Sony DKC-2050X INSTANT PASS PHOTO Update 2024

1998 eine Systemkamera mit Objektivwechselmöglichkeit? 

Der universelle C-Mount Schraubanschluss macht es möglich!

Die erste digitale Spiegelreflexkamera kam 1991 in rund 1000 Exemplaren auf den Markt, die heute üblicherweise als Kodak DCS100 bezeichnete DSLR auf Basis der analogen Nikon F3. Gefolgt 1992 von der Kodak DCS200, die bis auf den fehlenden Monitor zur Bildkontrolle eigentlich schon alles an Bord hatte, was eine DSLR eben ausmacht. Stichwort Wechselobjektive mit dem entsprechenden Kamera-Anschluss, zu Beginn üblicherweise das Nikon F- oder Canon EOS-Bajonett. Das Nikon F-Bajonett hat nach 65 Jahren übrigens sein Lebensende erfahren, und dem Canon EOS-Bajonett dürfte das gleiche Schicksal bevorstehen. Die spiegellosen Systemkameras von Nikon und Canon haben neue Objektivanschlüsse!

Spiegellose Systemkamera war das Stichwort

Denn um eine solche handelt es sich tatsächlich bei der Sony DKC-2050X INSTANT PASS PHOTO von 1998. Von bescheidener 640x480 Pixel VGA-Auflösung, aber mit C-Mount Schraubanschluss zum Objektivwechsel.

Die Bezeichnung "INSTANT PASSPHOTO" zeigt auch die vorgesehene Verwendung — Erstellung von Fotos für Pässe, Werksausweise und dergleichen. Die geringe Auflösung war selbst mit 300 ppi Druck- oder Belichtungsauflösung für eine Foto-Ausgabegröße von 5,4 x 4,1 cm für Ausweise völlig ausreichend! Die eng verwandte SONY DKC-CM30 aus dem gleichen Jahr 1998 beschrieb unser geschätzter US-Sammlerkollege Rodger L. Carter als Kamera, die für Einsätze in Technik, Industrie und Wissenschaft wie Mikroskopie- und Astrofotografie spezialisiert war. Die DKC-CM30 wurde ohne Objektiv verkauft und hatte einen universellen C-Mount Objektivanschluss.

Bestückt ist die DKC-2050X mit einem bis auf f/11 abblendbaren S16mm 1:1.4 2/3" JAPAN. In meinem Fundus habe ich noch ein MP-IR CCTV-LENS 3.5mm-8.0mm F1.4 sowie mein "Zauber-Objektiv" Fujian TV LENS f=35mm 1:1.7. Das Zoom hat zwar das richtige C-Mount Gewinde, aber ein so kurzes Auflagemaß, dass damit wie bei der Adaption auf die Pentax Q nur Makros möglich wären. Darauf habe ich verzichtet.

Sony DKC-CM30

Foto mit Erlaubnis von Rodger L. Carter

Spezifikation

  • 1/3 Inch CCD Farbsensor, Empfindlichkeit ISO 90
  • Auflösung 640x480 Pixel
  • Verschlusszeiten 1(?)-1/4000 s
  • 4 MB Festspeicher für 30 Fotos in voller 640x480 Pixel Auflösung oder 120 Fotos a 320x240 Pixel
  • 110.000 Pixel Farbmonitor

Diese Spezifikation ist sicher 1:1 auf die DKC-2050X übertragbar …

Leider sind auf Rodgers Seite erwähnte Fotos vom Mond, aufgenommen mit der CM30 von einem Kevin Smith im Internet nicht mehr zu finden …

Jetzt also ein Update der verwandten Sony DKC-2050X aus den Anfangstagen der  Digitalkamerageschichte

Im ersten Beitrag zur Sony DKC-2050X aus dem Oktober 2019 war noch zu lesen: "Ich werde später nochmal versuchen, ob sich ein Video-Signal abgreifen lässt, was digitalisiert werden kann." O.K. aus dem "später" sind dann etwas über vier Jahre geworden ;-) Hauptauslöser, die Sony DKC-2050X nochmal zu probieren, war der aktuelle Beitrag: "Bilddaten aus ganz frühen Digitalkameras (ca. 1995 bis 1998) 2024 in den Rechner übertragen" In dem Beitrag ging es ursprünglich um die 640x480 Pixel = VGA auflösende Sony DSC-F1, zu der sich noch die VGA SHARP LCD DIGITAL STILL CAMERA VE-LC1S und wenig später die VGA Casio QV-300 gesellte. An die Fotos der SHARP war mit der im Beitrag beschriebenen Methode nicht zu kommen, ich vermutete die alte US-/Japan-Fernsehnorm NTSC als Stör-/Fehlerquelle. Das konnte aber nicht der Fall sein, denn die Sony DKC-2050X stellt auch nur ein NTSC-Signal zur Verfügung, was der USB-Videodigitizer anstandslos akzeptiert!

Wichtigste Hardware, um an die Fotos entsprechender Kameras oder der Sony DKC-2050X zu kommen

Statt wie im Foto die Casio QV-300 hing" jetzt eben dei Sony DKC-2050X an Digitizer, der für ca. 30 Euro bei A… bestellt worden war.

Was noch im Speicher der DKC-2050X lag – möglicherweise zwei Jahrzehnte …

Genau das war seinerzeit der vorgesehene Zweck der Sony DKC-2050X INSTANT PASS PHOTO – Pass-, bzw. Werks-/Behörden-Ausweisfotos

Wobei die Sony DKC-2050X nur ein Glied in der Kette gewesen sein kann. Denn die Fotos mussten ja entweder gedruckt oder gleich in vorgefertigte Ausweise eingefügt wurden. Und dazu reichten die 480x640 Pixel Größe vollkommen!

"Wissenschaftliche" Fotografie mit der Sony DKC-2050X ;-)

Jedes Einzelfoto des Tableaus 640x480 Pixel Auflösung. Das "Doppel-Porträt wurde mit dem S16mm 1:1.4 2/3" JAPAN aufgenommen. Die Kamera-Einzelaufnahmen mit dem Fujian TV LENS f=35mm 1:1.7. Abblenden jeweils nach Gutdünken … Die Sony DKC-2050X hing dabei an einem passenden Netzteil, da ich meine Sony Akkus nicht fand. Und das Ganze wurde vom Stativ aus betrieben. Auslösung per Selbstauslöser — 10 s Vorlaufzeit.

Der Weg dorthin …

Nach Anschluss der Sony an den USB-Digitizer wurde die Software gestartet und von den abgelichteten Kameras jeweis ca. 5 Sekunden Standbild-Videos aufgenommen und als *.mov gespeichert. Die MOV-Dateien wurden anschließend Datei für Datei mit dem Apple QuickTime Player abgespielt und dabei jeweils ein Screenshot des Fensters erstellt. Ohne Beschnitt hatten die Screenshots eine Größe von 2.784x1.664 Pixel. Nach Beschnitt auf die reine Videofläche lagen 2.105x1.391 Pixel im 3:2 Kleinbildseitenverhältnis vor. Selbige wurden dann auf die Auflösung der Sony DKC-2050X reduziert: 640x480 Pixel im 4:3 Seitenverhätnis. Dann stimmen auch die Proportionen! Und mit Photoshop soweit möglich aufgehübscht ;-)

Wie viel schlechter diese 640x480 Pixel Video-Stills gegenüber den 640x480 Pixel Original JPEG-Fotodateien sind, kann natürlich nicht mehr festgestellt werden. Ist letztlich auch unerheblich, denn es ging mir ja nur um die technischen "Detektiv-Möglichkeiten" an die Fotos zu kommen. Niemand wird heute ernsthaft mit eine 640x480 Pixel VGA-Auflösung Kamera zum Fotografieren losziehen. Wie auch im Beitrag "Bilddaten aus ganz frühen Digitalkameras (ca. 1995 bis 1998) 2024 in den Rechner übertragen" beschrieben.

Was geht?

Auch wenn die Herkunft – Video-Still – bereits bei 640x480 Pixel Größe nicht zu übersehen ist, wurden aus den 2.105x1.391 Pixel Augangsdateien zusätzlich 1.280x960 Pixel Fotos gezogen und versuchtsweise mit Topa Sharpen AI "verbessert". Im Fall wertvoller Erinnerungsfotos wäre das auf jeden Fall eine Möglichkeit/Lösung. Mehr geht nicht!

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Ist alles oben nachzulesen ;-)

Ralf Jannke, Februar 2024

PS.: Sobald es meine Zeit gestattet und ich Lust dazu habe, werde ich meinen Canon ION Kram zusammensuchen, und schauen, ob noch eine meiner IONs Leben hat. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, da in den meisten Exemplaren ein gerissenes, unscheinbares Zahnrädchen aus Kunststoff die komplette ION stilllegt :-( Aber wer weiß. Wir werden sehen …

 

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