Ich wollte es einfach wieder haben …

02. Juli 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Das russische Pancake Industar-69 2.8/28

Die Halbformat Sucherkamera Chaika 2M war damit ausgestattet. Halbformat bedeutet 18 x 24 mm Negativformat. Damit wird der 15 x 23 mm APS-C Sensor bei Adaption des Industar-69 also komplett gefüllt und natürlich auch kleiner wie 13 x 17 mm microFourThirds Viertelformat.


Eine merkwürdige Weitwinkelbrennweite

28. Juni 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Meyer-Optik Görlitz Orestegon 2.8/29 u. PENTACON auto 2.8/29

Zeissikonveb.de hat das Orestegon in seinen Versionen und Nachfolger PENTACON auto 2.8/29 so gut in allen Details beschrieben, dass ich doch gerne darauf verlinke!

Eine kurze Passage aus dem unbedingt lesenswerten Bericht:

"Auch wenn wir aus unserer heutigen Sicht das später als "Pentacon 2,8/29 mm" bezeichnete Objektiv als vergleichsweise billige Massenware beurteilen, so repräsentierte das Orestegon 2,8/29 zum Zeitpunkt seiner Entstehung im Herbst 1964 durchaus internationales Spitzenniveau. Ein Retrofokus-Weitwinkelobjektiv mit über 70 Grad Bildwinkel, einer Schnittweite von 128,3 Prozent der Brennweite und einem Öffnungsverhältnis von 1:2,8 war zu jener Zeit kaum im Angebot einer anderen optischen Anstalt zu finden. Entsprechend beachtlich war deshalb auch der Einsatz an optischen Glasarten."

Marc Heckert hat auf seiner Seite "Da vorne wird's hell" einen schönen Bericht unter anderem zum Orestegon 2.8/29 geschrieben — hier stark eingekürzt zitiert:

"Die Mediocren. Ein Fotowalk mit Orestegon, Oreston und Orestor"

"Schon die Überschrift ist eigentlich eine Unverschämtheit. Die Mediocren, das sind „die Mittelmäßigen“. Ein Film von 1995 (…) Mittelmäßig als Attribut für ein Objektivtrio aus der berühmten Linsenschmiede Meyer-Optik Görlitz? (…) Da wäre erst einmal das Orestegon 2.8 29. Das Weitwinkel mit der einzigartigen Brennweite von 29 Millimetern wurde 1966 vorgestellt (…) Es war nicht nur die weitwinkligste Brennweite, die je das Görlitzer Werk verlassen hat, es war mit sieben Linsen auch das aufwändigste Objektiv von dort. (…) Ab 1971 wechselte der Produktname zu Pentacon 2.9 28 (…)"

"In dieser Form wurde das Objektiv – ausschließlich mit M42-Gewindeanschluss – bis zum Ende der DDR gebaut. (…) Heute haben Fotofreunde eine gewaltige Auswahl an mittleren Weitwinkeln zwischen 28 und 35 Millimetern, die exotische Brennweite aus Görlitz ist nur eine Alternative von etlichen. Und, das darf man wohl sagen: leider nicht die attraktivste. (…)"

"Mehrere Rezensenten verreißen das Orestegon völlig: "Das schlechteste Objektiv, das ich je an der Kamera hatte, andere loben dagegen Bildqualität, Rendering, Bokeh und Kontrast. Einig sind sich alle Stimmen: Bei offeneren Blendenstufen sei die Bildmitte ja noch halbwegs scharf, aber die Ränder einfach nur flau bis völlig zermatscht, der Kontrast schwach. Erst oberhalb von f/4, vor allem bei f/8 bis f/11, wird das Bild dann durchgehend scharf und kontrastreich. Die Fertigungsqualität sei wechselhaft, vor allem bei den letzten Jahrgängen, die wohl teilweise oder ganz bei IOR in Bukarest gefertigt wurden. (…)"

"Unter den Weitwinkeln der Altglaswelt erscheint das Orestegon aus heutiger Sicht – tja, höchstens ausreichend bis okay. Mittelmäßig halt."

Dieses "mittelmäßige, schlechteste Objektiv, das ich je an der Kamera hatte" werde ich doch selbst gerne ausgiebig probieren! In beiden Versionen. Im Juli 2025. Ob es mein AUTO REVUENON 1:2.8 f=28mm noch unterbieten kann ;-)

Das werde ich ab Mitte Juli herausfinden …

 

 


Flohmarktbeute

24. Juni 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

OLYMPUS OM-SYSTEM G.ZUIKO AUTO-S 1:1.4 f=50mm und MINOLTA MD ZOOM 28-70mm 1:3.5-4.8 1:6 und 1:4 MACRO

Das biedere MINOLTA MD ZOOM 28-70mm 1:3.5-4.8 1:6 und 1:4 MACRO war jetzt nicht so zwingend ;-) Aber das OLYMPUS OM-SYSTEM G.ZUIKO AUTO-S 1:1.4 f=50mm musste einfach mit. Leider ist der hintere "Objektivdeckel" defekt. Welcher Deckel? Gemeint ist die eigentlich nette Olympus Analog-SLR OM-1. Auf der steckte das 1,4/50 mm Zuiko. Ein 1,7 oder 1,8/50 samt der OM-1 hätte ich nicht mitgenommen.

Ob es jetzt Zufall war, aber auch meine zweite Olympus OM-1 ist "tot"

Filmtransport blockiert, wie schon bei der ersten … Nichts geht. Mit Olympus bin ich zu Analogzeiten nie warm geworden. So gesehen wundert es mich auch nicht, dass die Profifotografenwelt zur Nikon oder Canon griff. Egal. Einziger Schönheitsfehler des OLYMPUS OM-SYSTEM G.ZUIKO AUTO-S 1:1.4 f=50mm: der geriffelte Ring der Entfernungseinstellung fehlt. Da wurde kurzerhand mit schwarzem Gewebeband improvisiert. Dafür gab es als Bonbon die Original Olympus-Streulichtblende. Technisch ist das lichtstarke 50er einwandfrei. Lästig oder nicht, das geht mit in die langen Sommerferien. An einem bestimmten, flächigen Motiv will ich endlich mal meine lichtstarken Normalobjektive gegeneinander antreten lassen. Trotz kaputter OM-1 waren 20 Euro fürs 50er O.K. 

Dem Minolta Zoom werde ich mich irgendwann im Spätsommer/September mal widmen- 10 Euro hatte ich dafür gegeben.

 


Das zweitlichtstärkste Objektiv der Welt

21. Juni 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

RAYXAR E50/0.75

Er ist jetzt schon 8 Jahre alt, der erste Blogbeitrag: "Das zweitlichtstärkste Objektiv der Welt". Später gab es noch den Beitrag "Faszination Superlichtstärke"

Was bedeutet schon eine Lichtstärke von f/1,2 (50/55/58 mm Nikon-Objektiv) f/1,0 (50 mm Canon USM L) oder f/0,95 (50 mm Canon und Leitz Noctilux)

Den Rekord hält das 0,7/50 mm Carl Zeiss Planar. Das Objektiv wurde speziell für das NASA Apollo Mondprogramm 1966 konstruiert, um die der Erde abgewandte, dunkle (!) Seite ("Dark/Far Side of the Moon") fotografieren zu können. Dazu ist es angeblich aber nie gekommen …

Der amerikanische Filmproduzent und -regisseur Stanley Kubrick benutzte das 0,7/50 mm Planar, um Szenen seines Film Barry Lyndon bei Kerzenlicht drehen zu können.

Wir beginnen erstmal mit dem Carl Zeiss Planar 0.7/50mm, Quellen

Das (wahrscheinlich) berühmteste Objektiv der Welt kommt nach Hause

Das ZEISS Planar 0.7/50mm wurde durch Stanley Kubrick berühmt. Sein Produzent, Jan Harlan, übergab es als Leihgabe jetzt an das ZEISS Museum der Optik

„OMAGGIO ALL'IMMORTALE  KUBRICK ED AL MITICO PLANAR 50mm f/0,7“ – „EINE HOMMAGE AN DEN UNSTERBLICHEN KUBRICK UND DAS LEGENDÄRE PLANAR 50mm f/0.7“

Leider widersetzt sich die italienische Seite einer Google Translate-Übersetzung, aber dort fand ich den ersten Hinweis auf das, was das ZEISS Planar 0.7/50mm nicht konnte: Das 24x36 mm Kleinbildformat füllen. Da war zu lesen: 50 mm Brennweite, Bildwinkel 30 Grad. Ein 50 mm Objektiv fürs Kleinbildformat hat einen Bildwinkel von 46 Grad.

Die Bestätigung dann auf der trotz des englischen Titels deutschen Internetseite: History of fast 35mm and small format film lenses

Dort ist auch nochmal der optische Aufbau beschrieben: 8 Linsen/Elemente in 6 Gruppen, Durchmesser der Frontlinse 76mm, Gewicht 1850 g. Hintere Schnittweite (Distanz Hinterlinse zum Film) 5,27mm, Bildwinkel 30°. Auszeichnung ist etwa die Hälfte von 24x36mm (ausreichend für 35mm Movie film). Letzteres passt zum Einsatz dieses Objektivs in der Spielfilmproduktion. Eine Filmkamera, die auf perforierten 35 mm Film aufnimmt, belichtet Einzelbild für Einzelbild in 18x24 mm Größe. Und dann passt(e) das Carl Zeiss Planar 0.7/50mm.

Das Planar 0.7/50mm müsste also rechnerisch den größeren 19x27 mm APS-H Sensor und ziemlich sicher einen 15x23 mm APS-C Halbformatsensor füllen. Und ganz sicher 13x17 mm microFourThirds, für das es neben videofähigen DSLMs auch spezielle Digital-Videokameras gibt.

Außer bei Stanley Kubrick in seinem ausschließlich bei Kerzenlicht gedrehten Film Barry Lyndon besteht die "Gefahr" des Einsatz' dieses phantastischen Objektivs aber eher nicht.

In einer Leitz PHOTOGRAPHICA AUCTION wechselte ein Carl Zeiss Planar 0.7/50mm zum Start- und Schätzpreis von 50.000 - 100.000 Euro schließlich für 180.000 Euro den Besitzer …

Das einzig Interessante an dieser Versteigerung war für mich das gezeigte 0,7/50 mm auf einer unverwechselbar als Nikon zu erkennenden, modifizierten Nikon F, der letztlich die komplette Spiegelmechanik entfernt werden musste um mit dem 0,7/50 mm dicht genug — 5,67 mm — an den Verschluss bzw. Film zu kommen. Möglicherweise wurde auch der Nikon F-Verschluss ausgebaut. Zumal der nicht benötigt wird, denn das 0,7/50 bringt seinen eigenen Zentralverschluss mit.

Ein Foto, aufgenommen mit dem 180.000 Euro Carl Zeiss Planar 0.7/50mm werden wir aber nie zu sehen bekommen. Ein Sammler fotografiert doch nicht ;-)

Das werden wir aber nachholen, wenn es technisch möglich ist! Fotografieren mit einem ultralichtstarken 50 mm Objektiv

Natürlich nicht mit dem Carl Zeiss Planar, sondern einer weiteren, ultralichtstarken Spezialität.

Der niederländische Journalist, Fotograf und Nikon Experte Nico van Dijk hatte uns seinerzeit ein Foto geschickt, wo ein RAYXAR E50/0.75 auf eine Nikon D1 DSLR adaptiert war. Dieses gewaltige Objektiv wurde für Röntgen-Systeme entwickelt und ist nicht so schwer zu finden.

Aber

Weil dieses Objektiv für Röntgenzwecke eingesetzt wurde, hat es keine Fokussierung und keine Blende. Ich muss IMMER mit Offenblende f/0,75 fotografieren, und die fest eingestellte Entfernung entspricht ca. 2 m. Sinnvoll – sofern man überhaupt davon sprechen kann – ist das eigentlich nur auf einer Digitalkamera mit Liveview einzusetzen. Heute selbstverständlich keine DSLR, sondern eine spiegellose Systemkamera! Der 19x27 mm (APS-H) Sensor einer Leica M8 wurde vom RAYXAR E50/0.75 übrigens nicht komplett ausgezeichnet.

Was ja kein Problem ist, gibt es doch Halbformat DSLMs mit 15x23 mm Sensor oder die Vollformat Nikon Z, die einfach aufs DX-Halbformat umgeschaltet wird. Wie gut sich der Riesenklotz adaptieren lässt, wird sich Mitte Juli zeigen. Für eine Entfernungseinstellung könnte ein entsprechender Helicoid mit Schneckengang sorgen, um eben nicht ausschließlich an die 2 m feste Entfernungseinstellung gebunden zu sein. Ich bin sehr gespannt!

Zweites "Aber"

Im Screenshot die seit Jahren immer gleichgebliebenen Preisforderungen für die aus vermutlich alten Röntgengeräten ausgebauten RAYXAR E50/0.75 Objektive …

Als ich jetzt ein Exemplar zu 55 Euro Sofortkaufpreis fand, habe ich sofort zugegriffen!

Was damit geht, ob und wie es (provisorisch) adaptiert werden kann, werde ich ab Mitte Juli berichten.

Die wichtigste Quelle mit den entscheidenden Tips und Anweisungen zur Adaption des RAYXAR E50/0.75 gab es HIER. Die entsprechenden "Zutaten" wurden bestellt!

Wenn das klappt, gibt es natürlich Beispielfotos!

 


Ein Objektiv mit Charakter?

17. Juni 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Staeble-Werk Choro R 35/4.5

Es sieht vielversprechend aus!

Wie die Objektive FEINMESS DRESDEN Bonotar 1:4.5/105 V, das Meyer-Optik Görlitz Trioplan 1:2.9/50 V und das E. Ludwig Meritar 2,9/50 ist das Staeble-Werk Choro R 35/4.5 ein einfacher Dreilinser, aber eben ein Weitwinkel!

Was laut Internet bei Offenblende deutlich vignettiert und je nach Licht/Situation in Richtung Seifenblasen-/Bubble-/Swirl-/Wirbel-Bokeh tendiert.

Ich bin gespannt! Der Test beginnt in den Sommerferien ab Mitte Juli …

 


Lautlose Fotografie mit elektronischem Verschluss: Ein Desaster

12. Juni 2025, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Josef Heinrich, "Jupp" Darchinger, DER Fotograf der Bonner Republik

Darchinger (* 6. August 1925 in Bonn; † 28. Juli 2013 wäre 2025 100 Jahr alt geworden. Das LVR Landesmuseum Bonn und die Friedrich Ebert Stiftung würdigen Darchinger bis zum 14. September mit der Ausstellung: "Jupp Darchinger. Das Auge der Republik/Aus Bonn-Endenich in die Welt"

Endenich war für mich ein Stichwort, Darchinger und ich als ebenfalls in Endenich wohnend, waren quasi  "Nachbarn". O.K. in 950 m Entfernung ;-)

Die Laudatio hieltMartin Schulz, ehemaliger Parteivorsitzender und Kanzlerkandidat der SPD, 2012 bis Januar 2017 Präsident des Europäischen Parlamentes, seit 2020 Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V., Bonn

Und das ließ mich zur Ausstellungseröffnung die Kamera mitnehmen. Wobei ich mich auf wenige Bildchen der Talk-Runde im Kinosaal beschränkt habe. Die eigentliche Ausstellung schaue ich mir später in Ruhe an. Eine Anzahl Darchinger-Fotos ist hier anzusehen:

https://www.fes.de/feshistory/blog/jupp-darchinger-das-auge-der-republik

https://youtu.be/_OX7W1u6_4U?si=07ruV1uw3eLUyuV8

Lautlose Auslösung der Nikon Z7 mittels elektronischem Verschluss, unbrauchbare Fotos :-(

Die Störmuster, "Regenbogenfarben" hat der elektronische Verschluss erzeugt. Daneben zum Vergleich der mechanische Verschluss der Nikon Z7.

Weniger als das sehr gute Objektiv wollte ich aber wissen, was es mit der gerne beworbenen lautlosen Auslösung des elektronischen Verschluss' auf sich hat. Ja, er ist ebenso unhörbar wie in zu vielen Situationen unbrauchbar — siehe oben!

Seine professionelle Fotoarbeit erledigte Darchinger mit Spiegelreflexkameras und Objektiven von Nikon. Und da bin ich "eingestiegen". Mitgenommen hatte ich die Nikon Z7 und nur das Nikon NIKKOR Z DX 24/1.7. Ein für die kleinen 15x23 mm APS-C Sensoren, bei Nikon auch als DX bezeichnet, vorgesehenes Objektiv. Ein KB-äquivalentes und lichtstarkes 36 mm Weitwinkel Auf der 45 Megapixel Nikon Z7 reduziert sich die Auflösung im DX-Format auf immer noch beachtliche 20 MP.

Nachfragen beim nach der Ausstellungseröffnung noch besuchen Fototreff einer WhatsApp-Gruppe im Stammlokal brachte das gleiche Ergebnis: Finger weg vom elektronischen Verschluss. Egal ob Canon, Fuji oder Nikon DSLMs. Es gibt sicher Situationen, wo man den elektronischen Verschluss wählen und einsetzen kann " Kirche/Hochzeit/Trauerfeier, aber wehe, es werden Fotos per Beamer projiziert, oder es gibt bei Konzerten reichlich buntes LED-Licht.

Ob das eine Nikon Z8/9 oder Sony DSLMs besser können, kann ich nicht beantworten …

Das Beispiel von oben stammt aus dem Beitrag: "Mit der FUJIFILM X-E2 zur akkordeonale 2019 – INTERNATIONALES AKKORDEON FESTIVAL

 

 


Sampo DCE 211

09. Juni 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Aus den Anfangstagen der Digitalfotografie: 1997

Mangels Software ist die Wahrscheinlichkeit gering, dieser 640 x 480 Pixel (VGA) Sampo DCE 211 Bilder zu entlocken, aber bei einem vertretbaren Preis (15 Euro) nehme ich eine Digitalkamera aus den Anfangstagen der Digitalfotografie auch 2025 in die Sammlung auf. Die DCE 211 ist von 1997!

Beschrieben von unserem geschätzten amerikanischen Sammlerkollegen Rodger L. Carter und mit seiner Erlaubmis kopiert. Was übrigens auf Gegenseitigkeit beruht!

Thema Software

Möglicherweise sind die elektronischen Innereien der Sampo DCE 211 mit einer anderen VGA Kamera dieser Zeit kompatibel. Es ist nicht völlig ausgeschlossen, denn auf diese Art kam ich beispielsweise an die Aufnahmen einer AGFA ePhoto 307, die sich per — Achtung — Olympus Software ansprechen ließ und die Fotos auslesen ließen.

Voraussetzung ist allerdings ein Windows 2000 oder besser noch Windows 98 Rechner, der auch die nötige serielle COM-Schnittstelle hat. Dazu braucht es noch ein entsprechendes Kabel, was im Bestand ist. Und die Sampo DCE 211 muss natürlich noch funktionieren ;-)

Alternativ kann ich noch wie hier beschrieben vorgehen: "Bilddaten aus ganz frühen Digitalkameras (ca. 1995 bis 1998) 2024 in den Rechner übertragen"

Im "Angebot" hätte ich noch die Software der gleich auflösenden Packard Bell DSC-1

Oder ich könnte die Casio-Software probieren: "Casio QV-10 (1995), 100, 200, 300, Wiederbelebung 2024"

Das wird aber erst ab Ende August der Fall sein, denn die Sampo DCE 211 liegt in Schweden. Wobei ich schon vorher Mitte Juli sehe, ob die überhaupt noch einwandfrei arbeitet.

 


135er kann man nicht genug haben ;-)

04. Juni 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Zeiss Opton Sonnar 1:4 f=135mm – oder: Geduld zahlt sich aus!

Was es mit der 'C' Markierung auf dem links abgebildeten NIKKOR-QC 1:3.5 f=13,5 cm Nippon Kogaku auf sich hat, wird im großen Juli-/Ausgust-Praxisbericht nachzulesen sein. Rechts daneben das Zeiss Opton Sonnar 1:4 f=135mm.

Was 135 mm Brenweite und Zeiss angeht, hielt bei mir ein Carl Zeiss Jena Triotar 4/135 T die Stellung. Im Praxisbeitrag war zum Thema Qualität zu lesen: "Benötigt Service. Die viel zu schwergängige Schnecke der Entfernungseinstellung muss gereinigt und neu gefettet werden. Und es muss versucht werden die Irisblende wieder in Gang zu bekommen. (…) Wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, muss passendes Werkzeug zum Zerlegen eingesetzt werden.

Das mit dem Werkzeug und der Reparatur hat sich in der Zwischezeit erledigt. Beides überstieg meine Fähigkeiten und Möglichkeiten. Kurzerhand ging das Triotar zum Sammlerkollegen Christian Zahn, der sich an die aufwändige Reparatur machte. Es endete schließlich damit, dass ich Christian Zahn das Triotar für seine Bemühungen überlassen habe. Er dokumentierte: "Nikon Z5 und Carl Zeiss Jena Triotar 135mm Reparaturbericht"

Der "Verlust" des 135 mm Zeiss Triotars hielt nicht lange an

Nachdem ich auf einem Flohmarkt zunächst Ersatz in Form eines Zeiss Opton Sonnar 1:4 f=135mm fand, kam es aber nicht zum Kauf. Auf einem Flohmarkt bezahle ich keine 70 Euro. Auch nicht, wenn Zeiss auf dem Objektiv steht … Zumal das gewünschte Zeiss nur zwei Wochen später online für 45 Euro zu haben war. Auch hier versuchte der Anbieter einen Start mit 75 Euro, um dann nach Senkung auf 65, 55 Euro bei 45 Euro zu landen. Für die ich dann gekauft habe. Vielleicht hätte ich noch weiter geduldig warten sollen ;-)

Was 135 mm Zeiss-Brennweiten betrifft, hat zeissikonveb.de perfekt geschrieben — Originaltext (gekürzt):

Zeiss Triotar und Sonnar 4/135

Das Triotar 4/135mm ist für mich das rätselhafteste Kleinbildobjektiv von Carl Zeiss Jena. Es gehört zu denjenigen Objektiven, die 1938 im Zuge der aufkommenden Kleinbildspiegelreflex-Sparte neu geschaffen wurden. Ein Jahr später wurde die Konstruktion noch einmal neu berechnet. Rätselhaft ist es für mich deshalb, weil mit dem Sonnar 4/135 bereits seit 1931 ein langbrennweitiges Objektiv mit denselben Daten zur Verfügung stand. Dieses wurde für die Contax Sucherkameras angeboten. (…)

Im Jahre 1957 wird das Sonnar 4/135 plötzlich in den Fassungen für die damals üblichen Kleinbildspiegelreflexkameras angeboten. Und zwar nicht, wie man annehmen könnte, nach einer Neuberechnung – nein, in einer Rechnung von 1937! (…)

Um nicht mißverstanden zu werden: das Triotar 135 ist ein herausragendes Objektiv. Hier hat man alles „herausgeholt“, was mit einer Tripletkonstruktion möglich ist. Im direkten Vergleich sieht man aber, daß das Triotar etwa die Hälfte länger ist als das Sonnar. (…)

Die drei Linsen befinden sich beim Triotar ganz weit vorn in Objektiv, der Rest des Tubus beinhaltet nichts als Luft. Vielleicht hat man das 1957 eingesehen, als man das gute alte Sonnar wiederentdeckte. Nach dem Wechsel zu diesem wird  die Produktion des Triotars nämlich im darauffolgenden Jahr  eingestellt. Das Sonnar 135mm ist dagegen wohl das erfolgreichste Zusatzobjektiv, das Carl Zeiss Jena jemals hergestellt hat. Es wurde von Ludwig Bertele im Jahre 1931 zur Contax I geschaffen und bis zum Ende der Abteilung Photo des Zeisswerks nicht weniger als sechs Jahrzehnte lang hergestellt. (…)

Im Juli/Ausgust dann das Zeiss Opton Sonnar 1:4 f=135mm …

 


Ein Mauerblümchen vom Flohmarkt …

30. Mai 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

CANON LENS FL 200mm 1:4.5

Um Fotobörsen mache ich seit Jahren einen Riesenbogen

Wenn ich mich schon erinnere: "Dafür MUSS ich aber xx/x Euro nehmen …" Allzuoft Zeug, das gefühlt jahrelang von Fotobörse zu Fotobörse geschleppt und wieder mitgenommen wird — unverkauft … Bei den verlangten Fotobörsen-"Fest"-Preisen kaufe ich grundsätzlich nur bei eBay beim gewerbemäßigen Profi-Anbieter mit Reklamations- und Rückgaberecht. Oder eben zu "Kampfpreisen" wo bei erst zu spät/zu Hause festgestellter Fehlfunktion/Defekt das finanzielle Risiko gering ist.

Irgendwie scheint man Teile zu "Mitnahmepreisen" nur noch auf unscheinbaren, unwichtigen und nicht zu großen Flohmärkten zu finden. Die Wahrscheinlichkeit nichts zu finden ist natürlich groß. Aber in diesem Fall fand sich diese nette CANON LENS FL 200mm 1:4.5 aus dem Vorstellungsjahr 1966 mit Original Lederköcher für 12 Euro. Die Schaumstoffpolsterung im Köcher war zu Staub zerfallen, aber das war es auch schon an Mangel.

Die Produktionszeit-bedingte (1966) Nahdistanz von 2,5 m wird leicht umgangen, indem man einen kleinen/kurzen Zwischenring einsteckt, der in jede Hemdtasche passt.

Fotorundgang mit dem 200mm Canon FL demnächst nach Zeit, Lust und Laune …

 


Vom Flohmarkt: Welta Belmira

22. Mai 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

So wie im Hintergrund stellte sich die Photoshop KI die 1950er Jahre vor ;-)

zeissikonveb.de schrieb: (Welta) Belmira — Die verhinderte Volks-Meßsucherkamera?

Ich werde nichts zitieren, den Bericht von Marc Kröger MUSS man komplett lesen!

Zu meinem Flohmarktexemplar

Ich habe es für einen Fünfer mitgenommen. Mit blockiertem Filmtransporthebel und trotz eingedrückten Filtergewinde. Eigentlich hatte ich vor das nette Carl Zeiss Jena Tessar 2,8/50 auszubauen, um es dann auf meine spiegellosen Systemkameras zu adaptieren.

Es kam aber anders! Ein Sprüh mit der Allzweckwaffe WD-40 Multifunktionsspray — oder auch Männerparfüm genannt ;-)) — löste sich die offensichtlich nur durch ewiges Liegen verklebte Filmhebeltransportmechanik. Nach der Behandlung wird ein Film transportiert, Entfernungseinstellung und unverklebte Blende funktionieren, die Verschlusszeiten scheinen plausibel. "B" ist Bulb/Beliebig, was aber nur zur Kontrolle der Blende wichtig war. Wie genau die schnellen Verschlusszeiten sind, ist unerheblich. Ich werde die Belmira nur mit — wenn ich noch einen finde — abgelaufenem Farbfilm oder frischerem SW-Film laden.

Was kontrolliert, gereinigt werden müsste, das ist die Messsuchereinheit. Ich werde davon wahrscheinlich absehen, und nur mit kleinen Blenden und großen Schärfentiefen, die ja auf dem Objektiv angezeigt werden, knipsen.

Aber erst in den mit jeder Woche mehr herbeigesehnten langen Sommerferien …

Für einen Eindruck, was ein Tessar kann, verweise ich auf: "Nikon Z6 Carl Zeiss Jena Tessar 2.8/50"