Zeiss gegen Zeiss

Genauer YASHICA LENS ML 50mm 1:1.4 gegen Zeiss-Opton Sonnar 1:1.5 f=50mm

Da es nicht vollkommen ausgeschlossen ist, dass in der YASHICA LENS ein paar Zeiss Planar Gene stecken, habe ich das Normalobjektiv in der Überschrift einfach mal zum "Zeiss (Planar)" überhöht. Und dieses "Planar" musste jetzt gegen ein Original Zeiss-Opton Sonnar aus den vermuteten Mitte 1950er Jahre antreten. Oder besser umgekehrt. Lt. Olypedia ist meine YASHICA LENS zeitlich gut zu bestimmen. Ist doch da zu lesen: "Frühe Version (bis etwa 1976) mit silbernen Tubuskanten und rautenförmigen Noppen, danach schwarz mit rechteckigen Noppen." Exakt mein Yashica Objektiv.

Als Testmotiv habe ich zur "Nikon SP für Arme" gegriffen, meiner Petri 2.8 Messsucherkamera von 1958. Montiert auf ein Stativ. Fokussiert wurde die Nikon Z6 vom Stativ aus mit Unterstützung von Fokus-Peaking und Monitorbildvergrößerung auf die Filmempfindlichkeitsmerkscheibe der Petri 2.8. Um dann von Blende 1,4/1,5 über f/2, f/2,8, f/4 bis f/5,6 in ganzen Stufen abzublenden und anschließend zu vergleichen.

Bevor es an die 1:1 Testausschnitte geht, noch ein paar Worte zum Zeiss-Opton Sonnar 1:1.5 f=50mm. An den Fotos gut zu erkennen, musste zur Adaption des Contax Messsucherkamera-Objektivs einiger Aufwand betrieben werden. Der wird en detail in einem Extra-Praxisbeitrag zum Sonnar beschrieben! Fürs YASHICA LENS ML 50mm 1:1.4 genügte der simple Contax/Yashica-/Nikon Z-Adapter.

Testmotiv

Etwas unfair, links Baujahr 1976 Blende f/5,6 gegen rechts Baujahr Mitte 1950er Jahre Offenblende f/1,5. Zeigt aber, wo man sich von der Abbildungsqualität her bewegt. Im roten Kreis markiert die Filmempfindlichkeitsmerkscheibe der Petri 2.8.

1:1 Crops aus 24 Megapixel Yashinon/Planar f/1,4 - f/2 - f/2,8 - f/5,6

Sonnar f/1,5 - f/2 - f/2,8 - f/5,6

Noch ein Vergleich

Ein nicht ganz fairer Vergleich!

Aber das Licht wechselte bei diesem April-artigen Ende-Maiwetter so schnell, dass das Foto mit dem Sonnar das viel bessere Licht bekam! Obwohl vom gleichen Standpunkt = Stativ! aufgenommen, sind die Ausschnitte nicht identisch. Möglicherweise weichen die eingravierten Brennweiten minimal von den 50 mm ab. Fokussiert wurde auf die Erdbeerblüte. Schärfung in Lightroom auf default: 40. Ich kann aber schon jetzt sagen, dass von diesem Pärchen lichtstarker Normalobjektive das Sonnar mein Favorit wird. Bei Offenblende! Wenn es um Dokumentationen geht, wird eh keiner mit Offenblende fotografieren. Sondern mit Blende f/5,6 bis zur Beugungunschärfegrenze der – in diesem Fall Nikon Z6 – Pixelabstand/Pixelpitch 5,9 µ x 2 =  f/11,8. Und für diesen Fall habe ich genug Normalobjektive …

Wer ist wer? Trotz Wasserzeichen … Offenblende!

Wenn ich mir die beiden "Ufos", "Satelliten" ganz links oben im Bild ansehe – im roten Kreis markiert –, müsste die Bildbeschriftung stimmen. Wie immer dieser Bildfehler heißt. Astigmatismus? Punktlosigkeit. Auf keien Fall muss sich das Zeiss Sonnar verstecken! Fürs Alter – ca. 70 Jahre – grandios.

Sonnar Offenblende f/1,5 und Blende f/5,6

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Ich habe es ja oben bereits geschrieben: Das Sonnar ist mein Favorit! Unabhängig davon werde ich mit beiden lichtstarken Normalobjektiven noch Fotorunde drehen. Das Sonar hat enfach mehr Charme, Stil ;-) Was natürlich Geschmackssache ist! Das Sonnar kommt auf jeden Fall in meine "Spezialabteilung", wo sich schon das dreilinsige Meyer-Optik Görlitz Trioplan 2,8/100 und das TAMRON 1:2.5 135mm CLOSE FOCUS eingefunden haben.

Ralf Jannke, Juni 2024

 

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