F2.5 Wettbewerb 105mm 135mm Canon Tamron Nikon Z6

Es ist wohl dieses Quäntchen mehr an Lichtstärke, was diese drei kurzen Teleobjektive etwas aus der Masse an überwiegend 135ern mit f/2,8 oder f/3,5 heraushebt: f/2,5 statt f/2,8.

Zu den gezeigten Objektiven gab es bis jetzt diese Beiträge:

Vor dem Wettbewerb stand die Vorbereitung – Suchen ;-)

Wo ist dieses vermaledeite 105 mm Tamron? Ich habe es dann aber doch gefunden …

Spezifikationen

Was vom AUTO tamron 1:2.5 f=105mm bekannt ist

  • Erscheinungsjahr: 1976
  • Farbe silber (Alu) oder schwarz eloxiert
  • Anschluss: Adaptall-2
  • Brennweite: 105mm
  • Optischer Aufbau: 4 Linsen in 4 Gruppen
  • Blende: 2.5 bis 22
  • Die Blende besteht aus sechs Lamellen
  • Nahgrenze: 1,3 m
  • Abmessungen/Gewicht : 64,5 mm Durchmesser x 52 mm Länge 275 g, Filtergewinde 52 mm
  • Die vergütete Frontlinse liegt im Vergleich zu anderen Objektiven sehr weit vorne, eine Streulichtblende ist angeraten.

Im eigenen Herstellerprospekt bescheibt Tamron sein TAMRON 1:2.5 135mm ADAPTALL 2 so

  • Lichtstarkes Teleobjektiv für herausragende Leistung
  • Das Adaptall-2 135 mm f/2.5 verfügt über zwei dicke konvexe Elemente im vorderen Objektiv-Teil, um das Objektiv so kompakt wie möglich zu machen. Durch die Verwendung von Glas mit hohem Brechungsindex wird die am Rand auftretende chromatische Aberration auf das geringstmögliche Maß minimiert. (Die beiden Linsen im vorderen Teil werden durch zwei weitere Linsen zum Vierlinser komplettiert!) Da das optische System des Objektivs so symmetrisch wie möglich aufgebaut ist, werden fokusabhängige Aberrationsänderungen verringert, was zu kontrastreichen, scharfen Bildern bis in die Bildecken über den gesamten Fokusbereich führt. (Hmmm – symmetrisch sieht für mich etwas anders aus …)
  • Die Lichtstärke f/2,5 bietet ein 25% helleres Sucherbild als ein f/2,8-Objektiv für eine schnellere Fokussierung. Das Objektiv ist 410 g leicht und mit einer Gesamtlänge von nur 79,5 mm und einem Durchmesser von 64,5 mm (Filtergewinde 58 mm) außergewöhnlich kompakt.
  • Nahdistanz 1,2 m
  • Die kleinste Blende f/32 bietet eine größere Tiefenschärfe. Dies ist besonders bei den heutigen schnellen 400-ASA-Farbfilmen nützlich.
  • Mein Exemplar kam mit Pentax K-Bajonett …

Nun ja, f/32 war nur in der analogen Fotografie auf Film von Bedeutung. In der digitalen Fotografie ist je nach Sensorgröße/Pixelabstand auf dem Sensor (Pixelpitch) bei f/11, maximal f/16 Schluss. Ab da beginnt die Beugung die Gesamtschärfe zu reduzieren! 

CANON LENS FD 135mm 1:2.5

  • Vorstellungsjahr 1973
  • Durchmesser, Länge, Gewicht: 69 x 91 mm, 630 g, Filtergewinde 58 mm. Streulichtblende fest eingebaut, ausziehbar
  • Optischer Aufbau 6 Linsen in 5 Gruppen
  • Die Blende besteht aus 8 Elementen, kleinste Blende f/22
  • Nahdistanz 1,5 m

Wie stell' ich's an – den Vergleich?

Ich hatte mich als Testmotive für die blühende Schwertlilie im Garten und meine Canon NEW F1 entschieden. Alle Fotos mit der 45 Megapixel Nikon Z7 vom Stativ, so gleich wie möglich. Die Fotos sind fast 1:1 Crops von 3.000 Pixel Abmessung. Entwicklung mit Lightroom ohne Entrauschen – Luminazregler auf Null – und Schärfe Standardvorgabe 40. In den Beispielfotokapiteln steht die Reihenfolge in der Überschrift.

Alles Offenblende, von links nach rechts: CANON LENS FD 135mm 1:2.5, TAMRON 1:2.5 135mm, AUTO TAMRON 1:2.5 f=105mm
Blende f/5,6, von links nach rechts: CANON LENS FD 135mm 1:2.5, TAMRON 1:2.5 135mm, AUTO TAMRON 1:2.5 f=105mm

Hier hätte ich das AUTO TAMRON 1:2.5 f=105mm bereits rausnehmen können, denn zumindest dieses Exemplar ist nicht offenblendtauglich!

Blende f/11, von links nach rechts: CANON LENS FD 135mm 1:2.5, TAMRON 1:2.5 135mm, AUTO TAMRON 1:2.5 f=105mm
Gesamtschärfe und Hintergrundunschärfe (Bokeh) bei Offenblende f/2,5, CANON LENS FD 135mm 1:2.5, TAMRON 1:2.5 135mm
Gesamtschärfe und Hintergrundunschärfe (Bokeh) bei Blende f/5,6, CANON LENS FD 135mm 1:2.5, TAMRON 1:2.5 135mm

Canon NEW F1, Alles Offenblende, von links nach rechts: CANON LENS FD 135mm 1:2.5, TAMRON 1:2.5 135mm, AUTO TAMRON 1:2.5 f=105mm

Blende f/5,6, von links nach rechts: CANON LENS FD 135mm 1:2.5, TAMRON 1:2.5 135mm, AUTO TAMRON 1:2.5 f=105mm

Was ich sehen wollte, habe ich gesehen. Und deshalb auf die Blendenreihe mit f/11 verzichtet!

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Eigentlich hätte ich mir den Vergleich sparen können … Ich war mir ziemlich sicher, dass das Ergebnis genau so ausfallen würde. Denn ich hatte ja alle drei Objektive bereits ausprobiert. Das 2,5/105 Tamron — zumindest dieses Exemplar — ist bei Offenblende kaum benutzbar. Es ist trotz Fokuspeaking und Sucher-Monitorbild-Vergrößerung nicht sicher fokussierbar. Ist das jetzt nur extrem weich oder schlicht unscharf? Bei f/5,6 f/11 ist es O.K., aber man/ich will ja auch mal mit der Offenblende spielen. Der Vergleich 135 mm Canon gegen 135 mm Tamron geht für mich ans Tamron. Je nach "Canon- oder Tamron-Brille" liegt das favorisierte Objektiv vorne. Aber der Hauptgrund für "meinen" Sieger: Das Tamron ist fast 200 g leichter und dazu diese wunderbar leichtgängige Fokussierung, die fast an eine Innenfokussierung ranreicht! Das 135er muss auf jeden Fall noch auf eine größere Fotorunde!

Bis dahin ein "kleines" aber bereits sehr aufschlussreiches Update!

Da war doch noch der 5 Euro KOMURA TELEMORE95 II 2x Telekonverter mit Pentax K-Bajonett vom Flohmarkt!

Also gleich mal die Kombination 2,5/135 mm Tamron plus Telekonverter bei Offenblende f/2,5 x 2 = f/5 ausprobiert

Vorläufiges Finale

Für den Kurztelebereich 100/135 mm haben sich damit 2024 herauskristallisiert das Meyer-Optik Görlitz Trioplan N 2,8/100, wenn ich Lust auf Seifenblasen-Bokeh habe und eben das TAMRON 1:2.5 135mm mit dem willkommenen kleinen Extra an Lichtstärke. Man kann natürlich auch rund 3000 Euro in das "Photoscala-Bokeh-Monster" Nikon NIKKOR Z 135mm f/1.8 S Plena investieren, oder (finanziell) völlig unbeschwerten Spaß mit dem wunderbaren 22 Euro Tamron haben, auch wenn es keinen Autofokus bietet …

Ralf Jannke, Mai 2024

 

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