Schon über zwei Jahre her, als es den umfangreichen Praxisbeitrag: "Aus einem M(anuell)F(okus)- ein A(uto)F(okus)-Objektiv machen, geht das?" gab. Gegenstand war der Nikon Telekonverter TC-16A. Kurz nach Nikons erster, 1986 vorgestellter und in großer Serie produzierter Autofokus-SLR F-501 kam 1987 der Spezial-Telekonverter TC-16A, der bestimmten manuell zu fokussierenden Objektiven zu Autofokus verhilft. Er sollte wohl auch eingefleischten Manuell-Fokussierern die neue Nikon-Annehmlichkeit Autofokus schmackhaft machen.

Im Beitrag auch enthalten das Kapitel: "Nochmal in die Sporthalle – mit dem 1,8/85 mm MF Nikkor auf der D2X und dem TC-16A". Auf der 12 Megapixel Nikon D2X mit ihrem 15x23 mm APS-C-/DX-Sensor wird mein von unzähligen Vorbesitzern extrem gebrauchtes 1,8/85 mm dank 1,5-fach Cropfaktor des D2X-Sensors zum 1,8/128 mm Tele. Was durch den 1,6-fach Telekonverter weiter zum immer noch lichtstarken 2,9/204 mm verlängert wird. Dieses 85er ist lt. Seriennummer von 1972, feiert also dieses Jahr 50. Geburtstag!

Und was mit dem 85er funktionierte, wurde Mai 2021 erneut erfolgreich probiert, diesmal mit dem 1,2/55 mm MF Nikkor auf der 4 Megapixel Nikon D2Hs samt TC-16A als 1,9/132 mm AF Nikkor.

Mittlerweile kam dann noch ein weiterer, besonderer TC-16A in meine Sammlung, den ich "TC-16A/m" getauft habe. Das "m" steht für m-odifiziert. Die Kontaktierung dieses Konverters wurde so geändert, dass dieser besondere Nikon-Televerlängerer nicht mehr auf analogen Nikon AF-SLRs, den Kodak-DSLRs auf Nikon-Basis und den beiden D2-Modellen läuft, dafür aber auf moderneren und höher auflösenderen Nikon DSLRs wie der — erprobt — Nikon D4 und D300. Der TC-16A/m müsste auf jeder Nikon DSLR funktionieren, die den AF-Motor im Gehäuse und einen Blendenmitnehmerring mitbringt. Also auch auf den Nikon D6xx-, D7xx-, D7xxx-, den D3/sX-Gehäusen und der D500. Und vermutlich auch auf der D5 und D6, was für diese Boliden aber wohl eher uninteressant ist … Nach Umbau/Modifikation funktioniert der TC-16A/m aber nur noch auf den neueren Nikons. Nach netten und erfolgreichen Spielereien zur Osterzeit mit der D300 und dem modifizierten TC-16A ging der Konverter jetzt auf die 16 Megapixel Vollformat Nikon D4, um dort meinem betagten 1,8/85 mm MF zu Autofokus zu verhelfen. Vielleicht erneut erfolgreich in der Basketballhalle bei sehr schnellem Sport?

Das ist dabei herausgekommen.

Was soll man bei der Cheerleader-Pyramide benängeln? 14 Megapixel Crop aus 16 MP, Auto-ISO (max) 6400, Blende 2, 1/160 s

Die Konverter-/Objektiv-Kombination aus TC-16A/m und 1,8/85 mm entspricht auf eine Winzigkeit von f/2 abgeblendet einem 3,2/136 mm Tele. Für die Vollformat Nikon D4 vollkommen unproblematisch. Die Abbildungsqualität bei (fast) Offenbelnde ist jetzt nicht "mega", aber fürs uralte 85er geht es in Ordnung. Mit etwas manueller Unterstützung/Vorfokussierung, den Rest erledigt der TC-16A/m.

Aber die D4 geht jetzt wieder ins Depot. Immer noch eine großartige  Kamera, aber meine Schulter macht nicht mehr mit. Die D4 wiegt 1340 g, die Z6 mit 664 g gerade mal die Hälfte. Aber wenn eine Kamera bei mir für ein Sternen-Zeitraffervideo eine Nacht allein auf dem gut versteckten Stativ verbringen muss, kommt nur die D4 in Frage! Auch beim Objektiv hat aus dem gleichen Grund ­ Schlepperei/Schulter – ein Wechsel stattgefunden. Das geliebte und lichtstarke Nikon ED AF-S NIKKOR 80-200mm 1:2.8 D wiegt 1780 g. Was für eine Wohltat dagegen das Nikon VR ED AF-P 70-300 mm 4.5-5.6 E mit nur 680 g. Ja, das 80-200 ist viermal so lichtstark. Aber die Z6 liefert auch bei ISO 8.000 bis 12.800 absolut brauchbare Dateien, wenn in der Basketballhalle 1/1000 s Verschlusszeit erforderlich sind. Und dank Step-/Schrittmotor — AF-P(ulse) — für den Autofokus ist das 70-300 richtig schnell! So ändern sich die Zeiten … Man(n) wird alt ;-)

Ralf Jannke