Olympus E-420 (2008)

Unglaubliche 5 - FÜNF - Euro hat dieses Olympus-Gehäuse gekostet

Einziger Makel: Die "Tür" der Speicherkartenaufnahme rastet nicht mehr. Was die Kamera nicht nur mit der Fehlermeldung „Speicherkartenfach offen“, sondern auch mit der Weigerung Bilder aufzunehmen quittiert. Ein Stück Klebeband löste das Problem auf die Schnelle, die E-420 arbeitet, als ob nichts wäre.

Schnellreparatur

Ich habe das eigentlich kräftige Gewebeband durch einen stärker haftenden Typ ersetzt. Dabei bin ich auf Aluminiumband gestoßen, wie es wohl Dachdecker und Installateure benutzen. Das Gewebeband kann noch so stark sein, die Federkraft des Speicherkartendeckels und besonders auch Batteriefachdeckel sorgen über die Zeit dafür, dass das Gewebeband sich sozusagen in Zeitlupe dehnt, bzw. der Kleber des Bands zu "schwimmen" beginnt. Erfolg: Die Klebung hält einfach nicht. Das Aluband dehnt sich weniger aus.

Steckbrief Olympus E-420

Lange war es hier um die Olympus E-Reihe recht still geworden. Nach den Modellen E-300 (8MP, 2004), E-330 (7,5 MP, 2006), E500 (8 MP, 2005) und dem E-1 Flaggschiff von 2003 wurde jetzt eine E-420 (10 MP, 2008) in die Sammlung aufgenommen. Im Praxisbeitrag zur E-500 sind alle Olympus E-Modelle gelistet.

Vorgestellt wurde die E-420 2008. Eine E-410 war seinerzeit mein Ersatz zur E-510, als es mit leichtem FourThirds-Gepäck in den Urlaub ging. Jetzt – 2018 – habe ich die E-420 gerne in die Sammlung aufgenommen!

Alles, was die E-420 bietet, ist in der deutschen Bedienungsanleitung nachzulesen

11 Jahre in die Vergangenheit: Sommer 2008 mit der Olympus E-410 (platzsparende 1 Megapixel)

Von Schärfe, Farbe, Kontrast und Belichtung gab es nie etwas zu beanstanden. Einziges Manko – aus meiner (damaligen) Sicht – das Rauschen bei Empfindlichkeiten jenseits der ISO 400…

Lichtstärke!

Schon wieder ist ein Jahr vergangen... 

Am 30. Juni 2018 lautete die Überschrift des Blogbeitrags: "Eine DSLR für 5 Euro, geht das?"

Es geht!

Einzige Änderung zum Foto von vor einem Jahr/oben, der Speicherkartenfachdeckel wurde jetzt - theoretisch nie wieder/bzw. nur noch mit dem Skalpell zu öffnen (!) - mit Sekundenkleber zugemacht und zusätzlich mit jetzt zwei kleinen Stückchen Alutape gesichert. Das zuvor großflächig aufgebrachte Klebeband war schon wieder mürbe und signalisierte einen winzigen Spalt, der durch leichtes Deücken geschlossen werden konnte. Verbunden mit der gelegentlichen Meldung "Speicherkartenfach offen..." Das hat jetzt ein Ende.

Die Bildübertragung per Kamera/Kabel/PC dürfte nicht langsamer sein, als per externem Lesegerät. Die Olympus E-420 ist jetzt mit einer nicht benötigten 4 GB CompactFlash- und einer 1 GB xD-Karte bestückt. Zusammen Platz für fast 300 10 Megapixel-Fotos im Olympus-Rohdatenformat. Oder wenn es mal knapp wird 232 RAW-Files und 132/415 LargeSuperFine-/LargeNormal-JPEGs. Da kann ja speicherplatzmäßig nichts mehr schiefgehen!

Was die Abmessung des lichtstarken 2,8-4,5/14-54 mm Olympus FourThirds-Zooms angeht, war ich neugierig und habe verglichen. Das 14-54 mm Zoom hat einen Durchmesser von 79 mm, ist 80 mm lang und wiegt 550g. Der FourThirds-Nachfolger 2,8-4/12-60 mm ist 79 mm "dick", 98 mm lang und wiegt 575 g. Beides wird vom 4/24-120 mm Nikkor übertroffen. Es hat einen Durchmesser von 84 mm, ist 103,5 mm lang und wiegt 710 g. Das ist schon deutlich voluminöser. OK, dafür ist das Nikkor stabilisiert.

Trier zum Zweiten

Beim ersten Trip in die Römerstadt Trier im ziemlich grauen Februar 2019 hatte ich die Panasonic Lumix DMC-L10 an Bord. Dabei wurden drei Sehenswürdigkeiten gecancelt, die jetzt mit dem Fast-Zwilling der Lumix DMC-L10 nachgeholt werden sollten. Zum Einsatz kam die oben beschriebene Olympus E-420, bestückt mit dem lichtstarken 2,8-3,5/14-54 mm Zoom und am zweiten Tag mit dem 3,5-6,3/18-180 mm Olympus FT.

Kaiserthermen Trier, Juni 2019

Kurfürstliches Palais, (Konstantin Basilika) Trier, Juni 2019

Die Lust auf die sicher interessante Konstantin-Basilika war mir umgehend vergangen, da die Stadt Trier das Kunststück fertiggebracht hatte, die Basilika an einem stark besucherfrequentierten Samstag bis 12.00 Uhr zu sperren. Und Warten ist nicht mein Ding… Also nur ein winziges Stück der mächstigen Basilika uns stattdessen ein paar Schritte um die Ecke ins "kleine Versailles", das kurfürstliche Palais samt Statuen.

Amphitheater Trier Juni 2019

Porta Nigra Trier Juni 2019

Gegensätze – oder: Kommunismus gegen Katholizismus… Wer immer da der Heilige in der Nische ist, der (im Foto) neben Karl Marx steht.

Trier, der Rest

Qualitäts- und sonstiger Eindruck der Olympus E-420

Aus Platzgründen habe ich begonnen, auf die volle Auflösung einer Systemkamera zu verzichten, im Fall der Olympus E-420 auf 10 Megapixel. Bis auf die beiden entsprechend beschrifteten, sind die restlichen Bilder auf 1.200 x 900 Pixel runtergerechnet. Bei dieser Kamera muss nichts groß bewiesen werden, die Schärfe ist das, was die Objektive bieten. In diesem Fall neben dem 2,8-3,5/14-54 mm dann noch das 10-fach 3,5-6,3/18-180 mm Olympus FT Zoom. Je nach Situation bei Blende f/8.

Erfreulich bei der E-420 ist, dass die ISO-Automatik auch wirklich hochfährt, wenn es nötig ist. Bei einigen älteren Kameras keine Selbstverständlichkeit! Im Fall der Katakomben unter den Kaiserthermen und dem Amphitheater wären ISO 1600 wahrscheinlich noch besser gewesen, was verwacklungssichere Verschlusszeiten aus der Hand angeht. Aber mit Auto-ISO 800 bin ich klargekommen. Und natürlich rauschen ISO 800 weniger als ISO 1600! Was dem kleinen 13 x 17 mm FourThirds-Sensor sicher gut tut. 

Gespeichert wurde durchweg im Olympus Rohdatenformat. Entwickelt und entsprechend nachbearbeitet wurde mit Adobe Lightroom 5.7.1. Die Kontraste in den Katakomben wären sonst nicht beherrschbar gewesen. Teilweise wurde eine künstliche Vignettierung zugefügt , weil es mir so besser gefiel, oder mal in eine Art Falschfarben konvertiert. Und einmal mit Pixlr-o-matic gespielt... Mehr ist zu den gezeigten Bildern nicht zu sagen.

Nachteile der Olympus E-420? 

Im Vergleich zur Panasonic Lumix DMC-L10 hat die Olympus E-420 den klaren Nachteil des fehlenden Klapp-Monitors.

Aber da ist noch ein größerer Nachteil

Die Olympus ist eine Spiegelreflexkamera… Ich hätte nicht für möglich gehalten, wie immer besser werdende spiegellose Systemkameras mittlerweile so verwöhnen, dass es (mir) fast lästig wird mit den alten "Spiegelklatschern", so die blöde Verunglimpfung der jahrzehntelang verdienten Kameraklasse, loszuziehen.Und das trifft eben nicht nur auf die hier präsentierte Olympus E-420 zu, die mit 5 Euro natürlich ein unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis bietet. Es trifft für mich mittlerweile auf ALLE DSLRs zu. Bis zum Jahresende sind mit der FUJIFILM FinePix S3 Pro, Pentax K200D, Sigma SD10 und Sony Alpha 200 noch vier interessante Vertreter der alten Kameraklasse "abzuarbeiten".

Umsomehr freue ich mich auf die Sommerferien, um mit Olympus' unlängst preiswert erworbener erster spiegelloser OM-D auf Motivjagd zu gehen! Die Rede ist von der OM-D E-M5, die 2012 ein Jahr vor der numerischen Nummer Eins OM-D E-M1 vorgestellt wurde.

Ralf Jannke, Juni 2019

PS.: Die zur Vorsicht nach Trier mitgenommene (spiegellose) Olympus PEN E-P2 wurde natürlich nicht gebraucht und blieb im Zimmer…

 

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