikon D2Xs betrug 5069 Euro. Ich erwarb mein Exemplar im Sommer 2025 für deutlich unter 200 Euro. Der Vorbesitzer hatte lediglich ca. 28.000 Auslösungen gemacht, für eine Profikamera sehr wenig. Allerdings ist die Kamera deutlich benutzt worden, insbesondere die linke hintere Seite ist sichtlich abgegriffen, die obere strukturiere Lackschicht ist teilweise komplett verschwunden, so daß nur die erste glatte Lackschicht übriggeblieben ist und auch die Beschriftung einiger Tasten teilweise abgerubbelt wurde. Die Display-Schutzscheibe ist von innen beschlagen und der Akku war „platt“, zwischen „Leer“ und „Geladen“ brauchte das Ladegerät nur wenige Minuten, die Kamera konnte nur wenige Bilder aufnehmen, dann kam die Akkuwarnung. Zunächst zeigte die Kamera den Akkuzustand „2“ an, nach zwei Ladevorgängen schon „3“. Ich habe den EN-EL4a dann entsorgt und einen heute noch verfügbaren Nachbauakku gekauft und inzwischen etwa 10.000 Auslösungen damit gemacht.
Unterschied D2X und D2Xs
Die D2X ist ca. 2 Jahre älter als die D2Xs, wie bei Nikon üblich deutet das „s“ in der Bezeichnung eine Verbesserung des Modells an. Laut Hersteller wurden insgesamt 24 Details geändert, vieles davon durch Änderungen der Firmware. Diese Verbesserungen wurden auch mit einem Update für die D2X verfügbar gemacht, so daß die Unterschiede letztlich nur Hardwaretechnik betreffen.
Die Maskierung des Suchers im Highspeedmodus war in der D2X nur ein dünner Rahmen, in der D2Xs wird der äußere Bereich mit Hilfe der LCD-Folie in der Mattscheibe stark abgedunkelt. Parallel dazu mißt die D2Xs die Belichtung dann nur noch im kleineren Bildausschnitt, die D2X wertete immer das komplette APS-C-Bildfeld aus. Das Farbdisplay wurde verbessert, es ist besser aus seitlicher Richtung erkennbar und seine Farb-Serienstreuung wurde reduziert.
Unterschied D2X und D2H
Die D2H ist mit der D2X weitgehend baugleich, jedoch ist sie auf Geschwindigkeit getrimmt (H = Highspeed). Deshalb hat sie einen APS-C-Sensor mit nur 4 Megapixeln und erreicht damit 8 Bilder pro Sekunde.
Alle Beispielfotos entstanden bei 100 ASA, gespeichert als NEF, gewandelt mit Nikon Capture, bearbeitet mit mit Photoshop CS6. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde bearbeitet.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Das Gehäuse der Nikon D2Xs ist größtenteils aus Metall (eine leichte und dennoch stabile Magnesium-Legierung) und teilweise mit gummiartiger Kunststoff-Belederung überzogen. Das dafür verwendete Material neigt dazu, im Laufe der Zeit klebrig zu werden, da gewisse bei der Herstellung verwendete Substanzen ausdiffundieren. Dieser Vorgang ist unumkehrbar, die Belederung schrumpft dabei etwas (oder wird teilweise auch größer) und löst sich ab. Bislang sind trotz des Alters von fast 20 Jahren keine dieser Effekte aufgetreten, lediglich einige Ecken der angeklebten Gummiteile lösten sich etwas, was durch geeigneten Gummikleber schnell beseitigt werden konnte.
- Die Handhabung sowie die Menüstruktur erscheint Nikon-Fotografen sofort vertraut, auch wenn es recht ausufernd ist, weil die Kamera sehr umfangreich einstellbar ist. Die D2Xs war die erste Kamera mit den damals neuen Menüfarben, die etwas „schreienden“ Kombinationen der älteren Modelle wurden durch dezentes Blau, Schwarz, Gelb und Rot ersetzt; diese Farbtöne hatten danach alle Nikon dSLRs.
- Die D2X(s) galt zum Herstellzeitpunkt nicht als „High-ISO-Kamera“, auch heute erscheint die Beschränkung auf 100-800 ASA gering. Nikon wußte, daß der Sensor bei höheren Empfindlichkeiten deutlich rauscht, darum werden Empfindlichkeiten oberhalb von 800 ASA nicht als Zahl angezeigt, sondern als „H“ bzw. „H2“. 400 ASA sind noch erträglich, als darüber rauscht es mehr oder minder deutlich. Heutzutage sind aber KI-gestützte Entrausch-Tools verfügbar, die Bilder mit höheren Empfindlichkeiten erheblich verbessern können.
Die Kamera gehört zur Klasse der digitalen Profi-Spiegelreflexkameras mit APS-C-Sensor. Die Kamera-interne „JPEG-Engine“ ist ziemlich gut. Allerdings ist zu berücksichtigen, daß Nikon wie in fast allen anderen seiner digitalen Spiegelreflexkameras mit dem Schärfen der JPEGs sehr zurückhaltend ist, „knackig“ scharfe Bilder erfordern Bildparameter-Einstellungen, die von den Defaultwerten abweichen. Außerdem ist der Kontrastumfang bei weitem nicht so hoch wie bei späteren Kameras, Lichter brennen dann aus oder „Schatten saufen ab“. Die Farbabstimmung ist so gut, daß Nikon für die Nachfolgekameras der D3-Klasse Farbprofile zum Herunterladen anbot, die die Bild-Abstimmung der D2X(s) auch in der D3 ermöglichen.
Fazit: eine digitalkamerahistorisch wichtige Kamera (mindestens eine der einstelligen Nikon-Profimodelle gehört in jede Digitalkamerasammlung), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen noch gut geeignet, sofern 400 ASA nicht überschritten werden oder bei höheren Empfindlichkeiten heutige Entrausch-Tools verwendet werden. Auch die JPEGs sind bis maximal 400 ASA brauchbar, man muß dann nicht unbedingt in RAW fotografieren.
Christian Zahn, September 2025
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 1.09.2025 |
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