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Let’s fake

27. Februar 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Auch wenn’s mich vor Ekel schüttelt ;-) Ein bisschen Masochismus muss (wieder) sein…

Ich kann nichts dafür, aber diese minderwertigen Plastik-Kopien hochwertiger Systemkameras ziehen mich immer wieder magisch an ;-) Sie dürfen aber nichts kosten!

Wir haben diesen dreisten Betrugsversuchen, die es seit Analogzeiten gibt, gleich mehrere Beiträge gewidmet.

Angefangen über die „Kanomatic“, die als trauriger Höhepunkt einer Bus-/Werbereise des vergangenen Jahrtausends im zu dunklen Saal eines runtergekommenen Landgasthofs in einer noch verlasseneren Gegend von Bauernfängern – Ihr könnt mich Johnny nennen – hilf- und wehrlosen Menschen zu Wucherpreisen angedreht werden sollte.

Der „Kanomatic“ folgen wunderbare Minolta 7000 (5000) Fakes II. Mit "Blendgranaten" und dem Beitrag "Nepper, Schlepper, Bauernfänger…" sind wir dann in der Digitalzeit angekommen.

Um mit der jetzt präsentierten „NIPPON ® AR-4392FH“ dann wieder eine kleine Reise in die analoge Fake-Vergangenheit zu machen. Ich bin aber noch nicht darauf gekommen, welche richtige SLR Modell für diesen Fake gestanden hat. Sie dürfen sich etwas aussuchen ;-) 

Bestückt ist die „NIPPON ® AR-4392FH“ mit dem hochwertigen Objektiv „50mm 1:6.3 (Color Lens) OPTICAL LENS FOCUS FREE“ Spannend die Möglichkeit, durch Verdrehen der Frontlinse von Quer- auf Hochformat umzuschalten… (Duck und wech ;-) Und die farblich unterschiedene Blendenreihe Wolke 6.3, Große Wolke/Sonne 8, Kleine Sonne 11, Große, volle Sonne 16. Dazu will der Schiebeschalter OUT DOOR IN DOOR aber irgendwie nicht passen…

„Gut Licht“ wünsche ich da ;-)


Interessante digitale Zweitverwertung von IX-Nikkoren!

09. Februar 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Aufmerksame Leser werden es vielleicht schon entdeckt haben: Unter Kameras/Hersteller die neue Rubrik/Schaltfläche "Objektive"

Boris und ich haben alles an vorhandenen/eingesetzten Objektiven im digicammuseum.de katalogisiert.

Dabei wurden auch die exotischen IX-Nikkore erfasst, die mit ihrem modifizierten Nikon F-Bajonett offiziell nur auf die analogen SLRs Nikon Pronea 600i (in den USA 6i) und Pronea S passen. Beides Spiegelreflexkameras, die mit dem größten Flop der Filmherstellerindustrie, APS-Film geladen wurden. Ein Film der gegenüber dem jahrzehntelangen 35 mm Kleinbildfilm-Standard mit seiner belichtbaren Fläche von 24 x 36 mm nur 16,7 mm × 30,2 mm belichtbare Fläche aufweist und zum Schutz immer in seiner APS-Patrone bleibt. Durch die kleinere Fläche ergibt sich ein analoger Cropfaktor von 1,25. Darauf wurden die Nikon IX-Nikkore ausgelegt. Vermutlich deshalb wurde das Nikon F-Bajonett so modifiziert, dass die Objektive nur auf die Nikon Pronea-Modelle passen. Ähnlich den Canon-Objektiven mit EF-S Bajonett, die unmanipuliert auf keine Vollformat Canon DSLR mit EF-Bajonett passen.

Kodak nahm die Pronea 6i (in Europa 600i) als Basis für seine Digitalkameraspiegelreflex-Modelle DCS315 (1,5 Megapixel) und DCS330 (3 Megapixel). Nur die digitale Kodak DCS315/Pronea 6i kann IX-Nikkore direkt aufnehmen. Bei der DSC330 muss der wichtige IR-Sperrfilter aus dem Spiegelkasten montiert werden, dann lässt sich auch hier ein IX-Nikkor montieren.

Aber das war es dann auch. Wirklich?

Beim Katalogisieren des digicammuseum.de Objektivbestands wurde selbstverständlich auch experimentiert und gespielt ;-)

Um dabei festzustellen, dass es eine elegante Möglichkeit gibt, den insgesamt fünf – mehr gab es nicht – IX Zoom-Nikkoren zu einem zweiten, hochauflösenden Frühling zu verhelfen! Der zur Verwendung des exzellenten 2,8/10,5 mm AF-D DX Fisheye-Nikkors auch auf der 24/26 Megapixel Fuji X-T20/30 angeschaffte Adapter bringt die Lösung. Dieser spezielle Nikon F-/Fuji X-Adapter hat den nötigen Blendenhebel, der das Abblenden des blendenringlosen 10,5 mm Nikkors und den IX-Nikkoren ermöglicht. Bei einfachen Adaptern lässt sich ein blendenringloses Nikkor zwar montieren, es wird aber dunkel, denn die Blende schließt auf die kleinste Öffnung.

Der verwendete Nikon F-/Fuji X-Adapter hat auch den nötigen Raum für das modifizierte Nikon F IX-Bajonett, dass sich das gezeigte 3,5-5,6/24-70 mm IX-Nikkor nicht nur montieren, sondern auch betreiben lässt. Wie sinnvoll es ist ein Autofokus-Objektiv seiner Fähigkeit zu berauben automatisch zu fokussieren, lass ich mal außen vor.

Trotzdem fordert das einen Praxisbericht heraus!

Statt so gut wie nie benutzt in der Alubox zu versauern, einfach mal auszuprobieren, wie sich die mittlerweile drei vorhandenen IX Nikkore 3,5-5,6/20-60 mm, 3,5-5,6/24-70 mm und 4,5/60-180 mm auf der hochauflösenden 24/26 Megapixel Fuji X-T20/X-T30 verhalten. 

Und ich kann schon jetzt (zur Osterferienzeit) noch eine weitere Überraschung in Sachen IX-Nikkore ankündigen!


Altpapier ist billiger als Altmetall/-glas ;-)

22. Januar 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Beim Original-Prospekt „KODAK DIGITAL SCIENCE“ – „PROFESSIONAL DCS CAMERAS“ sage ich doch nicht nein

Im Prospekt in allen Einzelheiten und Daten beschrieben sind die Kameras DCS420 und DCS460 – beide auf Nikon N90s (in Europa Nikon F90X) Basis –, sowie die DCS1, DCS3 und DCS5, alle auf Canon EOS 1n Basis. Und dazu noch das Rückteil DC465, das sich leider nicht auf meine analoge Pentax 6x7 montieren lässt. Es war für die Mittelformat SLRs Hasselblad (6x6) und Mamiya RB/RZ67 und für großformatigere Fachkameras SINAR, TOYO, CAMBO und ARCA SWISS vorgesehen. 


Preisverfall brutal…

16. Januar 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Das ist doch eine xyz... Ja, aber welche?

Das ist der bisher heftigste Preisverfall für ein Exemplar aus der nicht mehr ganz so beliebten Klasse der digitalen Spiegelreflexkamera. eBay und anders bezeichnete Landesableger werden gefühlt mit DSLRs regelrecht geflutet. Verkauft wird aber nur, wenn die Preise stimmen! Eigentlich ein Binsenweisheit. Zu diesem Thema gibt es neben dem Blogeintrag "Lohnt es sich noch, alte Digitalkameras zu verkaufen?" einen ausführlichen Berater "Sind alte Digitalkameras unverkäuflich?"

Die oben verpixelte Kamera hat einst 9600 Euro gekostet. Gekauft habe ich ein einwandfrei funktionierendes Exemplar inkl. Porto für ca. 75 Euro.

Dieser "Preisnachlass" ist natürlich nicht normal, ein Glücksfall. Für die "Versprengt*Innen", die wie ich immer noch Freude an etwas Selbstverwirklichung, am Hobby Fotografie haben, für Leute, die keine Lust haben alles mit dem heute unverschämt guten Smartphone abzulichten, könnten mehr als in früheren Jahren 2020 gute Zeiten anbrechen. Um eine "gut abgehangene", einwandfrei funktionierende Systemkamera für ein überschaubares Geld abzugreifen.

Für welche Preise hochwertige Systemkameras tatsächlich verkauft oder eben auch nicht verkauft wurden, kann jetzt hier im Digicammuseum.de komfortabel nachgesehen werden. Über Kameras/Listen/Kamerahersteller wird für die meisten Systemkameras in der Infobox unter Ebay/abgelaufene/aktuelle Angebote gezeigt, für welche Beträge die Kameras angeboten und auch tatsächlich verkauft wurden/werden. Das funktioniert natürlich nur mit eBay-Un-Genauigkeit – denn: Suche ich in eBay explizit eine Canon EOS 1D, zeigt einem eBay auch die 1D MK II, MK III, MK IV und so weiter. Oder statt der gewünschten Sony A7 auch die gar nicht gewollten Modelle A7 II, A7S, A7R, A7 III und so weiter. Klicken Sie mal probeweise in die eBay-Liste der Sony Alpha 200. Was eBay da alles als "Alpha 200" gelistet wird… Dennoch ist das sicher eine sehr gute Hilfe bei der Wertfindung.

Dort lässt sich auch ablesen/vergleichen, wie realistisch die von uns abgegebenen Schätzwerte der alten Digitalkameras sind. Im Unterschied zu einem hervorragenden Wein werden Elektronikgeräte = Kameras durch Liegen und Altern gewöhnlich weder besser noch wertvoller… Also: Augen aufhalten!


Lohnt es sich noch, alte Digitalkameras zu verkaufen?

07. Januar 2020, Boris Jakubaschk - Sammeln

Die Digitalkamerahersteller leiden massiv unter den stark gesunkenen Verkaufszahlen der letzten Jahre. Das klingt nicht gerade nach goldenen Zeiten für Fotografen, die ihr gebrauchtes Equipment verkaufen möchten. Kann man im Moment überhaupt etwas verkaufen? Gibt es noch Abnehmer? Und was machen die Preise?

Antworten auf diese Fragen findet man am ehesten bei Ebay, wo nicht nur nach einem vorgegebenen Prozedere gehandelt wird, sondern die Transaktionen der letzten Monate auch noch bequem recherchierbar sind. Gute Voraussetzungen, um ein wenig Feldforschung zu betreiben.

Das Resultat ist nicht so richtig überraschend: Der Preis macht die Musik. Im Detail gab es dann aber doch ein paar Überraschungen - und sogar ein paar Tipps für (angehende) Ebay-Verkäufer.

Den gesamten Bericht gibt es hier.


Online-Auktionen?

03. Januar 2020, Boris Jakubaschk - Sammeln

Man mag von Online-Auktionen im Allgemeinen und Ebay im Besonderen halten was man mag – als Sammler kommt man letzten Endes nicht daran vorbei. Erstens ist es der einfachste Weg, an noch fehlende Sammlerstücke zu kommen und zweitens kann man über Ebay ohne große Mühe herausfinden, ob und zu welchem Preis ein gesuchtes Stück in letzter Zeit gehandelt wurde.

In der Vergangenheit waren für mich Flohmärkte die reizvollere Quelle für neue Exponate. Einerseits wegen der tendenziell niedrigeren Preise, aber vor allem auch, weil man morgens nie weiß, was der Besuch eines Marktes bringen wird. In letzter Zeit kam ich allerdings viel zu oft mit leeren Händen nach Hause. Die Sammlung wird nunmal immer vollständiger und da wird es zunehmend schwierig, noch ein fehlendes Stück zu finden. Es scheinen aber auch immer weniger Kameras auf dem Flohmarkt zu landen. Einfachere Exemplare bleiben wohl angesichts der zu geringen Erlöse zu Hause in der Schublade und hochwertige Kameras werden eher im Internet verkauft. Da bleibt mir wohl nichts weiter übrig, als mich ebenfalls neu zu orientieren.

Da mir die manuelle Suche bisher immer zu mühsam war, habe ich nach einer komfortableren Lösung gesucht. In den letzten Tagen habe ich mich dann etwas näher mit den Programmierschnittstellen von Ebay befasst. Das Resultat kann nun auf den Kamerasteckbriefen angeschaut werden. Dort gibt es unterhalb des Schätzpreises zwei Links. Einer führt zu einer Liste abgelaufener Angebote der ausgewählten Kamera auf Ebay und der andere zu einer Liste aktueller Angebote. In beiden Fällen führt ein Klick auf den Angebotstitel direkt zu Ebay. Für mich ist das eine spürbare Erleichterung. Probieren Sie’s aus – ich freue mich über Feedback und natürlich auch über Verbesserungsvorschläge.


Die erste DSLR der Welt mit Liveview: Olympus E-330

19. Dezember 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Die Vorbereitungen für 2020 laufen!

Für die Olympus E-330

"Faulheit" mit dem 3,5-6,3/18-180 mm Zehnfach-Zoom oder doch System: 4-5,6/9-18 mm, 2,8/14-54 mm, 3,5/35 mm Makro und das vergessene und nachträglich einmontierte 3,5-4,5/40-150 mm. Ganz großzügig gerundet ist das Telezoom bei längster Brennweite (300 mm @KB) doppelt so lichtstark wie die Zooms, die bei f/5.6 enden…

Neben letzten DSLR-Nachzüglern werde ich kameramäßig 2020 verstärkt auf den Kanon zurückgreifen. Ohne mich an eine Reihenfolge zu halten, hatte ich schon längere Zeit Lust die 2006 vorgestellte 7 Megapixel 13x17 mm FourThirds-Sensor Olympus E-330 mit dem eigenwilligem Design und gleichzeitig erste DSLR der Welt mit Liveview (!) endlich mal wieder zum Fotografieren einzusetzen. Frühjahr 2020 ist es soweit. Bis dahin kann man hier schon das Wichtigste zur Olympus E-330 nachlesen…

Nachtrag:

Im Ur-Text war zu lesen: "Im Modus B steht der Autofokus wegen des dabei hochgeklappten Spiegels nicht zur Verfügung. Dass nach einem Update der Firmware von 1.0 auf 1.2 (und höher) lt. dpreview Autofokus angeblich auch im B-Modus möglich sein soll, konnte ich nicht feststellen!"

Zum Fokussieren in Modus B ab FW 1.2 soll man die die AEL Taste drücken. Ob das wirklich funktioniert, werde ich 2020 probieren!


Projekt(e) 2020

29. November 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Vivitar Series I 35-85MM 1:2.8 AUTO VARIABLE FOCUSING

Die lange Objektivbezeichnung hat ihren Sinn, denn das 2,8/35-85 mm Vivitar ist KEIN Zoomobjektiv. Bei jeder Brennweitenverstellung muss neu fokussiert werden! Was mit der Fuji X-T20/X-T30 und ihrer Kantenanhebung in wählbarer Farbe (bei mir Rot) sehr leicht fällt – das manuelle Fokusieren. Ein weiterer Praxisbericht über das lichtstarke "Zoom" in 2020. Wer schon jetzt etwas zum Vivitar Serie 1 nachlesen möchte, der wird hier fündig. Und wie zu sehen, hat die X-T20 einen "Vorgesetzten" bekommen, die X-T30. Die 2020 noch ausführlich gewürdigt wird.

Die 2019 vorgestellte FUJIFILM X-T30 ist natürlich kein bisschen museal. Aber da kann ich Entwarnung geben: 2020 kommen zwei spannende DSLR-"Oldtimer" von 2002! Und das Vivitar Serie 1 wurde schließlich zwischen 1975 und 1981 produziert.

 


Themen sammeln für 2020: Ricoh Caplio GX

22. November 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Rollei-gelabelte Klone baugleicher Kameras

Zur Olympus Camedia C-5060 und C-7070 Wide Zoom, der Canon PowerShot Pro 70 – Projekte für 2020 – gesellt sich aktuell noch die interessante 5 Megapixel Ricoh Caplio GX von 2004.

Erfreulicherweise taucht im Riesenhaufen nicht mehr gewollter und uninteressanter Kompakt-Digitalkameras gelegentlich doch noch mal eine sammelwürdige Kamera auf. Wie jetzt die Ricoh Caplio GX. Schon beim ersten Anblick dachte ich: Die hast du doch irgendwie, irgendwo schon mal gesehen... Ja, als etwas anders aussehender „zweieiiger Zwilling“ in der eigenen Digitalkamerasammlung! 

Zu den baugleichen Kameras Kyocera Finecam M410R und Rollei dk 4010 (siehe oben) gesellt sich jetzt ein weiteres Klon-Pärchen, bestehend aus der vorhandenen Rollei dr 5100 und der neu hinzugekommenen Ricoh Caplio GX. Bis auf die unterschiedliche Gehäusefarbe und möglicherweise kleinen Details sehr ähnlich. Das legt den Schluss nahe, dass Ricoh auch der Produzent der Rollei ist. Oder beide Kameras extern im Auftrag von Ricoh bzw. Rollei von einem „Erstausrüster“ (englisch Original Equipment Manufacturer, OEM, übersetzt Originalausrüstungshersteller), der Komponenten oder Produkte produziert, der diese aber nicht selber in den Einzelhandel bringt. (Quelle Wikipedia).

Ricoh Caplio GX

Sie geht noch! Schnell auf die herbstlich gefärbten Blätter auf dem Boden und mal nach oben gehalten…

Egal wer die Rollei und Ricoh tatsächlich produziert hat, es ist eine interessante Konsumerkamera, die sich 2020 einen Praxisbericht (Themen sammeln!) verdient. Wer schon vorab dazu etwas lesen möchte, wird im Praxisbericht „Rollei – ein ähnlich trauriges Kapitel Digitalkamerageschichte wie AGFA? Und (fast) keine der hier gezeigten Kameras ist eine "echte" Rollei...“ fündig, in dem die der Ricoh Caplio GX baugleiche Rollei dr 5100 ausführlich in Text und Bild gewürdigt wird.

Caplio GX Bedienungsanleitung deutsch

Caplio GX Broschüre (englisch)

Wer sich traut: Caplio Firmware 1.07