Nikon Z6 und M42 "Edelglas"

Im Blogbeitrag bereits angekündigt, hier jetzt das PORST EXTREM-WW 1:2.5/24 mm MC AUTO I, adaptiert auf der 24 MP Vollformat Nikon Z6. Dazu noch ein AUTO REVUETAR 1:2.8 f=50mm.

Wer hat das Porst gefertigt?

M42LENS.com und Altglas-Container zeigen und beschreiben das PORST EXTREM-WW 1-2.5/24mm MC AUTO I

  • Brennweite: 24 mm
  • Optischer Aufbau 5 Linsen in 5 Gruppen
  • Blende: 6 Lamellen
  • Lichtstärke f/2.5, kleinste Blende f/22
  • Filtergewinde: 62 mm
  • Nahdistanz: 0,3 m
  • Gewicht lt. Küchenwaage 302 g
  • Produktionstart wahrscheinlich 1980

Über das Weltblick 2,5/24mm habe ich nur einen Forenbeitrag gefunden: „Ich dachte das könnte eine interessante Linse sein, hinter der ein guter Hersteller (z.B. Soligor) stehen könnte. Das war ein Irrtum. Akzeptabel ist nur die Mitte, die Ränder sind total unscharf. Weltblick war eine Handelsmarke, welche hier z.B. bei Allkauf (jetzt Real) verkauft wurde.“

Aber Mitakon?

Zweifellos existiert das AUTO MITAKON MC 1:2.5 f=24mm. Die Eingabe Mitakon in die Suchmaschine brachte aber keine wirklichen Erkenntnisse über dieses relativ lichtstarke Superweitwinkel, ob nun als Porst, Soligor oder MITAKON gelabelt.

In Wikipedia taucht der Name Mitakon erst ganz zum Schluss auf. Eine Zhongyi Optics wurde 1984 in Shenyang als Joint Venture mit einem japanischen Unternehmen gegründet, das 2004 endete. Die Zhongyi Optics Electronics Co., Ltd. ist ein chinesisches Unternehmen der optischen Industrie mit Sitz in Shenyang, Volksrepublik China. Das 1984 gegründete Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt unter dem Markennamen Mitakon Objektive mit Micro Four Thirds-, Sony-E-, Fujifilm-X-, Canon-EF-, Nikon-F-, Nikon-Z- und Pentax-K-Bajonettanschlüssen. Zhongyi Optics ist spezialisiert auf extrem lichtstarke Linsensysteme. Daneben ist das Unternehmen auch als OEM für andere Unternehmen tätig, indem es auf Auftrag Objektive entwickelt und/oder produziert. So werden einige der Mitakon-Objektive unter anderen Namen auch von Meyer-Optik Görlitz vertrieben.

Das Post/Mitakon passt aber irgendwie nicht richtig in dieses Raster. OEM, Auftragsfertigung? Sicher! 1984 gegründet = Produktionsjahre 1980er? Würde passen. Gezeigt werden im WWW aber nur die hochlichtstarken Zhongyi Mitakon Objektive, aber kein AUTO MITAKON MC 1:2.5 f=24mm.

Christian Zahn kommentierte zum Porst

Bei Soligor gibt bei vielen Objektiven die erste Stelle bzw. die ersten beiden Stellen der Seriennummer den wahren Hersteller preis. "7" steht für Sun Optical.

Und es gibt tatsächlich ein Sun 2,5/24mm

Olypedia verlinkt das Sun 2,5/24 in seiner Auflistung direkt auf eine Kurzvorstellung des Soligors.

schreibt von 9 Elementen in 7 Gruppen, aber auch von 0,3m Nahdistanz.

Die Differenz im optischen Aufbau zwischen "Altglascontainer" und "Pentaxforum" würde ich nicht allzu wichtig nehmen, die äußeren Abmessungen hingegen sind interessanter, das kann jeder nachmessen, den Aufbau muß man irgendwo abschreiben und glauben, oder das Objektiv zerlegen und nachgucken. Letzeres macht eher keiner.

Ich würde also die Wahrscheinlichkeit von Sun als Hersteller des Soligors sehr hoch ansetzen und die Angaben vom Pentaxforum als realistischer ansehen, zumal dort sogar ein Linsenschnitt und ein MTF-Chart hinterlegt ist, also der Lieferant der Daten Zugriff auf das Manual oder einen Test in einer der damaligen Fotozeitschriften hatte.

Das Mitakon/Porst könnte baugleich sein, da zwar das Filtergewinde abweicht, aber evtl. der Kunde sich von Sun ein größeres Gewinde gewünscht hatte, da 55mm für 24mm schon recht klein ist und somit die meisten Filter vignettieren dürften, zumal es damals noch selten "Slim"-Fassungen gab. Ähnlich sehen sich das Soligor und das Porst schon, sofern man der Google-Bildersuch nach beiden Objektiven Glauben schenken kann. Egal, jetzt wird das 24 mm Porst ausprobiert!

Und das AUTO REVUETAR 1:2.8 f=50mm?

Das fürs ehemalige Versandhaus Quelle als AUTO REVUETAR 1:2.8 f=50mm gelabelte Normalobjektiv dürfte aus dieser Ecke kommen:

Diesem Normalobjektiv werde ich mich später (2023) widmen …

24 Megapixel

6 Megapixel Offenblende f/2,5

6 Megapixel

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

"Dem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins M…" Wer immer das PORST EXTREM-WW 1-2.5/24mm MC AUTO I im Auftrag gefertigt hat – SUN? –, er hat gut gebaut! Mit f/2,5 Lichtstärke sogar etwas mehr Lichtstärke als die üblichen f/2,8 und Freistellungspotential. Wobei man über das extrem unruhige Bokeh streiten kann. Was im Fall der verrottenden Sonneblume aber sogar prima passt ;-) Und ganz bewusst hatte ich nicht "aufgeräumt". Die blaue Verpackung in der Unschärfe passt perfekt!

Und bei Blende f/8, f/11 gibt es an der Schärfe kaum etwas auszusetzen. Wer beim Backsteingebäude allerdings kritisch hinsieht, kann in der Formatecke links unten eine gewisse Schwäche erkennen. Und wenn schon, das Weitwinkel ist 40 Jahre alt … Dazu gestattet es noch eine Nahdistanz von 30 Zentimetern. Damit lässt sich spielen! Was noch fehlt, wäre Gegenlicht, aber die Dezembersonne ließ sich nicht blicken. Liefere ich bei Gelegenheit nach. Und einen 1:1 Vergleich vom (lästigen) Stativ auf das geziegelte Institut: 24 mm Porst gegen MINOLTA AF LENS 24mm 1:2.8

Ebenfalls 2023 dann noch das AUTO REVUETAR 1:2.8 f=50mm und – nicht abgebildet – ein REVUENON SPECIAL 1:2.8 f=135mm aus der gleichen Schenkung, was einen gediegenen Eindruck macht. Mit 135ern kann ich gefühlt mittlerweile ein halbes Schachbrett füllen ;-) Das 135er war zu Analog-Vorzoom-Zeiten das sicher am meisten gefertigte, optisch gute und verkaufte Tele, was sich jeder Fotoamateur leisten konnte!

Ralf Jannke, Dezember 2022

 

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