Im Beitrag „Nikon Z7 Weitwinkel Battle II "Neu-Glas" hatte ich zum Ende hin geschrieben: „Hochinteressant wäre noch ein Vergleich mit dem sicher durch die Kamerasoftware/Firmware elektronisch durchkorrigierten Nikon NIKKOR Z DX 24mm 1:1.7. Was mit knapp 300 Euro sogar noch in die Riege der bezahlbaren Z-Nikkore gehört. Ich behalte dieses lichtstarke Weitwinkel für den Halbformat-Sensor oder die DX-Einstellung der Z7 mal im Hinterkopf.“ ;-)

Digitalkamera.de schrieb Mitte des Jahres 2023: "Lichtstark, kompakt und leicht — Nikon Z 24 mm F1.7 DX ist die erste APS-C-Z-Festbrennweite" Und zum Schluss: "Da es sich um ein APS-C-Objektiv handelt, passt es nur an die drei Kamera Nikon Z fc, Z 50 und Z 30." Das ist natürlich falsch, denn dank Z-Bajonett passt das 24 mm DX selbstverständlich auch an Nikons Vollformater! Die bei Montage dann automatisch aufs 16x24 mm Nikon DX-Format umschalten. Mit natürlich weniger Megapixel. Bei der 24 MP Z6 werden es dann mir doch etwas zu nierige 10 MP, aber bei der 45 Megapixel Z7 bleiben im DX-Format immer noch ordentliche 19,5 MP. Fast die gleiche Auflösung, wie die Halbformat Z-Modelle mit 20 Megapixel … Und der Grund, dass ich die Z7 aus Bequemlichkeit immer mal mit den tollen Zooms 4,5-5,6/10-20 mm DX VR plus FTZ-Adapter oder dem sehr guten Kit Telezoom 4,5-6,3/50-250 mm Z bestücke. 

Da die gemäßigten Weitwinkelbrennweiten bei mir mittlerweile durch das Nikon NIKKOR Z 24-70mm 1:4 gut abgedeckt sind, und das NIKKOR Z 40mm 1:2 Spitzenqualität UND hohe Lichtstärke liefert, war der Griff zum lichtstarken 24mm 1:1.7 DX unter Verzicht auf Auflösung für mich einfach konsequent. Bis auf die Auflösung liegt es nominell im Bereich des über 700 Euro teuren NIKKOR Z 35mm 1:1.8 S. Das NIKKOR Z 28mm 1:2.8 liegt je nach Ausführung zwischen 225 und 250 Euro, im etwas weitwinkligeren 450 Euro NIKKOR Z 26mm 1:2.8 von Pancake-Abmessungen kann ich für mich keinen Nährwert erkennen.

Als Calumet/Hamburg ein "gebrauchtes" Nikon NIKKOR Z DX 24mm 1:1.7 für 259 Euro anbot, habe ich sofort zugegriffen! Möglicherweise ein fast unbenutzter Rückläufer eines unbedachten Kaufs, wo der Käufer merkte, dass man mit einer Festbrennweite und einer Systemkamera eben etwas anders fotografieren muss. Oder eine unscharfe "Zitrone", die gleich retourniert würde. Was ich zügig an einer Ziegelwand überprüft habe! So wurde beispielsweise mein erstes 4-6,3/24-50 mm Z Nikkor als unscharfes Montags-Exemplar entlarvt und umgehend zurückgeschickt. Das zweite Exemplar habe ich bis heute und fleißig benutzt!

Das ist meine merkwürdigste Streu-/Gegenlichtblende. Das merkwürdige Gebilde rechts, was aufs 24 mm DX geschraubt wird. Und nichts Neues bei Nikon, sieht man sich die prinzipiell ähnliche Geli des 45 mm GN Nikkors aus den 1970er Jahren an …

Bei Nikon kaufe ich nur noch preisbewusst! Gebraucht vom Profi-Anbieter mit Rückgaberecht und Garantie oder eben wenn Nikon neben seinen Hochpreis-Objektiven sinnvolle Alternativen anbietet. Wie jetzt mit dem interessanten 24er. Der vermehrte Einsatz von Kunststoff selbst beim Bajonett auch bei diesem Objektiv stört mich kein bisschen. Nach 20 Jahren Qualitätssicherung in der Kunststoffproduktion kann ich einen spröden Jogurtbecher aus Polystyrol von faserverstärkten Hochleistungskunststoffen unterscheiden … Also von dieser Seite gab es Null Bedenken hinsichtlich des Nikon NIKKOR Z DX 24mm 1:1.7!

Alternativen?

Wenn es Autofokus sein muss, nur das ebenfalls fürs 15 x 23 mm Halbformatsensor gerechnete Viltrox AF 23 mm F1.4 X STM ED IF. Also geschaut, was es im Internet an Testberichten für diese beiden "Halbformater" gibt. 

Sowohl OpticaLLimits.com als auch digitalkamera.de haben das Viltrox getestet und sind meiner Meinung nach zu recht ähnlichen Beurteilungen gekommen.

Was das Nikon NIKKOR Z DX 24mm 1:1.7 betrifft, fanden sich neben diversen und weitgehend wertlosen Youtube-Videos zwei auch nicht besondere Quellen. Was ich mir in Youtube noch gefallen lasse, das ist VT ValueTech: „Die erste Nikon-Z-Festbrennweite für APS-C – Nikkor Z DX 24 mm f/1.7 im Test (Deutsch)“

Ein paar Informationen in AmateurPhotographer: Nikon Nikkor Z DX 24mm f/1.7 review und der wiederbelebten Dpreview mit einer Nikon Z DX 24mm f/1.7 Beispielfoto-Galerie mit hochaufgelösten Fotos

Muss sich vom aufwändigen optischen Aufbau nicht verstecken – das Viltrox AF 23mm 1:1.4 STM ED IF!

Viltrox Z-23 F1.4 AF APS-C, Nikon Z-Bajonett

• Durchmesser, Länge, Gewicht: 69x73 mm, 300 g, Filtergewinde 52 mm
• 23 mm Brennweite, 63 Grad Bildwinkel
• Autofokusantrieb STM Stepp-/Schritt-/Pulsmotor
• Optischer Aufbau 11 Linsen in 10 Gruppen, Verwendung von ED-Glas und Linsen mit asphärischer Oberfläche, wasserabweisende HD-Nano-Multilayer-Beschichtung
• Die Blende besteht aus 9 Lamellen, kleinste Blende f/16
• Nahdistanz 0,3m

Nikon NIKKOR Z DX 24mm 1:1.7

• Durchmesser, Länge, Gewicht: 70x40mm, 135 g, Filtergewinde 46 mm
• 24 mm Brennweite, 61 Grad Bildwinkel
• Autofokusantrieb STM Stepp-/Schritt-/Pulsmotor
• Optischer Aufbau: 9 Linsen in 8 Gruppen, inkl. 2 asphärische Linsen
• Die Blennde besteht aus 7 Lamellen, kleinste Blende f/11
• Nahdistanz 0,18 m
• inkl. Gegenlichtblende HN-42

Ein wichtiges Indiz für die zu erwartende Abbildungsqualität des Nikon NIKKOR Z DX 24mm 1:1.7 gab es aber noch beim Blick auf den optischen Aufbau des lichtstarken 24 mm Nikkors!

Erstmalig durch die CANON LENS FD 35mm 1:2 darauf aufmerksam geworden, scheint eine nach innen gewölbte, konkave Frontlinse der Abbildungsqualität förderlich zu sein. Und so weist auch das von Christian Zahn hochgelobte Nikon NIKKOR Z 28mm 1:2.8 eine konkav geformte Frontlinse auf! Und bei genauem Hinsehen scheint auch die Frontlinse des Nikon NIKKOR Z DX 24mm 1:1.7 diesem Prinzip zu folgen! Sie ist allenfalls eine Winzigkeit nach innen gewölbt, oder eher plan – immerhin. Sie wirkt jedenfalls nicht sichtbar nach außen gewölbt …

Aber bei spiegellosen Vollformat Nikons nur ein DX-Nikkor für den kleinen APS-C-/DX-Sensor?

Ich habe es ja oft genug betont: Die 45 Megapixel Vollformat Nikon Z7 bietet im DX-Modus 19,5 Megapixel. Was für mein Jahresfotobuch und den Jahreskalender völlig ausreicht! Die 5.408 x 3.600 Bildpunkte gestatten bei Hochglanzfotoqualität mit 300 ppi Auflösung 46 x 31 cm Drucke oder Belichtungen. Das ist fast A3+!

Und nochmal zum Nikon NIKKOR Z DX 24mm 1:1.7 "Baumaterial" – Einsatz von Kunststoff …

Nikonrumors.com hatte unlängst den Beitrag "It seems that the Nikon Z9 camera is going to the moon" – "Es scheint so, als würde die Z9 auf den Mond fliegen". Dass die NASA schon seit Ewigkeiten mit Nikon zusammenarbeitet, ist nichts Neues. Die Wahl des Spitzenmodells der spiegellosen Z-Reihe ist 2023 nur konsequent. Interessant aber die Bestückung der (von den Abmessungen vermuteten) Z9 in einer entsprechenden "lunaren" Verkleidung. Montiert ist ein Nikon NKKOR Z 40mm 1:2. Auch ein Obektiv mit Kunststoff-Bajonett. Was natürlich noch nicht bedeutet, dass das 40er die Reise auf den Mond mitmacht. Aber immerhin …

DX-Format auf der Nikon Z7 5.408 x 3.600 Bildpunkte = 19,5 Megapixel. Oben die vier Bildecken 1:1 aus den 19,5 MP, Offenblende f/1,7! Da erübrigen sich weitere "Ziegelmauer-Tests" …

Ich hatte gleich nach dem Auspacken — nein alberne "Unboxing-Videos" gibt es bei mir nicht — ein gutes Gefühl. Was weder nach dem ersten Rundgang, noch in der Basketballhalle enttäuscht wurde! Gut gemacht Nikon! Es müssen keine Objektive im hohen drei- und vierstelligen Eurobereich sein, um Kunden zufriedenzustellen.

Ich bin gespannt auf den direkten Vergleich 7Artisans 24mm f/1,4 gegen NIKKOR Z DX 24mm 1:1.7 in den Sternenhimmel … Wobei ich schon jetzt ahne, dass ich das 7Artisans auslagern werde, da ich zu Hause bei der Lichtverschmutzung keine Sterne zu fotografieren gedenke …

Ralf Jannke, November 2023